Energiebündel hat nur Blödsinn im Kopf

  • Hallo,


    seit letzter Woche Dienstag haben wir einen 9 Wochen alten BorderCollie - Australian Shepherd Mix.
    Im Vorfeld habe ich mich schon darüber informiert, dass diese Hunderassen sehr viel Auslauf, Beschäftigung und Action brauchen, daher wusste ich schon, dass man hier wohl keinen Schmusehund erwarten darf ;)
    Trotzdem musste ich nach den ersten paar Tagen schon feststellen, dass sie (Lucy) sehr aufgedreht und hyperaktiv ist. Wenn sie mal nicht schläft hat sie eigentlich nur Blödsinn im Kopf. Mal frisst sie einen Fleckerlteppich an, mal die Hausschuhe, danach die Socken, dann wieder die Pflanzen, danach bringt sie die Gießkannen im Garten mit ins ins Haus ins Körbchen oder planscht in ihrem Saufnapf rum.
    Klar ist sie noch ein Baby und muss erstmal gelernt bekommen was sie darf und nicht darf, allerdings kommt mir es so vor, das ich ständig immer alles nur verbieten und schimpfen würde und sie kaum etwas richtiges tut.


    Im Moment bin ich dabei, ihr "Nein", "Aus" und "Komm" beizubringen.
    "Aus" klappt ansich schon ganz gut wenn man ihr ein Leckerli vor die Nase hält wenn sie ihr Spielzeug oder auch den Fleckerltepplich loslassen soll (weiß allerdings nicht ob man das überhaupt so richtig trainiert).
    Auf "Nein" reagiert sie kaum. Ich habe hier im Forum schon einiges gelesen wie man so etwas üben soll, indem man z.b. ein Leckerli auf die Hand legt und sobald der Hund es haben will, die Hand zu einer Faust schließ und böse "Nein" sagt. Das klappt beim ersten mal ganz gut. Dann schnüffelt sie allerdings 3sec an meiner Hand rum und rennt dann wieder weg und wittmet sich dann wieder ihrem Fleckerlteppich. D.h. man kommt so gar nicht in die Situation, dass man von der Übung 3-4 Wiederholungen machen kann..
    "Komm" klappt eigentlich auch ganz gut, allerdings nur wenn sie wirklich will. Hat sie gerade einen Kauknochen im Mund oder spielt mit ihrem Spielzeug ist dieses natürlich wesentlich interessanter als auf mich zu hören und als Belohnung ein Leckerli zu bekommen. Ich denke, dass das aber mit der Zeit dann besser wird, wenn sie weiß das sie von mir immer etwas bekommt (sei es Leckerli oder ein anderes Spielzeug) wenn sie zu mir gerannt kommt.


    Aber nun nochmal zum eigentlichen Problem: Wenn sie am Socken rumkaut und man ihr "aus" sage und ihr dabei den Socken wegnimme rennt sie entweder wieder schnurstracks zum Socken zurück, oder sie frisst anschließen den Teppich an. Scheucht man sie vom Teppich weg, muss dann wieder eine andere Sache drunter leiden.


    Ich weiß echt nicht ob das so richtig ist, wenn man ihr immer alles und ständig verbietet... Könnt ihr mir vielleicht dazu einen Tipp geben oder vielleicht sagen, das es bei einem Welpen normal ist? Ich hatte zwar bis vor 3 Jahren noch einen Hund (der dann leider im Alter von 15 verstorben ist) kann mich allerdings nicht mehr an die Welpenzeit erinnern.
    Oder erwarte ich einfach schon zu viel von einem 9 Wochen alten Welpen?


    Hundeschule wird als nächtes auch eine wichtige Option sein, allerdings ist gar nicht so einfach hier in der Nähe eine Gute zu finden. Die nächten Schulen sind alle zwischen 50km und 100km entfernt.


    Gruß

  • Huhu;



    manchmal ist weniger eben mehr ;)


    Meiner Meinung nach machst du zuviel/verlangst zuviel mit/von dem Hundekind...erlerne doch erst mal EIN Kommando z.B. das NEIN.
    NEIN ist bei mir das erste was Welpi lernt...denn es ist ein AllroundVerbot für jegliche Sachen..Nein bedeutet eben "sein lassen" :D


    Für die Attacken deiner Raptorin auf Fleckerlteppich und co..bietest du ihr ein Tauschgeschäft an...sprich sie tut etwas was du nicht möchtest.... z.B. Teppich anknabbern..Socken verstecken etc... Du gibst ihr ein NEIN oder ein Wort deiner Wahl als AllroundVerbot und dafür gibst ihr was anderes.... ein SpieleTau oder iwas was sie eben haben darf! Und lobst dann natürlich kräftig.....


    Hat bei uns supi geklappt um Stuhlbein/ Kinderbeine/ Teppich und co im NormalZustand halten zu können :gut:


    ZUVIEL machen heizt deinen Welpi nur auf um noch mehr Blödsinn anzustellen.... ;) Lass sie erst mal richtig ankommen und dann gehts Stück für Stück weiter mit den Kommandos .... viel Spass und Geduld dabei; wir beginnen mit der ZweitWelpenErziehung auch in einer Woche wieder`*freu*

  • Hallo,


    also dass sie alles erstmal ankaut oder verschleppt ist für mich ein gutes Zeichen. Sie ist interessiert an ihrer Umwelt und testet halt erstmal aus, was das alles so ist, was davon fressbar ist oder womit ihr das Spielen am meisten Spaß macht. Nach nicht mal einer Woche, würde ich mir jetzt nicht Gedanken machen.


    Das Verhalten was Du beschreibst hat auch nichts mit hyperaktiv zu tun sondern ist eigentlich ganz normales Welpenverhalten. Janosch ist mein zweiter eigener Welpe und der dritte in meiner Familie - und alle haben in der Anfangszeit alles mögliche angeknabbert und durch die Gegend geschleppt.


    Dass sie schon die Bedeutung der Wörter Aus, Nein und Komm kapiert, kannst Du mit dem Alter nicht erwarten und vorallem nicht nach so kurzer Zeit. Diese Worte wirst Du immer wieder wiederholen müssen während Du dem Hund zeigst was Du von ihm erwartest, d.h.
    bei Komm - auf den Boden hocken und sie anlocken, Du musst in dem Moment viiiiel interessanter sein als der Kauknochen. Wenns nicht klappt - ein Stück weggehen oder verstecken. So interessant der Knochen ist, allein sein will sie in dem Alter nicht und wird Dir folgen. Am besten übst Du das Komm aber nur wenn sie nicht abgelenkt ist, sie muss das Wort ja erstmal verknüpfen mit dem was sie tun soll. Wenn sie es kapiert hat, kann sie später ruhig abgelenkt werden.
    bei Nein und Aus - das unerwünschte Verhalten unterbrechen und in erwünschtes Verhalten umlenken, z.B. den Fransenteppich sanft aus dem Maul nehmen und ihr z.B. ein Kauseil geben


    Das Aus üben Janosch und ich auf die selben Weisen wie von Dir beschrieben (also mit Leckerlies auf der Hand und als Tauschgeschäft Spielzeug gegen anderes Spielzeug oder Leckerlie). Aber grade das Nein müssen wir zur Zeit sehr oft anwenden. Er zahnt und möchte derzeit auf allem rumknabbern. Er hat das Nein auch schon kapiert, sprich hört mit dem Knabbern auf wenn man es sagt - knabbert dann aber gerne weiter wenn man sich umdreht und ihn nicht mehr im Blick hat. Da heißt es konsequent bleiben bis er kapiert hat dass er da wirklich nicht dran rumknabbern soll - und ja, ggf. 50 x am Tag nein sagen. Dafür loben wir ihn, wenn er dann seinen Kauknochen oder sein Kauseil im Maul hat (auch wenn wir es ihm selbst gegeben haben).


    Manche Verhaltensweisen haben sich bei uns auch von ganz allein gegeben. Bsp. ist er auch durch im Wassernapf gehüpft oder hat diesen mit der Pfote umgeworfen. Nach ca. 2 Wochen hat er das nicht mehr getan. Da hat er einfach das Interesse daran verloren.


    Ansonsten würde ich Euch raten: räumt den Fransenteppich erstmal weg, lasst keine Schuhe und Socken rumliegen und stellt zur Not die Pflanzen dort hin wo sie nicht ran kommt. Lasst die kleine Maus erstmal ankommen und feststellen, dass Ihr viel interessanter als das Haushaltsinventar seid :smile:

  • Hey,


    danke euch Beiden für den Tipp! :smile: Ja das mit dem Alternativgeschäft bzw. Tauschgeschäft versuche ich auch schon so gut wie möglich. Allerdings weiß ich nicht wie ich das am besten anstellen soll. Soll ich erst ihr das Spielzeug zeigen und anschließend "nein " sagen, oder erst das "nein" und dann das Spielzeug?
    Denn selbst wenn ich ihr das Spielzeug zeige und dabei "nein" sage, lässt sie das was sie im Mund hat nicht los, sondern schaut nur neugierig das Spielzeug an, solange bis ich es in der Gegend herumwerfe und sie hinterherlaufen kann.


    Ich dachte eben auch, dass man dem jungen Welpen noch nicht zu viel zumuten sollte, hätte aber gedacht das man die Basics wie eben "Aus", "Nein" und "komm" so schnell wie möglich lernt, weil diese ja für das spätere Leben unumgäglich sind.

  • Zitat

    Trotzdem musste ich nach den ersten paar Tagen schon feststellen, dass sie (Lucy) sehr aufgedreht und hyperaktiv ist.


    Meist liegt die Ursache davon im Verhalten und Umgang gegenüber dem Hund.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Du erwartest tatsächlich etwas viel von deinem Welpen. Und manche Welpen gehen sofort wieder ran, wenn man ihnen was wegnimmt, oder verbietet. Meine Rhian war von der Sorte - ich war den ganzen tag nur hinter ihr her, um zu verhindern, dass sie was zerkaut, was sie nicht sollte.


    Erste Regel ist aufräumen, und zwar rigoros bei so einem Welpen. Wenn keine Kleider rumliegen, kann der Zwerg die auch nicht klauen. Mag unbequem sein, alle Schuhe und Pflanzen wegzuräumen, aber es entspannt die Situation. Es gibt immer noch genügend Möbel, usw., bei denen man das trainierte Nein anwenden und üben kann. Nachdem Rhian meinem Perserteppich übel mitgespielt hat, habe ich für Splash extra einen billigen Flickenteppich über die exponierteste Ecke gelegt, an dem er sich austoben durfte. Hat wunderbar geklappt. :smile:

  • Zitat

    Meist liegt die Ursache davon im Verhalten und Umgang gegenüber dem Hund.


    Viele Grüße
    Corinna


    Ist natürlich jetzt die Frage was du genau damit meinst. Wir spielen nicht übermäßig viel mit dem Hund, stacheln ihn nicht an und lassen ihm auch die nötigen Ruhepausen. Langeweile hat sie aber auch nicht.


    Aber gut, jetzt bin ich schonmal einen Schritt weiter und weiß, dass ich mich nun erstmal auf das "aus" bzw. "nein" konzentrieren, und außerdem alles wegräumen werde.
    Dann aber nochmal: wie macht ihr das? Erst "nein" sagen und anschließen das Alternativspielzeug zeigen, oder erst das Spielzeug zeigen und dann das "nein"?

  • Zitat


    Dann aber nochmal: wie macht ihr das? Erst "nein" sagen und anschließen das Alternativspielzeug zeigen, oder erst das Spielzeug zeigen und dann das "nein"?


    Wenn er schon was im Maul hat, das er nicht sollte, weder noch. Bringen lassen, falls er das tut, toll loben (für's bringen ;) ), erst danach gegen Lecker/Lieblingsspielzeug tauschen. Im Moment, wo er los lässt "aus" sagen, oder "gib es mir". Dieses Tauschgeschäft separat üben, wobei man mässig tolle Sachen gegen ganz tolle tauscht.


    "Nein" oder "lass das" sage ich nur, wenn der Hund im Begriff ist, was verbotenes zu tun, also beispielsweise die Zähne in die teure Couch schlägt. Da gehe ich bei Bedarf auch zwischen den Hund und dass Objekt der Begierde, und mache ihm körpersprachlich klar, dass das meins ist. Belohnung gibt es da nur, wenn er sich abgewendet hat, da wird nicht getauscht.

  • Bei deinem Bericht mußte ich echt etwas lassen. Es kam mir vor als würdes du Till mit 9 Wochen beschreiben. Heute ist Till 9 Monate alt und immer noch eich echtes Energiebündel aber leicht zu lenken. Bei uns war es genau das selbe. Er hat alles angekaut, inklusive Stromkabel. War natürlich nicht lustig sonderg gefährlich und haben wir sofort unterbunden. Ein kleiner Tipp von uns: Du mußt das Nein gar nicht hart oder schimpfend sagen. Es reicht völlig, wenn du es in einem ganz normalen Ton sagt. Noch weiß dein Hund ja noch nicht was das Nein bedeutet, wiedersetzt sich also auch noch nicht absichtlich deinen Befehl. Deshalb ist ein ruhiges Nein absolut ausreichend und unterstüzt den Aufbau eurer Beziehung wesentlich besser als schimpfen. Damit sie begreift was du von ihr willst sage ruhig " Nein " und hindere sie dann sanft daran das zu tun was sie nicht soll. Lobe sie dann sofort ganz stark. Auf jeden Fall mit Worten, evtl auch mit Leckerli und biete ihr dann etwas anderes an z.B ein Spielzeug, Kauknochen oder ähnliches. Ihr könnt es euch selbst etwas leichter machen wenn ihr zunächst einmal möglichst vieles was zum Blödsinn machen verleitet beiseite räumt, wenn machbar. Erfahrungsgemäß bleibt dann noch genug über mit dem sie Quatsch machen kann, aber ihr habt dann nicht mehr soviele "Baustellen" auf einmal auf die ihr achten müßt. So lernen die Welpen sehr schnell was sie dürfen und was nicht.

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