Labradoodle Problem
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Hallo,
ich lebe derzeit als Aupair in England. Und wie fast jeder andere auch, hat auch meine Gastfamilie einen Hund; einen Labradoodle. Er ist erst 1 Jahr alt.
Ich muss jeden Tag mit ihm raus, morgens, wenn ich meinen Gastbruder zur Schule bring und nachmittags, wenn ich ihn abhole. Manchmal gehe ich aber auch in den Park mit ihm.
Wenn ich in den Park gehe, meint meine Gastfamilie, dass ich ihn da nich an der Leine halten muss.
Nun zu meinem Problem:
Er ist ziemlich verspielt. Wenn er im Park ist und andere Hunde sieht, bellt er die an und will mit ihnen spielen und "kämpfen". Wenn ich einfach weiterlaufe folgt er mir dann auch irgendwann. Aber auch wenn er andere Menschen sieht, rennt er ständig zu ihnen un bellt sie an, wobei sich natürlich die meisten erschrecken und Angst kriegen. Ebenso wenn er Kinder sieht, die grad Fahrrad fahren oder rumrennen, rennt er ihnen hinter her, springt sie an und versucht sie spielerisch zu beißen (danach heulen die meisten Kinder und die Eltern verlangen, dass ich ihn an die Leihne binde). Wenn ich ihn herrufe, hört er nicht auf mich. Er ist dann stur und macht das, was er will. Wenn ich ihn an die Leine binden will, wartet er bis ich in seiner Nähe bin und grad, wenn ich ihn packen will, springt er davon. Oder er kommt erst gar nicht in meine Nähe. Er folgt mir nur, wenn ich anfang zu rennen und er mich dabei sieht; aber ich kann ja nich stundenlang rumrennen, nur damit er mir folgt und nichts anderes macht.
Klar kann ich ihn nur an der Leine lasse. Aber das ist ein anderes Problem. Er zieht und beißt dann an der Leine und versucht auch an mir hochzuspringen und zu beißen. Davor hab ich dann immer Angst.
Klar hab ich schon mit meinen Gasteltern gesprochen. Aber die meinen nur, dass da nichts passieren kann, wenn er an der Leine ist. Ich denk einfach, dass die das nicht ganz nachvollziehen können, weil der Hund ihnen gehorcht.
Jetzt dachte ich mir, dass ich den Hund vielleicht irgendwie erziehen könnte, damit er auch mir gehorcht. Aber leider hab ich 0 Ahnung von Hunden.
Deshalb hoff ich auf eure Hilfe.
Vielen Dank im vorraus. -
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Hallo und hertlich willkommen :-)
Kannst Du nicht Deine Gasteltern bitten, einen Spaziergang mit Dir zusammen zu machen?
Vielleicht vestehen sie dann Deine Probleme besser und können Dir ein paar Tips geben?Liebe Grüße Ina
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Hallo,
du tust mir wirklich leid.
Deine Gasteltern überlassen dir den Hund und du musst zusehen, wie du klar kommst.Ein paar Tipps versuche ich dir zu geben, das komplette 1x1 der Hundeerziehung sprengt den Rahmen.
Wenn du fremde Menschen/Kinder/Jogger sichtest, solltest du ihn wirklich anleinen.
Sonst gibt es noch Ärger.Das Heranrufen eines Hundes musst du erst einmal zu Hause, ohne Ablenkung üben:
Nimm ein tolles Leckerlie in die Hand (z.B kleine (!) Stücke Wurst) und sprich ihn mit seinem Namen an:
"Bello" (sehr freundlich, in höchsten Tönen), schaut er dich an, laufe etwas schneller in die andere Richtung, klopfe motivierend auf deine Oberschenkel, schnalze mit der Zunge, versuche, dass er neugierig und motiviert hinter dir herläuft.
Kommt er bei dir an, sagst du schnell "komm oder hier", gibst ihm das tolle Leckerlie und lobst ihn wieder in höchsten Tönen.
Üben, üben, üben, aber erst zu Hause, dann im Garten, wenn vorhanden, dann in Gegenden, wo wenig los ist.
Rufe ihn nur, wenn du eine wirkliche Chance hast, dass er kommt.
Ansonsten gehe einfach hin, leine ihn kommentarlos an und nimm ihn mit.
Wirklich wichtig ist, dass du immer nur ein Wort benutzt und dass du ihn immer belohnst, wenn er kommt.
Mit einem tollen Leckerlie und viel freundlichem Lob.
Er sollen lernen, dass das Wort "komm oder hier" immer etwas Positives ist.
Daher rufe ihn immer wieder zu dir, ohne ihn anzuleinen!
Einfach heranrufen, loben und belohnen und wieder laufen lassen.
Er soll das Wort nicht grundsätzlich mit anleinen und der Spaß ist vorbei verknüpfen.
Nicht vergessen:
Vorher den Hund mit Namen ansprechen, erst wenn er Blickkontakt aufnimmt, macht es auch Sinn, ein Kommando auszusprechen, bekommst du keine Aufmerksamkeit durch "Bello", vergiss es, hole ihn einfach ab.
Nicht hinterherrennen, das fasst er als nettes Jagdspiel auf - immer vom Hund weg.Das im Groben und Ganzen als kleine Hilfe...
ZitatEr zieht und beißt dann an der Leine und versucht auch an mir hochzuspringen und zu beißen. Davor hab ich dann immer Angst.
Er ist dann aufgedreht.
Versuche es zunächst einfach mit stehenbleiben, bis er ruhig ist.
Nicht auf den Hund beruhigend oder schimpfend einreden, das bestärkt ihn nur.
Versucht er an dir hochzuspringen, drehe dich blitzschnell um oder gehe zur Seite.
Gehe erst weiter, wenn er sich beruhigt hat.Bitte deine Gasteltern um Hilfe, es ist schließlich ihr Hund.
Dass er bellend und schnappend auf Kinder zuläuft, geht wirklich nicht, da sind die Halter eigentlich in der Erziehung gefragt und es sollte in ihrem Interesse sein, dass du zurecht kommst.
Leine du ihn bei solchen Begegnungen doch besser an, anstatt dich damit herumzuplagen.
Das schadet dem Hund nicht und es tut in dem Augenblick nicht weh.Zunächst solltest du das Abrufen üben, das muss einigermaßen klappen, damit du Kinder rechtzeitig vor dem "Stürmer" retten kannst, klappt es mit dem Rückruf noch nicht, leine ihn nicht ab, auch wenn deine Gasteltern es dir sagen...
DU stehst in der Praxis vor dem Problem, nicht sie.Gruß
Leo -
Ich wäre auch dafür, dass du mit deinen Gasteltern zusammen spazieren gehst, damit sie selbst sehen, was es für Probleme gibt.
Wenn er dann nicht sein 'typisches' Verhalten zeigt, sollen sie sich mal zurück halten, also mit Abstand hinterher laufen, oder erst später im Park dazu kommen, so dass der Hund erstmal nicht schnallt, dass sie da sind.Aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Hund bei den Gasteltern so viel besser hört.
Denn Kindern nachrennen und zwicken, Radfahrern nachrennen, fremde Leute anspringen, ... Das sind eigentlich Probleme, die ein Hund wenn dann generell zeigt. Soll heißen, dass ich davon ausgehe, dass der Hund generell nicht oder nur schlecht erzogen ist und dieses Verhalten immer zeigt.Das Problem ist, dass man nicht einfach mal eben schnell via Internet erklären kann, wie Hundeerziehung im Detail bei genau diesem Hund funktioniert.
Man könnte dir jetzt kleine Übungen erklären, die aber für das gesamte Problem vielleicht nicht ausreichen.
Besser wäre da tatsächlich, wenn du mit deinen Gasteltern zu ner Hundeschule gehen könntest.Wenn meine Vermutung falsch ist, und deine Gasteltern den Hund doch sehr gut erzogen haben sollten und die Probleme tatsachlich 'nur' daher rühren sollten, dass der Hund dich nicht ernst nimmt, ist das nur bedingt besser.
Dann musst du trotzdem versuchen, so schnell wie möglich daran zu arbeiten, weil es sonst für dich, den Hund und oder andere sehr gefährlich werden kann.
Wenn deine Gasteltern also doch mit dem Hund regelmäßig arbeiten sollten, also ihn erziehen, dann können sie dir doch sicherlich ein paar Übungen zeigen und dich so unterstützen.Der Punkt bei der Hundeerziehung ist eben der, dass das ist nicht einfach mal schnell erledigt ist.
Das ist in meinen Augen zum Glück eine Aufgabe, die ein Hundeleben lang andauert. Mir macht das Spaß, mit meinen Hunden zu arbeiten.
In deinem Fall ist das leider eher ein Problem, bei dem dich nur persönliche Hilfe durch die Gasteltern bzw eventuell durch einen Trainer geholfen werden kann. -
Vielen vielen vielen vielen Dank.
Meine Gasteltern gehn früh ausm Haus un kommen meist ganz spät (beide Ärzte in einem Krankenhaus), deshalb kann ich kaum mit ihnen raus.
Aber das mit dem trainieren werd ich versuchen. Die haben einen großen Garten.
Das mit dem anleinen ist ja die Sache. Er lässt sich schwer anleinen, wenn er frei ist. Er macht sich daraus ein Spielchen. Seit der letzten Aktion lass ich ihn eh nur noch an der Leine, auch wenn's nur der kleine Wege zum Haus, wo sonst eigentlich kaum jemand vorbeiläuft, ist.
So an sich ist er ja nicht gefährlich, nur ziemlich verspielt und aufgedreht.
Aber echt vielen Dank. Das was ihr geschrieben habt, reicht für den Anfang schonmal und es wird mir auch hoffentlich helfen.
Schönen Abend wünsch ich euch noch. -
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Vielleicht könntest du auch eine Schleppleine kaufen (oder eine Wäscheleine, die gut festgebunden reicht auch), dann kann er etwas laufen und rennen und trotzdem ist er noch an der Leine und du kannst ihn zu dir rufen (zur Not auch an der Leine zuppeln um seine Aufmerksamkeit zu bekommen). Und die Übungen von "dieschweizer" sind sehr gut - so ähnlich übe ich den Rückruf bei meinen Pflegehunden auch.
Vielleicht kannst du das deinen Gasteltern ja vorschlagen.Viel Glück!
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