Blutspenden- moralisch ok?

  • Mir fiel leider kein besserer Titel ein :D


    Ich selbst würde meine Hunde spenden lassen, geht leider nicht, da beide zu leicht sind und einer noch dazu zu alt.
    Ich würde gern helfen, denn vielleicht braucht einer meiner Hunde auch mal eine Blutspende.



    Ich habe mich allerdings mal damit auseinandergesetzt, ob es moralisch ok ist, einem Hund eine Blutspende abzunehmen, um einem anderen Hund zu helfen.
    Der Spenderhund ist nicht krank und bräuchte daher keinen "Eingriff", man verletzt aber die körperliche Unversehrtheit dieses Tieres, um einem anderen zu helfen.
    Das Helfen steht im Vordergrund (wie gesagt, bei mir auch), aber das Spendertier kann das ja nicht mitentscheiden.


    Eigentlich ist es auch nichts Weltbewegendes, finde ich, denn Blutspenden tut ja nun wirklich nicht bis kaum weh. Und der Blutverlust kann ausgeglichen werden.
    Außerdem finde ich es toll, was man heutzutage alles machen kann und wie viele Menschen helfen. Sieht man ja gerade in einem aktuellen Thread.


    Aber wie ihr darüber denkt, interessiert mich und ob ihr überhaupt darüber nachgedacht habt.


    Liebe Grüße, Miri :smile:

  • Ich selber würde ausser für meine nahen Angehörigen und Freunde,kein Blut spenden und sehe das für mein Tier ähnlich.
    Ich kann für mich selber entscheiden ob ich das machen möchte,der Hund nicht und ich finde es vermessen mich über mein Tier zu stellen auch wenn es kein gravierender Eingriff ist.Was ich für mich nicht will muss ich meinem Tier nicht aufzwingen.

  • Hi,



    solange der spendende Hund kerngesund ist und dadurch keinen Schaden davonträgt finde
    ich es moralisch vertretbar.


    Es gibt schlimmere Eingriffe die die körperliche Unversehrtheit verletzen. Und da entscheidet
    das Tier auch nicht mit.


    Ich denke dabei an Kastration oder das Decken von Zuchthündinnen.

  • Für mich ist es selbstverständlich Blut zu spenden. Seit ich 18 bin spende ich regelmäßig mehr mals im Jahr.


    Daher finde ich es auch selbstverständlich, dass ich mit meinen Hunden Blut spende.



    Mir ist es wichtig, das man sich gegenseitig hilft. Die Blutspende ist eine der einfachsten Möglichkeiten einem Menschen oder einem Hund zu helfen, oder gar ein Leben zu retten.
    Daher gebe ich dass, was mich nichts kostet, aber für andere elemantar ist, mit Freuden.
    (und freue mich immer über ein gutes Essen beim Roten Kreuz, meine Hunde sich über eine große Dose Nassfutter)

  • Hi Miri,


    meine ehrliche Meinung dazu ist, das wir schon schön langsam alle einen Mega-Knall haben was die ganze Absicherungs- und Verantwortungsgeschichte betrifft. Alles wird verkompliziert und verrechtlicht - es gibt für alles tausend "abers".


    Beim Piercer unterschreibt man quasi die "Körperverletzung auf Verlangen"
    Auf dem Spielplatz steht: "gehört nicht zu Wohnanlage"
    Im Schwimmbad bei den Rutschen ne Altersbegrenzung: "ab zwölf, Größe"
    Gefährdungshaftung beim Hund: Du zahlst so pauschal immer.
    Viele leisten keine erste Hilfe, halten nicht mal an - weil sie Angst vor den Folgen haben.


    Im Prinzip will sich jeder vor der Verantwortung drücken, möglichst kein Risiko eingehen und seinen eigenen Hintern zu 150 % absichern - jeglicher Menschenverstand ausgeschlossen.


    Drum, wenn sich jemand hinstellt und sagt: Mein Hund spendet, wir nehmen das Risiko auf uns mit dem Gedanken einen anderen Hund zu retten und weil wir uns wünschen, dass, wenn es mal bei uns so wäre, sich auch jemand findet.......


    dann ist das ursprünglich, unverkorkst und auf jeden Fall mehr normal für mich, als sich hinzustellen und zu sagen: "Ja, aber im Prinzip ist der Hund sowas wie ein Schutzbefohlener, das geht ja moralisch gar nicht".


    Ich mag Deine Frage gar nicht werten - aber meinst Du nicht, sie ist ein typischer Ausdruck einer "Bedenkenträgergesellschaft". Die sich einerseits einen Kopf um solche Dinge wie Blutspenden beim Hund macht und sich andererseits "um gar nichts sch****" ????

  • Doch, Lotuselise, damit könntest du Recht haben.


    Ich mache mir auch Gedanken (oder machte) um Kastrationen, schon allein weil ich 6 Jahre in einer Tierklinik gearbeitet habe.
    Um Narkosen, um griffigen Katzen künstliche Gummikrallen aufzukleben, weil sie das Kind kratzen.
    Um Narkosen für Wildtiere, um ihnen Peilsender und Ohrmarken zu verpassen.
    Und so weiter.


    Ich kann doch für meine Gedanken auch nix :D

  • Zitat

    ....Ich habe mich allerdings mal damit auseinandergesetzt, ob es moralisch ok ist, einem Hund eine Blutspende abzunehmen, um einem anderen Hund zu helfen.
    Der Spenderhund ist nicht krank und bräuchte daher keinen "Eingriff", man verletzt aber die körperliche Unversehrtheit dieses Tieres, um einem anderen zu helfen.
    Das Helfen steht im Vordergrund (wie gesagt, bei mir auch), aber das Spendertier kann das ja nicht mitentscheiden....


    Interessante Frage..... Ich hab die für mich umgedreht: kannst Du es moralisch verantworten, daß ein anderer Hund stirbt, wenn Du mit so einem minimalen Schritt, ein paar Tropen Blut Deines Hundes abzapfen zu lassen, diesem das Leben retten kannst?


    Oder: würdest Du, wenn Du DEINEN Hund mit einer Blutspende eines anderen retten könntest, diese aus moralischen Gründen ablehnen?


    LG,
    BieBoss
    (die selbst regelmäßig spendet, aber nur Hunde unter 10 Kilo hat...- nix spendefähig, wie ich hier gelesen habe....)

  • Ich finde nichts unmoralisches dabei, wenn ich meinen Hund "zur Ader lassen würde".
    ...unmoralisch wäre es ,gar nicht zu helfen.
    Ja die Hunde sind unsere Schutzbefohlenen und wir, die Halter, haben die Möglichkeit zu entscheiden...und weil wir es mit einem reinen Gewissen machen können, WEIL wir wissen das es gut ist...ist es eine unbedenkliche Entscheidung...also moralisch vertretbar.


    Ich habe auch schon oft Blut gespendet, weil ich eine Blutgruppe habe die sehr kompatibel ist.
    Mein Hund dürfte ich allerdings nicht spenden lassen, sie ist aus dem Süden.

  • Zitat

    Im Prinzip will sich jeder vor der Verantwortung drücken, möglichst kein Risiko eingehen und seinen eigenen Hintern zu 150 % absichern - jeglicher Menschenverstand ausgeschlossen.


    Drum, wenn sich jemand hinstellt und sagt: Mein Hund spendet, wir nehmen das Risiko auf uns mit dem Gedanken einen anderen Hund zu retten und weil wir uns wünschen, dass, wenn es mal bei uns so wäre, sich auch jemand findet.......



    Hi,


    genau so, und deswegen, haben wir uns dazu entschlossen Paulchen spenden zu lassen. Ich kann mich glücklich schätzen, das Paulchen soweit gesund ist. Ich hatte auch erst Bedenken, auch wie ich es meinem Mann beibringe, denn er ist eigendlich auch so einer der immer erst alles dreimal abwägt. Aber auch er war sofort einverstanden.


    Gesundheit ist leider nicht selbstverständlich und wenn man dann dazu beitragen kann, das ein anderer vieleicht wieder gesund werden kann, dann finde ich das moralisch total vertretbar. Wir spenden ja kein Organ oder sonstwas, sondern einfach nur einwenig Blut und Paulchen bekommt danach eine riesen Belohnung, und wer weiß vieleicht kann er dann ja auch später irgendwann mal mit Maya über die Wiese toben.


    Ich hoffe nur niemals selber in so einer Situation zu sein und wenn doch dann möge der liebe Gott dafür sorgen das uns hoffentlich auch einer hilft.


    Ich rege mich oft darüber auf, das Menschen zum Beispiel auch auf der Strasse nicht helfen, wenn sich einer verletzt oder man sieht das es einem nicht gut geht. Meist denke ich in diesen Fällen gar nicht nach sonderen gehe einfach hin und helfe.


    Ich habe selber schweres Asthma und bin auch schon auf der Strasse fast zusammengeklappt, mir hat keiner geholfen ich bin fast zum Arzt gekrabbelt und habe danach eine Nacht auf der Intensivstation verbracht.


    Wenn nur nicht immer soviele Menschen nur an sich selber denken würden.....


    lg Schneefriesin

  • Lennox wird auch Blutspender ich bin da einfach so frei und entscheide über meinen Hund.


    Ich würde es allerdings nicht machen wenn ich wüsste das er Angst hat vor solch einem "Eingriff". Das heißt hätte er immensen Stress. Ansonsten finde ich das Blutspenden überhaupt nicht verwerflich.
    Ich selber wäre ja froh wenn mein Hund eine Blutspende bräuchte das dann eine zur Verfügung stünde.

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