Konjunktivitis follikularis
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So - wir haben ihm mal wieder hinter uns, den turnusmäßigen Besuch bei unserer Tierärztin. Fräulein Terrier legt gesteigerten Wert auf regelmäßigen Kontakt mit diesen netten Leuten, die immer so viel Aufhebens um sie machen und sie mit Leckerbissen zustopfen. Entsprechend hat sie in gut zwei Jahren schon einiges aufgeboten. Diesmal waren's weder Gebärmutterentzündung noch Zwingerhusten, weder Ehec noch abgerissene Krallen, weder zerschnittene Pfoten noch lädierte Zehengelenke - diesmal waren's zugekniffene, blinzelnde Augen.
Diagnose: Konjunktivitis follikularis (wobei ich heftig an Harry Potter denken mußte:Conjunctivitis curse...), wir haben antibiotische Augensalbe mitbekommen, und wenn's in einer Woche nicht besser ist, soll kürettiert werden.
TÄ war nicht fürchterlich besorgt, ich hab rational ebenfalls verstanden, daß sowas nicht hochbedrohlich ist, aaaaaber: seit mir die Vorgängerin binnen eines Monats erblindete, reagiere ich auf Augenprobleme beim Hund offenbar etwas neurotisch. Terrier hat sich jedenfalls schon verkrümelt, weil sie das permanente besorgte Angestarrtwerden sehr lästig findet.
Ich wäre deswegen wirklich, wirklich dankbar, nochmal von Betroffenen zu hören, daß mein Hund beste Chancen hat, auch das wieder gut zu überstehen - auf die Kontrolle nächste Woche freut sie sich jedenfalls jetzt schon...
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Hallo,
ich kann Dich vielleicht schonmal etwas beruhigen. Fynn hatte das vor zwei Jahren auch mal. Nach regelmäßiger Anwendung der Salbe war es ziemlich schnell wieder weg. Sein Augenlicht hat darunter nicht gelitten. Ich kann Dich allerdings gut verstehen. Ich habe auch so ein paar Stichworte bezogen auf Krankheiten, die mir den Angstschweiß geradezu auf die Stirn treiben und wo ich jede Veränderung am Hund genauestens unter die Lupe nehme, um auch ja kein Symptom zu übersehen :/ .
Aber hier denke ich, dass Du Dir keine allzugroßen Sorgen machen musst. Wende die Salbe regelmäßig an und es dürfte schnell wieder alles in Ordnung sein.
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Rhian hatte das auch, mit ca 18 Monaten, nach einer äusserst heftigen allergischen Reaktion (ungeklärt, vermutlich Kontaktallergie, da es nie wiederkam) beider Augenlider. Wir hatten dann auch die AB-Augensalbe (die vorherige Sache war dank Cortison und systemischem AB mittlerweile völlig abgeheilt), die bei ihr aber überhaupt nicht angeschlagen hat. Da wir bei ihr mittlerweile etwas vorsichtig waren bezüglich Augen und sie auch schon über das Alter der häufigen spontanen Remission heraus war, wurde auch kürettiert. Das Thema Follikel ist seither erledigt; sie ist nun fünf, und ihr Sehvermögen ist exzellent. Geblieben ist nur eine gewisse Empfindlichkeit auf mechanische Reizung der Augen (Wind, Staub, Dreck beim wälzen), die dann leicht tränen - aber nur im äusseren Augenwinkel. Mit kurweise Vitamin A Augensalbe ist dies aber auch schon viel besser geworden.
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Lilly hatte es und wir haben es bei ihr mit Salbe in den Griff bekommen. Jules hat es, typisch Junghund, auch. Aber so lange es nur tränt, sollen wir nichts machen außer beobachten. Vom Ausschaben kommt man ja zum Glück wieder weg. Gerade bei jungen Hunden kann das jederzeit wieder kommen. Meist erledigt sich das bis zum Alter von zwei Jahren mehr oder weniger von selbst. Ein Grund für Panik ist es jedenfalls so erst mal nicht.
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Danke euch allen - dann bin ich doch erstmal ein bißchen beruhigt!
Tränen tun die Augen erst jetzt von der Salbe, vorher hat sie nur geblinzelt, so sehr schlimm ist es also wohl wirklich nicht. Allerdings ist sie ja schon ein paar Monate über zwei und hatte sowas bis jetzt noch nie - aber vielleicht braucht das Immunsystem einfach ein bißchen länger?
Reagieren könnte sie natürlich auf so ziemlich alles, von Staub bis hin zu Infekten - so wie sie hier ständig mit allen möglichen Hunden durchs Revier rast und sich in Sand und Schlamm gleichermaßen begeistert schmeißt.
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Meistens trifft die Conjunctivitis follicularis ja eher Junghunde und verschwindet von selbst wieder. Bei einem erwachsenen Hund würde ich eher auf allergisches Geschehen tippen. Da anzukündigen nach einer Woche Behandlung schon ausschaben zu wollen, sofern die Salbe nicht anschlägt, finde ich höchst unpassend. Mir ist auch von verschiedenen Tierärzten mitgeteilt worden, dass das Ausschaben der Follikel wohl nicht mehr unbedingt modernste Behandlungsmethode ist, und erstmal alle anderen Wege ausprobiert werden sollten.
Ich würde damit ehrlich gesagt zum THP oder homöopathisch arbeitenden Tierarzt gehen.
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Zitat
Meistens trifft die Conjunctivitis follicularis ja eher Junghunde und verschwindet von selbst wieder. Bei einem erwachsenen Hund würde ich eher auf allergisches Geschehen tippen. Da anzukündigen nach einer Woche Behandlung schon ausschaben zu wollen, sofern die Salbe nicht anschlägt, finde ich höchst unpassend. Mir ist auch von verschiedenen Tierärzten mitgeteilt worden, dass das Ausschaben der Follikel wohl nicht mehr unbedingt modernste Behandlungsmethode ist, und erstmal alle anderen Wege ausprobiert werden sollten.
Ich würde damit ehrlich gesagt zum THP oder homöopathisch arbeitenden Tierarzt gehen.
Ja, modern ist das Kürettieren nicht mehr. Aber sind aktuelle Modeströmungen zwingend optimal? Oder sollte man das nicht eher individuell beurteilen?Der Hund ist über das typische Junghund-verheilt von selbst-Alter hinaus. Man könnte durchaus etwas länger zugucken, eine Erblindungsgefahr besteht nicht. Aber ein versierter, sehr erfahrener TA wird auch recht bald abschätzen können, ob AB lokal helfen oder nicht. Und nu? Entzündung einfach belassen, und hoffen, dass es nicht chronisch wird? Wie lange belässt man die Entzündung, die nicht auf AB anspricht? Ich habe damals meinen durchaus aufgeschlossenen TA auch gelöchert, warum er eine veraltete Therapie empfiehlt. Das monate- oder gar jahrelange AB-Schmieren mit Minimal-Effekt in entzündete Augen überzeugt ihn nicht - nicht alles ist besser, nur weil es "neu" ist. So beurteilt er lieber individuell, wo abwarten und wo kürettieren angesagt ist. Ich bin ihm dankbar dafür, seither hatte Rhian keine AB mehr, weder innerlich noch äusserlich.
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Es hat seine Berechtigung, das will ich nicht bestreiten. Bei meinem Hund ist damals auch ausgeschabt worden, weil nichts wirklich half. Vorher würde ich aber mind. noch eine 2. Meinung einholen, am besten von einem auf Augenheilkunde spezialisierten Tierarzt. Denn die Frage sollte ja sein: Warum hat dieser Hund das Problem in diesem Alter? Es ist ja ein Symptom und nicht die Krankheit bzw das zugrunde liegende Problem selbst.
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