Hundefutter + Getreide

  • Hey Leute, hab leider mit der Suchfunktion nix passendes gefunden.
    Ich geh heute zu nem Vortrag über Hundeernährung und vorher würde mich noch was interessieren:


    Wie schauts aus mit Getreide im Hundefutter?
    Schon klar dass der Hund vom Wolf abstammt und somit Fleischfresser ist, aber WAS macht Getreide im Hundekörper?


    Warum kein Weizen und Mais?
    Wie siehts mit Reis aus?



    Liebe und interessierte Grüße,
    Sasi.

  • Getreide sind Kohlenhydate = schnell verfügbare Power für den Hund und absolut nicht schädlich


    zu Bemängeln ist eigentlich nur die Masse, die in billigen Trockenfuttern vorhanden ist
    zu begründen ist das in billigen Füllstoffen

  • Getreide in Maßen kann sogar gesund sein. Bestimmte Stoffe (kann dir leider nicht genau sagen welche :ops: ) sind wichtig für die Darmflora. Ein totaler Verzicht bei sensiblen Hunden kann also kontraproduktiv sein.
    (-> Info von meiner THP, Nele hat es bestätigt ;) )


    Zu dem Mais gabs hier mal nen sehr interessanten Thread von AudreyII. Finde den aber leider nicht mehr.

  • Hallo,


    Also ich sehe das so, dass es nicht "gar kein" Getreide sein muss- wichtig sit für mich vorallem, dass der Fleischanteil überwiegt und das ganze möglichst nah an die körperlichen Bedürfnisse des Hundes angepasst ist.


    Gar kein Getreide halte ich persönlich aber für ein wenig übertrieben- Reis z.B. halte ich besonders bei Hunden, die schnell Gewicht verlieren oder ihr Gewicht nicht durch getreidefreie Ernährung oben halten können für vertretbar.


    Man sollte aber immer bedenken, dass es eine weite Spanne gibt zwischen "nur Fleisch" und "Viel Getreide- fast kein Fleisch" (wie in einschlägigen Trockenfuttersorten)


    Caniden sind nicht reine Fleischfresser, sondern "Allesfresser", die ihren Ernährungsschwerpunkt klar auf Fleisch legen. Also Obst und Gemüse gehören durchaus auf den Speiseplan (wie Du wahrscheinlich weißt)


    Gänzlich und vollkommen Getreide in jedem Falle abzulehnen halte ich aber nicht für richtig.


    Auf deine Frage was an Getreide "schlimm" ist- der Verdauungstrakt von Caniden ist nciht zur Verdauung von Getreide ausgelegt und so bleibt viel davon ungenutzt. Das führt unter anderem auch zu sehr viel Output. Der menschliche Magen ist auch nicht für das Verdauen von Buamrinde (z.B.) ausgelegt-
    Ich denke sehr wichtig sit allerdings auf glutenfreie Ernährung zu achten (keinen Weizen und keine Haferflocken z.B. ) weil das Auslöser von Allergien ist. Außerdem entziehen sie dem Körper Feuchtigkeit...


    Getreide ist eben ein günstiger- um nicht zu sagen billiger Füllstoff, der von der Futtermittelindustrie gerne verwendet wird. Brauchen tut ein Hund Getreide nicht, solang er es nur in Maßen aufnimmt ist es aber auch nicht eklatant schädlich. (ausgenommen Gluten da sehe cih das persönlich etwas anders.)


    Bin aber nicht so der Futterprofi, da gibt es sicher noch detailiertere und genauere Aussagen.


    :smile:

  • Kann leider nicht mehr editieren- tut mir Leid...


    Wollte noch ein wenig auf den Verdauungstrakt eingehen.


    Wildcaniden fressen lediglich den Mageninhalt ihrer Beutetiere mit, aber in dem befindet sich normalerweise kein Getreide, sondern Gräser, Blätter, Obst und Gemüse etc.
    Getreide bleibt meist zu lange im Hundemagen, da nicht ausreichend Magensäfte gebildet werden können, um es zu verdauen- Bakterien können dadurch überleben und dies kann bei deren Gelangen in den Darm unter anderem zu Durchfall führen.
    Übermäßige Getreidefütterung wirkt sich auch negativ auf die Bauchspeicheldrüse aus, weil sie nicht dafür ausgelegt ist, Enzyme in der zur Verdauung von Getreide benötigten Menge zu produzieren.
    Das kann u.a. zur krankhaften Vergößerung eben dieser führen.
    Ich schreibe mit Absicht "kann", da das ganze nciht der Fall sein muss.


    =)

  • Hallo Sasi,


    ich füttere ja Getreide mit. Getreide ist durch die vorhandene Stärke ein langkettiges Kohlenhydrat, das für seine Aufschlüsselung durch den Hundekörper Zeit und Insulin braucht. Sprich, ich habe zum einen einen konstanten Blutzuckerspiegel, zum anderen ist in dieser Zeit auch die Blut-Hirn-Schranke für das im Futter enthaltene Tryptophan, der Vorstufe vom Serotonin, durchgängig.


    Hund ist übrigens im Laufe seiner Domestikation ein Omnicarnivor geworden, der mit der Verdauung von Getreide keine Probs mehr hat.


    Um mal den Bogen zum Wolf zu spannen sei kurz erwähnt, dass dieser seine Beute ja komplett frisst und in Notzeiten durchaus auch Obst, Gemüse, Beeren und auch Süßgräser sich einverleibt.


    Und Süßgräser sind die Vorstufe vom heute hochgezüchteten Getreide. Tja, und im Magen und Verdauungstrakt der Beute sind Süßgräser auch enthalten.


    Ich fütter dem Terriertier ganz gern Reis, Hirse, Buchweizen, Hafer- und Dinkelflocken aber durchaus auch Kartoffeln, Nudeln und mach auch vor `nem Kartoffelkloß nicht halt.


    Kommt halt drauf an, was ich vorhabe mit dem Terriertier.


    Bei ruhigen Tagen gibt es Kartoffel und Reis, normale Tage Hirse, Buchweizen, Nudeln und will ich schnell Energie, dann gibt es Dinkel- oder Haferflocken.


    Die sind nämlich schon so durch die Verarbeitung vorbereitet, dass Hund bei den Flocken schnell und ohne großen Aufwand einen netten Satz Energie zur Verfügung hat.

  • Juliette de Barclay


    http://www.barfers.de/juliette.html


    sie schreibt in ihrem Buch:


    Getreide ist nicht so wichtig wie Fleisch, aber es ist wichtig genug, weil Getreide essentielle Mineralien, sowie die meisten Vitamine liefert. Dazu gehört das Vitamin E, das vor allem in Weizen und Mais vorhanden ist. Den immensen Wert des Getreides kann man sich vorstellen, wenn man sich einen gesunden prächtigen Bullen oder Hengst anschaut. Hundebesitzer die Hunde ausschließlich mit Fleisch füttern, unterliegen einem großen Irrtum. Und Tiere die so gefüttert werden können nicht wirklich gesund sein.


    Hafer: Hafer als Flocken oder gewalzt ist ein lebenswichtiges Nahrungsmittel für den Hund. Er ist eine Quelle für Eisen, reinigt aber auch das Blut oder den Darm. Hafer ist ein erprobtes Nahrungsmittel für Zuchtrüden und Zuchthündinnen.
    Border Collies in England und Schottland die für ihre Kondition und Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte bekannt sind, sind hauptsächlich mit Nahrung aus Hafer aufgezogen. Haferflocken in packungen sind immer schon „vorgekocht“ durch die Erhitzung in der Mühle, so dass weiteres Kochen nicht mehr notwendig ist. Lediglich einweichen über Nacht in Sauermilch oder kaltem Gemüsesaft oder Buttermilch. Große Flocken oder langsam kochende Flocken sind am besten. Fertigflocken über Nacht eingeweicht werden zu Gummi. Wenn man Fertigflocken verwendet ist es am besten sie nur kurz einzuweichen.


    Gerste: Gerste ist eine große Hilfe in der Hundeaufzucht vom medizinischen Standpunkt aus.
    Sie ist reich an Magensäuremittel und Magnesium. Und sie ist ein ausgezeichneter Blutreiniger und Kühler des Blutes bei heißem Wetter.



    Roggen: der Roggen muss als ganzes Korn verfüttert werden. Es ist seine Schale die Fluor enthält, das verantwortlich für gute Zähne und gesunde Krallen ist. Da er wenig Kohlehydrate und Fett enthält ist er gut für übergewichtige Hunde und ebenfalls gut für Miniaturrassen weil er schlank hält.


    Mais: Mais ist ein wundervolles Getreide und es ist das einzige Getreide das ein Lebewesen am Leben erhält wenn es für mehrere Monate als Alleinfuttermittel gefüttert wird. Er ist in Form von Flocken erhältlich und gewöhnlich vorgekocht. Eine Handvoll Maisflocken ist eine wichtige Tagesration für einen mittelgroßen Hund.


    http://www.altehirtenhunde.de/…e-bairacli-levy-t866.html



  • Wow, das ist super interessant, danke für die Links!


    - du eknnst Dich bei Fütterungsfragen wirklich immer super gut aus. :gut:

  • Danke samojana für dieses Zitat! :gut: Da hat jemand erkannt, dass jahrhundertelange Selektion auf Getreide als Energielieferant über zig Generationen nicht spurlos an unseren Haushunden vorübergegangen ist. Ich frage mich, warum der Hafer so sehr in Vergessenheit geraten ist bei den kommerziellen Hundefuttern - ist wohl zu teuer? Als letztes Jahr mein Welpe einzog, habe ich gerade mal ein Welpenfutter auf Haferbasis gefunden.....!


    Ich persönlich würde ohne Notwendigkeit nicht getreidefrei füttern. Nicht nur, weil es doch deutlich teurer wird, sondern auch, weil ich es schwierig finde, die Mineralversorgung zu gewährleisten, ohne die Fleisch- und Knochenration ins Astronomische steigen zu lassen.

  • Was genau ist denn das Problem, das diejenigen Hundehalter, die getreidefreie Füterung propagieren, mit Getreide? Woher kommt diese Auffassung?


    Ich selbst füttere auch getreidefrei und muss immer zusehen, dass mein Hund nicht zu dünn wird. Kann man das Problem grundsätzlich durch Getreide auffangen?

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