Hund gegen Depressionen?

  • Also Alanna hilft meinem Mann ungemein. Seit recht kurzer Zeit (es kam zum völligen "Burn Out") verfällt er mal mehr mal weniger in absolute Depri. Da schafft er es nicht raus zu gehen, an schlimmen Tagen kommen Panikattacken hinzu.


    Ohne Hund würde er momentan nicht rausgehen. So rafft er sich auf. Gestern kam sogar ein "Schlaf weiter ich möchte mit Alanna raus".


    Es gibt gute und es gibt schei.. Tage. Klar mir fehlen die Runden mit Alanna (muss mich auch erst dran gewöhnen, dass er zu Hause ist), aber ich bin froh, dass er mit ihr was Unternehmen will. Gestern kam der Hammer... er war unterwegs mit Hund und rief an: "Schatz lass uns gleich zusamen einkaufen fahren, bin in 8 Minuten da".


    War also ein sehr guter Tag. Aber er steht auch schon mal angezogen da und bekommt so eine Panikattacke, da muss ich dann fix einspringen (was okay ist, aber es muss im Notfall jemand da sein um mit deinem Hund rauszugehen).


    Wir bekommen sogar nochmal ein Pflegehund. Er hilft mir dann mit Alanna, aber im Notfall kann ich beide Hunde alleine stemmen (er schmeisst dann den Haushalt).
    Nur das hinfahren und den Hund abholen, ist ganz gefährlich. Unter Umständen steht er morgens da und schafft es nicht rauszugehen, dafür bastel ich schon wieder an einer Lösung.


    Aktuell überlegen unsere Nachbarn (psychisch fit- zumindest denke ich das ) sich einen kleinen Hund zu holen. Vor großen hat sie Angst ( ausser vor Alanna mittlerweile). Ihre Überlegung: Sie muss dann raus, denn alleine mag sie nicht doof durch die Gegend dackeln. Hat sie recht. Wir sind VOR Alanna auch nur selten spazieren gegangen (zumindest nicht freiwillig nachts um 22Uhr... ausser es hat geschneit, da geh ich IMMER raus- liebe Schnee einfach).


    So mal meine Gedankengänge. Helfen vielleicht nicht wirklich, aber ich bins mal losgeworden ;)
    Sorry fürs Edit, aber da waren 1.000 Fehler drin :ops:

  • Zitat

    PS: und ja, mit mir als VK würde sie momentan keinen Hund bekommen


    Man braucht ja nichts von den Depressionen erzählen. ;) Was die VK nicht weiß, macht sie nicht heiß.


    Übrigens gibt es noch andere psychische Probleme und Konflikte, als Depressionen. Wenn ich mit Gruppen von 10 "normalen" Menschen (also eigentlich psychisch gesund) arbeite, dann stellt sich, wenn alle wirklich ehrlich und aufrichtig sind, meist recht schnell heraus, dass mindestens 8 von diesen 10 schon einmal in knüppeldicken psychischen und/ oder familiären Krisen gesteckt haben.
    Also den psychisch vollkommen gesunden Menschen, der niemals nie schwere Krisen durchlebt, die ihn psychisch an die eigenen Grenzen bringen, den gibt es nicht. In jedem Leben gibt es diese Ausnahmezustände, Trauerzeiten, weil nahestehende Menschen versterben oder anderweitig aus dem Leben scheiden usw.
    Natürlich gehen manche Menschen konstruktiver, manche destruktiver mit solchen Krisen um.


    Aber ich finde es vermessen, wenn hier einige behaupten, sie hätten noch niemals psychische Krisen durchlebt und würden auch in Zukunft davor gefeit sein.


    Das Leben ist nicht immer rosarot, und Krisen gehören zum Leben, und auch Hundehalter sind davon betroffen und werden immer wieder davon betroffen sein. Und in solchen Zeiten bringt es keinen Hund um, wenn sein Animationsprogramm etwas herunter gefahren wird und wenn er eben nur das Nötigste an Gassi/ Beschäftigung bekommt.


    Würde man nur denjenigen Menschen Hunde vermitteln, die ein aussagekräftiges psychologisches Gutachten über ihre 100%-ige psychische und physische Gesundheit und Belastbarkeit vorlegen können und dazu noch ein Studium in "die perfekte Hundehaltung" absolviert haben, dann wären unsere Tierheime hoffnungslos überfüllt und die Züchter würden auf ihren Welpen sitzen bleiben. ;)

  • Zitat

    Würde man nur denjenigen Menschen Hunde vermitteln, die ein aussagekräftiges psychologisches Gutachten über ihre 100%-ige psychische und physische Gesundheit und Belastbarkeit vorlegen können und dazu noch ein Studium in "die perfekte Hundehaltung" absolviert haben, dann wären unsere Tierheime hoffnungslos überfüllt und die Züchter würden auf ihren Welpen sitzen bleiben. ;)


    och, dann wäre ich auch hundelos
    ich hab nichts von dem ;)


    aber davon war hier ja sowieso nie die Rede ;)



    PS: und ja, ich merke im Gespräch, ob bei jemandem etwas im Argen ist

  • Zitat

    PS: und ja, ich merke im Gespräch, ob bei jemandem etwas im Argen ist


    Sei dir da mal nicht so sicher! Es gibt psychische Störungen, die weit aus schwerwiegender sind in ihrer Symptomatik, als "nur" eine (behandelte!) Depression, z.B. Persönlichkeitsstörungen wie Bordeline. Und die Betroffenen sind oft die perfekten Schauspieler und Blender und können selbst geschulte und erfahrene Psychologen und Gutachter gekonnt hinters Licht führen, da sie die Fähigkeit haben, den Anschein einer perfekten Fassade zu erwecken.


    Man schaut jedem Menschen nur vor den Kopf. Und auch schwer Depressive können sich in bestimmten Momenten von ihrer "fröhlichen, gesunden" Seite zeigen und ihr Umfeld täuschen, wenn sie denn wollen.


    Ich finde daher den offenen und ehrlichen Umgang mit dem Thema Depression, wie ihn die TS zeigt, sehr vernünftig und verantwortungsvoll, und von mir würde sie jederzeit einen Hund vermittelt bekommen. :D

  • Zitat

    Sei dir da mal nicht so sicher! Es gibt psychische Störungen, die weit aus schwerwiegender sind in ihrer Symptomatik, als "nur" eine (behandelte!) Depression, z.B. Persönlichkeitsstörungen wie Bordeline. Und die Betroffenen sind oft die perfekten Schauspieler und Blender und können selbst geschulte und erfahrene Psychologen und Gutachter gekonnt hinters Licht führen, da sie die Fähigkeit haben, den Anschein einer perfekten Fassade zu erwecken.


    mir sind Symptomatik von Depressionen, Essstörungen, Sozialphobien sowie verschiedenen Persönlichkeitsstörungen, wie auch Borderline durchaus bekannt, aber danke

  • Zitat

    PS: und ja, ich merke im Gespräch, ob bei jemandem etwas im Argen ist


    HAHA!!! Das ist ja wohl der Witz des Tages!!! :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Bei mir würde es immernoch niemand merken, wenn ich damit nicht so offen umgehen würde.


    Danke Maanu, you made my day! :headbash: :headbash:

  • Zitat

    HAHA!!! Das ist ja wohl der Witz des Tages!!! :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Bei mir würde es immernoch niemand merken, wenn ich damit nicht so offen umgehen würde.


    Danke Maanu, you made my day! :headbash: :headbash:


    siehst du, du kannst auch gut über Menschen urteilen, ohne ansatzweise etwas über sie zu wissen

  • Wir kennen ja alle diese Fälle, wo sich Menschen "urplötzlich" und ohne Vorwarnung das Leben nehmen und das gesamte soziale Umfeld ist schockiert, da niemand etwas von der schweren Depression der Betroffenen bemerkt hat. Manchmal wirken gerade diese Menschen nach außen hin besonders fröhlich und "immer gut drauf".


    Die wenigsten Menschen sind authentisch, zeigen im Umgang mit anderen ihr wahres Ich, vieles ist Fassade.


    Das fängt ja bereits in solchen Foren wie diesem hier an, wo sich scheinbar nur perfekte HH tummeln, die ihre Hunde perfekt auslasten, ihnen das beste Futter kaufen, usw.
    Da frage ich mich dann oft: Wo sind sie alle, die "normalen" HH, bei denen der Hund nebenher läuft und, wenn er Glück hat, Gassi geführt wird, und das war's dann auch schon? Wie können Lidl, Aldi & Co solche Mengen an Billigfutter verkaufen? und und und.


    Ich glaube, dass auch hier im Forum viel geflunkert, schön geredet und besser dargestellt wird, als es in Wirklichkeit ist. Spricht man die Wahrheit und bleibt man authentisch, wird man gemobbt und angegriffen. Also gehört man lieber zu den "Guten", den "perfekten HH" und redet ihnen nach dem Mund. Also erfindet man lieber eine falsche Realität, um "dazuzugehören", nicht angegriffen zu werden oder von den anderen anerkannt zu werden.


    Alles ist mehr Schein als Sein. ;) Hier im Forum, wie im richtigen Leben.


    Ich habe daher Achtung vor Menschen, die sich treu bleiben und unqualifizierte Meinungen, die nur darauf aus sind, andere nieder zu machen, überhören können.


  • klar ist alles mehr Schein als Sein
    spannend ist es daher immer, Hundehalter von hier privat kennen zu lernen


    und zu dem anderen ... es gibt viel "Umfeld", was die Thematiken nicht kennt oder auch einfach nicht wahrhaben möchte
    es gibt zu viel Oberflächlichkeit in der Gesellschaft, da stimme ich dir allerdings zu


    aber unterhält man sich mit Menschen über bestimmte Dinge und schaut ihnen dabei uns Gesicht (und ich beobachte nicht nur Hunde gerne, sondern auch Menschen), findet man viele Unterschiede
    vielleicht nicht beim 1. Treffen, nicht beim 2., aber man merkt oft etwas

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!