Barfen und die ständige Sorge etwas falsch zu machen.

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    An Stelle von Stärke kommt eben bei BARF eher Fett als Energieträger zum Einsatz. Was auch Sinn macht, da es von den meisten Hunden besser verstoffwechselt wird und dabei keine negativen Konsequenzen hat.


    das ist eine graue Theorie, die in der Praxis bei sehr vielen Hunderassen überhaupt nicht funktioniert.

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    Man muss ganz und gar kein Getreide zuführen, denn Fett eignet sich als Energielieferant ohnehin besser,


    was du hier propagierst, ist eine ketogene Diät ( Atkins-Diät) für Hunde. Mehr zum ABNEHMEN als zum Zunehmen geeignet, weil eine Fettverbrennung wesentlich mehr Sauerstoff verbraucht , um die gleiche Menge Energie wie aus Kohlenhydraten zu gewinnen. Für einen Hund mit " Stahlmagen " , der den lieben langen Tag auf dem Sofa liegt wahrscheinlich optimal. ;) Die Gefahr einer Hyperaktivität durch Getreide ist dadurch ebenfalls gebannt.

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    was du hier propagierst, ist eine ketogene Diät ( Atkins-Diät) für Hunde. Mehr zum ABNEHMEN als zum Zunehmen geeignet, weil eine Fettverbrennung wesentlich mehr Sauerstoff verbraucht , um die gleiche Menge Energie wie aus Kohlenhydraten zu gewinnen. Für einen Hund mit " Stahlmagen " , der den lieben langen Tag auf dem Sofa liegt wahrscheinlich optimal. ;) Die Gefahr einer Hyperaktivität durch Getreide ist dadurch ebenfalls gebannt.


    Hmm. Komisch. M/Z "behaupten" auch, dass der Hund keine KH benötigt (außer eine geringe Menge für das ZNS und während der Trächtigkeit). Grünbaum/Schimke tun das auch. Es gibt noch weitere Wissenschaftler, die das behaupten. Ich propagiere das also nicht, es scheint eine wissenschaftliche belegte Tatsache zu sein. Für den Menschen ist Atkins deswegen eine Diät, weil sich viele Leute einfach KH im Überfluss in ihre Münder stopfen. Zusätzlich zu Unmengen an Fett. 60 % der Deutschen sind zu dick. Natürlich nehmen diese Leute ab, wenn sie den KH-Konsum herunterfahren - dann fehlt einfach ein großer Teil an Energie. Ich persönlich esse auch wenig KH und nehme überhaupt gar nicht ab (und auch nicht zu) Ich kenne auch keinen Hund, der von ausreichenden Fettgaben abgenommen hat. Ganz im Gegenteil. Es ist auch nicht verwunderlich, viele Wissenschaftler betrachten Fett also optimale Energiequelle für Hunde, weil es vom Hund besser verwertet werden kann.


    Also ich füttere meine Hunde nun schon seit Jahren kohlenhydratarm und sie haben nicht abgenommen. Sie sitzen auch nicht nur rum, sondern laufen ziemlich oft am Rad und machen Dummytraining, gehen Schwimmen etc. Bei uns gibt es einmal pro Woche etwas Hirse - keine Hyperaktivität dadurch. Meine Hunde sind aber auch bei Fettgabe genau so aktiv und verhalten sich alters- und rasseentsprechend. Es macht bei ihnen keinen Unterschied und wie gesagt: Hunde brauchen keine KH. Schon gar nicht sollte 50 % der Nahrung daraus bestehen.


    P.S. für die TE: In meinem letzten Beitrag habe ich mich vertippt - es muss 1/2 - 1 EL Lebertran heißen und nicht TL.

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    Hmm. Komisch. M/Z "behaupten" auch, dass der Hund keine KH benötigt (außer eine geringe Menge für das ZNS und während der Trächtigkeit).


    und weil das so ist, sind die im Buch empfohlenen Rezepturen für hausgemachte Futterrationen auch alle kohlenhydratfrei! :D
    Man sollte einem Hund nur die Nahrungsmittel vorsetzen, die er auch verdauen kann , eine hohe Fetttoleranz ist
    nicht bei allen Hunden gegeben.

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    und weil das so ist, sind die im Buch empfohlenen Rezepturen für hausgemachte Futterrationen auch alle kohlenhydratfrei! :D
    Man sollte einem Hund nur die Nahrungsmittel vorsetzen, die er auch verdauen kann , eine hohe Fetttoleranz ist
    nicht bei allen Hunden gegeben.


    Sie sind nicht KH-frei, weil das das Best für den Hund ist, sondern weil es die billigste Variante ist. M/Z weisen immer wieder darauf hin, dass es darum geht, ein ökonomisch günstiges Futter anzubieten.


    Sie widersprechen sich halt auch in ihrem Werk. An einer Stelle warnen sie davor, dass der Stärkeanteil im Futter bloß nicht mehr als 1/3 betragen sollte (Gefahr Magendrehung erhöht), an anderer Stelle empfehlen sie riesige Getreidemengen. An einer Stelle schreiben sie, dass Welpen in den ersten vier Lebensmonaten noch nicht wirklich in der Lage sind, Stärke zu verdauen, an anderer Stelle empfehlen sie Trockenfutter für Welpen (mit bekannt hohem Stärkeanteil). Man findet etliche Bsp. dafür im Buch. Vom Zahnstein bis zum Rückgang der Eiweißverdaulichkeit bei KH-reicher Ernährung. Ich schätze, M/Z mussten an dieser Stelle wohl versuchen, Wissenschaft und ökonomische Ziele (man muss hier auch betrachten, wer mal eine Zeit lang den Lehrstuhl mitfinanziert hat...) zu vereinen. ;)


    Und ja, man muss dem Hund eine Nahrung vorsetzen, die er auch verdauen kann und ja, es gibt Hunde, die mit KH einfach super zurecht kommen, sogar etwas vitaler sind. Aber es gibt eben auch Hunde, denen körperliche Bewegung ganz und gar nicht gut tut und die nicht wirklich gut atmen oder sich fortpflanzen können. Das ist aber nicht die Mehrheit der Hundepopulation, sondern eine traurige Ausnahme. Die Mehrheit der Hunde wird aber wohl mit Fett sehr gut zurecht kommen und viele Hunde haben nun einmal mit hohen KH-Anteilen in der Nahrung Probleme. Was spricht denn dagegen, einem Hund eher Fett als KH als Energiequelle anzubieten, wenn er es verträgt? Kann man doch mit Fett 100 % der Energieversorgung sicher stellen und mit KH nur 66 %.


    Aber darum ging es der TE offenbar gar nicht. Sie ist verunsichert und wollte etwas "Beistand". Meinst Du nicht, dass es besser wäre, SIE zu unterstützen, an Stelle ihr einzureden, dass BARF schlecht und FeFu gut ist? Sie hat sich nun einmal für diesen Weg entschieden und das muss man auch akzeptieren. Umstimmen wirst Du sich wohl ohnehin nicht. Ebenso wenig wie Dich jemand davon überzeugen kann, dass BARF nichts kategorische Schlechtes ist. Wenn mich im Bekanntenkreis jemand nach gutem Futter fragt und ausdrücklich betont, dass es bitte ein Fertigfutter sein soll, dann mache ich doch auch keine Vorschläge, wie er auf BARF umstellen kann, sondern helfe so gut ich kann, ein geeignetes FeFu zu finden. An Stelle immer gegen BARF zu wettern, sollte man doch mit dem Wissen, was man sich angeeignet hat - und offenbar hast Du Dich damit beschäftigt - Hilfe anbieten und darauf hinweisen, was man bei der Frischfütterung falsch machen kann. Und nein, Frischfütterung wie ich sie verstehe ist auch bei einem Anteil von 70/80 % Tierischem eben nicht zu proteinreich und bereitet Nieren und Leber keine Probleme, wenn man genügend Energie zuführt.

  • Weißt du, ich stelle die Energieversorgung lieber auf zwei Beine, (Fette und Kohlenhydrate)anstatt die Bauchspeicheldrüse ( Lipase) einseitig zu belasten. Eine fettreiche Ernährung kann erhebliche Probleme verursachen, vor allem wenn der Verdauungstrakt nicht einwandfrei funktioniert.


    Vetmedlabor schreibt: Die genaue Ursache einer Pankreatitis bei Hund oder Katze
    bleibt oft ungeklärt. Als Risikofaktoren gelten die Einnahme
    einer fettreichen Mahlzeit (vor allem beim Hund)


    Innnere Medizin der Kleintiere:
    Faktoren die an der Entstehung einer akuten Pankreatitis beteiligt sind: fettreiche Diät


    Dillitzer schreibt sogar: eine kohlenhydratfreie Ernährung führt zur Insulinresistenz



    Eine komplett kohlenhydratfreie Ernährung führt letztendlich auch zu einer Übersäuerung. Es entstehen sogenannte Ketone, die den Stoffwechsel des Hundes überlasten.


    Bekanntlich ist der Hund im Besitz des Enzyms Amylase ( Kohlenhydratverdauung) und das wird wohl einen tieferen Sinn haben.

  • M/Z: "Bei gesunden Hunden übt die Höhe der Fettaufnahme (bis zu 10 g/kg KM/Tag) keinen nachteiligen Einfluss auf die Fettverdauung aus, auch besteht kein erhöhtes Risiko für Pankreatitis."


    Ich würde lieber die BSD nicht mit Unmengen an Stärke (Amylase) belasten, denn dafür ist ein Canide nun einmal gar nicht geschaffen. In der Natur finden Caniden fast gar keine Stärke vor... Warum sollte ihre BSD dafür konzipiert sein? Wie gesagt, meiner Meinung nach spricht nichts gegen ein bisschen Getreide. 10 % in der Gesamtration sind OK. Ich würde nur dringend davon absehen, etwa 50 % der Ration aus Getreide zu reichen. Dafür sind unsere Hauswölfe nicht geschaffen, auch wenn einige davon nicht sofort Schäden davon tragen.


    Bekanntlich ist es nämlich so, dass beim Hund die Verdauung von Stärke erst im Dünndarm beginnt. Ganz im Gegensatz zu uns Menschen, wo sie bereits im Mund beginnt. Hundespeichel enthält keine Amylase und das wird auch einen Grund haben. ;)


    Ach so, eine Frage dazu: Würdest Du einem 9 Wochen alten Welpen ein Futter mit Kohlenhydraten empfehlen?

  • [quote="Shiraa"]M/Z: "Bei gesunden Hunden übt die Höhe der Fettaufnahme (bis zu 10 g/kg KM/Tag) keinen nachteiligen Einfluss auf die Fettverdauung aus, auch besteht kein erhöhtes Risiko für Pankreatitis."

    :headbash: Papier ist geduldig.


    In der Natur finden Caniden fast gar keine Stärke vor...


    bitte nicht schon wieder! Sorry, dieser ständige Vergleich mit dem Wolf hängt mir echt zum Halse raus.


    Hundespeichel enthält keine Amylase und das wird auch einen Grund haben. ;)


    Hundespeichel enthält auch kein Enzym zur Fleischverdauung! ;)


    Ach so, eine Frage dazu: Würdest Du einem 9 Wochen alten Welpen ein Futter mit Kohlenhydraten empfehlen?


    Sorry, mit Welpenernährung kenne ich mich nicht so gut aus.

  • Samojana Jetzt muss ich wirklich mal nachfragen, das brennt mir schon so lange auf der Zunge. Du scheinst dich wirklich gut mit dem Thema Hundeernährung auszukennen, mir fällt auch auf, dass du deine Argumentation oft mit biochemischen Hintergründen untermauerst. Woher kommts? alles selbst informiert? Tierärztin? Klär mich auf :)

  • Zitat


    Und die von Dir genannten Quellen sind in Stein gemeißelt, oder wie? Ist dann Stein auch geduldig? Deine Quellen sind also richtig und meine Quellen sind falsch, weil Papier geduldig ist? :hust:


    Ähm, Menschen sind Allesfresser und haben auch keine Enzyme zur "Fleischverdauung" im Speichel... Dass die Enzymausstattung von einem Beutefresser sich von der eines Allesfressers unterscheidet, ist einfach nur ein Hinweis darauf, dass Beutefresser nun einmal nicht zur KH-Mast ausgelegt sind.


    Und wer hat denn hier bitte den Hund mit dem Wolf verglichen? Ich sprach von Caniden, die in der Natur nun einmal kaum KH vorfinden. Es wäre mir neu, dass der Wolf der einzige Canide wäre, der auf diesem Planeten in der Natur lebt. Nimm doch einfach die Hunde somalischer Nomaden her. Die leben sehr naturnah, wie eben ihre Besitzer. Nun, die bekommen kaum KH, weil Nomaden keine Felder bewirtschaften, auf denen sie Getreide anbauen. Die Hunde der Inuit bekamen (und bekommen) auch kaum KH, weil es recht schwierig ist, in diesen Gebieten derartiges anzubauen. Oder betrachte einfach andere Caniden. Es gibt ja ca. 270 Arten, wenn ich nicht irre.

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