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Zitat
Ich habe Lucky auch nicht als sonderlich problematisch hingestellt, ich habe nur gefragt, wie ich ihn besser herunterfahren kann und habe ein Video eingestellt, wo man mein "Problem" sehen kann. Eigtl. ist es nicht meins, sondern der Hund hat es, denn er hat Stress dabei. Ich auch. Weil er Stress hat.
Das ist im Prinzip für mich der prägende Satz.
Der Hund ist der Hund. Er ist, wie er ist.
Es ist verdammt nochmal die Aufgabe seines Menschen sein Problem zu lösen.Davon ist aber nie die Rede, die Rede ist immer davon den Hund zu ändern.
Aber hier muss mensch sich ändern und zwar gewaltig.LG
das Schnauzermädel -
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Nichts anderes sage ich.
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So, ich habe lange überlegt, ob ich diesen Thread nochmal hochhole, aber irgendwo finde ich es richtig und wichtig.
Und nachdem ich mir jetzt alle Beiträge, zwar im Schnelldurchlauf aber nochmal durchgelesen habe, wird einem klar, dass man mit etwas Abstand auch aus Postings, die mich vor einigen Wochen einfach nur tief getroffen haben, sehr viel nützliches herausziehen kann. Vermutlich habe ich sie da einfach zu emotional betrachtet, jetzt habe ich etwas Abstand gewonnen und kann sie neutraler lesen.
Ich wollte hier einfach nur mal einen Zwischenstand abgeben, wie es uns so geht, gerade auch für die anderen Halter von "Stresskeksen".Nun, wir haben unsere Spaziergänge im Prinzip so belassen, von der Menge her und auch die beiden Strecken (Wald und Feld) haben wir behalten, außerdem habe ich manchmal einfach nur die leiseste und ablenkungsfreieste Pampa, die ich finden konnte, aufgesucht.
Bei der Strecke, bei dir sich so viele Leute Gedanken wg. der Straße gemacht haben bin ich ein wenig umgeschwenkt und gehe jetzt nichtmehr die Straße entlang hoch, sondern weiche auf die große, grüne Wiese, die nach rechts hin abgeht, aus. Sie ist ca. 1,5km lang und breit genug, dass ich keine Angst wg. irgendwelcher Straßen haben muss, zumal sie ideal ist, um Lucky "sein Ding" machen zu lassen und zu entspannen.
Was habe ich verändert?
Zuerst einmal habe ich mich zusammengerissen und versucht, sich alles sofort und gleich zu korrigieren. Sprich, den Weg zur Wiese hin lasse ich ihn ziehen.
Danach wird abgeleint und mit Pause wird Lucky entlassen. Die erste Zeit wetzt er wie gehabt herum, mit einem wichtigen und gravierenden! Unterschied: Lucky hat gelernt, dass er seinen Stress selber abbauen kann.
Mit meiner Trainerin habe ich besprochen, dass Lucky langsam lernen soll, nicht immer auf Stand-By zu sein. Heißt, dass ich ihn gezielt mit Pause wegschicke, wenn er aber ankommt, um nach mir zu sehen, frage ich ihn gezielt, ob er arbeiten möchte. Es gibt Tage, da hüpft er vor mir herum, wenn ich "Arbeit?" frage, und es gibt Tage, da dreht er ab und schnuppert, was mir dann zeigt, dass es für diesen Spaziergang schon zu viel war.
Wenn er arbeiten möchte, darf er etwas ganz kurzes, einfaches machen, z.B. "Touch". Dafür gibt es ein verbales Lob, manchmal auch ein Leckerlie und dann düst er wieder ab - von selber.
Heißt, er hat gelernt, nach der Arbeit (die ca. 3sek gedauert hat) ist Pause. Klar, nach 30 Sek. steht er wieder da und ich frage ihn erneut.
Mittlerweile reicht auch das Pause und er dreht wieder selber ab, ohne dass ich ihn ansprechen muss.
Er sucht von sich aus Beschäftigungen für ihn, wie Schnüffeln.
Hat er Stress, baut er diesen mit Buddeln oder, wenn ich in der Wiese an der Leine mit ihm sitze, durch Wälzen ab.
Wir hatten es schon, dass er sich ohne Kommando oder ähnliches hingelegt und gewartet hat.
Momentan sind wir dabei, dass auch nach einer aufregenden Spieleinheit nicht dauernd ich umtanzt werde, sondern man trotzdem schnüffeln gehen darf.
Für Hundebegegnungen haben wir einen Geschirrgriff, und das Zeigen & Benennen. Das Entspannungssignal befindet sich im Aufbau, drinnen schläft er mir dabei fast ein, draußen habe ich heute geglaubt festzustellen, dass man ein wenig ruhiger zum anderen Hund schauen kann.
Heiß er stand da, Körperhaltung sehr aufrecht, Ohren hoch aufgestellt und Blick auf den Hund gerichtet, aber die Muskulatur ließ sich hinten kneten dabei.
Dennoch ist Anfassen draußen für ihn nicht so prickelnd, da entspannt er sich nicht so gut bei.
Insgesamt ist es ne Mischung daraus, dass ich ruhiger werde, meine Perfektion in die Ecke gestellt habe, also auch mal den ziehenden Hund toleriere und ihn auf dem Spaziergang möglichst machen lasse, und auf gezieltem und kurzen Aufmerksamkeitseinheiten, bei denen er dann aufdrehen und sich freuen darf.
Das läuft momentan so gut, dass wir mit Dummytraining angefangen haben und heute mal wieder draußen mit ner Beißwurst gezergelt haben. Wenn er da die 150m bis zum Auto schon soweit runterfährt, dass er nichtmal mehr hechelt soll das schon was heißen.
Und ich verlange keine Wunder, heißt wenn er stresshechelt, nachdem ich UO geübt habe, ist das okay und kein Beinbruch. Solange er danach noch selbstständig weiß, dass man auch schnüffeln kann oder buddeln, ist alles gut für mich.
Vermutlich ist meine Erziehung danach schlechter als vorher, aber liebe habe ich nen Hund, der nem anderen Hund auf der anderen Straßenseite hinterherwufft, danach aber fröhlich weiter seinen Dingen nachgeht.Gesundheitlich war ja die Schilddrüse dran, leider ist jetzt sein schlechtes Laufen hinzugekommen, das wird morgen mit ner Physio abgeklärt, also eines nach dem anderen.
Und ja, es gibt auch Tage da kann ich nicht so, wie ich möchte oder Lucky kann nicht so, wie ich möchte, dann seufze ich und versuche ruhig zu bleiben und dann gibt es eben gar nichts an Beschäftigung.
Und obwohl ich ihm erlaube, sich viel mehr der Umwelt zuzuwenden (bzw. er das jetzt endlich mal selber will) ist der Gehorsam nicht schlechter geworden. Ich kann ihn von Vögeln, ner Hasenspur, nem anderen Hund abrufen und bei weglaufendem Wild donnert er sich wie ein Irrer in die Leine und lässt sich mit nem Suchendummy sofort wieder auf was anderen konzentrieren.
Will er gar nicht runterfahren, schmeiße ich Leckerlies auf den Boden und bestätige das Schnüffeln verbal, spätestens dann schnuppert er auch von sich aus weiter und kommt runter. -
Ich habe deinen Beitrag im Schnellverfahren durchgelesen. Ein "unruhiger" Hund ist nie einfach und trotzdem passt's irgendwie bei euch! Ich wünsche dir und deiner Vierpfote von Herzen ein gutes, möglichst stressfreies Miteinander! Die gemeinsame Zeit ist immer kostbar, egal wie's läuft!
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Ich finde es bewundernswert dass du dich der vielen Kritik gestellt hast und sogar einen Nutzen daraus ziehst! Respekt, das kann nicht jeder.
Ich freue mich für euch wenns besser läuft :-) Und bin ganz gespannt euch bald live zu erleben
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Wow, finde ich absolut super was du machst! Auch dass du alles nochmals reflektierst und das Nützliche im Nachhinein rausholst -
Mach weiter so, es liest sich, als wärest du genau auf dem richtigen Weg für euch zwei.
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ich finde dein letztes langes posting ganz ganz gross von dir!!!
es kann längst nicht jeder von sich behaupten (konstruktive) kritik als solche anzunehmen und auch zu überdenken, so wie du es hier gerade tust. einfach super!
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Thinha, ich will jetzt nicht behaupten, dass ich alles, was da drin steht toll finde.
Aber ich habe eben nach einigem, auch emotionalen Abstand von dem Thema überwiegend herausgelesen, dass es gute Ratschläge (größtenteils) waren und kein Herumhacken, auch wenn das für mich so herüberkam.
Jedenfalls versuche ich jetzt, über die miesen Tage (wo ich einfach neben der Spur bin und einfach nichts so will, wie ich es möchte) hinwegzusehen und im Gesamtbild lassen sich einfach Fortschritte erkennen.
Da ist zwar noch nichts der Weißheit letzter Schluss, aber das muss ja auch nicht sein.
Aber als ich heute endlich seit langem mal wieder richtig was mit Lucky gemacht habe (Fußlaufen mit Absitzen, Beißwurst ausgepackt, zergeln und packen lassen) und er danach einfach wieder abschalten konnte, nicht stundenlang die Beißwurst angegeiert hat, da habe ich einfach gesehen, dass wir weiterkommen, auch wenn man im Alltag die Fortschritte nicht so sieht. -
Das klingt doch schon recht gut.
Ich würde möglicherweise ein "Zieh"-Signal einführen, damit du dir das "lockere Leine" nicht ganz verhunzt - da hat er dann die Unterscheidung: wenn sie dieses Wort sagt, ist es okay, wenn die Leine straff ist. Ausserdem sehr praktisch, wenn man sich so ein Signal aufbaut, das man mal nutzen kann, um den "Vierrad-Antrieb" zuzuschalten, wenns mal steil bergauf geht
Das brauchst Du nicht mal zu bestärken, dass tut es ja von alleine.Das mit dem "nachher vielleicht schlechter erzogen" seh ich allerdings ein bißchen anders - das ist doch kein Widerspruch. Die für dich wichtigen Sachen kannst Du doch weiterhin üben - nur eben so, dass er dabei nicht kopflos wird - und mal ehrlich, wann klappt das mit dem gehorchen denn besser? Wenn der Hund denken kann, oder wenn er kopflos durch die Gegend flippert?
BTW. ich hab dem Gandhi am Wochenende auf einem Seminar ein Thundershirt gekauft. Das hatte er gleich den ganzen Montag und die Nacht zum Dienstag und seitdem Nachts an. Und ich sag ständig "Das hat er ja noch NIIIIIIIIIIIIIIIIIE gemacht!!!" Gestern morgen ist er z.B. als letzter aufgestanden. Ich bin runter und hab den Gasthund rausgelassen. Dann wieder rein, Kaffee kochen. Halbe Stunde später kommt der Crispel runtermarschiert um sich seine Kuscheleinheiten auf dem Sofa abzuholen. Ich wollte schon fast hochgehen um zu gucken, ob der Gandhi noch atmet - aber halbe Stunde später kam er dann auch an - und zwar nicht in Halsbrecher-Galopp, sondern in lockerflockigem Schlubbertrabt.
Das hat er ja noch NIIIIIIIIIIIIIIE gemacht...
Halte ich das für das Nonplusultra? Nö. Training geht ja auch weiter.
Aber die Fortschritte, die er grad macht sind echt erstaunlich! -
Ich muß schon sagen, dass ich eure arbeit total klasse und vor allem interessant finde und ich mich über Eure tollen Fortschritte, die ihr in der kurzen Zeit gemacht habt- freue.
Weiter so!!!
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