Hundetraining kann schon peinlich sein.

guuuuuter Fred! Mich lässt die eine oder andere Story hier auch nicht mehr los :D.
Hundetraining ist ECHT peinlich!

Hundi & ich trainieren "Weglaufen bringt nix".
Folgendes Bild für freilaufende Passanten:
Hund ohne Leine sieht Menschen in der Ferne, rennt freudestrahlend hin und umkreist ihn wie ein Irrer. Frauchen dreht rum, rennt - die Arme in der Luft - "Dudliduldiduu"-schreiend weg (weils mal wieder die Pfeife vergessen hat ) und versteckt sich dann hinter der nächsten Ecke, um wenn der Hund kommt in die Luft guckend weiter zu gehen, drei Meter weiter stehen zu bleiben und den verwirrten Hund zu knutschen.
(Gott sei Dank hat sich das Training inzwischen ausgezahlt und der Herr hat nicht mehr wöchentlich eine seiner Attacken.)

Oder auch (Gott sei Dank beim Mantrail-Training, wo also Hundsleutz dabei sind):
Hund wird an Baum angebunden zur Besprechung. Hund fühlt sich so dermaßen ausgesetzt, dass er anfängt, zu schreien als würde er abgestochen. Man versteht kaum sein eigenes Wort, aber Frauchen steht da, guckt in die Luft, pfeift in sich hinein und kriegt massenhaft böse Blicke zugeworfen, weil man sich wegen ihrem Hund nun anschreien muss.. Nach ca. 2 Minuten ist er ruhig, Frauchen rennt hin (mitten im Thema), beknuddelt ihn, freut sich tierisch..
(Tat mir echt Leid, dass ich alles gestört habe, aber da Lou wirklich schon ausgesetzt wurde, bevor er ins Tierheim kam, muss ich da in Minischrittchen gegen an arbeiten. Der Extremfall war auch nur im ersten Training, wo alles noch sehr neu für ihn war. Danach kam kaum mehr ein Mucks. Gott sei Dank <3. Viel mehr von dieser Blamage hätte ich mir aber echt nicht erlauben dürfen..)

Zitat

Bin ich zu abgebrüht? Bei den meisten Sachen hier denke ich mir "Na und Wo ist das jetzt peinlich?"

Und Anjou kann zum Beispiel sehr gut in den schlimmsten, unangenehmsten Tonlagen (und gerne auch an den unpassendsten Orten) vor sich hin bellen und jammern, wenn er warten muss (bzw. mittlerweile nur noch mit anderen Hunden oder wenn es zu lange dauert/ zu aufregend ist). Oder wenn ich ihn an der Seite absetze und am Halsband locker festhalte, dann "schreit" er schon mal, weil das einmal als Welpe ja so gut geklappt hat, dass man direkt Mitleid kriegt wegen dem "bösen Frauchen". Ich schmunzel drüber und wenn die Leute wirklich irritiert gucken, dann kommt von mir ein "du alter Schauspieler" und gut ist.

Ich rede nicht von einem Welpen/Junghund der mal kurz jammert/kreischend bellt/'schreit', weil alles doof ist un man damit oefter mal durchkommt. Das hat Pepper auch gemacht und es war mir nie peinlich.
Ich rede von einem adulten Hund, der mitten im Wohngebiet wie am Spiess schreit und mit dem man wegen dem 'es geht erst weiter, wenn du ruhig bist' in ~45 Minuten 5 Schritte vorwaerts kommt..

Ich komm mir immer blöd vor, wenn mein Hund - vorfreudig schwanzwedelnd - und ich in die Nähe der Hundewiese kommen und immer wieder umkehren und in die andere Richtung laufen. Weil der Hund an der Leine zieht. Ich bin überzeugt, die allermeisten Leute haben Mitleid mit dem armen Tier, wie das fiese Frauchen ihn immer in die Nähe der Wiese gehen lässt und ihn dann doch wieder in die andere Richtung zitiert
Oder an der grünen Ampel... Othello soll lernen, an der Bordsteinkante stehen und sitzen zu bleiben, wenn ich es sage und erst auf Kommando (Rüber!) die Straße zu überqueren. Und er soll auch auf so Straßenmitte-Inseln stehen bleiben. Sind also beide Ampeln grün, gehen wir bis zur Mitte, ich bleibe stehen, der Hund muss sitzen und darf dann erst rüber. Besonders doof ist das für Leute, die direkt hinter uns gehen und dann in uns reinrennen oder für die Autofahrer, die zum Beispiel an so nem grünen Pfeil abbiegen wollen und stehen bleiben, weil sie nicht wissen, ob ich jetzt mit dem Hund nun rübergehe oder doch nicht

Okay :D. DAS ist echt der Hammer!

Othello hat mal in den U-Bahnhof Hallesches Tor gekackt... Natürlich standen da gerade eine halbe Million Menschen und beobachteten mich, wie ich das Missgeschick weggesammelt und entsorgt habe. :blush2:

Das waere mir nun nicht peinlich gewesen. Ich haette mich zwar aus Hoeflichkeit entschuldigt, aber wieso sollte mir es peinlich sein, wenn andere Leut sich wegen sowas erschrecken? Noe, noe.

Seit ich mit Tierheimhunden arbeite, ist mir so gut wie nichts mehr peinlich.
Hund schmeißt sich beim Anblick von Nordic Walkern panisch quietschend auf den Boden, als würde er geprügelt? Hatten wir schon.
Hund spuckt vor lauter Unsicherheit jedem Passanten Gift und Galle entgegen? Hatten wir schon.
Hund kriegt mitten im Wald wegen eines entgegenkommenden Autos eine Panikattacke und bleibt mitten auf dem Weg erstarrt stehen, so dass ich ihn an Geschirr ins Gebüsch zerren muss, damit er nicht überfahren wird? Kennen wir.
Junghund entdeckt seinen Schutztrieb und giftet in schrillen, hohen Tönen jeden zweiten Menschen an? *gähn*
Hund reißt mich mitsamt der Schleppleine aus lauter Überschwang in die nächste Matschpfütze? Alltag.
Verknallte Althündin büchst einen halben Kilometer vorm Haus des Angebeteten aus und rennt in seinen Garten, um endlich mit ihm spielen zu können? Hatten wir schon.
Angsthündin weigert sich, auch nur einen Schritt an dem Garten vorbei zu gehen, in dem eine Anwohnerin das Unkraut zupft? Schon da gewesen. In dem Falle war ICH mir selbst peinlich, denn ich versuchte, ihr jeden Schritt mit dem Superleckerli schmackhaft zu machen und erklärte der neugierigen Gärtnerin: 'Ich fütter Sie gerade schön.'
Okay, ich gestehe, es gibt doch noch Sachen, die mir peinlich sind.