Hund ist sehr aufgeregt, fiept und bellt zu viel

  • Hallo Zusammen,
    wir haben eine Australien Shepherd Hündin namens Ida (2 J.), die wir zu unserer anderen schon etwas älteren Hündin Maja dazugekauft haben. Die beiden Hunde verstehen sich, sind aber nicht sehr eng miteinander.
    Wir haben Ida einfach immer mitlaufen lassen und dachten, dass sie Vieles einfach von Maja annehmen würde. Insgesamt klappt das auch ganz gut. Allerdings hat Ida ein paar Angewohnheiten die mit der Dauer sehr nervig sein können.


    Wir gehen dreimal am Tag mit den beiden raus. Sobald sie merkt, dass es Zeit für den Spaziergang wird fiebt und quietscht sie wie verrückt vor Aufregung. Das geht dann so lange bis man mir ihr rausgeht. Wenn wir draußen sind ist sie sehr aufgedreht, springt umher und bellt vor Aufregung. Auf "still" oder Ähnliches hört sie leider so gut wie gar nicht. Wir haben außerdem Pferde und nehmen die Hunde dann oft mit in den Stall. Dort beschäftigen wir uns natürlich mit den Pferden und die Hunde müssen etwas Geduld haben bis sie wieder dran sind und wir mit ihnen spazieren gehen. Maja legt sich dann ganz ruhig in eine Ecke und wartet, Ida läuft aber die ganze Zeit um uns herum und quietscht, fiebt und bellt um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen als ob sie sagen will "los, mach was mit mir, ich will laufen und spielen". Sie hat einfach keine Geduld uns muss ständig in Bewegung sein und will unsere Aufmerksamkeit.


    Beim Spielen ist es ähnlich. Hier will sie all die Aufmerksamkeit und sobald ich z.B. eine Frisbee für Maja werfe greift Ida sie spielerisch an, bellt sie an und nimmt ihr die Frisbee weg. Beim Spielen bellt sie generell sehr viel (wahrscheinlich vor Aufregung).


    Weiß jemand einen Rat wie man ihr das ständige Bellen und Gequietsche in den "Aufregungsphasen" abgewöhnen kann?


    Vielen Dank für eure Hilfe.
    Liebe Grüße
    Ute

  • Mhm naja...


    Erzogen habt ihr sie gar nicht? Einfach nur mitlaufen lassen?


    Das wäre mein persönlicher Ansatz, einfach mit der Grunderzihung beginnen, nicht immer mit beiden zusammen raus, sondern eben auch mal getrennt. Erstmal nicht mit zum Stall.


    Ruhe in den hund bringen.


    Aber hier kommen gleich bestimmt noch erfahrene Leute die sich melden.

  • Was noch wichtig wäre: wie verhaltet ihr euch wenn Ida quitscht, bellt etc?
    Ich gehe mal davon aus, dass ihr häufig auf das Verhalten eingeht zB durch ansprechen, Kommandos sagen, das erwünschte tun (wie zB schnell zur Tür raus wenn es Gassi geht...), oder lieg ich damit falsch?


    Kann Ida auf einem Platz bleiben den ihr ihr zuweist oder hat sie das nie gelernt?


    Meine Ansatz wäre erstmal mehr Ruhe in den Hund zu bringen:


    -Wenn Ida quietscht/bellt weil sie rauswill, setzt ihr euch wieder hin und wartet bis sie ruhig ist (auch wenn es eine Std dauert, ihr müsst das aussitzen...); Erst wenn sie ruhig ist, geht ihr raus. Sie soll lernen das sie mit forderndem Verhalten nicht weiterkommt.
    Auch mehrmals am Tag aufstehen, sich zum Gassi anziehen, Leine in die Hand und sich in den Sessel setzten ist hilfreich (Hund lernt, es passiert eigentlich gar nicht...); Oder sich zum Gassigehen fertig machen und kommentarlos wieder ausziehen hilft die Sache uninteressanter zu machen;
    Ihr könnt auch ein festes Ritual einführen zB das Ida auf einem Platz wartet bis ihr fertig seit...


    -Geht auch mal mit beiden Hund getrennt Gassi und bietet eurer Ida gezielte Beschäftigung an damit sie ihre Energie in geeigentet Bahnen lenken kann. Und damit meine ich nicht Frisbespielen, sondern etwas ruhiges was nicht pusht und dem Hund zusätzlich ein gewisses Maß an Ruhe und Konzetration abverlangt (Nasenarbeit, Apportieren, Unterordnung etc).


    - Bringt Ida bei auf einem festen Platz zu warten, damit ihr sie im Stall ablegen könnt und ihr damit vermittelt wird "jetzt ist Ruhezeit".
    Ein Bleib kann folgendermaßen aufgebaut werden:
    Hund ist angeleint und wird zu seiner Decke geführt. (Am Anfang muss der Hund nicht sofort liegen oder sitzen, er soll erstmal lernen zu bleiben.)
    Wenn der angeleinte Hund auf seiner Decke ist, entfernt man sich mit einer deutlichen "Bleib"-Geste. Sollte der Hund diese Geste ignorieren und dir folgen, nimmt man die Leine und bringt dem Hund mit einem ruhigen "Nein" wieder zu Decke. Irgendwann wird der Hund es kapieren und um den Lernprozess etwas zu unterstützen, kann man dem Hund zwischenzeitlich ein Leckerchen auf die Decke legen. Dabei sollte man darauf achten das der Hund nicht hochdreht oä. deswegen keine überschwänglichen Lobeshymnen!
    Bei manchen Hund kann es ziemlich lange dauern und am Anfang auch sehr anstrengend sein, deswegen nicht gleich verzweifeln.

  • An der Frusttoleranz arbeiten. So lange sie rumnervt, passiert gar nichts. Spinnt sie vorm Gassigehen, sitzt du wieder auf dem Sofa. Ist sie ruhig, stehst du auf. Fängt sie wieder an, hinsetzten. :rollsmile:


    Das ist am Anfang super nervig, ;) aber bisher hat sie ja gelernt, wenn sie nervt, geht es los.


    Spinnt sie beim Gassigehen, Leine komentarlos über einen Zaunpfahl hängen, ein paar Schritte weggehen. Wenn sie still ist, gehts weiter.


    Ich wünsch dir gute Nerven!

  • Jab, wie Morrigan schon sagt: Frusttolleranz ist das eine ... hier könnt ihr mit der Reizangel arbeiten!
    Oder mit einem Spielzeug.


    ABER einen Aussie kann man nicht "nebenher laufen" lassen ... ein Aussie BRAUCHT Erziehung und Beschäftigung!


    Dummiearbeit ist ne tolle Sache für den Hund! Obedience findet meine ganz toll. Tricks sind auch ganz gut!


    Wenn ihr einen ruhigen Aussie haben wollt, dann solltet ihr die äusseren Reize langsam steigern, sie mitnehmen und ihr beibringen, das sie liegen bleibt, wenn ihr z.B. Klamotten schaut!


    Ohne Arbeit wird das nix, das kann ich euch versprechen! Ich hab hier selber nen kleinen Aussie-Hibbel sitzen, der mit klrperlicher und geistiger Auslastung aber auch über Grunderziehung und Training der Frustgrenze sehr angenehm ist!


    VG, aussiemausi!


    Edit: beim meiner hätte das mit "ich setzt mich wieder wenn du nervst" nicht geklappt ... die ist so schnell ihren Verhaltensänderungen, dass sie meine Reaktion garnicht auf ihr falsches (bellen) Verhalten bezieht und bis ich von der Couch hoch bin, ist die schon wieder am nerven! Um genauer zu sein ... du hast bei nem Aussie beim Trainingbeginn nur ein Zeitfenster von einer Sekunde, bevor der Aussie das steigern kann!
    Wenn ihr sie gezielt unterstützen wollt, dann clickert sie an ... damit seit ihr mit der Bestätigung viel schneller!


    Ich kanns für nen Aussie nur empfehlen und spreche aus eigener Erfahrung!

  • Oha, Willkommen im Club ;)
    ich hab nen Terriermischling und wenn es eines gibt, was er kann... dann ist das nerven. ;)


    Wir gehen so vor wie es dir bereits beschrieben wurde.
    Fiepen wird mit Ignorieren quittiert.
    Quietscht er weil er es nicht erwarten kann durch die Tür zu kommen, dann muss er sich hinsetzen und die Tür geht erst auf, wenn er die Klappe hält. Klappt das nicht wird er ein Stück weiter weg hingesetzt. Das hab ich nur ein paar Mal gemacht und er war jedes Mal so verdattert, dass er den Mund gehalten hat- und schon ging die Tür auf. ;)


    Allgemein machen wir suuuperviele "Bleib"-Übungen. Auf dem Spaziergang ablegen lassen, ein Stück weitergehen, Hund erst dann rufen (muss gar nicht viel Strecke sein und am Anfang auch nur ein paar... oder eine Sekunde!). Sich hinsetzen und den Hund so lange ignorieren, bis er still ist, dann erst weiter gehen...
    Oder ab und an im Haus einfach auf seinen Platz schicken und ihn nen Augenblick da liegen lassen. Am Anfang Horror für Hund, aber es wird..


    Das ist ne ziiiiiiiiemlich nervenzehrende Sache aber so ganz ganz langsam gibt es winzige Minifortschritte zu verzeichnen. Man darf nur nie schwach werden, das kann jedes Mal ne ganze Ecke Training wieder kaputt machen.
    Durchhalten. ;)


    Und in kleinen, winzigen Schrittchen anfangen, Hund nicht überfordern. Lieber 50x eine Minieinheit toll abschließen als 1x eine übertriebene Einheit als Katastrophe abschließen.

  • Hallo Miteinander,


    vielen herzlichen Dank für die schnellen, ausführlichen und hilfreichen Antworten.
    Kurz ein paar Antworten zu euren Fragen.
    Ich ignoriere Ida zum Teil schon wenn sie quietscht und fiebt, mache das aber wohl noch nicht konsequent genug. Sie hat zudem eine sehr lange Ausdauer. Spätestens nach 10 min. fange ich dann meistens schon an mit ihr zu sprechen und versuche sie ruhig zu bekommen. Sie hört zwar auf die Kommandos Platz und Bleib, ist dabei aber sehr unruhig (krabbelt z.B. etwas vor und zurück und bleibt nur ungern liegen). Es ist auch schwierig sie nur in den Sitz zu bekommen weil sie dann meistens gleich platz macht und wie verrückt mit dem Schwanz wedelt.


    Aus Zeitmangel gehen wir meistens leider nur Gassi. Übungen für den Kopf machen wir nur bedingt mit ihr. Auf den Spaziergängen machen wir schon auch Obedient-Übungen, zwischendurch spielen wir mit den Hunden Fußball oder Frisbee. Das mit der Trennung der Hunde wäre sicherlich gut. Auch hier war bisher die fehlende Zeit das Problem. Mit beiden Hunden getrennt zu laufen dauert ja leider auch doppelt so lange. Zudem dreht Ida durch wenn sie ausgesperrt wird und man nur etwas mit Maja macht.


    Ich werde auf jedenfall versuchen eure Tipps zu befolgen und Ida damit etwas zur Ruhe zu bringen.
    Nochmals vielen Dank und ich freue mich natürlich über weitere Kommentare.
    LG Ute

  • Mein Labrador Mix benimmt sich meistens so, wenn ich für ein paar Tage weg war und meine Eltern ihn nur Gassi geführt haben und ihn nicht beschäftigt haben. Vllt. wird sie ja auch ruhiger wenn sie richtig ausgelastet wird und angemessene Kopfarbeit. ^^ Aber ich kenne mich nicht wirklich mit der Rasse aus. ;)

  • ich würde sie auch mal mehr beschäftigen und (geistig) auslasten. Nicht Fußball spielen oder Bällchen werfen.


    Ein Aussi ist KEIN Hund mit dem man nur mal gassi gehen kann. Das sollte man sich aber vorher überlegen! Und wenn man keine Zeit hat erst recht keinen Aussi .. :/


    So wie ich das sehe ist sie einfach total unterfordert, in der Kombination mit mangelnder Erziehung. Keine gute Kombi ;)


    Ich finde das schade. Scheinbar ist das grad so der Modehund. Ich sehe so viele Aussis und BCs die einfach total unterbeschäftigt sind. Das ist ein Hund der arbeiten will und muss

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