Platz aus der Bewegung - wie aufbauen?

erster Schritt:

Schreib auf, was es Deinem Und erschwert, bestimmte Signale auszuführen - egal obs in anwesenheit der Dinge dann gar nicht mehr klappt, oder ob Du einfach nur das Gefühl hast, "ohne das Ding gehts deutlich schneller"

Beispiel von Crispel: den kann ich von ziemlich allem Abrufen und fast immer kommt er im Galopp zurück. Ausnahme: Pipi-Stellen. Bei denen rangiert das Rückruf-Verhalten von "jaaaa, komme gleich" bis zu "UUUAAAWAS, du hast mich gerufen hab ich gar nicht mitbekommen, sorry!" (bei Hündinnen-in-Standhitze-Pippi")
Also lenkt ihn dieser Reiz mehr oder weniger stark davon ab, auf meine Signale so schnell und präziese zu reagieren, wie ich das sonst gewohnt bin.
Da ich das weiß, rufe ich ihn von solchen Stellen nicht ab ;D Aber ich nutze sie als Bestärker - ich übe paar Meter "An lockerer Leine" oder "Fuß", clicke das tolle Verhalten und schicke ihn dann zu der Pippistelle - natürlich weiß ich nicht genau, von wem die Pippistelle ist, ausser ich habe gesehen, wer da grad hingepieselt hat, also muß man ein bißchen beobachten, wann die Hundenase eine Stelle auf Entfernung ausgemacht hat, die er für interessant genug hält, gleich da hinzuwollen.

Andere können nicht an Mauselöchern vorbeigehen, ohne sich nach Australien buddeln zu wollen. Abruf aus dem Mauseloch, schwiiiiiiiiiiiiiiiiiierig.
Oder Labradore, die wissen, wo der nächste Bach, See, Abwassergraben oder auch nur halbausgetrocknete Schmodderpfütze ist. In Richtung dieser Verlockung gehen, ohne an der Leine zu ziehen - große Herausforderung. Abrufen, bevor der Hund nass wurde? Großes Kino!!

Also, was lenkt Deinen Hund ab?

Ich habe es mit Till in kleinen Schritten aufgebaut. Wir haben da in der Hundeschule eine ganz lustige Übung für den Einstieg ins Trainig vom Platz aus Entfernung gemacht. Wir haben uns dafür hinter ein, für den Hund unüberwindbaren Hindernis gestellt. Den Hund gerufen und direkt vor dem Hinderniss das Komando Platz gesagt und zwar so, daß der Hund nach dem Komando gar nicht mehr näher kommen konnte. So hat er gelernt, daß er das Komando sofort ausführen soll, auch wenn er noch nicht bei mir ist. Dann bin ich dazu übergegangen im Freilauf zu üben. Ich habe dafür Situationen genutzt in denen er nur einige wenige Schritte vor mir und nicht abglenkt war. Zunächst habe ich ihn erst mit Namen angesprochen und dann das Komando Platz gegeben. Später habe ich das weggelassen und die Distanz und den Grad der Ablenkung immer etwas erhöht. Jetzt üben wir ab und an zu zweit mit der Reizangel mit ihm. Einer spielt mit ihm, der andere gibt das Komando.

LG

Franziska mit Till

Habe mich gerade nur mal grob eingelesen, kann also sein, dass ich jetzt etwas nicht ganz mitbekommen habe.
Wenn ich richtig gelesen habe, mag Dein Hund Spielzeug nicht ganz so gerne. Hast Du schon mal mit einem Futterbeutel gearbeitet? Klappt bei vielen Hunden, die nicht so gerne spielen sehr gut.
Wenn Du möchtest, dass sie sich ganz schnell aus dem Laufen heraus ins Platz wirft, kannst Du es auch folgendermaßen gut aufbauen. Du läufst rückwärts, und hast gaaaanz tolles Leckerchen in der Hand, worauf Du Hundi vorher richtig heiß machst. Dann sagst Du Platz, und gehst ganz schnell mit der Hand, in der das Lecker ist auf flach auf den Boden. Wenn der Hund liegt sofort clicken, oder so verbal bestätigen, und das Leckerchen freigegeben. Du kannst es auch anfangs nicht aus dem Laufen heraus, sondern einfach wenn sie vor Dir steht so üben, damit sie erst einmal die schnelle Bewegung übt. Könnte so noch leichter sein, ich weiß nicht wie weit Dein Hund es schon kennt. Wenn Dein Hund dies erst mal alles richtig macht, lässt Du ihn neben Dir laufen, und machst alles andere genauso. Klappt dies, und kannst Du die Hilfe mit der Hand immer weiter abbauen. Später kannst Du dann super bestätigen, indem Du dass Leckerchen, oder noch besser den Futterbeutel hinter Deinen Hund wirfst, sobald er liegt. Hat er dieses Spiel erst mal verstanden, wird er sich meist bemühen, die Platzbewegung noch schneller auszuführen.
Zum Schluß noch etwas anderes. Wenn ich es richtig gelesen habe, möchtest Du diese Übung nur, um sie vom Jagen bez. Hetzen abzuhalten. Es könnte sein, dass Dein Hund sich zwar erst hinlegt, dann aber der Jagdtrieb doch gewinnt, und er es sich anders überlegt, bis Du dann bei ihm bist. Viele Hunde schalten im Trieb, ihr Gehirn einfach aus. Meine Arani hat auch einen starken Jagddtrieb. Bei ihr klappt es wunderbar mit dem Kommpfiff. Ein Pfiff dringt zu einem Hund, welcher im Trieb gerade kaum etwas mitbekommt viel besser durch als ein Wortkommando. Arani liebt Spielis mehr als Futter, und ihr Ball geht ihr über alles. Wenn ich nun pfeife, kommt sie sofort zurück, weil sie weiß, es kommt immer der Ball. Ich finde so, ist es noch sicherer, da der Hund das Wild dann wirklich nicht mehr beachtet. Inzwischen kann ich sie sogar schon zurückpfeifen, wenn sie hinter einem Kaninchen herrennt.