Kanu fahren mit Hund

Am gestrigen Samstag klingelte um 5 Uhr der Wecker.
Duschen, Packen und Gassi gehen mit den Hunden.
Halb sieben hab ich Nala zu meinen Eltern gebracht und pünktlich um halb acht war ich bei einer Freundin in Wiesbaden.
Kerstin (Metatron hier aus dem DF) ist mit ihrer Hündin Roxy (Labrador Mischling) mitgefahren.

Unser Ziel: Wuppertal und die schöne Wupper

Schon seit Wochen reden wir darüber wie es wohl werden wird.
Werden wir kentern?
Werden die Hunde sitzen bleiben?
Werden die Hunde einsteigen?
Wird sich Guinness benehmen?

Am Startpunkt angekommen, erstmal verwunderung...
Noch keiner da...
Sind wir überhaupt richtig?

Da wir sehr früh vor Ort waren, konnte es durch aus sein, das noch keiner da ist, also mussten wir alle vier uns erst einmal lösen.

Um anschließend den Treffpunkt zu prüfen.
Die Wupper sah sehr gemütlich aus, Guinness hat beim schwimmen direkt die Ströhmung geprüft, stark ist sie nicht.

Was Sorgen machte, war der Einstieg. Da sollten wir mit den Hunden einsteigen?
Erstmal noch ein paar Meter spazieren gehen und schon traf auch schon der organisator ein.

Nach und nach trudelten die anderen Teilnehmer an, während Guinness im Wasser spielte.

Es gab Brötchen und Kaffee und ein erstes Kennlernen.

Roxy bewacht Kaffee und Brötchen

Als nächstes folgten die ersten Anweisungen.
Jedes Team sollte sich sein Kanu oben am Auto abholen, dieses runter tragen und anfangen mit den Hunden zu üben, auf der Wiese einzusteigen.
Alle Hunde und Menschen saßen im Kanu, nur Guinness nicht.

Er stand ausserhalb und hat sich von Leckerlies nicht dazu überreden lassen in das Kanu einzusteigen *hmpf*

Dummy geholt und schwups wollte er doch einsteigen und saß und lag zumindest mal kurz zeitig im Kanu.
Hoffnungen machte mir das jedoch nicht wirklich.

Guinness bei den trocken Übungen

Es wurden die passenden Schwimmwesten für die Menschen verteilt.
Und nun kommt ein kleiner Kritikpunkt... die Auto fahrer mussten die Autos ans Ziel fahren.

Was für mich hieß: Guinness 30min bei Kerstin lassen.

Im Auto auf dem Rückweg zum Startpunkt gab es Geschichten von früheren Fahrten und wir schlossen kleine Wetten wer ins Wasser fällt *g*
Die Quote vom Organisator war das immer 1 Kanu gekentert ist...

Das unsere Truppe die Quote komplett auf den Kopf gestellt haben, kommt später ;-)

Bei den anderen kam mir direkt entgegen, das wir die sein werden, die ins Wasser fallen...
Guinness hat sich von seiner besten Seite gezeigt und war hibbelig und hat gebellt... selbst sein geliebtes Wasser konnte ihn nicht davon ablenken, das Mami weg ist.

Kaum war ich wieder da, war alles gut und es gab eine Erklärung, wie wir das Kanu fortbewegen und vor allem lenken :-)

Und schon ging es daran das erste Kanu ins Wasser zu setzen.

Wir waren als zweites an der Reihe...

Das Kanu wurde ins Wasser gelassen und Kerstin stieg ein, Roxy hinter her...
Ich stieg ein und Guinness sollte folgen...
Aber er weigerte sich und ging Rückwärts...

Peter der Organisator hob ihn ins Kanu und wir fuhren los...
Guinness sprang wieder raus...

mist...

Aber ich dachte mir dann, soll er halt mal ein paar Meter schwimmen und das Werft welches wir um gehen müssen kommt in ca. 20 Minuten.
Guinness ist ein guter und ausdauernter Schwimmer, also sollte kein Problem für ihn sein.

Mit müh und Not habe ich die Leine die er noch dran hatte abgemacht.

Und da musste er eben schwimmen und schwamm ständig um das Kanu drum herum...
Während wir noch mit der Steuerung des Kanus kämpften *g*

Irgendwann kam er dann ans Kanu ran geschwommen und zeigte mir deutlich an, das er rein will.
An den Rand gepaddelt und versucht den schwarzen ins Kanu zu ziehen.
Aber ich habe es einfach nicht geschafft den schweren Kerl ins Kanu zu ziehen...

Peter kam mit dem Kanu ran und zog ihn erst zu sich rein und anschließend musste Guinness zu mir rüber klettern.

Guinness steckte seine Nase sofort in die Hühnerherzen und ich sagte nur: jetzt los *g*

Roxy saß wie die Prinzessin die von ihren Dienstboten über die Wupper chauffiert wird im Kanu und blieb komplett unbeeindruckt.

Die Tüte war leer und Guinness saß da und schaute sich alles an...
Abgesehen daon das er jede Minute seine körperhaltung verändert hat, blieb er ruhig und blieb im Kanu...

Bis zum Werft war es sehr ruhig und wir konnten in Ruhe üben das Kanu zu bändigen, was im Laufe der ca. 12 km auf der Wupper gar nicht so leicht war.

Natürlich sind wir alle (wir waren insgesamt 5 Kanus mit jeweils 2 Menschen und 1-2 Hunden + 1 Kanu mit den zwei Orgas) am Ausstieg vor dem Werft vorbei gefahren und mussten wieder ein paar Meter zurück paddeln.

An den Ausstieg ran zu kommen ohne das Guinness sofort aus dem Kanu hüpft war gar nicht so einfach.

Mit gemeinsamen Kräften haben wir es jedoch doch noch geschafft, an den Ausstieg ran zu kommen und auszusteigen...

Nachdem alle Kanus aus der Wupper waren, ging es los mit einem von mir doch etwas kritischem Punkt...
Wir mussten die Kanus 10Minuten über Stock und Stein tragen.
Hier hätte ich mir gewünscht, das man vor ab eine Information erhalten hätte, das man das Kanu einen solch weiten Weg tragen muss.
Nach der Hälfte des Weges machte sich mein Bandscheibenvorfall so stark bemerktbar, das ich nicht weiter tragen konnte.

Gott sei dank haben wir eine super nette Truppe erwischt, so dass einer der männlichen Teilnehmer (mir fällt gerade auf, das wir uns namentlich alle gar nicht vorgestellt haben) das Kanu an meiner Stelle weiter getragen hat.
Und ich mich auf den Rücken konzentrieren konnte.

Nach dem werft wurde es abendteuerlich.
Es ging einen sehr steilen Berg nach unten...
Die Kanus wurden einzeln abgeseilt und unten musste jeder selbstständig ohne weitere Hilfe mit Hund in das Kanu einsteigen.

Als wir dran waren, rutschten wir mehr oder weniger den steilen Berg nach unten von halt haben war hier gar keine Rede mehr.
Unten angekommen wurde unser Kanu langsam abgelassen.
Während ich nach den Hunden schaute, nahm Kerstin unser Kanu entgegen.

Gemeinsam haben wir es zu Wasser gelassen und sind eingestiegen.
Auch Guinness stieg ein *g*

Das warten am Werft, bis alle Kanus unten waren

Nun begann der Spaßige Teil der Tour...

Die Ströhmung wurde schneller und zwischen drin mussten wir doch schon einige male den Steinen im Wasser ausweichen um nicht fest zustecken.

Zwischen drin noch einige Strohmschnellen machten die Fahrt dann noch spannender...

Was ich sehr schön fand, das wir nicht in Reihe und Glied gefahren sind, sondern jeder nach seinem ermessen gefahren ist und zwischen drin hat auch mal jeder jeden überholt.
Jeder war mal vorne, jeder war mal der letzte.
Und jeder hat mal für die anderen die kommenden Strohmschnellen getestet, wo man am besten durch fährt.

Guinness im Kanu

Guinness spielt Titanic: "Ich bin der König der Welt!"

Das Team mit dem ältesten Hund (12 Jährige Labbidame) hat den Anfang übernommen und direkt an einer Strohmschnelle bewiesen, wie schön es ist zu kentern!
Damit wäre eigentlich die Quote erreicht...
Eigentlich...

Während der Fahrt haben Kerstin und ich eine neue Art des Ankers erfunden...
Bäume...

Da wir nicht an den Rand fahren konnten zum festhalten und warten auf die anderen (Guinness wäre sonst raus gesprungen) haben wir uns einfach an den Bäumen festgehalten, die über die Wupper hingen.
Das hat wunderbar funktioniert um auch mal mehrere Minuten auf die Nachzügler zu warten, ohne die eigenen Hunde zu sehr zu Stressen.
Wobei Roxy weiterhin wie ein alter Hase im Kanu gesessen hat *g*

Wir fuhren weiter durch etliche Strohmschnellen, über Stock und Stein und so manchen LKW und Autoreifen haben wir in der Wupper auch gesichtet.

Als wir wieder warten mussten kam die Meldung: zweites Kanu gekentert!
Damit wäre die Quote vom Hundekanu widerlegt!!!

Die Hündin der zwei Damen fuhr im Kanu des Orga-Teams mit. Denn sie hatte wohl etwas Angst bei den Frauschen mitzufahren *g*

Ca. 20 Minuten vor dem Ziel kamen wir an eine Strohmschnelle... die schnellste Ströhmschnelle...
Kerstin und ich haben es nicht geschafft rechtzeitig nach rechts zu kommen und haben uns total festgefahren.
Aufgrund der Geschwindigkeit wurden wir von Kanu 1 gerammt.
Kanu 2 folgte sogleich und die zwei Mädels (die zwei schienen relativ erfahren im Umgang mit den Kanus) haben versucht uns zu helfen.
Wir schoben und drückten und machten aber wir kamen nicht vom Fleck.

Guinness hat das rumgeschubse und gejuckel etwas Angst gemacht, so dass er sich dazu entschloss aus dem Kanu auszusteigen.
War mir ganz recht, denn so hatte ich im vorderen Teil der Nase mehr Platz um zu drücken und zu schieben, während Guinness sich das ganze aus sicherer Entfernung anschaute.

Endlich haben wir es geschafft und kamen vorwärts.
Die Nase kam der starken Ströhmung näher und wurde mitgerissen, während der hintere Teil noch feststeckte und so kam was kommen musste...

Wir kenterten!!!

Kerstin, Roxy und ich lag im Wasser!!!
Mitten in der stärksten Strohmschnelle und ich sah nur, wie unser Kanu davon schwamm unsere Box mit den Wertgegenständen ebenfalls.
Kerstin und ich wartenten durch die Ströhmung, während sich unsere Hunde vergnügten.

Aufgrund der starken Ströhmung und der rutschigen Steine hatten wir das Vergnügen alle paar Meter wieder unfreiwillig im Wasser zu liegen.
Ständig rutschten wir aus oder unsere Beine wurden weggerissen und so durften wir einige Meter durch die Wupper warten, währen die anderen Teams unsere Tonne und das Kanu eingefangen haben.

Am Kanu angekommen muste es umgedreht werden, aber nichts zu machen. Ich habe das Kanu voller wasser nicht umgedreht und geleert bekommen.
Kerstin und Peter haben es dann geschafft das Kanu von Wasser zu befreien.

Wir sind wieder eingestiegen und auch Guinness ist nach einem Anschiss von mir zurück in das Kanu.

Guinness der für seine Verhältnisse sehr ruhig geblieben ist, fing langsam an zu quängeln und konnte sich nicht mehr setzen oder legen und wenn, dann nur ein paar Sekunden und schon stand er wieder.

kerstin und ich haben beim Versuch uns zu befreien unsere kompletten Kräfte aufgebraucht und waren total am Ende.
Kurz um wir waren eigentlich alle 4 am Ende und die Fahrt konnte langsam ein Ende nehmen.

Kurz vor dem Ziel (wir wussen nur nicht das wir am Ziel sind) mussten wir eine ganze Weile unseren Anker einsetzen *g*
Um auf die Nachzügler zu warten.

Kaum ging es weiter, waren wir auch schon am Ziel.

Nach und nach wurden die Kanus mit Hilfe aus dem Wasser geholt.

Unsere erste Tat war: umziehen

Wir hatten gott sei dank alle Wechselklamotten mit dabei...
Nun ging es daran sich an einem sehr belebten Parkplatz die Jeans uns Shirts vom Leib zu reißen um sich zu trocknen und neue Jeans an zu ziehen.

Guinness habe ich ins Auto in der Box gelassen, der war dann so müde und Ko und wir gingen zurück zu den anderen zum grillen.
Der Tisch war bereits gedeckt und das Fleisch auf dem Grill.

Es gab Fleisch, Kartoffeln und Salat, die Brötchen nicht zu vergessen.

die Kanus

Das Grillen war zwar eine super Idee und es war schön noch gemeinsam zu sitzen und sich zu unterhalten, jedoch war der Standort nicht gerade glücklich gewählt.
Direkt an einem stark frequentierten Parkplatz, neben einer Hauptstraße... ist definitiv verbesserungswürdig.

Mein Fazit: WIR KOMMEN WIEDER

Auch wenn es noch einige Punkte gibt die man verbessern könnte, war es super klasse.
Das Team ist nett, freundlich und hilfsbereit.
Die Gruppe war spitze.
Alles super Hunde
Ein super Lerneffekt für Mensch und Hund... besonders für Guinness
Und ich bin super stolz, das wir NICHT wegen Guinness gekentert sind... hatten wir doch wochenlang damit gerechnet, das Guinness der schuldige sein würde, wenn wir nass werden *g*

Kerstin und ich habe direkt beschlossen: im nächsten Jahr sind wir wieder mit dabei...
Der Preis lässt einen zwar auf den ersten Blick schlucken, aber es lohnt sich!!!

Ein schöner und anstrengender Tag!!!

Veranstalter: http://www.hundekanu.de

P.s. Bilder sind nicht die besten, da aus Sicherheitsgründen mit einer Unterwasserkamera gemacht...

http://retrieverdreams.blogspo…-fahren-mit-guinness.html

Huhu,

eine sehr schöne Geschichte und tolle Bilder :-)

Und ich bin sehr froh, dass wir nicht die einzigen sind, wir sind auf der Fulda gekentert, weil wir feststeckten.
Allerdings sind wir ohne Hund gefahren.
Aber nach Deiner tollen Geschichte, mal schauen, vielleicht trauen wir uns nächstes Jahr auch mal mit Hund zu fahren.

Liebe Grüße Ina

Wir hatten jetzt knapp über 200km Fahrt gehabt, hat sich aber wirklich gelohnt.

So wie ich den Veranstalter verstanden habe, könne Hunde jeder Größe mitfahren.
Wir hatten in unserem Kanu auch knapp über 50kg Hund, wenn auch verteilt auf zwei Hunde.

Aber es war super klasse.

Super Geschichte, ich war früher ab und zu beim raften -- aber damals ohne Hund.

Was mich wundert ist, dass die Hunde keine Schwimmwesten tragen? Ist das nicht nötig -- hätte ich jetzt eigentlich erwartet?

Oder ist der Fluss da so gutartig und zahm, dass auch die Menschen keine Westen tragen?

Wir Menschen hatten Schwimmwesten an - stand ja auch im Bericht, aber die Hunde hatten keine an.
Hat mich persönlich jetzt weniger gestört, da die Wupper an der Stelle immer Fuß hatte, sprich egal wo wir aus dem Kanu gestiegen wären, wir hätten problemlos stehen können und selbst an der stärksten Ströhmung, wo wir gekentert sind, war es für Guinness und auch Roxy kein Problem zu laufen/schwimmen ohne abgetrieben zu werden.

Guinness ist generell ein sehr guter und ausdauernder schwimmer, das ich mir auf der Wupper weniger Gedanken gemacht habe.

Wäre es jetzt ein reißender Fluss gewesen oder Schiffsverkehr, tiefes Wasser und Co, hätte ich schon auf Schwimmwesten bestanden.