Mantrailing Jagdtrieb

  • Hallöchen,
    gerne würde ich mit dem Mantrailing anfangen, habe aber nun von einer Bekannten gehört,wenn man es richtig macht kann mann seinen Hund nicht mehr frei laufenlassen da er sofort auf Wildspur geht wenn sich die gelegenheit bietet.
    wir wohnen sehr ländlich und noch sind meine hund abrufbar wenn ein hase auftaucht.
    Aber was ist wenn sie es gelernt haben auch älteren Spuren zu folgen?????
    Das risiko das sie weg sind ist mir zu hoch,da ich nicht immer alleine gehe sondern meine Kinder manchmal mitkommen und die volle aufmerksamkeit nicht nur den hunden gild.
    Wie ist das bei euch ?????

  • Hi twistur,


    wir machen auch seit ca. einem halben Jahr Mantrailing. Wir sind also noch keine Profis aber dafür, dass es nur als Beschäftigung und beaglegerechte Auslastung dienen soll, läuft es schon ganz gut :smile:


    Ich kann jetzt nur für uns sprechen aber wenn man Leila lassen würde, würde sie auch ohne uns trailen, sie hat da echt riesen Spaß dran. Sie ist aber eben ein Beagle, der hat das nunmal im Blut.


    Um das in geordnete Bahnen zu lenken, bekommen Hunde beim Mantrailing ein extra Geschirr, quasi Arbeitskleidung. In unserem Fall gibt's für gefundene Personen auch extra Leckerli, die es sonst nieeee gibt. Außerdem wissen die Hunde ganz genau wann Arbeiten angesagt ist, wenns mit dem Auto irgendwo in die Pampa geht oder mitten in die Stadt geht, wenn die Trainerin dabei ist, wenn Frauchen ihre komische Warnweste anhat, wenn alle mit Rucksack unterwegs sind etc. Der Unterschied zu einem normalen Spaziergang ist jedenfalls riesig, so dass Leila dann auch nicht auf Arbeit eingestellt ist und eher hobbymäßig rumschnüffelt.


    Und obwohl wir damit ihre Jagdleidenschaft eigentlich unterstützen, ist sie noch nie für einen Hasen, der hier vielleicht vor 30 min. vorbeigehobbelt ist, davongelaufen. Mit der Zeit lernen sie nämlich zu unterscheiden was eine alte und eine neue Spur ist und das Superleckerli gibt's eben nur für eine ganz frische Spur (im Moment jedenfalls, das ändert sich aber je länger man dabei ist), die nach Mensch riecht ;)


    Bei uns haben jedefalls Mensch und Hund Spaß an der Sache und das ist ja das wichtigste. Und ich hab nicht das Gefühl, dass Leila seitdem nicht mehr so gut abrufbar ist. Im Gegenteil, ich hab dadurch gelernt meinen Hund richtig zu "lesen" und kann sie jetzt schon beim ersten Ansatz von "ich geh dann mal jagen" abrufen. Früher hab ich das glaub ich gar nicht so mitbekommen, wenn Leila ein lecker Häschen in der Nase hatte :tropf:

  • Ich mache mit meinen beiden Beagles ebenfalls Mantrailing. Und zwar in erster Linie als Jagd-Ersatzbeschäftigung.
    Es gibt absolut keinen Zusammenhang zwischen Mantrailing und der Verfolgung von Wildspuren. Wer Dir sowas erzählt, "plappert" einfach nur. Welche Verknüpfung zwischen Personensuche und der Jagd auf Wild soll der Hund denn bitte bekommen???

  • Ich wurde vorher gewarnt, daß es gefährlich ist, meinem Sichtjäger jetzt bewußt beizubringen, auch noch mit der Nase zu suchen.
    Ich hab das im Vorfeld mit meinem Trainer besprochen. Der sagte, ganz auszuschließen ist das natürlich nicht, aber er hat das bisher nur extrem selten erlebt, und da waren die Hunde grundsätzlich nicht richtig ausgelastet. (Wobei das nur seine persönliche Erfahrung ist, keine allgemeine Regel)
    Wichtig ist, klar zu ritualisieren. Also bestimmtes Geschirr, bestimmtes Kommando, besonderes Setting - eben anders als der Alltagsspaziergang. Aragorn trailt total gerne, aber im Alltag hat sich dadurch nichts geändert.

  • Zitat

    Ich mache mit meinen beiden Beagles ebenfalls Mantrailing. Und zwar in erster Linie als Jagd-Ersatzbeschäftigung.
    Es gibt absolut keinen Zusammenhang zwischen Mantrailing und der Verfolgung von Wildspuren. Wer Dir sowas erzählt, "plappert" einfach nur. Welche Verknüpfung zwischen Personensuche und der Jagd auf Wild soll der Hund denn bitte bekommen???


    Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Ich mache mit meinen Jagdnasen relativ viel Nasenarbeit, eben weil sie ordentlich Jagdtrieb haben, den sie über sowas super in "gelenkten Bahnen" ausleben können. Vorletzte Woche hab ich mit Kira und Gremlin ebenfalls mit Mantrailing angefangen, nachdem uns selbst im AJT-Kurs explizit dazu geraten wurde, und ich halte es für eine prima Auslastung! Und meine unterscheiden - soweit ich das nach der kurzen Zeit und in Verbindung mit dem, was wir vor dem Mantrailing an Nasenarbeit gemacht haben - beurteilen kann, sehr wohl zwischen der Menschenfährte, die es zu verfolgen gilt, und eventuellen Wildspuren! Kira war z.B. letzte Woche bei unseren ersten Trail-Versuchen ein den Weg kreuzendes Reh vollkommen egal, sie war total im "Arbeitsmodus". Und Gremlin, der normalerweise jede Gelegenheit nutzen würde, im Unterholz stöbern zu gehen, machte bei unseren gestrigen Trails gar keine Anstalten, den Weg zu verlassen, weil er dermaßen auf die zu verfolgende Menschenspur konzentriert war, dass alles drumrum für ihn uninteressant wurde. Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine auch keine reinen Sichtjäger sind.

  • Wenn es sauber aufgebaut ist können die Hunde sehr gut zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden.
    Wir haben in der Gruppe auch Hunde, die sehr gerne stöbern gehen, das hat sich durchs Trailen weder verbessert noch verschlechtert.

  • Jagen nach Wild brauchst du keinem Jäger beizubringen, das können die automatisch.
    Beibringen musst du ihnen nach Menschenspuren zu suchen, das tun die nämlich nicht einfach so.
    Ergo: Mantrailing macht keinen Jäger aus einem Hund, macht aber super Spass und den Hund völlig fertig. ;)

  • Da stimme ich Dir zu.
    Es kann Dir höchstens passieren, wenn Du es nicht richtig aufbaust, daß Dein Hund auch nach Menschen sucht beim normalen Spaziergang, und sich freut, wenn er jemanden findet, der sich gerade in die Büsche geschlagen hat... :D

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