Platz aus der Bewegung - wie aufbauen?

  • Wie komm ich denn auf RZ? Ich meinte natuerlich RA.




    Ich bin mal total unverschaemt! Wenn mein Hund in der Entfernung nicht runtergeht, ist was im Aufbau schief gelaufen! Geschwindigkeit ist etwas, was ich als allerletztes reinbringe. Lee geht z.B. langsam runter. Sie hat durch den Aufbau ein Problem mit dem Kommando *sfz* Trotzdem geht sie auch in der Entfernung runter....

  • Ich kenne das mit der Schlepp auch so, dass das auf dem Boden schleifen ganz gut funktioniert und meist ausreicht ;)
    Aber ich find ne Flexi, richtig genutzt, auch nicht schlimm. Mag sie nur selbst nicht nutzen, weil sie mich nervt.
    Und mir wäre es für die meisten Hunde zu wenig Radius (zumindest so die üblichen Größen).


    Ansonsten eben wie Murmel sagt. Klappen kann das bei jedem Hund. Dann muss es eben neu aufgebaut werden.
    Er muss halt gleichzeitig meiner Meinung nach lernen, dass es sich lohnt (wobei ich da sicher gerne vermenschliche, aber bei uns klappt das so :p ) und zur Not, dass er mit "Fehlverhalten" keinen Erfolg hat (also eben absichern).

  • Biomais: Soweit, die Leine auf dem Boden schleifen zu lassen, war ich "damals" auch schonmal. Aber ich hatte da trotzdem immer ein etwas ungutes Gefühl, dass Madame im Fall der Fälle evtl. doch schneller rennt als ich auf die Leine treten kann. Aber daran hatte ich auch schon gedacht, denn generell bleibt das Terriertier ohnehin in meinem Radius, sprich: Die 10 Meter der Biothaneleine hatte sie sowieso kaum ausgenutzt und immer nach mir geschaut.
    Aber nach dem heutigen Tag.... ich weiß nicht...

  • Noch was: Heute ist mir die "junge" Dame aus dem Altenheim, in dem ich arbeite und sie manchmal mitnehme, weggelaufen; mitten in der Stadt. Vor dem Haus die Treppe runtergerannt, als ob am Ende der Treppe ein Reh stehen würde, kurz stehen geblieben und geschnuppert; kurz bevor ich bei ihr war, wieder ein wenig weitergelaufen und beinahe unter ein Auto. Ich konnte die Autofahrer durch Rufen und Gestikulieren noch dazu bringen, abzubremsen. Meine Güte, was hatte ich für einen Schreck. Ich habe bestimmt zehn Minuten gezittert wie nix Gutes.
    Und niemals - aber wirklich niemals hätte ich gedacht, dass sie dort rauslaufen würde. Ich war gerade auf dem Flur mit ihr (normalerweise liegt sie bei mir im Büro) und dort bewegt sie sich bei mir i.d.R. ohne Leine. Wir stehen einen Meter von der Haustür entfernt, weil ich eine andere Tür gerade zusperren möchte, da öffnet die Putzfrau die Tür, um rauszugehen und Lucy rast durch den Spalt die Treppe runter.
    Tja, so kann man sich in seinem Tier täuschen. Denn eigentlich ist Lucy sehr auf mich fixiert... Also im Heim auf dem Flur nun auch nur noch MIT Leine. Das war mir eine Lehre.

  • Der erste Schritt wäre, ersteinmal herauszufinden, WAS eine wirkungsvolle Bestärkung für Deinen Hund ist. Hier: http://www.easy-dogs.net/home/…gges_belohnungsguide.html
    findest Du als Beispiel eine Belohnungsliste einer jagdlich sehr motivierten Hündin.


    Was du Dir dann überlegen solltest, ist, welches Verhalten Deinem Hund in einer "wilden" Situation am EINFACHSTEN fällt. Meistens ist das nicht Platz ;) , weil sie dann nämlich nichts mehr sehen können und "wenigstens hinterher gucken dürfen" noch genügend bestärkende Wirkung hat.
    Das Verhalten übst Du dann in jeglicher Situation - und bestärktst mit den Dingen, die Deinen Hund begeistern, angepasst an die Situation.

  • Hallo Martina,
    habe gerade per Zufall gesehen, dass auf meinen älteren Thread noch ne Antwort kam. Schön, das freut mich!
    Ich habe aber ein Verständnisproblem: Ich dachte, der Sinn des "Platz" bei Wildsichtung ist es gerade, dem Hund die Sicht zu nehmen, weil das Hinterhersehen auch wieder "anstachelt" und man dem Hund jeglichen Reiz nehmen sollte, dann auch noch durchzustarten. Und die Belohnungsliste ist - nun ja - etwas schwierig, denke ich. Was ich meinem Hund in gerade so einer brenzligen Situation bieten kann, ist ja immer nur das, was ich auch in meiner Tasche bei mir tragen kann. Und leider steht Lucy nunmal gar nicht auf Kong, Stöckchen und Co. Es gibt einen größeren Ball, dem sie hier im Garten schonmal für ein paar Minuten wie ein Windhund hinterherjagd - aber das war's dann auch schon. Dieser Ball würde sie im Wald niemals auf mich fixieren. Es geht bei ihr also wirklich nur über Fressbares. Und auch da ist natürlich der Reiz, den so ein Eichhörnche oder Reh hat, viel größer als so ein feines Leckerchen. Ich bin immernoch ratlos und denke, sie wird wohl an der Schlepp bzw. 8m Flexi bleiben müssen. Aber naja, besser als 2 Meter Radius ist das ja schonmal...
    Danke Dir trotzdem.
    LG Dani

  • Zitat

    Hallo Martina,
    habe gerade per Zufall gesehen, dass auf meinen älteren Thread noch ne Antwort kam. Schön, das freut mich!
    Ich habe aber ein Verständnisproblem: Ich dachte, der Sinn des "Platz" bei Wildsichtung ist es gerade, dem Hund die Sicht zu nehmen, weil das Hinterhersehen auch wieder "anstachelt" und man dem Hund jeglichen Reiz nehmen sollte, dann auch noch durchzustarten.


    Für manche Hunde ist es einfacher, dass Wild zu "vergessen", wenn es ausser Sicht gerät.
    Aber für viele ist es einfacher, "wenigstens noch gucken zu dürfen". Da das Teil der Jagdsequenz ist, ist das nämlich ein wertvoller Bestärker.
    WAS für den Hund einfacher ist, muß man halt im Training rausfinden.
    Angenommen, Du hast ein gutes "Platz" aufgebaut. Du kommst in eine "wilde" Situation, und rufst also "Platz" - Hund STOPPT, legt sich aber nicht hin. ICH würde dann an der Stelle umschwenken und das Stoppen bestärken und zwar so hochwertig wie es geht.
    Manche Hunde bekommen einen Kompromiss hin und setzen sich.


    Man kommt einfach schneller zu zuverlässigen Trainingseerfolgen, wenn man die Verhalten nutzt, die dem Hund in der Situation am leichtesten fallen und MIT den Vorlieben des Hundes arbeitet, anstatt dagegen.


    Zitat

    Und die Belohnungsliste ist - nun ja - etwas schwierig, denke ich. Was ich meinem Hund in gerade so einer brenzligen Situation bieten kann, ist ja immer nur das, was ich auch in meiner Tasche bei mir tragen kann. Und leider steht Lucy nunmal gar nicht auf Kong, Stöckchen und Co. Es gibt einen größeren Ball, dem sie hier im Garten schonmal für ein paar Minuten wie ein Windhund hinterherjagd - aber das war's dann auch schon. Dieser Ball würde sie im Wald niemals auf mich fixieren. Es geht bei ihr also wirklich nur über Fressbares. Und auch da ist natürlich der Reiz, den so ein Eichhörnche oder Reh hat, viel größer als so ein feines Leckerchen. Ich bin immernoch ratlos und denke, sie wird wohl an der Schlepp bzw. 8m Flexi bleiben müssen. Aber naja, besser als 2 Meter Radius ist das ja schonmal...
    Danke Dir trotzdem.
    LG Dani


    Also, ich trage keine Misthaufen mit mir rum, und ein Schwarm Spatzen passt auch nicht rein. Auch Hündinnen-Pipi-Stellen sind nicht von mir "hergestellt". Und Mauselöcher werden auch nicht immer grad da gebaut, wo ich sie gern hätte.
    Aber WENN ich diese Dinge irgendwo in der Landschaft wahrnehme, baue ich eben dort eine winzigkleine Trainingseinheit ein.
    Jagdliche motivierte Hunde finden es oft toll, wenn man langsam mit ihnen ein Stück Spur ausarbeitet - vielleicht 10-15 Meter oder so. Wenn ein Hund auf reizangeln steht, benutze ich das, um den Marker mit diesem tollen spaß aufzuladen, und nicht unbedingt, um damit Impuskontrolle zu üben. Das muß auch gar nicht in der Situation sein. Hauptsache, das ist irgendwie auf den Marker aufgeladen :smile:


    Löst euch von "Tragbarem" - Hunde wollen so viel mehr, als das was wir direkt bieten können, aber wir können uns, wenn wir unser Gehirn ein bissi auf Touren bringen, in ganz viele Sachen einklinken, die der Hund geil findet, und die er meistens einfach Gratis bekommt.
    Je kreativer man mit seinen Belohnungen ist, desto spannender und abwechslungsreicher es für den Hund ist, desto mehr "Motivationen" werden mit dem Clicker/Markersignal und damit auch mit dem Menschen verknüpft.


    Um kurz nochmal zu den Leckerchen zurück zu kommen. Die "können" auch jagdsequenzen für den Hund nachstellen, und damit interessanter werden, z.b. wenn man sie den weg lang kegelt, und der Hund es hetzen und erlegen muß. Viele Hunde finden es sehr toll, Leckerchen hoch in der Luft zu fangen und springen dafür unglaublich hoch. Man kann sie ins Gras oder Laub streuen und sie müssen sie erschnüffeln, wieder ein Verhalten aus der Jagdsequenz. und man kann die Leckerchen so geben, dass die Hunde dem Leckerchen in der Hand erst "auflauern" müssen, bevor das Stückchen vielleicht geworfen wird, oder direkt aus der Hand genommen werden darf.
    Vorstehhunde finden "gucken dürfen" meist total geil, weil genau dieser Teil des Jagdverhaltens bei ihnen durch Selektion besonders betont ist. Viele Retriever lassen sich durch ein Dummiespielchen wirkungsvoll bestärken. Mein RR findet es extremst geil, wenn Frauchen rennt, und er neben mir rumhopsen und mich anspringen darf.



    Schreib doch erstmal ALLES auf, was Du als "ABLENKUNG" bezeichnen würdest. Und dann überlegst Du ob, und wenn ja wie man diese Ablenkung direkt oder abgewandelt oder nachgestellt mit anderen Mitteln als Bestärkung für gewünschtes Verhalten einsetzen kann.
    Wenn man den Hund fragte, würde er vermutlich sagen, dass Menschen ständig irgendwelche Ablenkungen produzieren, durch die sie (die Hunde) von gewünschtem Verhalten abgelenkt werden.

  • Seit wann nimmt man dem Hund mit 'Platz' die Sicht auf's Wild? Wenn man nicht gerade einen Zwergenhund hat oder den Hund in einer Wiese mit hohem Gras ablegt, dann sieht der das Wild im Platz sehr wohl noch. Das Kommando 'Down' gibt es ja nicht zum Spass (und ja, ich weiss was dieses Kommando fuer weitere Ursachen/Gruende hat).
    Meine legen sich in der Entfernung so ab, dass sie sich zu mir drehen. Ausser wenn es um das Objekt der Begierde geht. Dann wird das im Auge behalten, was auch nicht schlimm ist. Die bleiben naemlich liegen und wenn das Kommando kommt, dann haben sie zu liegen und nicht einfach nur stehen zu bleiben.
    Platz ist genau aus diesem Grund (das Objekt weiterhin sehen koennen) fuer meine Viecher tausendmal einfacher als ein Abruf..

  • Hast du schon mal im Wald mit normalem Bewuchs, oder auch auf der Wiese auf dem Bauch mit dem Kinn auf der Erde gelegen und geguckt, was Du da noch sehen kannst?

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