Pferdekommunikation/ Reiten ohne Zaum und Trense
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Hey Foris,
ich möchte hier einfach mal Erfahrungen und Ideen sammeln.
Ich habe 9 Jahre nicht auf einem Pferderücken gesessen (und ganz vergessen was mir gefehlt hat ) seit mein eigenes Pferd gestorben ist.
Nun habe ich durch schicksalhaften Zufall eine ganz tolle Frau gefunden, die viele Pferde hat und wo ich eine Reitbeteiligung habe. Sie rettet die Pferde aus schlimmen Zuständen oder vom Schlachter, genau mein Ding, ich mag Tiere mit Geschichten und finde ihre Arbeit toll.
"Mein" Pferd nun ist ein 6 jähriger Wallach, der beim Kastrieren ein schweres Trauma erlitten hat, so dass er nun schwer vertraut (besonders wenn man ihm die Hufe auskratzt o. sonst an seine Beine will- oder beim Satteln). Dieses Tier hat mich von Anfang an fasziniert, er "erzählt" so viel mit Ohren und Mimik und ist sehr interessiert an mir und seiner Umwelt. Auch schmusen mag er gerne.
Er ist der "chef" der 7 köpfigen Herde und zeigt die typischen zickigen Verhaltensweisen wenn mehrere Pferde und ich aufeinandertreffen, die ein Chef eben zeigen "muss". Weiter als Ohren anlegen und mieses Gesicht ziehen und in eine Richtung schnappen tut er aber nicht. Das reicht auch.
Counzi kann nicht so viel, er wird auch nur 2x die Woche geritten, sonst hat er Weidegang täglich.
Ich persönlich würde mich auch nicht als eine Superreiterin betrachten, technisch kann ich nicht viel. Meine Pferdedame kam eher zufällig schwer traumatisiert zu mir damals und ich habe sie rein auf Stimme trainiert und geritten. Wir waren aber auch seelenverwandtNun habe ich das Gefühl ich habe so viel verlernt und vergessen. Counzi ist nicht so begeistert vom Ausreiten, er kennt es einfach zu wenig, daran arbeite ich. Ich war auch erst 2x da, jetzt möchte ich beim nächsten Mal nur mit ihm spazieren gehen und ihn einfach mal frei auf den Platz lassen und ihn einfach etwas beobachten, Kontakt mit ihm aufnehmen usw.
Ich brauche einfach ein paar Tipps. Besonders faszinierend finde ich das REiten ohne Sattel und Trense, auch wenn ich meilenweit davon entfernt bin, begeistert mich diese Art der Kommunikation mit dem Tier. Klar muss man intuitiv arbeiten, aber sicher gibt es Tipps und Übungen, wie ich besser mit Counzi in Kontakt treten kann, wie ich Vertrauen aufbauen und ihm Spass am Ausreiten vermitteln kann.
Toll finde ich z.B. das hier:
http://www.youtube.com/user/rimonimus#p/u/15/8t9qRNsvA8c
und
http://www.youtube.com/user/rimonimus#p/u/14/i0wFl9TMUXQ
DAS möchte ich lernen...sensationell. Counzi hätte es nach seiner Vergangenheit echt verdient...
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Reiten ohne Zaum ist ein tolles Erlebnis, habe ich mit dem Vollblüter meiner Schwester geniessen dürfen! (Ohne Sattel haben wir auch probiert, war aber beiden teilen zu unbequem .) Es ist aber vor allem eine Kopfsache, ok, gewisse Kommunikation und Grundausbildung braucht es natürlich schon.... Es bedeutet aber nicht, dass dir das Pferd immer und unbedingt in jeder Situation vertraut, und es hilft nicht bei der Gymnastizierung des Pferdes. Aber es hilft eindeutig dabei, den Kontrollwahn des Reiters via Zügel drastisch zu reduzieren!
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Also, ich will dir das jetzt nicht raten, aber als ich meinen das erste mal "ohne alles" ritt, hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht.
Das war vor gut 7-8 Jahren, erst heute,wo mein Dicker nicht mehr unter uns weilt, habe ich gelesen, das es dazu richtige Workshops gibt.
Ich hatte mich einfach drauf gesetzt und los gings. Ich muss aber dazu sagen, das er auch sehr gut ausgebildet war und dadurch auch gut nur mit den Beinen zu führen war.
Ach, der Dicke fehlt mir jetzt so....
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Naijira, genau das ist meine Intention. Wenn ich "normal" reite, fühle ich mich eben wie ein Controller, nicht wie eine Einheit.
Natürlich mag das auch daran liegen, dass ich noch nicht oft dort war und wir ein besseres Team werden, aber ich würde eben gern von vorn beginnen. Erst Vertrauen, dann reiten. Erst das Pferd verstehen.Dass freies Reiten nicht heisst dass das Pferd immer und in jeder Situation ruhig bleibt und mir vertraut, ist mir bewusst. MIch fasziniert die Vorarbeit die dahintersteckt.
Auch Bodenarbeit würde ich einfach gern machen, um Counzi besser kennenzulernen und eine natürliche Unterordnung zu üben (er tanzt den Menschen ganz gern auf der Nase rum ).
Vielleicht kann man mir einfach ein paar Übungen empfehlen, über Erfahrungen mit traumatisierten Pferden erzählen, oder ggf ein gutes Buch empfehlen
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Ich finde das zweite Video alles andere als pferdefreundlich: achte mal auf den verspannten Rücken und Hals und die angelegten Ohren beim Pferd. Kein Wunder bei einer Reiterin, die dem armen Tier schief auf der Schulter hängt und es mit hochgezogenen Absätzen immer wieder in die Seiten kickt. Sieht zwar vielleicht "natürlich" aus, ist für Vorhand und Rücken des Pferdes aber Gift, und eine wirklich feine Kommunikation kriegst du so auch nicht zustande.
Counzi wäre sicher sehr viel besser damit geholfen, wenn du ihm mit passendem Sattel, der ihm dein Gewicht am bequemsten macht (dafür sind Sättel ja ursprünglich erfunden worden - Pferde stehen nämlich gar nicht so auf rutschendes Gewicht direkt auf der Wirbelsäule) wieder Vertrauen vermittelst: Ihn also erstmal ganz locker und entspannt und mit ruhiger Hand vorwärts-abwärts reitest und soweit gymnastizierst, daß er sich wieder ans Tragen gewöhnt. Zusätzliche Bodenübungen zum Vertrauensaufbau sind sicher auch nicht verkehrt.
Und kultiviertes und wirklich pferdefreundliches Reiten, also echte, feine Kommunikation sähe für mich eher so aus - das ist zwar ein ganz schön anstrengender Weg, aber ein wirklich toller, auf buchstäblich jedem Schritt!
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Also ich finde die Übungen von Pat Parelli (Natural Horsemanship) super.
Einfach mal googlen und youtuben, da findet man massig.
Sie sind mMn super zum Vertrauensaufbau. Ich war mal auf einem Hof, da hat der Besitzer des Hofes so ein traumatisiertes Pferd (2cm tiefer Schnitt auf der Zunge durch umwickelten Draht und sehr scheu) dazu gebracht ihm auch ohne alles zu folgen und sich wieder überall anfassen zu lassen.
Am besten lernt man das natürlich über Workshops.Aber wie Najira schon gesagt hat gymnastiziert man damit ein Pferd nicht wirklich. Deswegen würde ich es nicht zu einseitig ausbilden. Aber damit kann man sich ja auch Zeit lassen.
Gebisse sind übrigens nicht nur schlecht Durch das Kauen und Mobilisieren der Zunge werden wichtige Muskelpartien angesprochen. -
@Buddy...da kann ich dich voll und ganz verstehen. Meine Maus fehlt mir auch sooo schrecklich!
An alle anderen: Ich weiss nicht, Terriers4me, ich habe den Film auf YouTube gar nicht so gesehen...
Aber wahrscheinlich hast du auch mehr Erfahrung als ich.
Der Link von dir ist sehr beeindruckend, es freut mich zu sehen, dass es auch Menschen gibt die die klassische Dressur anders und pferdeschonend aufbauen, super.
Allerdings kann ich der Dressur einfach persönlich nichts abgewinnen, ich bin lange Western geritten und Dressur war nie meins. Das es eine Kunst ist, gerade es pferdefreundlich zu praktizieren, ist unumstritten. Vllt habe ich auch einfach schon zu viele Negativ Bsp gesehenEs ist nicht meine Intention das freie Reiten zu lernen, vielmehr fasziniert mich das Vertrauen und die Kommunikation die vorangeht, wenn man es richtig betreibt.
Terriers4me, du hast sicher recht mit deinen Ansätzen für Counzi. Ich würde mich auch keinesfalls jetzt ohne Sattel auf ihn setzen. Er hat einen sehr guten Sattel, den er auch toleriert, je nachdem wer ihn auflegt
Bodenarbeit und freies Training ist dann erstmal mein Stichwort...
@AnjaNele Team...danke!!! Das gefällt mir, natural horsemanship ist genau die Richtung glaube ich. Ich werde bis ich morgen fahre fleissig You Tube schauen...ansonsten danke, wie schon oben beschrieben, einseitig möchte ich keinesfalls arbeiten.
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Parelli ist beeindruckend...
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Wo wir grad bei Philippe Karl sind
Ein sehr empfehlenswertes Buch wenn du dein Pferd auch Richtung Dressur ausbilden möchtest:
Da steht auch allgemein Wissenswertes drin über Muskeln die beim Reiten beansprucht werden und über das Gleichgewicht des Pferdes.
Empfehlenswerter Film:
http://www.youtube.com/watch?v=Asc_DK2JZq4&feature=relatedIch reite jetzt seit einem Jahr eine Norwegerstute nach der klassischen Dressur und hab mit ihr inzwischen riesen Fortschritte gemacht. Das schöne an dem Ansatz, es geht um Leichtigkeit, auch von der Hand am Zügel. Wenn Dressur, dann nur noch so oder so ähnlich
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Interessanter Thread!
Um ein Pferd gesundheitserhaltend zu reiten, ist ja auch ein bisschen Dressur von nöten.
Ich stand mal an einem Stall, wo der Mann seine Araberstute immer ohne Zaum geritten ist, auch ins Gelände und alles. Das fand ich schon sehr beeindruckend. Auch Putzen ohne Anbinden und ohne Halfter etc. Das ist schon etwas, was mich auch reizen würde, aber momentan muss ich erst mal an anderen Dingen arbeiten. Aber trotzdem ist diese Freiheit natürlich ein wunderschönes Ziel für Pferd und ReiterIch habe übrigens auch 2 DVDs von Philippe Karl und finde die sehr gut. Gerade die Abkauübungen haben mein Pferd sehr viel weiter gebracht, als ich ihn gekauft habe, hat er sich sehr gegen den Zügel gewehrt.
Guck mal hier, beides dabei:
http://www.youtube.com/watch?v…MeUyZ0&feature=grec_index
Und den finde ich auch toll:
http://www.youtube.com/watch?v…C1D5A9EC09013C&lf=mh_lolz -
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