Gruslige Begegnungen mit Hund?

  • Wenn Männer mit dem Gedanken nicht umgehen können dass eine Frau sich vor ihnen ängstigen könnte dann sollte er zumindest in meinem Fall die Schuld bei den anderen Männern suchen.

    Na klar können normale Männer damit umgehen. Da braucht bestimmt nicht die Mutti kommen, um das arme Bubi gegen die bösen Mädels zu verteidigen. :D Bei Männern allerdings, die dir hinterherrennen, weil sie dich wegen "wieso hast du denn Angst vor mir" zur Rede stellen wollen, wäre das Unwohlsein wohl nur allzu berechtigt. :flucht:

  • In meinem Fall kann ich dann leider nur sagen dass sich die Männer die nicht möchten dass ich ihnen sofort mit einem unguten und ängstlichen Gefühl begegne die Schuld dafür doch bitte bei anderen Männern suchen statt bei mir.

    Danke. Das sehe ich genauso, davon abgesehen... der einzige Grund warum Frauen Angst vor Männer haben sind doch Männer. Warum sollen jetzt wieder wir Frauen uns zusammenreißen und logische Gründe für Ängste suchen, die durch Übergrifflichkeiten von Männern zustande kamen? Und selbst wenn es ein vererbtes Kriegstrauma ist, dann waren es ja dennoch Männer. :ka:



    Ich glaube durchaus, dass es mehr wie genug anständige, nette, höfliche und auch vorausschauende Männer gibt, die sich kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie sich rücksichtsvoll benehmen. Oder die nur verträumt durch den Wald wuseln und gedankenverloren an wenn vorbeiziehen und danach nicht mal erinnern wer da an ihm vorbeiging... Aber....

    Wenn im Stockdunklen, ein Mann von hinten an eine Frau rantritt ohne etwas zu sagen oder auf sich Aufmerksam zu machen, dann ist er absolut rücksichtslos und respektlos gegenüber der Frau. Und wenn er einfach nur vorbeigehen hätte wollen, hätte ein "Entschuldigen sie, dürfte ich einmal vorbei? Danke" auch vollkommen ausgereicht. :fluchen:

  • Ich bekomme solche Sachen nie mit.

    Also möglicherweise sind irgendwann schon einmal Menschen hinter mir her gelaufen oder gerannt. Ich merke so etwas nicht.

    Einmal waren wir Gassi, Dämmerung. Mein Mann war zufällig dabei und hatte die Maglite mit, so ne lange Stabtaschenlampe. Wir laufen so, unterhalten uns und plötzlich jemand von hinten-seitlich "Hallo, na wie gehts euch?". Das war mein Cousin. Wir haben gequatscht und dann lief er weiter. Wir dann auch in eine andere Richtung. Und mein Mann nur so: "Na da hat er aber Glück gehabt. Eine Sekunde später und ich hätte mit der Maglite nach ihm geschlagen!". Und ich nur so: "Hö?" und mein Mann: "Hast du den nicht gehört? Der lief schon länger hinter uns her, recht schnell bzw. schneller werdend. Ich hab gleich die Maglite anders in die Hand genommen um im Zweifel zuschlagen zu können!"

    Daran sieht man denke ich recht gut, dass nicht nur Frauen Situationen merkwürdig finden. Mein Mann bemerkt solche Situationen ständig und erwartet erst einmal das schlimmste. Er hat dabei natürlich keinerlei Angst. Aber er ist vorsichtig. Und ich merke nix.

    Ich bin vor 5 Jahren auch zu nem fremden Mann ins Auto gestiegen. Ich hatte es eilig und wollte bzw. musste den Zug schaffen. Mein Bus hatte Verspätung und ich bin in halber Panik (ging um eine Prüfung) zum Bahnhof gerannt. Unterwegs hab ich jedes Auto angehalten in dem kleinen Städtchen. Problem: Es war 6:40Uhr. Da war nicht so viel los. Und der erste Autofahrer (ein älterer Herr) schaute mich nur völlig verwirrt an und verstand gar nicht, was ich von ihm wollte. Nummer 2 öffnete sofort die Tür, ich sprang rein und 2 Minuten später waren wir am Bahnhof und ich habe den Zug noch gerade so erwischt. Da bin ich heute noch dankbar für.


    Zu gruseligen Begegnungen (und ich glaube, das habe ich hier schon einmal geschrieben):

    Mein Mann hatte mich vor Jahren mal überredet, Resident Evil zu schauen. Ich hasse Grusel-Zombie-Psychothriller-Filme. RE fand ich demnach fürchterlich. Und ich habe nur unter einer Bedingung mitgeschaut: Er sollte mich dann bei der Abendrunde begleiten.

    Ja, 2 mal hat das geklappt. Beim dritten Mal war er so müde, dass er den Film zum Schluss ausgemacht hat und sofort ins Bett ist und auf mein"du wolltest doch mit raus!" kam nur ein "Was soll denn passieren? Zombies oder was?" und dann war er auch schon eingeschlafen.

    Ich bin also mit Benni raus, die übliche 20 Minuten-Runde. Es war so 22.30- bis 23Uhr. Ich war schreckhaft wie so ein Kaninchen und hab die ganze Zeit umher geschaut und mich so unglaublich gegruselt. Und plötzlich hörte ich ein Quietschen. Ruhe. Wieder Quietschen. Ruhe. Rasseln. Ruhe...Quietschen. Und ich schaue zu dem einen Gebäude, davor war ein kleiner Spielplatz mit Schaukel und Rutsche und auf der Schaukel sitzt ein Zombie angerunkener Jugendlicher, der sich komplett in der Schaukel so eingedreht hat und sich gerade kichernd wieder ausdrehte und dabei Arme und Beine so rumschlenkern lies (ZOMBIE!). Aaaaaaah! Ich glaube, so schnell bin ich die Runde noch nie gelaufen. :zany_face:

  • Ich gehörte bis letztes Jahr übrigens selbst der Fraktion "Ach warum machen die denn so ein Drama um ein paar blöde Sprüche von Männern" an. Bis ich letztes Jahr selbst in eine Situation von sexualisierter Gewalt gekommen bin, die ich mir ganz sicher nicht eingebildet habe. Was das mit einem Macht und wie sich allein Worte in absoluter Hilflosigkeit anfühlen, wünsche ich wirklich wirklich niemandem. Das sind nicht nur dumme Sprüche von belanglosen Typen. Das sind Sachen die nachträglich physischen Schaden zufügen, im Sinne von Erbrechen, Durchfall und zu längerfristigen Ausfällen führen weil man einfach krank wird.

    Das klingt alles so unglaublich belanglos, wenn man so etwas erzählt bekommt. So von wegen Frauen nachen aus Mücken Elefanten. Was vergessen wird: Alles wird nicht erzählt und vieles wird auch einfach verdrängt.

    Ich freue mich für jeden, der solche Aussagen noch belächeln und runter spielen kann, weil es in meinen Augen bedeutet, dass diese Person so etwas noch nicht erleben musste.

    Ich für meinen Teil bin froh einen verständnisvollen Freund an meiner Seite zu haben, nen langhaarigen Bombenleger ( ;) ), ganz in schwarz gekleidet, der alles Verständnis der Welt hatte und nichts davon runtergespielt hat, sondern mir stundenlang zugehört hat und mich unterstützt hat, wo es ging.


    Wie furchtbar und gewalttätig Frauen sein können, habe ich am eigenen Leib erfahren. Die Erlebnisse die ich hier geschildert habe, sind aber eben die, die mit Hund passiert sind und darum geht es hier im Thread ja.


    Und auf mein Bauchgefühl kann ich mich verlassen. Und auf meine eskalierende Hündin auch. Das hat sie danach nicht wieder in der Form getan. Ob der nur nach dem Weg fragen wollte und dafür direkt hinter mir stehen musste, bleibt wohl ungeklärt. Vielleicht wollte er ja auch einfach durch mich durchgehen und hatte deshalb keinen Individualabstand. Wer weiß das schon.

  • Uaaaaa.... Ja, vor alkoholisierten Menschen gruselt es mich ganz doll. Da läuft es mir direkt kalt den Rücken runter. Egal ob es eine Person ist oder mehrere. Das ist meine ganz unrationale Angst.

    Dito. Ich hab in der Gegenwart von alkoholisierten Menschen ein ungutes Gefühl, teilweise wird das so intensiv, dass ich das Gefühl habe, mir sitze jemand auf den Schultern. Ganz ganz komisch.

    Das liegt aber daran, dass ich mehrere schlechte Erfahrungen mit der gleichen Person im alkoholisierten Zustand gesammelt habe. Von grundsätzlich asozialem Verhalten bis hin zur Morddrohung - das hat sich halt eingebrannt... ich konnte ein Jahr lang nach letzterem Vorfall nicht mal an Alkohol denken, ohne dass mir sofort übel und unwohl wurde. Inzwischen geht's wieder und ich trinke auch ab und an etwas Alkohol. Besagter Vorfall ist inzwischen sicher 3-4 Jahre her, die Angst ist aber nach wie vor da und ich wechsel dann auch die Straßenseite, wenn ich merke, dass da vorne eine alkoholisierte, fremde Person steht. Ist übrigens völlig egal, ob Frau oder Mann ... :rollsmile:


    Ich hab auch gewissermaßen Angst vor Jugendlichen an Bushaltestellen bzw. im Bus. Wurde in der Schulzeit quasi durchgehend gemobbt und das hat sich genauso eingebrannt - inzwischen ist es aber keine Angst in dem Sinne mehr, sondern nur Unwohlsein. Ganz besonders, wenn die halt laut sind und sich gegenseitig schon sowieso rumschubsen. Ein Glück, dass ich dank Auto nicht ständig auf den ÖPNV angewiesen bin :gott:

    Wenn ich die Hunde dabei habe, wechsel ich dann sowieso die Straßenseite oder such mir einen ruhigen Platz im Bus.


    Ganz oft sind eben auch schlechte Erfahrungen für derlei Ängste verantwortlich.

    Rein rational weiß ich: nicht jeder Besoffene hält mir gleich ein Messer an die Kehle und droht mir mit Mord. Nicht jeder Jugendliche will mich mobben. Ich stelle nicht jeden Betrunkenen, nicht jeden Jugendlichen unter Generalverdacht, aber es gibt gewisse, ich sag mal Phänotypen, die dieses Unwohlsein bei mir auslösen.


    vieles wird auch einfach verdrängt.

    Das kommt außerdem auch noch dazu. Es gab einen Vorfall in meiner frühen Jugend, den ich direkt danach sofort verdrängt bzw. ausgeblendet habe, jahrelang - bis ich mich mit 16/17 wieder daran erinnert und realisiert habe, was mir damals passiert ist.

    Ich bin mir sicher, dass das gar nicht so selten ist und viele Ängste vor gewissen Personentypen u. A. auf solchen verdrängten Traumata/blöden Erfahrungen basieren.

  • Mich macht es unglaublich traurig, wie normal das ist, wie viele Menschen einfach so davon erzählen können. Die Welt ist so schrecklich unfair

  • Und solche Dinge sind nicht nur mir sondern wirklich allen Frauen aus meinem Freundeskreis passiert.

    This!!


    Ich glaube ich kenne keine einzige weibliche Person der nie irgendwas besch***es passiert ist.

    Und damit meine ich nicht nur blöde Sprüche, sondern wirklich Belästigung, teils auch mehr, teils nichtmal von Fremden sondern vom eigenen Partner...

    Ich hab zB keine Ahnung wie viele Vorfälle ich selber aufzählen kann die mMn Grenzen überschritten haben. Und gemeinsam haben die Vorfälle beinahe alle eins : es waren Männer

    Egal ob jung, ob alt, ob bekannt, ob fremd, ob das erste Mal in meinem Leben gesehen oder ob ich dazu verdammt war diese Person 5 Tage die Woche zu sehen...

    Angefangen hat es bei mir in etwa mit 14/15, und ich denke das dürfte bei den meisten so um den Dreh, wenn nicht früher los gehen.


    Ich finds echt nicht verwunderlich wenn man da einfach sein Misstrauen hat.


    Und by the way bin ich in der Regel lieber von Kerlen umgeben als von anderen Frauen, weil ich die Erfahrung gemacht hab dass Mädels/Frauen echte Biester sein können.

    Ich wurde auch schon von Frauen bedroht, ich denke auch das passiert jedem/jeder Mal.

    Aber es ist die Häufigkeit die mMn den Unterschied macht.


    Und bisher konnte ich mich aufs ungute Gefühl auch immer verlassen.

    Irgendwas wird es schon begründen, und schaden kann es nicht.

    Solange man nicht panisch/verängstigt durch die Weltgeschichte geht und hinter jedem Gebüsch eine Gefahr vermutet...

  • Mich macht es unglaublich traurig, wie normal das ist, wie viele Menschen einfach so davon erzählen können. Die Welt ist so schrecklich unfair

    Ach naja - in sich reinfressen bringt halt nichts. Früher oder später muss man sich damit auseinander setzen, damit man sich davon auch wirklich erholen kann.

    Ist wie mit einer Granne: wenn man die nicht rauszieht, wird's nicht besser, im Zweifel sogar schlimmer und schlimmer. Wenn man dann - idealerweise in Zusammenarbeit mit einem geschulten Mediziner - die Granne rausholt, heilt's ab. Beim einen schneller, beim anderen langsamer. Vielleicht bleibt ne Narbe übrig, vielleicht auch nicht, wer weiß das schon?

    Manch einer weiß gar nicht, dass er irgendwo eine Granne stecken hat, der andere merkt das jeden Tag, traut sich nur nicht zum Arzt. Wieder jemand anderes merkt das sofort und geht sofort zum Arzt, damit sich das gar nicht erst entzündet. Und so weiter.


    Ich bin schon ziemlich früh in ein Umfeld geraten, in dem mit Dingen wie Mobbing, (schweren) Traumata und Depressionen etc. sehr offen umgegangen wurde. Da hieß es immer wieder "dafür muss man sich nicht schämen, reinfressen macht's nur schlimmer". Ich denke, das hat sehr dazu beigetragen, dass ich die ganzen Sachen heute ziemlich sachlich und distanziert betrachten kann.

  • Ich kann nicht nachempfinden, wie es ist, wenn andere vor einem Angst haben.


    Dafür habe ich aber zwei große dunkle Hunde.

    Natürlich möchte ich nicht der Grund sein, dass andere sich erschrecken und signalisiere anderen so deutlich wie möglich, dass die Hunde unter Kontrolle sind.

    Rational gesehen braucht man auch keinerlei Angst haben uns zu passieren.


    Oft genug passiert das aber trotzdem, ob ich jetzt angesprochen werde, dass man Angst habe oder die Straße gewechselt wird.

    Warum sollte ich das persönlich nehmen?

    Ich weiß, es liegt nicht konkret an uns, trotzdem kann ich es zu 100% nachvollziehen.

    Weder mache ich mich darüber lustig und relativiere, noch versuche ich andere zu ,,bekehren“.

    Eventuell überlege ich nochmal, ob ich mit irgendeinem Verhalten zur Angst beigetragen habe.

    Wenn nicht hake ich das Ganze einfach ab :ka:


    Ich sehe immer noch nicht, warum das anders sein sollte, wenn es um mich statt der Hunde ginge

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!