Mein Hund hat Angst vor mir :(

  • Zitat

    ... reagiert er sehr stark auf meine stimmungen. Wenn ich irgendwie nervös bin, dann mag er das nicht.. oder wenn ich im stress bin.. das dürfte ihn irgendwie unsicher machen, eventuell kann er mich dann nicht gut einschätzen oder so... dann kann ich es vergessen das er zu mir kommt, damit ich ihn anleine und wir gassi gehen können. aber ich weiss nicht was ich dagegen tun soll. Das merk ich meist im nachhinein.


    ich würde sagen, du hast einen sehr sensiblen hund mit negativer vergangenheit.


    meine große war (ist) auch so.
    als ich sie aus dem TH holte hat sie eine pfütze unter sich gesetzt, wenn ich mich nur etwas über sie gebückt habe (um sie z.b. anzuleinen). wenn sie etwas getan hat, was mir missfiel, hat ein strenger blick gereicht-meine stimmung in diesem moment hat ausgereicht. hätte ich ein etwas schärferes "aus/nein" gesagt, wäre das nächste pfützchen in der wohnung gelandet.
    warum das so war wußte ich damals nicht.
    jetzt, nach über 4 jahren, habe ich erfahren, dass sie geschlagen wurde. ich bin "froh" das ich davon nichts wußte, das hätte mich bestimmt in meinen reaktionen beinflusst. ich hätte immer nur mitleid mit ihr gehabt, anstatt sie einfach als sehr, sehr sensiblen hund der nichts kennt, zu behandeln.
    schwierig waren für mich bzw. den hund ebenfalls situationen, in denen meine nervosität sich auf den hund übertrugen. ich habe dann für mich ein "runterfahr-komando" trainiert ;) wichtig ist, dass du das IN den situationen merkst.
    was trägt der kleine denn wenn ihr gassi geht? geschirr? halsband? vielleicht benötigt er einfach eine neue, positive verknüpfung.

  • Wenn Du wartest, bis er hervor kommt, er sich dann anleinen lässt und ihr gehen könnt, dann sieht er das nicht als Bestätigung. Letztendlich passiert ja das, was Du wolltest: Ihr geht raus. Ich denke, es ist gut, dass Du Dir diese Zeit nimmst.
    Ansonsten: Habe ich letzt in einem anderen Zusammenhang gehört: "Ein guter Trainer ist erfolgreich im Selbstmanagement/ in der Selbstbeherrschung." Daran arbeite ich auch ;) Ich denke, wenn Du gestresst bist und es kommt nicht wirklich auf fünf oder zehn ode rzwanzig Minuten an, dann koch Du zuerst runter und gehe dann erst mit ihm raus. So geht es Dir besser und Du verunsicherst ihn nicht durch Deinen Stress.

  • So wie du seine Reaktion auf das Leine vom Haken-Nehmen beschreibst, fürchtet er sich auch sehr vor seiner Ausrüstung - warum, dürfte klar sein. Da könnte es mit der Zeit helfen, wenn du die Rituale änderst: neues Geschirr/Halsband, eventuell vom einen zum andern wechseln, andere Leine, vor allem auf einem anderen Platz.


    Wenn du dann noch sehr aufpaßt, daß sie beim Anleinen nie baumelt oder sonstwie gefährlich aussieht und dich nicht zu "drohend" über den Zwerg beugst, erwartet er vielleicht irgendwann keine Prügel mehr, sobald du das Zeugs in die Hand nimmst und lernt, daß es eigentlich was Schöne ankündigt - aber auch da wirst du sehr viel Geduld brauchen.

  • Hallo OBabZO,


    die Tipps, die Dir u. a. CookieMonster gegeben hat, sind schon super.


    Ich selbst habe einen Dackel-Terrier-Mix. Ich leine immer von unten an, also am Halsband unter dem Hals einklinken, beim Geschirr mache ich die Leine schon vor dem Anziehen dran. Das klappt prima. Mein Hund kannte nämlich nur einen Schuppen und war anfangs (vor knapp 1 Jahr) sehr sehr kopfscheu. Was das Futter angeht: fütterst Du trocken oder nass? Meine fand es z. B. ganz toll, wenn ich das normale Trockenfutter stückchenweise wie im Spiel hingeworfen habe (in der Wohnung) und dann kullerte es etwas und meine Madame "jagte" es dann. Muss aber dann ohne die große Hündin bei Dir sein, sonst gibts Futterneid. Mit der Zeit hatte ich den Abstand verkürzt und dann hat sie super aus der Hand gefressen. Dann kam das mit der Hand in den Napf werfen hinzu und nun gibt's eh keine Probleme mehr, außerdem meist Barf, das will ich nicht so gern auf dem Wohnzimmerteppich verteilen :lol: Handtücher liebt meine übrigens auch. Korrekterweise nimmt sie zum Beißen und Schleudern aber nur Ihre (bestimmtes Muster). Da verstecke ich manchmal auch Futter drin und sie schnüffelt sich dann durch. Dackel und Terrier stecken ihre kleinen Dickköpfe doch immer super gern in Löcher und unter Sachen. Vielleicht mag er das? Hauptsache er frisst erstmal.


    Meine Eltern hatten sich damals als Zweithund einen Labbirüden geholt, der - so jung er auch war - leider schon Prügel vom Vorbesitzer bezogen hatte, weil er nicht gleich nach zwei Tagen stubenrein war. Grmpf! Da reichte schon ein normales Gestikulieren und er saß in der hintersten Ecke im Zimmer und hat sich miniminiklein gemacht. Das Beste war echt Ruhe, tägliche Rituale, den Hund auf sich zukommen lassen. War anfangs nicht leicht, aber jetzt ist es ein toller Hund!


    Viel Glück mit den Beiden!

  • Hi,


    Super, dass der kleine Kerl mit dir spielt.
    Ich würde es auch so angehen, ganz viel mit ihm spielen und gemeinsam Dinge machen, die ihm Spaß machen.


    Eventuell wirklich einfach eine andere Leine kaufen, die nach Möglichkeit anders aussieht, anders riecht und anders klingt und genauso vielleicht ein neues Halsband oder Geschirr.
    Wenn ihn nur das Leine nehmen ängstigt, kannst du evtl. im Haus für die erste Zeit dauerhaft ein Geschirr und eine ganz dünne Leine dranmachen, so entfällt erstmal der Schritt "Leine wird an den Hund gemacht" und wenn du losgehst, nimmst du einfach seine ganz kleine leichte Schleppleine, die er eh trägt in die Hand. Bis er gelernt hat, dass Spazierengehen ganz toll ist und die Leine ihm nichts tut.


    An der Hausleine würde ich ihn aber nicht ziehen oder zerren, sondern weiterhin alles mit viel Geduld und Ruhe machen.


    Eventuell helfen ihm auch Bachblüten oder ein Pheromonstecker für die Steckdose.


    Insgesamt denke ich aber, ihr seid auf dem richtigen Weg! Ich glaube, du machst das gefühlsmäßig schon ganz richtig, gehst liebevoll und geduldig mit den Hunden um und mit der Zeit werden sie dir vertrauen!


    Versuche, die schlimme Zeit mit deinem Ex hinter dir zu lassen, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben und einfach die Zeit mit den beiden Hundis zu genießen!


    lg,
    Sanne

  • Gute Entscheidung........und tschüss... :gut:


    Eigentlich kann es doch gar nicht so schwer sein, dass ihr alle drei auf dem "anderen Stern" des netten Umgangs ankommt.


    Bisher ist es doch so gelaufen:
    - Regel von Deinem Ex
    - Mißachtung der Regel
    - Schreien, Schlagen


    Versuch doch einfach die Regeln völlig gegenteilig durchzusetzen
    - Deine Regel
    - Mißachtung der Regel
    - gewünschte Alternative
    - Lob


    Warum?


    Du weißt ja nicht wirklich, was Dein Ex mit den Hunden genau angestellt hat. Du kannst also immer davon ausgehen, dass die beiden vorübergehend die gemachten Erfahrungen auf Dein Verhalten übertragen.


    Ich meine damit z.B. Dein Partner hat den Hund immer mit der Zeitung verprügelt. Jetzt liest Du gerne Zeitung, holst sie gerade rein, hältst sie in der Hand und Hund bekommt Angst: "da ist ne Zeitung in der Hand, jetzt gibts gleich Prügel".


    Also flüchtet er, ganz klar, er hat Angst - eigentlich gar nicht vor Dir, sondern von den Erlebnissen, die mit diesem Gegenstand verknüpft sind. Das gleiche kann Dir passieren, wenn Du den Besen nimmst um aufzufegen oder Deine Hausschuhe anziehst.


    Dagegen kannst Du eigentlich gar nichts machen, außer dem Hund die Zeit geben, sich neu zu orientieren: "Aha, Zeitungen sind ja gar nicht mehr zum Prügeln da". Das wird eine Weile dauern.


    Bei der Sprache ist es genauso. Du wiederholst Dein Kommando in einem bestimmten, strengen Tonfall. Hund hat aber gelernt, dass eine Veränderung des Tonfalls anzeigt, dass die Stimmung gleich umschlagen wird.......der Hund wird zur Minna gemacht. Da er Dich noch nicht einschätzen kann ist Vorsicht besser als Nachsicht, also lieber verkrümeln bevors ausartet.


    Ich denke, dass Dein Hund gar nicht vor Dir als Person Angst hat, sondern in einzelne Verhaltensweisen von Dir reininterpretiert, dass Du gleich explodierst. Deshalb würde ich seine Ängstlichkeit nicht beachten. Du verhältst Dich normal, es gibt keinen Grund - nur er weiß das noch nicht, woher auch??


    Vorübergehend würde ich daher einfach wie oben beschrieben handeln. Alternative anbieten, angenommen, Lob. Einfach versuchen gute Laune zu verbreiten, sie beizubehalten.


    Das wird schon, wirst sehen......

  • Das was deine beiden Hunde erlebt haben, hat sie sicher ängstlicher und vorsichtiger gemacht!
    Deine Hunde spiegeln dich selbst wieder, wenn du Mitleid mit ihnen hast, wegen der Art und Weise wie früher mit ihnen umgegangen wurde, dann merken sie das!Hunde spüren wenn du selbst unausgeglichen bist und werden selbst so.Hunde leben auch nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft, ganz anders als wir Menschen.Sie leben nur in der Gegenwart und spiegeln genau die Art von Energy wieder die du ihnen überträgst!Wenn du ruhig und ausgeglichen bist, werden es deine Hunde auch sein.Um mal auf das Gassi gehen einzugehen, du solltst niemals zu einem Hund gehen sondern den Hund immer zu dir kommen lassen!Wenn er langsam zu dir kommt, solltest du nicht auf ihn zugehen und anleinen oder änliches, lass den Hund egal in welchen Situationen immer zu dir kommen, oder in diesem Fall zu der Leine!Wenn du zu dem Hund hingehst und ihm die Leine aufzwingst wird er es auch als Zwang sehen!Bist du unter stress, bist du sauer oder egal in welcher Stimmung du bist, die Hunde merken es und übertragen es auch!Sehen die Hunde aber das ihr Frauchen ruhig bei allen Situationen ist, vertrauen die Hunde dir!Denk an die freie Natur, die Mutter ist immer ruhig und ausgeglichen!Gleich nachdem die kleinen Welpen geboren sind, lernen sie diese ruhige Energie kennen.Die Mutter spiegelt weder Angst , Stress oder änliches wieder, alles was die Welpen merken ist , dass ihre Mutter ruhig ist.Manche Hunde brauchen länger um mit manchen Situationen umzugehen als andere, du musst ihnen einfach zeit geben!Dein Hund muss dir auch nicht leid tun, er verhält sich so wie er es gelernt hat!In dem Fall mit dem verstecken würde ich mir mal 1-2 Stunden zeit nehmen!Du kannst die Leine nicht nur draussen benutzen sondern auch im Haus!Mach Luigi mal an der Leine fest,in der nähe der tür, aber nicht davor!Lass ihn wie gesagt zur Leine hin gehen und zwing sie ihm nicht auf.Dann gehst du raus, wartest 1 Minute und kommst wieder rein.Wenn Luigi unruhig ist und Angst zeigt dann ignorierst du sein Verhalten und gehst vorbei!Nach ein paar mal merkt er, das nichts passiert!Sollte er dann ruhiger werden und keine panik mehr zeigen, beispielsweise sich hinsetze oder sogar liegen dann gib ihm für dieses Verhalten sofort eine belohnung!So lenkst du sein verhalten um!Sein Gehirn sagt ihm, immer wenn ein mensch zur tür rein kommt dann verstecke ich mich weil es sicherer ist.Du musst ihm eine alternative anbieten, die heißt : Immer wenn die Tür aufgeht, warte ich ruhig, verstecke mich nicht und werde dafür belohnt!Das wird viel Zeit und Energie kosten,das ist dein Hund dir aber sicherlich Wert, denn sonst würdest du nicht so sehr nach einer Lösung für dein Problem suchen ;)
    Ich hoffe ich konnte dir helfen!
    Grüße

  • hey,
    du hast hier ja schon viele wertvolle tips bekommen
    ich wollte dir nur sagen...fühl dich mal gedrückt..manchmal ist man eben blind vor liebe..ich habe das auch schon hinter mir...allerdings mit tragischerem ausgang..denn als ich einmal unterwegs war und ich heim kam habe ich eine meiner damaligen katzen tot aufgefunden,weil sie mit dem kopf gegen den türrahmen geschlagen wurde,da sie durch ihr miauen "genervt" hat (oh man wenn ich da heut noch dran denke muss ich heulen..auch vor schuldgefühlen)..im nachhinein habe ich noch andere dinge erfahren,die mit meinen katzen angestellt wurden in meiner abwesenheit..also fühl dich mal gedrückt und auf jeden falle bestärkt diese trennung durchgezogen zu haben..solche kerle sind einfach überflüssig wie ein kropf :solace: ich wünsch euch dreien von herzen alles gute

  • Hast schon viele Tipps bekommen. Möchte Dir nur noch ein Kompliment aussprechen. Für Deine Stärke und für Deine Geduld. Und ich bin sicher, dass Ihr vor allem einfach noch etwas Zeit braucht, um in Euer neues Leben zu finden. Dann werdet Ihr ein fröhliches Trio sein! :-)

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