Vegane Hundenahrung ?!

  • Ich bin auch Vegetarier und habe auch länger überlegt ob ich das Fleischfüttern mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Wenn ich das nicht könnte hätte ich wohl keinen Hund.
    Ich hab mich dann dafür entschieden das sie Bio Nassfutter bekommen und dazu veganes Trockenfutter. Das Trofu nehme ich meistens auch als Leckerlie, außer wir machen etwas außergewöhnliches - dann bekommen sie auch Fleischleckerchen (kein Bio - hab da i-wie noch nichts tolles gefunden). Die mögen sie einfach viel mehr un wenn es für sie anstrengender ist Befehle auszuführen oder generell stressigere Situationen sind sollen sie auch was tolles bekommen. Und billiger sind sie nun mal auch -.- Mal sehen ob mir doch irgendwann das Gewissen zu schlecht wird und ich mich da nach weiteren Bio Alternativen umsehe..

  • Es kommt natürlich immer darauf an, wieso man vegan/vegetarisch lebt...aber prinzipiell stellt sich bei so ziemlich jedem Veganer zumindest irgendwann die Gewissensfrage. Wenn man schon ein Haustier hat (was evtl. an sich auch fragwürdig ist) wie ernährt man das dann? Klar biologisch artgerecht mit Fleisch...aber woher nehmen, ohne eigene Grundsätze zu brechen? Das ist faktisch nicht möglich. Maximal, wenn man tatsächlich natürlich verendetes Fleisch nutzen könnte, aber wer kann das schon und wie regelmäßig?
    Ich bin vegan und ernähre meinen Hund mit getreidefreiem Trockenfutter. Wäre ich konsequent, würde es allerdings die Abgabe des Tieres bedeutet. Dagegen habe ich mich deshalb entschieden, weil ich eben auch die Verantwortung für das Tier übernommen habe (und das Plüschmonster eben auch lieb hab :))...bedeuten wird das aber für die Zukunft: Kein (Haus)Tier mehr!

  • Hunde sind Fleischfresser. Beim Hund über Vegane Ernährung nachdenken bedeutet einfach nur,seinen persönliche Essensart einem Hund auf zu zwingen,die gegen die Natur ist.


    Beim Kaninchen oder Hamster kommt auch kein Fleischesser auf die Idee,diesem Tier Fleisch zu geben,warum wollen die Veganer so oft das bei einem Fleischesser tun?

  • Henry morgan


    ich kenne tatsächlich keinen veganer, der das tun würde. Ich vermute ehrlich gesagt, dass es die wenigsten sind und es is die Kategorie Überinterpretation gehört

  • ich kenne einen, der würde wegen der Fütterung keinen Hund halten
    und einen, der würde dem Hund Fleisch ( oder Trofu mit Fleisch)geben..


    Ich kann mir vorstellen, dass diese beiden Varianten doch die häufigsten sind.

  • Also ich habe mich jetzt eine ganze Weile mit der Ernährung meines Hundes herumgeplagt, weil er sehr vieles nicht zu vertragen scheint. Sprich Durchfälle, Blähungen, man merkt es ihm auch durch Unruhe, Hecheln, Hitzeempfindlichkeit an. Als ich ihn übernahm, bekam er vorher ein Lidl-Trofu (Tierheimhund über Gastfamilie an mich vermittelt), was er aber offensichtlich nicht wirklich vertrug, regelmäßige Durchfälle waren die Regel. Rein zufällig, habe ich einen exzellenten Futtermittelhändler direkt um die Ecke, von Frischfleisch über zig Trofu und Nafu-Variationen sämtlicher Preisklassen, alles im Angebot.


    Nun hatte er noch mehrere OPs wegen Geschwüren und derweil wollte ich ihn nicht umstellen, insgesamt auch zu mager für seine Größe. Nachdem er sich glücklicherweise erholt hatte und es (anscheinend) kein bösartiger Krebs war, fing ich mit Barfen an, wobei es leicht problematisch ist, weil er z.B. Knochen nicht zernagen kann, einen Teil seiner Zähne hat er an den Gittern im Tierheim gelassen. Doch die Ergebnisse waren unbefriedigend. Regelmäßiges Erbrechen, nicht-anrühren und Durchfälle, ging nicht, da mußte erstmal irgendetwas "stabilisierendes" her. Ein halbes Dutzend Trofus aller Preisklassen durchprobiert, aber im Endeffekt alle mit dem Lidl-Effekt.


    Dann kamen die Nafus dran, vermischt mit Reis oder Haferflocken konnte ich dann zum ersten Mal diesen Dauerdurchfall stoppen. Also, Fleischanteil langsam erhöht, wieder Durchfälle. Hüttenkäse probiert, Durchfälle. Reis allein, ok. Mich hat vor allem gewundert, dass er das überhaupt isst. Nun zum veganen "Experiment", rein Zufällig ist meine Freundin Veganerin und ich bin der Koch bei uns. Ich selbst bin allerdings Omnivore und gedenke weder selbst auf Fleisch zu verzichten, noch käme ich auf die Idee einen Hund aus ideologischen Gründen so zu ernähren.


    Da vegane Ernährung, wenn man sich mal ein bisschen mit ihr beschäftigt hat, aber sehr hochwertig und erstaunlich vielfältig ist (ja, war ein Lernprozess, auch für mich), kam ich auf die Idee, dem Hund einfach mal die Reste zu geben. Ich koche ohnehin immer viel zu viel. Und das Ergebnis hat mich dann doch überrascht, Hundi liebte das Essen und sämtliche Durchfälle weg. Und er blühte sichtlich auf, sehr viel vitaler bei action und ruhiger in Ruhephasen. Können Hunde Veganer sein? Ich glaube ja mal nicht. Aber für diesen Hund war es ganz offensichtlich eine brauchbare Diät. Er hat während seiner "Diät" sogar deutlich Gewicht zugelegt.


    Also habe ich mich in das Thema mal reingelesen und ähnlich wie beim Menschen, z.B. mit B-12, gibt es auch beim Hund Probleme, ohne zusätzliche Enzyme und bestimmte Regeln beim Zubereiten, geht es gar nicht. Z.B. keine Rohkost und Protease, Amylase und Lipase, sollten auf jeden Fall in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Dazu ein paar Mineralstoffe wie z.B. Zink. Nun habe und hatte ich nie vor, den Hund vegan zu ernähren, aber es hat ihn zweifelsfrei stabilisiert.


    Nach 2-3 Monaten habe ich dann wieder angefangen Fleisch zuzufüttern, am besten verträgt er anscheinend Pansen und einen Rind-Mix, Schwein oder Huhn gehen z.B. gar nicht. Das Verhältnis ist ungefähr 3:1, also 75% pflanzlich, 25% Fleisch, als Ergänzung bekommt er Vegepet Prozyme Vegan, damit er den hohen Pflanzenteil eben auch verwerten kann. Und ich würde sagen, es geht ihm ziemlich gut damit. Ist ja schon ein alter Herr und ehrlich gesagt ist mir auch ziemlich egal, weshalb er mit gewöhnlichem Trofu, Nafu oder Frischfleisch solche Probleme hat, wenn das eine Mischung ist, die er offensichtlich verträgt.


    Vermutlich irgendeine Allergie, aber selbst beim Menschen ist sowas ja oft kaum rauszufinden. Dazu noch eine Anekdote, meine Freundin kam auch nicht über Ideologie zum Veganismus, sondern durch reinen Zufall. Sie war zwar Vegetarierin aus den üblichen ethischen Gründen, aber sie plagten Ekzeme. Nicht wirklich dramatisch, aber weder Cortison noch Make-Up waren eine befriedigende Lösung, zumal sie im Bereich Promotion/Marketing ihre Brötchen verdient. Ihr Arzt meinte dann, vermutlich irgendeine Nahrungsmittelunverträglichkeit, also hat sie im Reduktionsverfahren alles weggelassen. Nach 6 Wochen war es klar, es waren die Milchprodukte. Seitdem sie die weggelassen hat, hat sie die Haut eines Babypopos. Gegentest mit Käsefondue aus schweizer Biokäse, Zack, Rückfall. Fand ich ganz interessant.


    Als Fazit dieser Erfahrungen würde ich sagen, es lohnt sich einfach ein paar Sachen auszuprobieren. Auch wenn sie vielleicht dem Weltbild oder dem vermeintlichen Wissen entgegen zu stehen scheinen. Nur die Ideologie würde ich draußen lassen, zumindest bei der Hundeernährung hat sowas imho nix zu suchen. Aber gerade bei einem kranken Hund, kann es durchaus hilfreich sein, mal Sachen zu probieren, die nach Lehrbuch vielleicht keinen Sinn ergeben.

  • Das ist ja auch was völlig anderes. Niemand sagt, dass es falsch ist, den Hund vegan zu ernähren, wenn er was anderes nicht verträgt. Aber ihm eine vegane Ernährung aufzuzwingen, nur, weil ich selbst keine tierischen Produkte essen möchte, finde ich nicht richtig. Ich bin Vegetarierin und habe drei Fleischfresser zu Hause, die alle drei Fleisch bekommen, genauso, wie ich für Freunde Fleisch zubereite, wenn ich sie zum Essen einlade. Meine Bolognese, mein Glühweinbraten oder meine Steaks sind legendär ;)
    Ist deine Freundin denn richtige Veganerin, also auch keine Eier, kein Honig, kein Leder in Bekleidung/Taschen, keine Meeresfrüchte, keine Gelatine? Oder verzichtet sie nur wegen ihrer Unverträglichkeit auf Milchprodukte?

  • Zitat

    Das ist ja auch was völlig anderes. Niemand sagt, dass es falsch ist, den Hund vegan zu ernähren, wenn er was anderes nicht verträgt. Aber ihm eine vegane Ernährung aufzuzwingen, nur, weil ich selbst keine tierischen Produkte essen möchte, finde ich nicht richtig.


    Da sind wir absolut einer Meinung. Ich tippe aber mal vorsichtig darauf, dass vegetarische oder selbst vegane Ernährung für Hunde nicht ganz so schädlich ist, wie gerne kolportiert. Es ist mit Sicherheit nicht optimal, aber mal Hand aufs Herz, die meisten Trofus oder Nafus sind das mit Sicherheit auch nicht. Und nicht artgerecht halte ich bei den meisten Hunden auch für ein sehr dünnes Eis. Andererseits tippe ich mal darauf, dass die meisten Menschen nicht mal sich selbst auf vegetarisch/veganer Basis vernünftig ernähren könnten, bei einem Hund ist das mit Sicherheit dann nochmal sehr viel komplizierter, weil er bestimmte Enzyme schlicht nicht besitzt. Das führt dann schnell in den Bereich der ideologischen Tierquälerei, oder der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Nichtdestotrotz, bei meinem Wuff war ich überrascht, für ihn war es eine Lösung aus einem Durchfalldilemma. Aber daraus würde ich beim besten Willen keine Maxime ableiten.


    Zitat

    Ich bin Vegetarierin und habe drei Fleischfresser zu Hause, die alle drei Fleisch bekommen, genauso, wie ich für Freunde Fleisch zubereite, wenn ich sie zum Essen einlade. Meine Bolognese, mein Glühweinbraten oder meine Steaks sind legendär ;)
    Ist deine Freundin denn richtige Veganerin, also auch keine Eier, kein Honig, kein Leder in Bekleidung/Taschen, keine Meeresfrüchte, keine Gelatine? Oder verzichtet sie nur wegen ihrer Unverträglichkeit auf Milchprodukte?


    Uh, ich hätte ein uraltes italienisches Familienrezept für das ultimative Bolognese-Ragout für Dich, ich konnte es sogar in Vegan übersetzen - aber wenn es Dich interessiert, besser per PN ;)


    Zur Frage, ursprünglich wegen der Unverträglichkeit, hat sich aber geändert. Eine mehr oder minder logische Folge, je tiefer man sich mit der (industriellen) Nahrung beschäftigt. Selbst als Omnivore muß ich zugeben, dass sie in allen Punkten recht hat und ich würde vegan nicht nur als konsequent, sondern als die gesündeste Ernährungsform bezeichnen, wobei sie sogar kostenneutral ist. Was man als Bio-Aufpreis draufzahlt, spart man natürlich an Fleisch und Milchprodukten, dafür landet man praktisch von allein bei der typischen Nahrungspyramide. Und macht halt das meiste selbst, nur ohne die ganzen Miststoffe, die in der Nahrung eh nix zu suchen haben. In Konsequenz nicht nur keine tierischen Produkte, sondern auch kein Palmöl und andere "kritischen" Zutaten. Am schwierigsten ist übrigens banaler Käse zu ersetzen.


    Der Trick bei Steak ist übrigens 20 Min in den Backofen bei 80-100°. Aber was zur Hölle ist ein Glühweinbraten? :D
    LG

  • Ich kann auch vegetarische Bolognese, lass mich nachdenken... die ist sogar vegan :D Und habe hart gesottene Fleischesser damit so überzeugt, dass sie Nachschlag gefordert haben ;)
    Und Steak im Ofen, kann man machen, ich bevorzuge, es in der Pfanne zu braten. Die Pfanne schön heiß machen und dann je nach Dicke des Fleisches 2-3 min von jeder Seite braten.
    Und ein Glühweinbraten ist ein Rinderschmorbraten, der mindestens 2 Stunden in Glühwein schmort. Vorher in Wildgewürz eingelegt und rund herum angebraten, Zwiebeln in die Pfanne, Glühwein dazu und schmoren. Später dann die Sauce mit Preiselbeeren und Sahne verfeinern, eventuell etwas mit Salz würzen.
    Fleisch koche ich immer nach Gefühl und da ich seit 12 Jahren Vegetarierin bin und erst seit 4 Jahren selbst koche, habe ich von meinen Fleischgerichten noch kein einziges selbst probiert. ;)


    Zurück zum eigentlichen Thema, da kann man sich stundenlang im Kreis drehen. Im Fernsehen war mal ein Hund, der war so gegen alles allergisch, dass er nach einer ewig langen Ausschlussdiät nur noch Kartoffeln und Fisch fressen durfte. Dem Hund ging es damit blendend, trotzdem würde niemand das als die perfekte Hundenahrung bezeichnen. Für den einen Hund mag vegetarische/vegane Ernährung das non plus ultra sein, für den anderen wäre es Quälerei. So, wie wir eine von allen angepriesene Futtersorte ausprobiert haben und mein Hund davon Fell verloren und zu schuppen begonnen hat. Ich finde es einfach falsch, einen Fleischfresser zum Veganer umerziehen zu wollen. Bei einem kranken Hund kein Thema, aber nur, weil Herrchen/Frauchen das so will, nee. Mein bester Freund liebt Fleisch und er hatte mal ein Meerschweinchen, dem hat er auch nicht Buletten statt Heu in den Käfig gelegt.

  • Hey!


    ich habe heute Sojamilch gemacht und wollte mich vergewissern ob das übriggebliebene "Sojamehl" gut fuer Hunde ist. über die Suchmaschine habe ich gesehen, dass manche ihre Hunde vegetarisch/vegan erhnaehren bzw fragen ob das ok ist (und gleich zermatscht wurden :roll: ).


    Ich bin ehrlich gegsat gar nicht auf die Idee gekommen, meinene Hunde die Nahrungspodrukte zu entziehen.
    Selbst bin ich sozusagen Veganer, aber fuer meinene Hunde kaufe ich Eier und auch qualitatives Fleisch.

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