Thunder Shirt bei Gewitterangst? Erfahrungen....
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Ähm,mal was ganz anderes ,und ich bin mir nicht sicher ob es für jeden in Frage kommt
Also wir haben einen Gewitter/Silvester Angsthund mit der Plastation therapiert
Es gibt ja diese tollen Ballerspiele,die mein Freund eh gerne spielt.
Er hat das ganze dann über das Surround System laufen lassen
und immer mehr gesteigert (also immer etwas lauter)
Das natürlich über ein paar Wochen.
Bis Hundi friedlich weiter schlummerte,obwohl aus jeder Ecke Geballer kam.Bei Merle haben wir das von Anfang an gemacht
und die sitzt bei Gewitter am Fenster und schaut sich fasziniert die Blitze anAber wie gesagt,ist nicht jedermanns Sache und obs wirklich bei
anderen hilft,weiss ich natürlich auch nichtlg
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Als Tierphysiotherapeutin habe ich einzig aus dem Grund noch nie mit dem Thundershirt gearbeitet, weil wegen des nicht gerade Schnäppchenpreises jeweils im Vorfeld ein Versuch mit Bandagen gemacht wurde, um zu testen, wie der jeweilige Hund darauf reagiert. Wenn der Test positiv verläuft, sind die HH auch bereits so mit der "Wickeltechnik" vertraut, dass das Mitnehmen einer Körperbandage i. d. R. wesentlich handlicher ist, als die Mitnahme des Thundershirts. Unterwegs im "Notfall" wäre das Beschaffen einer elastischen Wickel auch meist unproblematisch...
Die Wirkweise des Thundershirts und auch der Körperbandagen beruht auf den ausgeübten taktilen Reizen - Berührungsreizen, die dem Tier helfen, die Ausmasse seines eigenen Körpers besser wahr zu nehmen. Sozusagen das absolut körperlich gemeinte "Selbstbewußtsein".
Ein Hund, der sich selbst in seiner Gesamtheit nicht richtig wahrnehmen kann, hat im Normalfall auch Defizite in dem, was wir als mentales Selbstbewußtsein kennen.
Und von diesen Hunden (auch andere Tiere und Menschen), die sich selbst im Gesamten nicht richtig wahrnehmen können, gibt es mehr, als man im Allgemeinen so denkt...
Zum einen sind das kranke Hunde, die aufgrund neurologische Probleme Mißempfindungen und Sensibilitätsstörungen haben, auf der anderen Seite sind das Hunde, die besonders "trampelig" erscheinen, häufig irgendwo gegendonnern, stolpern, sich häufig verletzen, ohne dass man dafür eine medizinische Ursache finden könnte.
Viele dieser Hunde aus der 2. Gruppe haben auch irgendwelche Angstprobleme.Durch die Stimulation von bestimmten Körperregionen hilft man den Tieren bei der Selbstwahrnehmung - ein Hund, der z. B. ohne Körperbandagen wie ein Tornado über einen kleinen Cavaletti-Parcour gestürmt ist und auch einen tornado-ähnlichen Stangensalat hinterläßt, kann beim 2. Versuch mit Körperbandagen plötzlich auch die Hinterbeine koordiniert einsetzen, weil er durch taktile Reize (abstreichen mit einer Gerte/Körperband) daran "erinnert" wurde, dass da ja auch noch Hinterbeine sind. Selbstwahrnehmung, Sensorik, Koordination können mit solchen Übungen deutlich verbessert werden.
Gleichzeitig arbeiten die Körperbandagen/das Thundershirt über eine Art "gate control" - dieser Begriff wird normalerweise in der Schmerztherapie genutzt, paßt aber auch zu Angstsituationen. Durch die ausgeprägten Berührungsreize entsteht situativ eine Überstimulation am Körper. Und das Hunde-Nervensystem kann nicht eine x-beliebige Anzahl an Nervenimpulsen gleichzeitig verarbeiten. Somit "verwischt" sich der Angstimpuls in einer Fülle von Berührungsimpulsen und wird allein dadurch schon ein wenig abgemildert.
Die Wirkungsweise von Thundershirt und Co hat also durchaus einen sehr nachvollziehbaren, medizinischen Hintergrund.
In der Angsthund-Therapie wird mit reiner Körperarbeit (gern nach Tellington) sehr viel erreicht.
Mit etwas Geschick kann man das Körperband/Thundershirt gleichzeitig als ankonditionierten Entspannungsmarker nutzen - die Einsatzmöglichkeiten sind wirklich genial.
Eine schöne Unterstützung (auch zu sonstigen Körperarbeiten) bietet das Buch "Tellington-Training für Hunde".
Linda Tellington hat das Rad in der Hinsicht nicht neu erfunden, aber sie hat diese Form der Arbeit mit Tieren "wiederbelebt" und in gut praktikable, leicht zu lernende Übungen verpackt.
Auch gibt es fast ständig und überall Kurse zum Tellington-Training, in denen für Teilnehmerhunde ganz individuelle Übungen zusammengestellt werden können, um die ganz eigene Problematik angehen zu können. So kann der Halter die Techniken nach Anleitung am eigenen Hund lernen und hat für den Eigenbedarf dann das nötige "Handwerkszeug".LG, Chris
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Herzlichen Dank für die tolle Ausführung, sehr verständlich und toll formuliert.
Werd mich mal umschauen ob es hier solche Kurse gibt, gehört habe ich noch nichts hier in der Gegend.
Das Buch werd ich mir auf jeden Fall schon mal kaufen.
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Hallöchen,
ich wollte nur mal eben meine erste Erfahrung mit der Bandage berichten (habe mir so eine Körperbandage gekauft statt dem teuren Shirt, wenn's dann nicht wirkt tut's wenigstens nicht so weh ) ... vorhin hat es hier wieder gewittert und Mina begann unruhig zu werden. Ich habe ihr dann die Bandage angelegt, und es schien tatsächlich was zu bringen ... sie wollte zwar einmal an Herrchens Beinen vorbei unter den Tisch, aber ganz ruhig und entspannt. Und als er sie nicht ließ, legte sie sich zwischen uns und gut war's. Kein Jammern, kein Fiepen, der Hund wirkte völlig ruhig.
Kann natürlich Zufall sein, und ich werde das die nächsten Male weiter testen. Aber mein erster Eindruck ist gut. -
Chris hat sich so schön Professionel ausgedrückt .
Also als Zusatz:
In der Menschlichen Therapie gegen Phobie erkrankungen werden solche Hautengen Anzüge auch schon mit erfolg eingesetzt.
Nicht jeder Therapeut hat in jeder größe solche Anzüge auf Lager. Ist also für Menschen nur bei auf Phobie erkrankungen spezialisierten Therapeuten zu bekommen. Hat aber Erfolg und durchaus bestand neben den anderen üblichen Therapie möglichkeiten gegen Phobie Erkrankungen.In wieweit das wirklich Funktioniert hängt vom Individuum ab. Es hat aber nichts mit Placebo effekt zu tun soviel ist sicher. In der Human Medizin gibts da sicher auch studien für, sonst würd es ja auch keine Krankenkasse hier in Deutschland bezahlen .
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Mein Yuki hat auch solches Problem.
Therapie klingt so schlimm wie die Krankheit. -
Ah der Thread passt sehr gut für mich
Auch erst nochmal danke an Chris für die ausführliche ErläuterungÜberlege mir auch so ein Thundershirt/ Körperbandage (wobei ich sehr skeptisch bin ob ich das nur mit Anleitung durch ein Buch schaffen würde ) anzuschaffen. Allerdings hat mein Hund angst vor stark befahrenen Straßen, bestimmten Stellen in der Stadt - und Mittwoch ist sein Horrortag - da kommt das Müllauto...
Habe ihm neulich mal ein altes T-Shirt angezogen, was er sehr sehr geduldig gemacht und sogar angelassen hat (Geschirranziehen fand er früher nämlich extrem doof, nur das K9 zieht er richtig gerne an...) und eigentlich ist er da ein echter Ziepfer... Das T-Shirt hat er ohne Probleme angelassen und sich sogar damit hingelegt, mir kam es sogar vor als hätte das ihn schon etwas unterstützt.
Allerdings würde ich behaupten mein Hund hat ein sehr gutes Körpergefühl und eine gute Balance (kehrt auf Schmalen Mäuerchen um, springt von Holzstümpfchen zu Holzstümpfchen) er ist sehr wendig - seine Spielfreundin ist auch so eine die einen öfters mal übern haufen rennt, weil sie einfach dann die Kurve nimmer kriegt, wenn jukon seine Haken schlägt
Außerdem: Tritt vielleicht so eine Art Gewöhnungseffekt ein, dass der Hund dann ohne Bandage/Shirt noch viel unsicherer wird Ein normales T-Shirt hat ja nicht den gleichen Effekt weil es nicht so viel Druck ausübt (oder?).
LG Caro & der kleine Schwarze
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Zitat
Ah der Thread passt sehr gut für mich
Auch erst nochmal danke an Chris für die ausführliche ErläuterungÜberlege mir auch so ein Thundershirt/ Körperbandage (wobei ich sehr skeptisch bin ob ich das nur mit Anleitung durch ein Buch schaffen würde ) anzuschaffen. Allerdings hat mein Hund angst vor stark befahrenen Straßen, bestimmten Stellen in der Stadt - und Mittwoch ist sein Horrortag - da kommt das Müllauto...
[...]LG Caro & der kleine Schwarze
Ist nicht schwer, ich hab's auch geschafft
Den Effekt bei uns kann man ja oben nachlesen. Ich finde die Bandage gut bis jetzt und werde sie erstmal weiter nutzen, um auch eine Aussage über einen längeren Zeitraum treffen zu können. -
Nach den letzten Tagen habe ich vorgestern diese Bandage erstmal bestellt. Hoffe sie sind bald da und wirken.
Diese ewigen Gewitter, hab schon Bedenken das dieser Stress für sie mal zu viel wird, da sie eh nicht die Gesündeste ist.Werd dann mal von den Erfahrungen berichten, falls nicht alle Gewitter durch sind für dieses Jahr.
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Zitat
Allerdings würde ich behaupten mein Hund hat ein sehr gutes Körpergefühl und eine gute Balance (kehrt auf Schmalen Mäuerchen um, springt von Holzstümpfchen zu Holzstümpfchen) er ist sehr wendig - seine Spielfreundin ist auch so eine die einen öfters mal übern haufen rennt, weil sie einfach dann die Kurve nimmer kriegt, wenn jukon seine Haken schlägt
LG Caro & der kleine Schwarze
Ein Hund unter Angst hat ein anderes Körpergefühl wie ein Hund ohne Angst. Angst geht mit Symptomen einher, die zusätzlich die Angst verstärken. Man verliert ein großes stück Körpergefühl und dadurch sicherheit.
So ist es jedenfalls beim Menschen. Das weiß ich weil ich selber ne Phobie und öfter mal Panikattacken hab. Sobald die Angst Symptome kommen ist das Körpergefühl weg und nur noch von Angst bestimmt.Bei meiner Hündin hatte dieses Trixie Geschirr sogar schon gereicht. Welches 2 Schnallen unterm Bauch hat und über 3/4 des Rückens geht. Vorher hat die regelmäßig an der Leine gezogen(LKW´s, laute Autos, Motorräder, Knall Geräusche...) und mit dem Geschirr, ihrem kleinen Schutzpanzer hat sich das Ziehn aus Angst komplett eingestellt bis auf die Knall Geräusche.
Also bei Gewitter etwas das nicht Sichtbar/Greifbar ist, musst abwarten wie gut es dabei wirklich hilft. Ich bin davon überzeugt das es bei einer akuten Panikattacke hilft, wen man wenigstens ein gutes Körpergefühl hat. Auch wenn die Angst dadurch nicht verschwindet. Es sollte soweit unterstützend wirken das man anfangen kann an der Angst zu arbeiten.
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