Barfen und die ständige Sorge etwas falsch zu machen.

  • Zitat

    Ich finde sich Gedanken machen ist gut, sich Einlesen auch.


    Aber wenn man der Meinung ist, dass nur Hochleistugsrechner den genauen Mikrogrammbetrag am Tag berechnen können und an sonsten der Hund vor die Hunde geht( :D ) läuft was falsch.


    Macht euch Gedanken aber macht euch nicht fertig.



    Ja, das denke ich auch :-) bis jetzt läuft alles super :gut:

  • Zitat

    Ich finde sich Gedanken machen ist gut, sich Einlesen auch.


    Aber wenn man der Meinung ist, dass nur Hochleistugsrechner den genauen Mikrogrammbetrag am Tag berechnen können und an sonsten der Hund vor die Hunde geht( :D ) läuft was falsch.


    Macht euch Gedanken aber macht euch nicht fertig.


    Jein.
    Man muss sicher nicht jedes Vitamin und jeden Mikronährstoff einzeln auf den Tagesbedarf ausrechnen und mikrogramm genau abgewogen und streng nach Excel alles in der perfekten täglichen Ration füttern.





    Aber wenn man denn selber füttern will, dann sollte man so ein gewisses Basiswissen haben und manche Dinge mal nachgelesen und vielelicht auch selber durchgerechnet haben.



    Ich denke da erstens an den Energiebedarf - da muss man dann natürlich in der Praxis hauptsächlich schauen wie der Hund mit der ihm zugemessenen Menge an Kalorien klar kommt.
    Dass man dann nachher mehr nach Kondition füttert als nach Berechnung ist ja auch ok, ich guck auch eher ob die Hunde Speck auf den Rippen haben, ob sie gut bemuskelt sind etc als dass ich die Ration nachrechne wenn einer abnimmt oder zunimmt.... dann gibts halt mal nen Schwupp Öl mehr oder ein paar Löffel Reis weniger oder so, deswegen rechne ich bestimmt nicht jedesmal alles von der Pike an neu aus.
    Aber so einfach um am Anfang mal nen Überblick zu haben: Was wäre die ungefähre Norm für nen Hund dieses Gewichts/dieser Größe und dieser Akitivität, viel viel muss ich ungefähr reinstecken.




    Dann, dass man mal nachguckt wie viel Protein der Hund eigentlich umbedingt bräuchte.
    Man muss ja dann nachher nicht streng bedarfsgerecht füttern, man kann ja bei nem gesunden Hund durchaus auch einen gewissen Proteinüberschuss geben.
    Aber zumindest dass man mal ne Vorstellung hat, was bräuchte er umbedingt an Protein, was wäre das umgerechnet auf Fleisch (Menge bzw Gewicht) und wie viel Energie ist da drin, sprich wie viel Energie muss ich durch Fett und/oder KH zufüttern.




    Und dann mal den Ca/P Gehalt überprüfen, nachgucken wie viel man von was gibt und wie viel drin sein sollte und wie das Verhältniss sein sollte.



    Und halt so Sachen wie Vit. D, die man über das normale Futter schlecht reinkriegt.



    Das sind so die wichtigsten Sachen. Wenn man da Fehler macht kann man einen Hund wirklich gut kaputtfüttern und das sollte man schon wissen und vermeiden.
    Ansonsten deckt man ja vieles ganz automatisch ab wenn man auch Innereinen, Milchprodukte, Ei, Fisch, gedünstetes Gemüse, reifes Obst, verschiede Öle etc füttert. Ob ich jetzt genug Selen und Biotin und Vit B12 füttere... who knows... da setz ich mich auch nicht ran solange es in der Praxis keine Probleme gibt.






    Und als Hinweis für alle denen es zu teuer ist oder die nnicht wissen ob sie damit was anfangen können:
    Den M/Z gibts auch aus der Bibliothek und die können sowas auch per Fernleihe besorgen falls sie es selber nicht dahaben.

  • Ich sagte ja einlesen, nicht einfach was in den Napf werfen. ;)


    Aber ne Batterie von 20 Pülverchen die mit der Briefwage abgewogen werden, ist einfach Unsinn und selbstgemachter Stress.

  • Aber mal ander gefragt: Wenn ich jetz nicht barfe sondern Nass-und/oder Trofu füttere (natürlich in angemessener Qualtät) dann wiege ich 1mal ab damit ich sehe wie die richte Menge ca aussehen sollte und füttere dann immer nach augenmaß. Warum ist das bei Fertigfutter okay und beim barfen nicht? Ich glaube nicht das ich jedesmal auf Gramm genau alles gebe un das würde ja auch heißen das die Nährstoffmenge variiert? Verstehe nicht so ganz warum das bei Barf dann zu schweren Schäden führt und bei anderem Futter nicht...


    Klar UNGEFÄHR sollte es stimmen damit kein Über oder Untergewicht entsteht und belesen ist auch irgendwo wichtig...aber ich glaube nicht das es auf Mikrogramm ankommt!

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    Aber mal ander gefragt: Wenn ich jetz nicht barfe sondern Nass-und/oder Trofu füttere (natürlich in angemessener Qualtät) dann wiege ich 1mal ab damit ich sehe wie die richte Menge ca aussehen sollte und füttere dann immer nach augenmaß. Warum ist das bei Fertigfutter okay und beim barfen nicht? Ich glaube nicht das ich jedesmal auf Gramm genau alles gebe un das würde ja auch heißen das die Nährstoffmenge variiert? Verstehe nicht so ganz warum das bei Barf dann zu schweren Schäden führt und bei anderem Futter nicht...


    Der Unterschied ist, dass es sich bei den üblichen Nass- oder Trockenfuttersorten laut Deklaration um Alleinfuttermittel handelt.
    Das heißt, da muss in Prinzip alles im richtigen Verhältniss drin sein was ein Hund braucht: Proteine samt essentieller Aminosäuren, Fette samt essenzieller Fettsäuren, Mineralien und Vitamine.
    Da reicht es dann theortisch wirklich, wenn man die Menge so wählt wie auf der Verpackung empfohlen und dann guckt ob der Hund damit zu fett oder zu dünn wird und das dementsprechend etwas anpasst.



    Aber beim selbermachen, egal ob man barft oder kocht, egal ob mit Getreide oder ohne, handelt es sich um eine Komponentenfütterung. Die einzelnen Komponenten sind an sich meist nicht ausgewogen und werden es auch nicht zwingend dadurch, dass man sie zusammenmischt.

    Manche Komponenten enthalten dieses oder jenes zu wenig, andere zu viel.
    Manche wichtige Dinge sind nur in bestimmten Nahrungsmitteln enthalten und wenn man die weglässt hat man die gar nicht dabei...


    Da muss man halt mal ein bisschen rechnen oder sich zumindest orientieren was, wovon und wie viel drinne ist, wie viel der Hund wovon mindestens braucht und wie viel er davon höchstens bekommen darf bevor es schädlich wird und das ein paar wichtige Verhältnisse stimmen, z.B. das von Protein zu Energie und das von Calcium zu Phosphor.
    Diesen Job haben beim Fertigfutter andere bereits erledigt, deswegen musst du dich nicht mehr drum kümmern.





    Damit will ich jetzt nicht sagen alle Fertigfutter wären toll oder so, fütter ja selber auch hausgemachtes (kein Barf und nicht getreidefrei ;) ) und da gibt es gute Gründe für.
    Aber bevor ich jemandem empfehlen würde: "Klaaaaaaaar mach mal, alles gaaaaaaaanz simple, du kannst gar nix falsch machen, 70 % Fleisch, 30 % Pflanzliches, mal ein Ei und nen Löffelchen Öl und nen bisschen Quark, ein paar mal die Woche Hühnerhälse und einmal die Woche Leber, das ist das beste was du für deinen Hund tun kannst!" würde ich doch lieber zu einem qualitativ hochwertigem Fertigfutter raten.



    Klaro, wenn man mal nen Überblick hat braucht man nicht mit der Briefwaage zu füttern, das sagt hier auch wirklich keiner... aber wie gesagt, so einen grundsätzlichen Überblick über den Energiehausbedarf und über Proteinbedarf und Mineralstoffhaushalt etc sollte man schon haben.




    Wenn man ganze Kaninchen mit allem drum und dran füttert kann man sich das natürlich sparen.

  • Zitat

    Aber beim selbermachen, egal ob man barft oder kocht, egal ob mit Getreide oder ohne, handelt es sich um eine Komponentenfütterung. Die einzelnen Komponenten sind an sich meist nicht ausgewogen und werden es auch nicht zwingend dadurch, dass man sie zusammenmischt.
    .


    Genau wie es jeder Mensch eben auch macht. Und krank mach eben nicht Kiwi statt Birne oder ein Hühnerhals zu wenig, sondern die Übertreibung. Beim Menschen Zucker und Fett und bei Hunden eben zu viel Fleisch und zu einseitig.


    Lg, Mo, die ihr Schnitzel heute abend nicht abwiegt, eben eine Puddingbrezel verdrückt hat und zum Ausgleich heute Abend nur einen Tomatensalat dazu isst ;)

  • Zitat

    Aber mal ander gefragt: Wenn ich jetz nicht barfe sondern Nass-und/oder Trofu füttere (natürlich in angemessener Qualtät) dann wiege ich 1mal ab damit ich sehe wie die richte Menge ca aussehen sollte und füttere dann immer nach augenmaß. Warum ist das bei Fertigfutter okay und beim barfen nicht?


    wie mein Vorredner schon schrieb , ist Trockenfutter ein Alleinfutter.


    Wichtig ist, dass in der Ration des Hundes ein einigermaßenes ausgewogenes Verhältnis von Eiweiß und Energie vorliegt.


    Trockenfutter besteht nicht nur aus Fleisch. Sondern i.d.R. zu 50 % aus stärkehaltigen Kohlenhydraten
    Fett, Protein, Vitaminen und Mineralstoffen. Also alles, was der Hund so braucht. ;)


    Wobei niemand von uns weiß, ( ausser der Hersteller selber ) wie viel Protein davon auf tierische Quellen ( Fleisch) fällt, weil diese Zahl sich selbstverständlich auf pflanzliches und tierisches Protein in seiner Gesamtheit bezieht.


    Ein bezeichnendes Beispiel für falsch verstandene Frischfütterung ist dieser Link!
    O-Ton: Das Fertigfutter liefert sogar mehr Rohprotein als BARF


    http://mashanga-burhani.blogsp…viel-fleisch-zu-viel.html


    Unter der Rubrik: Proteinzufuhr mit Trockenfutter werden Fallbeispiele als Vergleich herangezogen, die beweisen sollen, dass die Proteinversorgung mit Barf auch nicht höher ist als mit Trockenfutter.


    Leider haben diese Überlegungen einen entscheidenden Denkfehler!


    Wie oben bereits angesprochen , besteht Trockenfutter nicht nur aus Fleisch.


    Proteinzufuhr mit Trockenfutter, so lautet die Überschrift.
    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Kalorien berechnet.


    100 g Marengo Premium = 377 Kalorien
    100 g Platinum = 322 Kalorien
    100 g Hills = 371 Kalorien
    100 g mageres Fleisch = 100 Kalorien
    100 g fettes Fleisch = 236 Kalorien


    Kurzum: 380 g Marengo ( 90.8 RP) = 1430 Kalorien
    400 g Fleisch ca. 90 RP ( Putenbrust) =400 Kalorien.


    Ich hoffe, jeder wird feststellen, das hier was nicht stimmen kann.

  • Zitat

    Genau wie es jeder Mensch eben auch macht. Und krank mach eben nicht Kiwi statt Birne oder ein Hühnerhals zu wenig, sondern die Übertreibung. Beim Menschen Zucker und Fett und bei Hunden eben zu viel Fleisch und zu einseitig.


    Lg, Mo, die ihr Schnitzel heute abend nicht abwiegt, eben eine Puddingbrezel verdrückt hat und zum Ausgleich heute Abend nur einen Tomatensalat dazu isst ;)


    Ja, durchaus...



    Da steht ja auch: Nicht zwingend ausgewogen...
    Natürlich ist das möglich, aber ein bisschen Basiswissen muss man haben wenn man das über Jahre durchziehen will.
    Und es ging um den Unterschied Alleinfutter/Komponentenfutter, warum man beim einen mit einmal die Menge abwiegen und dann halt gucken ob der Hund zu fett wird klarkommt und das beim anderen halt nicht mal eben so aus dem Handgelenk geht.


    Das sind einfach 2 verschiedene Fütterungsansätze.

  • Danke für die informativen Antworten!
    Der Unterschied Alleinfutter vs Komponentenfutter ist mir schon klar soweit.
    Klar ist also das jede Komponente vorhanden sein muss. Aber wenn man diese Komponenten zusammefügt, was man ja im Napf letzten Endes tut..hat man ja dann quasi wieder ein Komplettfutter oder nicht?
    Mir gehts ja auch nicht darum zusagen barf ist genauso zu handhaben wie Fertigfutter und klar ist auch das man sich informieren muss welche komponenten in welcher Mengen gebraucht werden...aber ist es denn wirklich so schlimm wenn die Mengen der Einzelteile geringfühig variieren? Muss man wirklich mit der Briefwaage kontrolieren? Ab wann werden Schwankungen bedenklich für den Hund und was fällt nicht ins Gewicht? Wichtig ist doch (zumindest in meinen Augen) das alles vertreten ist und die Menge ungefähr stimmt...da sehe ich noch nicht so ganz den Unterschied zum Fertigfutter den da is ja auch ne Menge vorgeschrieben die man füttern sollte...und da ist spielraum

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