Die Schilddrüsenunterfunktion - der Weg zur (Fehl?)Diagnose
-
-
Zitat
hat mal noch jemand eine Meinung zu unserem Fall?
Thyroxin weitergeben, erhöhen, absetzen ? (absetzen= hat das schon mal jemand gemacht und wenn ja, wie?)Hallo Nicole,
ich habe wieder abgesetzt, allerdings in Abstimmung mit zwei Tierärztinnen. Meine Gründe stehen im Eingangspost dieses Threads.
Ich habe das Thyroxin sehr langsam ausgeschlichen über vier Wochen. Allerdings kamen wir auch von zweimal täglich 2 Tabletten Forthyron 400. Tierärztlicherseits wurde mir versichert, dass Harry keine Schäden erleiden würde, wenn er ein paar Wochen wieder ohne Thyroxin-Substituierung lebt, selbst wenn er eine SDU hätte.
Ob er eine hat, soll Ende des Monats (6 Wochen nachdem er das letzte Forthyron bekommen hat) ein TSH-Stimulationstest klären.
Harry hatte übrigens weder vor, noch während der Thyroxin-Gabe und auch nicht jetzt danach irgendwelche Symptome, die klassisch auf SDU hinweisen und auch im Verhalten hat sich in den drei Phasen keinerlei Veränderung gezeigt.
Liebe Grüße
Appelschnut -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Die Schilddrüsenunterfunktion - der Weg zur (Fehl?)Diagnose* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Zitat
...ich habe wieder abgesetzt, allerdings in Abstimmung mit zwei Tierärztinnen. Meine Gründe stehen im Eingangspost dieses Threads.
Ich habe das Thyroxin sehr langsam ausgeschlichen über vier Wochen. Allerdings kamen wir auch von zweimal täglich 2 Tabletten Forthyron 400. Tierärztlicherseits wurde mir versichert, dass Harry keine Schäden erleiden würde, wenn er ein paar Wochen wieder ohne Thyroxin-Substituierung lebt, selbst wenn er eine SDU hätte.
Ob er eine hat, soll Ende des Monats (6 Wochen nachdem er das letzte Forthyron bekommen hat) ein TSH-Stimulationstest klären.
Harry hatte übrigens weder vor, noch während der Thyroxin-Gabe und auch nicht jetzt danach irgendwelche Symptome, die klassisch auf SDU hinweisen und auch im Verhalten hat sich in den drei Phasen keinerlei Veränderung gezeigt.
Liebe Grüße
AppelschnutDank dir für deine Antwort - natürlich hatte ich deinen Eingangspost auch schon gelesen - jetzt wo du mich dran erinnerst (war irgendwie schon "so lange" her - meine Alzheimer.... ) - sorry, also...
Also hast du wahrscheinlich jede Woche morgens und abends so ca. um 200 reduziert, wenn du von 800 pro Gabe in vier Wochen auf 0 runter bist? Wieviel wiegt Harry denn?
Mein Sam hat 27 kg KG und wir sind momentan bei 2 x 400 tägl., also wäre es wahrscheinlich okay, wenn ich pro Woche jeweils um 100 reduziere...?
Meine TÄ'in hat da wie gesagt nicht so einen richtigen Plan, obwohl sie sogar selbst einen SDU-Hund hat. Sie hat mir nur von einem Fall des Absetzens erzählt und da hat der Halter einfach von einem Tag zum anderen die Tabletten weggelassen und es ist auch nichts passiert.Was waren bei dir denn ursprünglich mal die Anfangswerte, weswegen überhaupt substituiert wurde und was waren deine Beweggründe "stutzig" zu werden? (bis auf den plötzlich extremen Anstieg des T4)?
Wir haben gerade die neuen Werte bekommen und liegen weiterhin "nur" bei 2,9 - sie Ärztin rät zum probeweisen, weiteren Erhöhen.
Naja, ich bin mir noch nicht schlüssig - irgendwie muss ich jetzt abwägen zwischen jetzt schon wieder absetzen und neue Tests oder jetzt, wo man schon bei ist, doch erstmal weiter machen und schauen, ob sich unter einer höheren Dosis doch noch was verändert.Hast du denn einen weitergehenden Verdacht, woran bei euch dann ggf. die abweichenden Werte liegen könnten - hat dein Harry weitere Beschwerden?
LG Nicole
-
Zitat
Also hast du wahrscheinlich jede Woche morgens und abends so ca. um 200 reduziert, wenn du von 800 pro Gabe in vier Wochen auf 0 runter bist? Wieviel wiegt Harry denn?
Mein Sam hat 27 kg KG und wir sind momentan bei 2 x 400 tägl., also wäre es wahrscheinlich okay, wenn ich pro Woche jeweils um 100 reduziere...?
Meine TÄ'in hat da wie gesagt nicht so einen richtigen Plan, obwohl sie sogar selbst einen SDU-Hund hat. Sie hat mir nur von einem Fall des Absetzens erzählt und da hat der Halter einfach von einem Tag zum anderen die Tabletten weggelassen und es ist auch nichts passiert.Harry wiegt aktuell 46 kg. Meine TÄ meinte, es wäre OK, wenn ich pro Woche um 1/4 der Dosis zurückgehe. Ich habs aber am Ende noch ein bisschen weniger gemacht. Das ist aber wohl nicht nötig. Von beiden beratenden Tierärztinnen wurde mir empfohlen, das Thyroxin langsam auszuschleichen.
ZitatWas waren bei dir denn ursprünglich mal die Anfangswerte, weswegen überhaupt substituiert wurde und was waren deine Beweggründe "stutzig" zu werden? (bis auf den plötzlich extremen Anstieg des T4)?
Wir haben gerade die neuen Werte bekommen und liegen weiterhin "nur" bei 2,9 - sie Ärztin rät zum probeweisen, weiteren Erhöhen.Nicole, unsere Fälle sind sicher nicht vergleichbar. Der Ausgangswert bei Harry war: T4 nicht nachweisbar/nicht vorhanden. Aber das war nachdem er eine Narkose nicht verstoffwechselt hatte und in seinem Körper/der Blutprobe noch die Narkosemittel waren. Es hat vier Stunden mit ständiger Infusion gedauert, bis er sich halbwegs davon erholt hatte. Insbesondere nachdem mir zwei TÄ sagten, dass SDU die häufigste Fehldiagnose sei, war ich mir immer unsicher, ob das mit den Narkosemitteln "kontaminierte" Blut überhaupt ein aussagekräftiges Bild geben konnte.
Ein wenig zweifelte ich auch, weil Harry vor, während und nach der Thyroxingabe keinerlei typische SDU-Symptome bzw. irgendwelche Veränderungen zeigte.
Wegen eines Fellproblems war ich dann mit Harry bei einer Fachtierärztin für Dermatologie, die eine Hauterkrankung ausschloss und ein hormonelles Ungleichgewicht für wahrscheinlich hielt. Sie war es auch, die mir riet nochmal aus dem Thyroxin auszusteigen und den TSH-Stimulationstest zu machen.
Naja, der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann der total überhöhte T4-Wert beim dritten Kontrolltest.
ZitatNaja, ich bin mir noch nicht schlüssig - irgendwie muss ich jetzt abwägen zwischen jetzt schon wieder absetzen und neue Tests oder jetzt, wo man schon bei ist, doch erstmal weiter machen und schauen, ob sich unter einer höheren Dosis doch noch was verändert.
Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Ich finde persönlich nur, dass Du einen Plan haben solltest, falls Du wieder absetzt. Sowie ich das jetzt getan habe, um noch mal von vorne eine saubere Diagnostik zu ermöglichen. Es kann durchaus dabei herauskommen, dass Harry wirklich eine SDU hat. Aber dann werde ich keine Zweifel mehr haben und mich nur noch darum kümmern, dass er mit der Thyroxin-Substituierung optimal eingestellt wird.
ZitatHast du denn einen weitergehenden Verdacht, woran bei euch dann ggf. die abweichenden Werte liegen könnten - hat dein Harry weitere Beschwerden?
Nein, außer dem o.g. Narkosezwischenfall gibt es nichts. Sollte der TSH-Stimulationstest keine SDU ergeben, werde ich einfach regelmäßig ein Blutbild mit SD-Profil machen lassen um nichts zu versäumen.
Es würde mich aber freuen zu hören, wie immer Du Dich entscheidest, wie sich Sam's Zustand entwickelt.
LG Appelschnut
-
Dank dir für deine ausführliche Antwort.
Das mit dem Narkosezwischenfall ist ja ein Ding - das ist auch immer mein Horror....
1/4 der Dosis pro Woche ist ja schon mal ein guter Anhaltspunkt - so werde ich ggf. dann auch vorgehen.Habe mich gestern ein bißchen über meine TÄ'in bzw. deren Helferin aufgeregt - nach dem neuen Wert habe ich nun noch mal gefragt, wie ich weiter vorgehen soll und ob ich morgens und abends um 50 oder erst mal nur morgens um 50 erhöhen soll.
Bei dem Gespräch stellte sich dann heraus, dass die dort die bisherigen Erhöhungen in der Kartei gar nicht vermerkt haben, sondern dachten, wir seien immer noch bei 300 morgens und abends (das war die 2. Dosisanpassung vor ca. 2,5 Monaten)Nun wollen sie noch mal mit dem Labor telefonieren und nachfragen - also offensichtlich haben sie tatsächlich, trotz eigenem, erkrankten Hund, keinen Plan. Das macht einem die Entscheidung nun natürlich auch nicht leichter.
Da ich eh bis Montag abwarten werde, da ich momentan nur 400'er Tabletten hier habe und die sich so schlecht in 50'er Potionen teilen lassen - habe ich ja noch ein bißchen "Bedenkzeit".... - ich werde weiter berichten...Wann steht denn euer TSH-Stimulationstest an? Du hattest Ende September geschrieben? Das ist ja quasi bald bzw. jetzt?
LG Nicole
-
Hallo Nicole,
so richtig entspannend finde ich ja die Performance Deiner TÄ auch nicht. Da hätte ich mich ebenfalls aufgeregt.
Den Stimulationstest werde ich wohl übernächste Woche machen lassen. Nächste Woche rufe ich an, um einen Termin auszumachen und damit sie das TSH-Medikament für die Stimulation bestellt. Das hat sie nicht vorrätig.
Sobald ich was weiß, melde ich mich in diesem Thread wieder.
LG Appelschnut
-
-
Hallo zusammen,
kein Wunder, dass bisher niemand hier den TSH-Stimulationstest gemacht hat. Ich wollte das gestern nun angehen und könnt Ihr Euch vorstellen, wieviel das TSH-Medi dafür kostet? Allein das Stimulationsmedikament kostet über 1000 (in Worten: tausend) Euro. Auf solche Größenordnungen war ich nicht gefasst.
Das werde ich nicht machen, zumal es meinem Hund ja nicht wirklich schlecht geht und nur die Frage im Raum steht, ob er wirklich eine SDU hat. Nun muss ich weiter schauen, wie ich das herausfinde. Es gibt da noch den TRH-Stimulationstest. Den hat, wenn ich es richtig erinnere, schon mal jemand hier gemacht. Der kostet nur gut 100 Euro und kann lt. meiner TÄ zeigen, wenn die Stimulation erfolgreich ist, dass mit Sicherheit keine SDU vorliegt. Wenn aber keine Reaktion erfolgt, ist man genauso schlau wie vorher, kann nichts annehmen, aber auch nichts ausschließen.
Ich werde mal bis morgen drüber schlafen. Momentan bin ich grad mal völlig ratlos.
LG Appelschnut
-
Jeder Schilddrüsentest, den es derzeit auf dem Markt gibt, birgt Unsicherheiten. Letztendlich bringt nur die Substitution des Hundes Klarheit, wenn Symptome, die sich hartnäckig hielten, verschwinden:
Der T4 als Laborwert ist unsicher, das er von zahlreichen äußeren Einflussfaktoren abhängt. Ein fT4 bringt schon mehr Info, da der Wert nicht so sensibel auf Außeneinflüsse reagiert. Der TSH ist aufgrund der eingesetzten Labordiagnostik unsicher. Im fehlt die nötige Sensitivität und Spezifität. Man geht heute davon aus, dass 30-40% der TSH Werte bei SDU kranken Hunden fälschlich niedrig sind. Macht man einen T3 und einen fT3 noch mit, hat man noch ein Puzzleteil.
Die Antikörpertests sind ebenso unsicher, Antikörper die mal da waren, verschwinden im Laufe einer autoimmunen SDU. Die Stimulationstests, egal ob mit rekombiniertem TSH oder der TRH Test könen nur dann Aufschluss über eine SDU geben, wenn die Schilddrüse schon zu 75% zerstört ist. Wenn dies nicht der Fall ist, besitzt die SD noch soviel Restkapazität, um auf einen einzelnen Stimulus noch adäquat zu reagieren.Das Geld kann man sich definitiv sparen, zumal solche Test recht unangenehm für debn Hund werden können.
Mehr Klarheit bekommt man, indem man zusätzlich zum SD Profil noch eine klinische Chemie erstellen lässt und ein großes BB. Auf der Basis eines einmaligen Tests und diffuser Symptome würde ich nicht substituieren. Solche Tests würde ich in einem fraglichen Fall nach 4-6 Wochen wiederholen und somit das Bild abrunden.
Man sollte außerden eine Ausschlussdiagnostik fahren, zB bei Fellproblemen auch mal Futtermittelunverträglichkeiten oder anderweitige Erkrankungen abklären.
Schlussendlich kommt man mit reiner Labordiagnostik fast nie zu einem eindeutigen Ergebnis. Damit muss man sich als Hundehalter einfach abfinden.
Gruß Sabine
-
@ Sabine:
hört sich an, als hättest du ein bißchen Ahnung von der Thematik bzw. dich zumindest eingehender damit befasst.... - ich versuche das ja auch, aber für mich ist das alles recht verwirrend bzw. widersprüchlich, was man so liest (und anderseits vom TA hört).
Hatte ja von Sam und seinen Symptomen ja schon geschrieben und nun substituieren wir ja bereits.... fT4, T3 und fT3 wurden damals nicht bei ihm gemacht - die Ärztin meinte, der niedrige T4 und seine Symptome würden für eine "Probe"substitution ausreichen....
Von meinen mittlerweile aufkeimenden Zweifeln (eigentlich hauptsächlich aufgrund der 4 Monate, die er bereits Thyroxin bekommt, in überdurchschnittlicher Dosis und wenig Änderung der Allgemeinsymptomatik) habe ich ja schon geschrieben.
Was mach ich denn nun jetzt???Unter Thyroxin wird es ja nichts bringen, die von dir genannten Werte noch nachtesten zu lassen - die wären doch jetzt eh (künstlich) verändert, oder?
Also doch absetzen, abwarten und alle Tests nochmal machen lassen?
Großes BB, klin. Chemie wurden ja gemacht und nichts auffälliges gefunden - ich befürchte, dass ich dann in zwei Monaten wieder am gleichen Punkt stehe - widersprüchliche Werte (niedriger TSH und T4) und keinen Schritt weiter komme.
Was müsste man denn sonst noch alles ausschließen lassen und durch welche Tests?Appelschnut:
1000 Euro - ist ja der Hammer.... gut, dass du das schon mal rausgefunden hast - das kommt für uns auch nicht in Frage. Ob dieser TRH-Test was bringt - nach den Ausführungen von Sabine mag ich dran zweifeln....Mist, ich werd' immer ratloser....
Gruß Nicole
-
OK, ich muss mich korrigieren. Ich habe heute noch mal bei der Spezialistin angerufen, die mir zu dem TSH-Stimulationstest geraten hat. Ergebnis, bei denen kostet der gesamte Test 150 Euro. Des Rätsels Lösung: eine ganze Ampulle des TSH (Handelsname Thyrogen) kostet über 1000 Euro. Davon wird aber pro Test nur ganz wenig gebraucht. Kleine TA-Praxen, wo der Test selten bis gar nicht nachgefragt wird, legen sich sowas Teures natürlich nicht hin, das tun nur Spezialisten wo der Test häufig gemacht wird. Ich werde den Test nun nächste Woche bei den Spezialisten machen lassen.
ForNic: der TRH Stimulationstest hat die Schwäche, dass sich mit dem oft auch eine gesunde Schilddrüse nicht stimulieren lässt. Wenn die Stimulation erfolgreich ist, kannst Du sicher sein, dass keine SDU vorliegt. Wenn jedoch keine Reaktion erfolgt, bist Du genauso schlau wie vorher.
LG Appelschnut
-
So, ich wollte Euch doch zumindest wissen lassen, was beim TSH-Test herausgekommen ist. Klare Aussage der TÄ: Harry hat definitiv keine SDU. :jump2:
Eher sind die Werte immer noch zu hoch, obwohl es 8 Wochen her ist, seit er das letzte Krümelchen Forthyron bekommen hat.
Ich muss sagen, das Ergebnis freut mich sehr. Bei uns war es also eine Fehldiagnose. Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein.
LG Appelschnut
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!