Wenn Wunsch und Realität ganz weit auseinanderliegen...

  • Hallo liebe tigerlara,


    ich kann sehr gut nachempfinden wie Du Dich fühlst, und ich kann Dir nur meine Situation erzählen. Mir ging es zu Anfang genau wie Dir. Auch ich bin psychisch labil, mal mehr, mal weniger, gehe zur Therapie und habe im Allgemeinen ein sehr "achterbahnmäßiges" Leben. Als ich mir meinen Hund angeschafft habe, hatte ich zu Beginn auch Zweifel, ob es vielleicht nicht doch eine schlechte Idee war, ich bekam mich kaum hoch, dachte ich werde diesem Tier eh nie gerecht und mir ging es ganz mies damit. Es mag bei mir vielleicht auch noch an anderen Dingen gelegen haben, doch ich fühlte mich sehr, sehr schlecht.


    Immerhin ist dies eine richtige Lebensumstellung. Du hast plötzlich ein Lebewesen bei Dir, welches Dich zum Leben braucht, Du hast da aber auch noch Deine Sorgen, Deine Ängste, Deine Krankheit und Dir wächst alles schnell über den Kopf. Aber ich kann Dir sagen (nicht versichern), dass Dein Hund mit der Zeit der beste Lebensbegleiter ist. Es dauert nur seine Zeit sich richtig in diesen neuen Alltag einzuarbeiten. Selbst "nicht kranke" Menschen haben diese Zweifel anfangs oft und es braucht ein wenig bis sich das wieder legt. Es mag vielleicht komisch klingen, aber ich habe erst durch meinen Hund die wundervolle Vielfalt des Lebens wieder finden können.


    Ich denke Du solltest Dir selbst noch ein wenig Zeit geben um zu erkennen, ob der Hund das Richtige für Dich und Dein Leben ist. Dieser schnelle Rat den Hund abzugeben halte ich für fehl am Platz. Höre nicht darauf. Natürlich kann ein Lebewesen Depressionen nicht heilen (sie sind übrigens nicht heilbar - man kann nur gegenarbeiten, rückfällig kann man aber sein Leben lang werden) - aber ein Lebewesen kann Dich unterstützen daran zu arbeiten, es verlangt aber einfach viel Liebe, Geduld und Zeit.


    Alles Gute für Dich!

  • Hallo,


    am Ende muss dein Herz entscheiden, aber mir ging es jedenfalls am Anfang ganz genauso. Ich wollte schon immer einen eigenen Hund, habe mich ein Jahr lang gut vorbereitet und alles geplant und Hund gesucht. Aber als Happy dann da war...war's erstmal alles irgendwie...KOMISCH. Dann kamen viele Zweifel, Gedanken, ich hab mich die ersten 2 Wochen Abends in den Schlaf geheult. Ich weiß garnicht, warum eigentlich. Aber irgendwie war das Gefühl doof. Ich habe Happy gesehen und das Herz hat ausgesetzt und ich wusste sofort "Das ist mein Hund!". Aber dann daheim in den ersten Wochen und sogar Monaten war das erstmal ganz komisch, da hab ich sie angesehen und dieses erste Gefühl war weg.


    Wenn ich sie jetzt, nach 1,5 Jahren ansehe, dann hab ich das Gefühl, dass das damals ein ganz anderer Hund ist. Dabei ist es aber einfach so, dass ich sie JETZT inzwischen sehr gut kenne, mit den Monaten ist sie MEIN Hund geworden, den ich ansehe und die Verbindung spüre.


    Was das Thema Depression betrifft kann ich nichts sagen, aber erstmal empfinde ich deine Gefühle wie du sie hier schilderst als völlig normal. Gib euch Zeit, lernt euch kennen, erlebt gemeinsame Dinge. Wenns in einem halben Jahr noch genauso ist, DANN muss man mal genauer hinschauen. Aber ich denke, im Normalfall wird bis dahin dein Herz angefangen haben zu sprechen.


    Nur Mut!


    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

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