Luminal seit gestern

  • Hallo ihr Lieben,


    Ronja bekommt seit gestern Luminal. Sie wiegt 19,8 kg und bekommt morgens und abends je eine halbe Tablette (jeweils 50mg).


    Mein Mädel ist schon 13 Jahre alt und seit einem halben Jahr ungefähr hat sie leichte Zitteranfälle. Ihr könnt euch das so vorstellen wie wenn ein Hund große Angst hat und zittert.
    Bei Ronja zitterte/zuckte nur der Kopf, sie trank viel mehr als sonst und teilweise taumelte sie auch, oder fiel hin während diesen Anfällen.
    Wenn ich es rechtzeitig sah und sie rief, dann hörten die Anfälle auf.


    Mein Tierarzt machte alle möglichen Untersuchungen. Vom großen Blutbild, über einen Cushingtest, sowie einen Nierenlangzeittest, Schildrüse, Borreliose, Epilepsie usw.


    Einige Werte waren erhöht, aber es gab keinen Hinweis auf eine Krankheit.


    Ihr ging es auch immer sehr gut, sie schien keine Schmerzen zu haben und war auch gleich wieder voll da und aufmerksam.
    Sie krampfte auch nicht.


    Am Montagabend hatte sie wieder solche Zitteranfälle.
    Diesmal aber stärker mit einem Gähnen (Stressgähnen) am Ende. Sie wirkte veränstigt und teilweise desorientiert. Sie spitzte die Ohren um Geräusche aus dem Fernseher zuordnen zu können.
    Als ich sie anfassen wollte wich sie mir aus und duckte sich ab.


    Es brach mir das Herz, denn ich hatte sie nie geschlagen und konnte ihr Angst förmlich spüren.


    Nach einer halben Stunde ging es ihr wieder besser und wir gingen schlafen. Der nächste Morgen war wieder wie immer. Sie war fit, lief Gassi und wirkte normal.


    Ich machte dennoch einen Termin beim Tierarzt aus und konnte gestern mittag hinfahren.


    Wir beide (Tierarzt und ich) vermuten schon seit Beginn, dass es eine neurologische Störung mit Ausfallerscheinungen ist.
    CT lehnte ich ab, da sie nicht operiert werden sollte weil sie auch schon Herztabletten bekommt und ein CT meiner Meinung nach nur Sinn macht wenn man die Möglichkeit (sofern gegeben) hat zu operieren.
    Nur um zu wissen, dass sie eventuell einen Hirntumor hat, ist mir nicht wichtig. Das Geld stecke ich lieber in Behandlungen die ihr helfen.


    Mir fiel in den letzten Tagen auf, dass sie nicht mehr alleine blieben möchte und seit dem nehm ich sie wieder jeden Tag mit (das Wetter macht es gottseiDank möglich).


    Bei dem Termin gestern schilderte ich das Verhalten von ihr und mein Tierarzt meinte, dass es zwei Möglichkeiten gäbe.
    Er könne ihr etwas geben was die Angstzustände mildert, oder wir versuchen die Anfälle zu dämpfen und damit die Angst zu nehmen.


    Wir entschieden uns für die Gabe von Luminal. Es ist ein Versuch, denn Epilepsie in dem Sinne trifft bei ihr nicht zu.


    Gestern abend bekam sie die erste und heute morgen die zweite Tablette.
    Jetzt schwankt sie oft und ihre Hinterbeine knicken ein. Sie schläft viel (beunruhigt mich nicht) und hat Probleme ihr Gleichgewicht beim Kotabsetzen zu halten (das beunruhigt mich).


    Ich weiss nun nicht, ob sich das gibt. Mein Tierarzt meinte, ich solle abwarten denn Schwankungen und Hinterhandwegknicken gehören zu den Nebenwirkungen die auftreten können wenn man das Mittel einschleicht.


    Ich wollte mal hören ob hier jemand Erfahrungen damit hat und mir etwas sagen kann.
    Auch tat es mir gut alles niederzuschreiben.


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Unser 21 Monate alter Border Collie bekommt seit ebenfalls seit einer Woche Luminal.
    Er hatte seit Juli insgesamt 4 epileptische Anfälle (2 schwere und 2 leichte). Er wird daher auf ideophatische, generalisierte Epilepsie behandelt.
    Eigentlich soll die Wirkung erst so nach 2 Wochen Medikamentengabe richtig einsetzen.
    Laut dem Beipackzettel sind Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. schwankender Gang, Müdigkeit, vermehrtes Trinken etc. "normal".
    Habe ich alles schon bei meinem Hund mehr oder weniger ausgeprägt beobachtet.
    Probleme beim Kot absetzen habe ich allerdings nicht festgestellt. Er frisst und "kackt" genauso wie vorher...

  • Hallo und Danke für Deine Nachricht,


    heute morgen ist sie mit mir eine Runde um den Block gelaufen.
    Sie wirkt zwar desorientiert, konnte aber gut laufen und auch einigermaßen normal Kot absetzen.


    Sie hat die Luminal auch erst nach dem Spaziergang bekommen und ich werde mal sehen wie sie über den Tag so ist. Nachts schläft sie einfach nach der Eingabe.


    Diese Nebenwirkungen habe ich auch gelesen, mich hat nur verunsichert, dass alle Nebenwirkungen auf einmal gekommen sind und der Hund sich nicht mal mehr auf den Beinen halten konnte.
    Was mich auch etwas irritiert ist, dass sie im Liegen oft vor sich hinknurrt. Das kenne ich so gar nicht von ihr.
    Mal sehen ob sich die Beschwerden legen in den nächsten Tagen.
    Sie frisst gut und das beruhigt mich schon etwas.


    Ich drücke Dir und Deinem jungen Hund die Daumen, dass ihm das Mittel gut hilft und er anfallsfrei bleibt.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Hallo Steffi,


    das sind ja keine guten Nachrichten :/


    Ich finde es ein bisschen ungewöhnlich, dass ein Hund in dem Alter Epilepsie bekommt bzw. haben soll, vorher war sie ja in der Hinsicht unauffällig, oder?


    Auch wenn es schwer ist, aber der Auslöser könnte leider wirklich ein Hirntumor sein und um das abzuklären, würde ich ein CT machen lassen.
    Die Narkosen sind ja inzwischen sehr schonend, das dürfte auch für Herzpatienten gut machbar sein.
    Aber dann weißt Du wenigstens woran ihr seit, denn einen Auslöser wird es ja leider geben, denke ich :( :


    Sonst fällt mir noch ein, wurden ihre Ohren untersucht?? :???:

  • Ehrlich gesagt halte ich es schlichtweg für daneben, einfach so Lunimal zu geben, wenn der TA der Meinung ist, es wäre keine Epi!!!!!
    Luminal ist kein Medikament was man einfach mal eben so neben bei gibt, wie einen Hustensaft!!!!!


    Dieses Medikament sollte immer genau zur gleichen Zeit eingegeben werden, damit der Stundenrhytmus erhalten bleibt. Auch ist ein einfaches Absetzen später nicht so einfach möglich, wie vielleicht angenommen. Das gibt krasse Entzugserscheinungen. Hat Dich Dein TA darauf hingewiesen?!
    Nach 13 Jahren erste Epianfälle hört sich recht ungewöhnlich an.
    Aber Du schreibst ja selbst, Epi ist recht unwahrscheinlich.
    Dann sollte sich Dein TA besser informieren und nicht solche Medis verabreichen.


    Ich habe hier einen Epihund und weiß recht gut wovon ich rede und was das bedeutet.
    Die Nebenwirkungen sind am Anfang normal und verschwinden meist nach ein paar Tagen wieder.

  • Hallo,



    du schilderst genau die Sympthome, die mein Labbi auch hat(te). Dieses Zittern und nicht wissen, wo sie ist...
    Der TA und die TK konnten nicht genau feststellen, woher diese Anfälle kamen.
    Fianka hat zB auch jetzt Angst in enge Räume zu gehen oder über glatten Boden zu laufen.
    Sie bekommt nun seit 2 Jahren Luminal und es geht ihr wieder gut.
    Wir haben aber für den Notfall, falls mal bei Spazierengehen was passiert, immer Stesolid dabei, sozusagen als Soforthilfe.
    Sie hatte vom Luminal keine Nebenwirkungen, aber das ist eher selten. Mir wurde gesagt, dass dieses Torkeln, wegknicken etc. etwa eine Woche auftreten kann, danach hat der HUnd sich eingestellt.


    Ich wünsche deiner Maus alles Gute, hoffentlich gehts ihr bald besser.

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Nachrichten.
    Ronja ist bereits im Alter von 3 oder 4 Jahren öfter mal umgefallen. Damals war es eine Borreliose.
    Sie wurde behandelt und all die Jahre war nichts mehr. Auch der Titer vom jetzigen Blutbild sagte nicht wirklich was aus.


    Meinen Tierarzt kenne ich schon seit über 20 Jahren und er hat mir schon immer sehr geholfen. Wenn er oder seine Kolleginnen nicht weiterwissen dann überweisen sie in eine Klinik. Auch nimmt er Bestrahlungen bei Hunde vor welche an Krebs erkrankt sind, also so ganz unwissend ist er nicht.


    Ich weiss was Luminal ist, darüber habe ich mich informiert und auch schon viel im Internet gelesen.
    Auch weiss ich, dass es nicht einfach so abgesetzt werden kann.


    Sie bekommt das Mittel auch immer zur gleichen Zeit, keine Sorge das ist mir bewusst.


    Es sind neurologische Ausfälle, da sind wir uns sicher und auch jeder der sie schon mal erlebt hat.
    Irgendetwas im Gehirn schaltet sich kurz aus oder stellt andere Verbindungen her.
    Diese Anfälle dauerten auch nur Bruchteile von Sekunden und sie hat sie gar nicht wirklich mitbekommen.


    Erst am Montagabend kam es dann zu diesen Angstzuständen.


    Die Blutwerte waren so an den Höchstwerten, dass man keine genauen Diagnosen stellen konnte und auch nicht sagen konnte wir behandeln auf das und jenes. Auch die weiteren Test verhalfen nicht zu einem klareren Bild. Einfach so Medikamente geben wollten wir zu dem Zeitpunkt nicht, denn es ging ihr gut.
    Sie bekam lediglich Karsivan und das Herzmedikament.


    Jetzt geht es darum, diese Angstzustände während diesen Anfällen wegzubekommen.
    Entweder man behandelt nur die Angstzustände, oder versucht eben die Ursache, also die Anfälle, zu behandeln und damit verschwindet auch die Angst.


    Mir ist es lieber die Ursache der Angst (Anfälle) zu behandeln.


    Nicht immer wird das Medikament nur bei Epi eingesetzt, sondern hat auch bei anderen neurologischen Problemen schon geholfen.


    Was für Optionen hätte ich nach einem CT?
    Ich würde wissen ob es ein Hirntumor ist, was mir aber letztendlich nicht weiterhilft.


    Ronja hat ja nicht nur diese Baustellen, sondern sie hat eine angeborene HD, wurde da schon zwei Mal operiert und bekam einmal Goldakupunktur. Seit ca 1,5 Jahren bekommt sie alle vier Wochen eine Neuraltherpie (die Wirbelsäule/Hüfte wird gequaddelt). Ihr Herz und eine Niere sind leicht vergrößert. Die Nieren arbeiten aber noch gut, das wurde durch den Langzeitbluttest festgestellt. Ein CT macht nur Sinn wenn ich ihr dann auch helfen könnte, aber die ganzen anderen Baustellen sind eben auch noch da und sollten in so eine Entschedung miteinbezogen werden. Was wir auch getan haben.


    Es ist nicht so, dass ich nichts für meinen Hund tue, aber irgendwo sind Grenzen, natürliche Grenzen. Ich würde ihr keine Hirn-OP zumuten, zumal die meisten Tumore nicht operiert werden können.


    Mein Tierarzt ist der gleichen Meinung und er kennt sie von Welpe an. Wir möchten ihr ihre Lebensqualität erhalten und die soll sie auch haben.
    Ich könnte meine Bordermaus nicht nur schlafend in einer Ecke liegen sehen, dämmernd und kaum noch im Hier und Jetzt.
    Das sieht aber jeder anders, was auch gut so ist aber darüber zu diskutieren ist müsig und führt zu keiner Einigkeit.


    Wenn ich mich für ein Mittel (Psychopharmaka) entschieden hätte was gegen die Angst wirkt (pflanzliches half nicht), dann würde sich das auf das ganze Gemüt auswirken und ich hätte einen Hund, der nur noch gedämpft durch die Gegend läuft, oder eben gar nicht mehr und nur noch schläft. Das ist auch kein Leben für meine sonst so agile Maus.
    Sie ist würdevoll und voller Lebensfreude 13 Jahre alt geworden. Ein Alter welches viele Hunde nicht erreichen. Ich möchte nicht, dass sie nun anfangen muss zu leiden.


    Jetzt hab ich euch mal meine Denkweise aufgeschrieben und vielleicht kann der ein oder andere die Vorgehensweise jetzt besser verstehen.


    Und ganz wichtig:
    mir geht es nicht um das Geld, aber ich bin nicht bereit Geld auszugeben für etwas was uns nicht weiterhilft.
    Wäre Ronja körperlich fit und hätte nicht die ganzen Baustellen, dann würde ich sicherlich anders entscheiden.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Und meine Ohrenfrage? :ops:


    Steffi, ich meinte nicht, dass Du einen Hirntumor operieren lassen sollst, sondern, dass Du weißt, da ist ein Tumor und man sollte sich auf "was" einstellen.
    Denn wenn wirklich ein Tumor da ist, dann wird das Luminal nicht viel helfen können :verzweifelt:

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