Pferdekommunikation/ Reiten ohne Zaum und Trense
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meike,
das macht die Sache ja so tückisch: ein Spat-Pferd muß nicht durchgängig lahmen, es kann nach einer Phase den "Einlaufens" sogar fast normal gehen. Ich habe längere Zeit einen alten Wallach ausgeritten, der soweit "ausbehandelt" war, aber, wie alle Spatpferde, unbedingt gleichmäßige, leichte Bewegung haben sollte. Der brauchte eine lange, vorsichtige Einlaufphase (da bin ich dann eben nebenhergegangen), und dann ging er klar.
Auffällige Lahmheiten hast du in der akuten Phase, aber es kann eben auch "nur" so aussehen, wie hier von einer Uni beschrieben:
"Die typischen Symptome von Spat sind das Einlaufen des Pferdes im Laufe der Bewegung, die wetterbedingte Abhängigkeit des Grades der Lahmheit, verstärkter Abrieb der Zehe durch bevorzugten Auffußens mit der Hufspitze, um den Schwingbogen des Fußes wegen des Beugeschmerzes im Sprunggelenk zu verkürzen und abzuflachen, verstärktes Entlasten oder Unterstellen des betreffenden Beines im Stand, bislang nicht vorhandene Schwierigkeiten beim Hufegeben, in der starken Versammlung, beim Bergab- und Bergaufreiten, bei engen Wendungen, beim Abspringen und im Trab (z.B. Galopprolle), Umfangsvermehrungen. Die ersten Symptome können auch nur als Verpannung des Rückens auftreten, ohne daß Bewegungsstörungen der Hinterhand zu beobachten sind."
Wobei das mit der Verspannung des Rückens auch interessant ist: Schriebst du nicht, daß er sich nicht satteln lassen mag?
Wenn er Spat hat muß das übrigens, sachgemäß behandelt, nicht das ganz große Drama werden. Wird er über die akuten Phasen tierärztlich behandelt und ansonsten Rücksicht genommen, eben z.B. damit, daß er die Beine zu Hufeauskratzen nicht mehr so hochheben muß, kann er, sobald die Verknöcherungen abgeschlossen sind, damit ganz gut leben.
Der Wallach von oben hatte so zwischen acht und zwölf Jahren immer wieder akute Probleme und brauchte lange Pausen. Dann ließ das nach, er konnte er langsam wieder aufgebaut werden und ging, mit aller Rücksicht, bis Mitte zwanzig gern unter dem Sattel spazieren. Gestorben ist er übrigens mit sechsunddreißig - nicht an Beinproblemen.
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Hi
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***Leeesezeichen****
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Zitat
Der Wallach von oben hatte so zwischen acht und zwölf Jahren immer wieder akute Probleme und brauchte lange Pausen. Dann ließ das nach, er konnte er langsam wieder aufgebaut werden und ging, mit aller Rücksicht, bis Mitte zwanzig gern unter dem Sattel spazieren. Gestorben ist er übrigens mit sechsunddreißig - nicht an Beinproblemen.typisches Spat-Bild, Dank der Verknöcherung sind die Schmerzen weg. Problematisch ist es wenn die Hauptgelenksebene des Sprunggelenkes betroffen ist. Die anderen zwei Gelenkabteilungen haben so wenig beugende Funktion (hauptsächlich Pufferfunktion), dass es wenig ins Gewicht fällt wenn diese verknöchern. Aber bis dorthin ist es halt schmerzhaft.
Aber evtl. ist Spat sein kleinstes Problem, das Tierchen tönt eher nach einer mittelgrossen Baustelle
Solange Spat übrigens nicht ausgeschlossen werden kann, sollte jegliches longieren auf Böden ohne Neigung nach innen vermieden werden! Das bekommt den Gelenken nicht gut wenn entzündliche Prozesse am laufen sind.
By the way: Solange weder Spat noch sonstige Probleme mit der HH und der Lendenregion ausgeschlossen werden können, sollte dieses Pferd auf keinen Fall nach Parelli am Boden gearbeitet werden. Damit meine ich vor allem die zügigen Wendungen im Freilauf und am Langseil auf der HH. Das ist Gift.
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"Aber evtl. ist Spat sein kleinstes Problem, das Tierchen tönt eher nach einer mittelgrossen Baustelle"
Das liest sich leider wirklich so, und ein bißchen frag ich mich auch, ob da wohl jemand ein Pferd "gerettet" hat, ohne an den Folgeaufwand zu denken? Wie gesagt, wenn einer so jung beim Schlachter landet, liegt der Verdacht auf dicke gesundheitliche Probleme (als Wurzel problematischen verhaltens)ja leider nahe.
Der Spat-Wallach, den ich da mitgeritten habe, ist über die ganze entzündliche Phase - also über Jahre! - regelmäßig tierärztlich behandelt worden und hat fast sein ganzes Leben lang einen Spezialbeschlag getragen. Das hat seine Besitzerin über die Jahre hinweg ein kleines Vermögen gekostet.
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drücken wir ihm die Daumen dass er eine gute Zukunft vor sich hat. Mit Meike hat er ja schon mal einen prima Anfang
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Stimmt, und es fällt ja auch auf, daß er jetzt schon sehr erfolgreich mit ihr kommuniziert und ihr deutlich erzählt, wo er Probleme hat - insofern drücken wir hier auch kräftig die Daumen für beide!
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@AnnaAimee: Danke für deinen Beitrag. Er hat mir wirklich geholfen. Wenn ich von deiner Arbeit mit den unterschiedlichsten Pferden lese, ist das genau das, was ich auch möchte. Du scheinst eine schöne und erfolgreiche Art gefunden zu haben, mit deinen bisherigen Tieren zu arbeiten und es hat beiden Seiten sehr geholfen. Das macht mir Mut. Danke dafür.
Sehr interessant ist auch, dass du schreibst dein Pferd warf sich auch gelegentlich mal hin. Das hat Counzi auch schon versucht, mit mässigem Erfolg.
Auch deine Parcourideen sind super und für mich umsetzbar.@Bonadea....das was du sagst wende ich immer in meiner Hundeerziehung an und predige es selber immer Neu- Hundehaltern
"Rennt nicht in irgendwelche HuSchus, am besten noch 3 verschiedene, und lebt dann nur noch deren Erziehungsstil, ohne wenn und aber und ohne die Persönlichkeit des Hundes da noch miteinfliessen zu lassen. Immer diesselben Methoden bei unterschiedlichsten Hunden muss halt nicht immer funktionieren".
Genau das habe ich auch beim Pferd nicht vor. Es macht mir nur Spass, mir diese "Gurus" anzuschauen und deren Arbeitsweisen. Was ich davon übernehme, überlege ich ganz genau. Eine strenge Linie ist sowieso nicht mein Ding.
Bei meinen Hunden bin ich bei Caesar Milan hängengeblieben, aber auch nicht bei seinen Methoden (die mitunter nicht meine wären) sondern bei seiner Einstellung zu sich selbst. Ändere dich, damit dein Hund das kann.Das werde ich auch in die Pferdearbeit übertragen, bei einigen der hier genannten Gurus kann ich das auch sehen, der Respekt vor dem Tier ist mir das wichtigste. Welche Übungen dann dabei helfen, diesen Respekt zu intensivieren und in Arbeit umzusetzen, werde ich vorsichtig ausprobieren und denke auch, dass meine Intuition mir dabei garantiert auch den richtigen Weg anzeigen wird.
terriers4me und wildsurf: Danke für euer Lob und euren Dialog. Ihr helft mir Dinge auch kritisch und objektiv zu beleuchten und auch die Krankheitsgeschichte des Pferdes noch mal neu aufzurollen und zu hinterfragen.
Ich muss sagen, dass ich bei der Schilderung der Krankheit Spat (und ich lese nun seit 2 Tagen darüber) nicht ganz einverstanden bin mit Counzis Symptomen, da ich definitiv auch Angst in ihm sehe, nicht Schmerz. Ich bin da nicht völlig grün hinter den Ohren, meine eigene Stute war völlig kaputtgeritten, hatte starke Rückenprobleme und war durch etliche Hände gegangen, als wir uns trafen.
In den Folgejahren lernte ich sehr genau, Schmerz und Angst zu trennen, mit beidem zu arbeiten und letztendlich beides zu besiegen. Aber es war mein eigenes Pferd, für das ich mehr Zeit hatte und das ein Teil von mir wurde.Ich habe auch mit Osteophaten und Massagen, Futterzusätzen und Spezialbeschlägen Erfahrung sammeln dürfen und eine Kombination daraus heilte meine Stute.
Die Angst und das Trauma konnten wir nur durch ganz enge vertrauensvolle Zusammenarbeit besiegen. Ich habe sie nur auf Stimme geritten (weil sie so schrecklich empfindlich war), ohne Trense und -nachdem ihr Rücken wieder völlig gesund war- dann auch mit Western oder ohne Sattel.
Ich habe dieses Tier geliebt wie kaum ein Wesen danach und sie mich. Es tut noch heute weh dass sie nicht mehr bei mir ist.Ich kann mir, wie gesagt, nicht vorstellen, dass die Besitzerin von Counzi ihn nur "gerettet" hat, ohne sich über sein Krankheitsbild zu informieren bzw. das ausreichend abzuklären.
Sie hat z.B. noch ein altes Pferd mit Asthma und er bekommt Spezialfutterzusätze, wird regelmässig gecheckt und sie achtet sehr darauf, wie oft er geritten wird und wie er abschleimt usw.
Wie gesagt, Counzi macht mir zu keiner Zeit den Eindruck als hätte er Schmerzen (wie meine Stute sie z.B. beim Tragen oder Hufeauskratzen hatte), ich beobachte ihn immer ganz genau.
Er lahmt auch nicht. Er lahmt nie. Er zeigt nur dieses nach hinten wegtreten. Und das auch nur sehr sehr selten. Und eben dieses Anziehen beim Hufeauskratzen. Ich werde weiter im Internet ein bisschen nach dieser Symtomatik suchen und dann noch mal mit der Besitzerin sprechen.Und ja, ihr habt Recht. Ich kann leider nicht einfach nur irgendwo hin reiten gehen, ich muss immer ganzheitlich loslegen Und wenn ich der Meinung bin, Counzi ist ne Baustelle, dann stell ich nen Bauzaun auf und passe genau auf, dass die Reperaturarbeiten ordnungsgemäss durchgeführt werden
Danke dass ihr glaubt ich bin die Richtige für den Süssen. Das bin ich wohl. Mein Herz hat er eh schon
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Dann wünschen wir nochmal viel Erfolg - ich kann dir schon nachfühlen, wie sehr es dich gepackt hat. Ich hab ja auch gerade, nach einer viel, viel zu langen Pause, das dicke Pony aus dem ausgedehnten Mutterschaftsurlaub geholt und mir mit der Sattelanprobe erstmal eine "Das ist jetzt nicht dein Ernst?!"-Reaktion eingefangen.
Dann hatten wir beide richtig Spaß - und den wünschen wir euch natürlich auch!
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Zitat
Ich habe dieses Tier geliebt wie kaum ein Wesen danach und sie mich. Es tut noch heute weh dass sie nicht mehr bei mir ist.Und ja, ihr habt Recht. Ich kann leider nicht einfach nur irgendwo hin reiten gehen, ich muss immer ganzheitlich loslegen Und wenn ich der Meinung bin, Counzi ist ne Baustelle, dann stell ich nen Bauzaun auf und passe genau auf, dass die Reperaturarbeiten ordnungsgemäss durchgeführt werden
Danke dass ihr glaubt ich bin die Richtige für den Süssen. Das bin ich wohl. Mein Herz hat er eh schon
Damit bin ich nun offiziell ein Meike Fan!
Das hast du so schön geschrieben und ich denke viele von uns können dir genau nachfühlen was du meinst!So, und nun erwarte ich aber auch ein Foto von deiner eingezäunten Baustelle auf vier Hufen!
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terriers4me Suuupersüüüüs...wem wohl die Zunge gilt
@Amare...danke für das klitzekleine Tränchen (und mir wird wieder schmerzlich bewusst wiewenig ich wohl jemals über den Tod meiner Stute hinwegkommen werde. Es ist so frisch als wäre es gestern gewesen und es ist 9 Jahre her. Schnell an was anderes denken)
Also meine Baustelle...hmhh...hab ich da was....
nix gelungenes...aber hier...
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