Wells- Syndrom???
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Ich brauche dringend Hilfe:
vor ca. 2 Wochen ist bei meinem Hund über Nacht der Nasenrücken kreisförmig aufgeplatzt. Es wurde täglich schlimmer, mit Blut und Lymphsekret. Danach kamen zerfetzte Ohrenränder dazu. In den Beugen der Vorderläufen bildeten sich ca. 6 cm lange und fast 3 cm dicke Wundstellen. 2 Tage später bekam er Pusteln an Brust und Bauch. Er kratzte sich viel, verhielt sich aber ansonsten normal. Innerhalb von 5 Tagen wurde aus einem schönen, gesunden Hund ein sich ewig kratzendes Etwas, das an allen möglichen Körperstellen aufplatzte! Ein Albtraum!
Nach einigem Herumprobiern des Tierarztes (Penicillin, Antibiotika) sprach er auf eine Kombination von einem bestimmten Antibiotika und Cortisontabletten gut an, die Symptome gingen zurück.
Es wurde ein großes Blutbild erstellt (geringfügig erhöhte Hämoglobinwerte von 19.9 und erhöhte Hämatokritwerte von 63). Alle sonstigen Werte gut. Laut Tierarzt lässt sich daraufhin keine genaue Diagnose stellen.
Leishmaniosetest war negativ.
Der Hund wurde gestanzt, die Hautproben wurden zur Pathologie geschickt.
Diagnose laut Pathologe: Wells-Syndrom.
Kennt das jemand? Es lässt sich nur schwer googeln, ungenaue Angaben, nur bei Menschen- bei Hundekrankheit+ Wells-Syndrom bibt es keine aussagekräftigen Treffer!
Antibiotika wurde von 4 Tagen abgesetzt, Cortison schrittweise reduziert- seit gestern bricht der Nasenrücken wieder auf und ich habe Angst, dass der Albtraum von vorne beginnt!
Am Dienstag werden dem armen Hund endlich die Tackernadeln entfernt, die er seit der Entnahme der Hautproben am Bauch hat und ich werde danach mit ihm eine Tierklinik aufsuchen weil ich der Kompetenz des Tierarztes nicht mehr vertraue.
Hat jemand schon einmal etwas Ähnliches erlebt?
Bin dankbar über jeden Hinweis.
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*schubs*
Nee, ich kenn das gar nicht, sorry. Aber ich wuerde wohl erstmal das Cortison nicht absetzen, wenn es doch eine Autoimmunerkrankung ist und der TA nicht wirklich was weiss.
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Huhu,
ich kenne das zwar auch nicht, habe aber folgenden Linke gefunden: http://www.vetcontact.com/de/art.php?a=3664
Da steht zwar nichts zum Thema Therapie drin, aber vielleicht kannst Du mit den dortigen Begriffen besser recherchieren.Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das in den Griff bekommt !
LG
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Hi!
Ich hab mal vom http://Muckle-Wells-Syndrom gelesen, allerdings war das eine englischsprachige Vet-Seite. Kann mich noch erinnern, dass es eine Autoimmunerkrankung ist und dann gab's viele Spezialbegriffe zum Blutbild usw. Allerdings auch ne medikamentöse Therapie. Vielleicht wirst Du unter dem Begriff fündig? Obwohl, soweit bist Du wahrscheinlich schon...
Alles alles Gute, hoffentlich kann man Euch in einer guten Tierklinik helfen!!!
LG,
Petra. -
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Habe mit der Uniklinik im Gießen Kontakt aufgenommen- die tippen auf eine eosinophile Furunkolose.
Ist mir aber im Prinzip egal wie die Krankheit heißt, wichtig ist, wie man sie erfolgreich behandelt. Der arme alte Hund hat auf jeden Fall eine Hautentzündung mit erhöhten eosinophilen weißen Blutkörperchen und wie es aussieht, ist da die Medikamentengabe immer die gleiche: Antibiotika und Cortison. Ich muss nur aufpassen, dass es nach Absetzen der Medikamente nicht wieder ausbricht.Einerseits bin ich etwas traurig, dass der Hund jetzt so krank ist- ich hab ihn doch erst seit 6 Monaten, es ist mein erster eigener Hund, er hat schon so viel mitgemacht und ich will einfach nur, dass es ihm gut geht- andererseits bin ich froh, dass er bei mir gelandet ist und ich in der Lage bin, die Tierarztkosten und Medikamente (es waren in den letzten 3 Wochen 550.- €) zu bezahlen.
Wie heißt es so schön? In guten wie in schlechten Zeiten... Vielleicht kann ich ihm die schlechten Zeiten ja doch noch ein wenig gut machen :-)
Lg, Anke
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Das ist wirklich traurig, das er jetzt bei dir so krank ist.
Wir drücken dir hier alle Daumen/Pfoten, das ihr die Krankheit in den Griff bekommt und er noch eine schöne Zeit bei dir haben kann.
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Ich möchte- für alle Hundehalter, die mit dem gleichen Problem konfrontiert werden, auch wenn es wohl hoffentlich nicht viele sein werden- abschließend erzählen, wie die Geschichte mit dem Wells- Syndrom (eosinophile Dermatitis) ausgegangen ist:
ich habe dem Hund monatelang Cortison gegeben (10 mg am Tag, nach einigen Monaten 5 mg am Tag) und auf Anraten einer Tierklinik eine Ausschlußdiät gehalten (Pferdefleisch und Kartoffeln). Außer dass er aufgrund des Cortisons extremen Hunger hatte und wirklich ALLES gefressen hat, was er finden konnte (einschließlich Zigarettenkippen, Schnur, Dübeln, Tempos etc.) ging es ihm wieder gut. Alle Wunden waren verheilt, der Hund war munter und fidel.
Irgendwann wurde mir das Füttern von Pferdefleisch einfach zu teuer und ich habe gaaanz vorsichtig auf normales Futter umgestellt. Hat funktioniert.
Nach einiger Zeit habe ich auf eigenes Gutdünken (laut Tierklinik sollte er das Cortison den Rest seines Lebens nehmen!) auch das Cortison abgesetzt und siehe da- alles war gut.
Allerdings entdeckte ich im Sommer als er geschoren wurde, dass seine Haut stellenweise dunkel/ schwarz war. Auch diesbezüglich bekam ich von verschiedenen Tierärzten verschiedene Vermutungen.
Einige Zeit später bekam ich den Tipp, zu einer Hundedermatologin in Frankenthal zu gehen (Dr. Löwenstein). Die Dame machte einen sehr kompetenten Eindruck auf mich und erklärte mir, dass:
- eine eosinophile Dermatitis /Wells-Syndrom bei Hunden NIE etwas mit der Ernährung zu tun hätte und es eine viel elegantere Heilungsmethode gegeben hätte
- die dunkle Haut eine Nebenwirklung des Cortisons seiFazit: ich habe richtig viel Geld für eine unnötige Ausschlußdiät ausgegeben und kann nur jedem Hundehalter raten, bei außergewöhnlichen Erkrankungen sofort einen Spezialisten aufzusuchen. Die eosinophile Dermatitis entstand wohl durch einen Insektenstich.
Also: wenn euer Hund überraschend auf der Nase und an den Ohren und am Bauch aufplatzt- sucht euch sofort einen Dermatologen.
Seid schlauer als ich :wink:
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