Wie kann mein junger Terrier Ruhe lernen?!

  • hallo,


    bin neu hier und brauch gleich mal einen Rat :)


    Wir haben ein anderthalb Jahren alten Terrier Mix ( Jack Russel ist auf jeden Fall drin..das andere keine Ahnung), da ich Haufrau bin hab ich den ganzen Tag Zeit für ihn und bin sehr sehr viel mit ihn draussen...aaaaaaber ich bin bekomm ihn nicht zur Ruhe. Er powert den ganzen Tag..geht schon nach dem Aufstehen los und hält bis wir schlafen gehen :muede:


    3 stündige Spaziergänge..rennen lassen usw. nützen gar nichts..Kopfarbeit nützt auch nichts....er ist IMMER auf 180, findet keine Ruhe...rennt in der Wohnung wie ein aufgescheuchtes Huhn rum...mit Kauknohen kann er sich auch nicht beschäftigen...da hüpft er nach spätestens 3 min wieder durch die Wohnung :muede:



    Kann ich irgendwas machen? Oder ist es einfach so und ändert sich spätestens wenn er älter ist?


    Das Ding ist..im April kommt unser Baby und es wäre schon schön wenn er bis dahin wenigstens etwas ruhiger und entspannter wäre bzw. auch mal ne halbe Stunde Pause machen machen würde :)



    LG


    Tanja und ein seeeeehr lebhafter Charly

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im DF =)


    Jack Russel Terrier gehören wohl eher zu den "etwas lebhafteren" Hunderassen, aber du hast schon Recht, es wäre natürlich schön, wenn der Hund in der Wohnung auch mal abschalten kann.
    Vielleicht macht ihr einfach zu viel mit ihm, das er gar nicht zur Ruhe kommen kann.
    Wie sieht denn so ein Tagesablauf von euch aus?
    Kannst du den mal beschreiben?
    Also wann aufstehen, wie lange Gassi gehen, Pausen, wann/wie lange Kopfarbeit, einfach wie ein Tag/Woche so bei euch aussieht. Auch was ihr an Kopfarbeit mit ihm macht.
    Dann können wir uns ein besseres Bild von der Situation machen und so auch bessere Tipps geben :)


    Liebe Grüße!

  • Hallo Tanja,


    willkommen hier.


    Ein Hund kann in jedem Fall Ruhe lernen. Sollte er sogar dringend. Das heißt, dass man wirklich darauf achtet, dass der Hund Ruhe einhält. Auf seinem Platz zB. Dass er Abschalten lernt. Das ist für viele Hundehalter ein Problem, gerade, wenn sie quirlige Rassen haben. Aber lass dir gesagt sein: Auch ein Jack Russel kann das! Er muss es nur lernen und vermittelt bekommen.


    Ich werde mal deine Überschrift ändern, damit du auch möglichst viele Tipps bekommst, weil das Thema schon in der Überschrift steht. :smile:

  • lisa Saar:


    Er ist anderthalb Jahre alt :)


    Tagesablauf sieht so aus:


    6 Uhr aufstehen..wenn Mann und Kind dann weg sind so gegen kurz nach 7 geh ich erstmal anderthalb Stunden mit ihm, dabei üben wir Grundgehorsam, appotieren usw.


    Spätestens um 9 Uhr sind wir dann Zuhause, ich frühstücke dann erstmal und er macht Unsinn ( Schränke auf..alles durchwühlen, umstossen usw.), habe gelernt ihn zu ignorieren, auch Zuhause übern wir immer Kommandos usw., natürlich mit Pause sonst wäre es ja zuviel für ihn, ich schicke ihn auf seinen Platz..aber da bleibt er nicht lange und rutscht von einer auf die andere seite..hin und her...also richtig hibbelig ist er. Ich hab schon versucht mich ihm zusammen hinzulegen..aber das klappt auch null.


    gegen Mittag so um 14 Uhr nach dem Mittagessen, gehen wir wieder laaaaange raus teilweise 2-3 Stunden, bisschen Kommandis üben aber nur so 5-10 min. Und auch draussen ist er echt hibbelig..leineziehen hab ich eigentlich ganz gut im Griff..er würde gerne nach vorne damit es schneller geht..aber er weiss das darf er nicht. So tippelt er dann unruhig neben mir her, bis ich ihn dann los mache und er los wetzt...alleine oder halt mit einem Spielkammeraden ( nur der ist meistens schon viiiiieeel früher kaputt wie unserer :D )



    Dann nach Hause, versuchen ihn zur Ruhe zu bringen usw.



    um 21 und 23 Uhr nochmal ne kleine Runde ( weil ich dann mitlerweile echt geschafft bin) und dann versuchen irgendwann zu schlafen..wenn uns der junge Herr denn lässt und auch endlich mal müde ist.



    hoffe das hilft bei einem kleinen Einblick.


    LG


    Tanja

  • Zitat


    3 stündige Spaziergänge..rennen lassen usw. nützen gar nichts..Kopfarbeit nützt auch nichts....er ist IMMER auf 180, findet keine Ruhe...rennt in der Wohnung wie ein aufgescheuchtes Huhn rum...mit Kauknohen kann er sich auch nicht beschäftigen...da hüpft er nach spätestens 3 min wieder durch die Wohnung :muede:


    das ist viel zu viel. Aber den Fehler habe ich auch am Anfang gemacht. Und ich habe einen Weimaraner, also auch einen Hund der zum überdrehen neigt.


    Denksportaufgaben sind effektiver als stundenlanges rumgerenne. Unterordnungsübungen sind auch anstrengend für den Hund und machen müde.


    Ich habe die Beschäftigung während der Spaziergänge runtergeschraubt. Spiel und Spaß gibt es natürlich weiterhin, aber in gemäßigter Form. Und wenn Schluß ist, ist Schluß. Punkt.


    Nerviges Verhalten wird konsequent ignoriert. Der Hund ist "Luft" für mich wenn er blöd wird.


    Allerdings brauchst Du jetzt gaaaaaanz viel Geduld.


    Mein Hund kann mich 100 x mit dem Spielseil anstupsen. Ich ignoriere es 100 x . Beim 101 x hat er keinen Bock mehr und legt sich hin.


    Wenn Dein Hund kapiert das er dich nicht in den Wahnsinn treiben kann, wird er auch zu Hause ruhiger. Aber das kann ein wenig dauern.


    Mein Mann lässt sich auch immer auf Spielaufforderungen ein. Mit dem Ergebnis das der Hund ihn den ganzen abend nicht mehr in Ruhe lässt.


    Irgendwann platzt mir dann der Kragen und ich bringe beide zur Ruhe :D


    Das kriegst Du schon hin.

  • uuupps, das Alter hast du ja schon im Eingangspost erwähnt.. sorry, überlesen :ops:


    Ui, das hört sich nach wirklich ordentlicher Action an :D


    Aber ganz klar, da muss was gemacht werden.
    Denn ob du in der Lage bist dieses Pensum (immerhin um die 4 Stunden am Tag reines Spazierengehen) täglich aufrechtzuerhalten wenn dein kleiner Wonneproppen erst mal da ist oder wenn du kurz vor der Geburt stehst, bin ich mir nicht ganz sicher. Denke aber mal, das das schwer werden könnte.
    Deswegen wäre es bestimmt gut, ihn jetzt auch langsam an weniger zu gewöhnen.
    Ich persönlich würde jetzt nicht aus einer 1,5 Stündigen Gassi Runde plötzlich nur noch 15 MInuten machen, aber versuche mal Schritt für Schritt es zu reduzieren. Also anstatt 1,5 Stunden gehst du nur noch 1 Stunde raus. Dann halt nur noch ne 45 Stunde, dann mal nur ne halbe Stunde.
    Mittags kannst du vielleicht von 3 Stunden auf 2 oder 1,5 Stunden runterschrauben.
    Und wie mein Vorredner schon sagt:
    kopfmäßig auslasten - denksport machen! Das macht viele hunde richtig k.o. - und für dich ist es nicht so anstrengend. Viele Hunden stehen auf Nasenarbeit.
    Also beim Spaziergang Leckerlis verstecken, die er suchen muss (im hohen Gras/in Löcher/auf Bäume...), oder Dummy suchen und so. Das mit den Leckerlis kann man auch im Haus gut machen. Auch Fährtenarbeit finden viele Hunde klasse und sind nach 10 min absolut ko!
    Und Zroadster hat vollkommen Recht mit dem Ignorieren.
    Und Geduld brauchst du jetzt wiiiiiirklich viel!
    Es kann sein, das dein Charly erst mal mehr aufdreht - weil er ja weniger Auslauf bekommt. Bis er sich dran gewöhnt hat, kann schon seine Zeit brauchen.


    Ich wünsch dir Nerven aus Drahtseile, viel Geduld und ihr macht das schon :gut:

  • Neben weniger körperlicher Aktivität und Entertainment und auch neben Kopfarbeit statt Rennen ist wichtig, auch mal NIX zu bekommen und trotzdem abschalten zu können. Wenn ich aus einem Rennjunkie jetzt einen Denk-Junkie mache, ist das zwar eine Veränderung, aber im Endeffekt doch nicht das, was ich wollte: Einen Hund, der auch mal entspannen kann und das tun, was ein gesunder, ausgeglichener Hund tun sollte: rund 16 stunden am Tag dösen oder schlafen.

  • Danke für die Tipps :) Werd es umsetzen:)


    Was ich noch sagen muss ist: wenn wir Zuhause sind drängt er sich nicht unbedingt auf....er beschäftigt sich auch selber...wirft sein Spielzeug hoch, fängt es..schmeisst es rum usw., ich hab mal versucht das Spielzeug weg zu packen damit er mal zur Ruhe kommt...aber is nich...dann sucht er sich was aus dem Hausbestand :D Oder nervt uns halt und drängt sich auf...springt auf einen drauf...zwickt am ärmel ( was ich natürlich direkt unterbinde) usw. damit man sich halt mit ihm beschäftigt. meine Tochter (11) geht schon Abends nach dem Hort ( 18 Uhr) schnell in ihr Zimmer weil sie da schon echt geschafft vom Tag ist und der Hund sie dann sehr nervt..zur zeit hat sie keine Freude an ihm und auch am Wochenende ist sie mehr genervt von ihm als alles andere...er liebt unsere Tochter sehr und will ihr das natürlich zeigen...aber wenn er sich dann verhält als wäre er an ihr festgebunden..klar das findet sie halt dann nicht so toll.


    jetzt noch ne Frage...wir wohnen in der stadt an der hauptstrasse...ich denke das hängt auch damit zusammen weil hier rund um die uhr was los ist...aber dagegen kann ich schlecht was machen ausser fenster zu was ich teils schon mache damit er vlt. ruhiger wird.



    Ach das wird noch was...grad wenn ich dann hochschwanger bin...aber bis dahin haben wir das hoffentlich im griff....wir werden kräftig daran arbeiten.

  • Zitat

    Danke für die Tipps :) Werd es umsetzen
    Aber wie Hummel auch sagt - mit den Denkspielen sollte man es auch nicht übertreiben, sonst hast du nacher halt wirklich einen Denkjunkie. Ich würde sowas auch nicht unbedingt jeden Tag machen, sondern vllt alle 2-3 Tage mal, zur Abwechslung :)
    Ach das wird noch was...grad wenn ich dann hochschwanger bin...aber bis dahin haben wir das hoffentlich im griff....wir werden kräftig daran arbeiten.
    Nur für den Fall das du es bis dahin noch nicht schaffst, bzw. selbst wenn ihr es schafft (wovon ich ausgehe) aber es dir dann einfach nicht mehr danach ist 1-2 Stunden spazieren zu gehen, körperlich, psychisch, oder aus anderen Gründen, vielleicht kannst du ja bei dir in der Nähe einen Gassigänger finden? Der den Hund quasi dir mal abnimmt und ihn für 1-2 Stunden mitnimmt, zum Spazieren/Radfahren oder dergleichen. Dann kannst du dich mal gaaaaanz in Ruhe hinlegen und Beine hochtun und Hundi fehlt trotzdem die Bewegung nicht :)


    LG

  • Zitat

    Was ich noch sagen muss ist: wenn wir Zuhause sind drängt er sich nicht unbedingt auf....er beschäftigt sich auch selber...wirft sein Spielzeug hoch, fängt es..schmeisst es rum usw., ich hab mal versucht das Spielzeug weg zu packen damit er mal zur Ruhe kommt...aber is nich...dann sucht er sich was aus dem Hausbestand :D Oder nervt uns halt und drängt sich auf...springt auf einen drauf...zwickt am ärmel


    Liest sich wie Sucht. Sucht nach Entertainment, Aufmerksamkeit und so weiter. Selbstbespaßung ist ja auch kein Abschalten. Also: Nötige ihn zur Ruhe. Ich würde ihn durchaus auch mal anbinden, bis er ruhig ist und abgeschaltet hat. Je nach Charakter wird er das am Anfang vielleicht ziemlich ätzend finden und sich so benehmen, aber er muss einfach lernen, dass "Pause" bedeutet, dass er NICHTS zu erwarten hat. Anders kann er nicht zur Ruhe kommen.

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