Ist es jetzt soweit?

  • Ich brauche eure Hilfe...
    Unserem Hund Spikey, er ist jetzt 16 Jahre alt geht es nicht mehr gut. Vor ca.2 Wochen war ich auf einem Geburtstag, als mein Mann gegen 0.30 Uhr anrief. Er sagte,der Hund hätte auf einmal schlagartig gebrochen,wär richtig zusammengebrochen und würde gar nicht mehr hochkommen. Da hab ich schon einen echten Schock bekommen. Ich bin nach Hause und da hatte er sich wieder aufgerappelt und lag apathisch im Korb. Wir wollten dann erst die nacht abwarten,ich wollte vorsichtsahalber im Wohnzimmer schlafen,damit ich den Hund höre wenn etwas ist.
    Mein Mann ist ins Bett,er musste auch früh raus.Ich sass dann keine 10 Minuten im Wohnzimmer als der Hund wieder aus dem Korb raus torkelte und ein paarmal im Kreis lief.Er lief auch ganz schief und war richtig geschwächt.Auf einmal hat er alle viere von sich gestreckt und wieder gebrochen.Ihm gings richtig schlecht.Also Mann aus dem Bett geschmissen und mitten in der nacht ab zum Tierarzt.
    Die meinte er hat eine Magen-Darm-Grippe und weil er schon 16 ist schwächt ihn das so.Er hat eine Spritze bekommen und zu Hause konnten wir merken das es ihm schon etwas besser ging.
    Die nächsten Tage waren auch gut, er war zwar schwach aber einigermassen normal.Ich koche seit dem Tag für ihn,er verträgt sein Futter nicht mehr,kann es wohl auch nicht mehr richtig verdauen.


    Ich muss dazu sagen,das er Tumore hat.Er hat einen aussen am After und bestimmt auch innerlich welche.Da er aber schon so alt ist und eh keine Narkose mehr überleben würde,kann der Tierarzt nicht viel tun.Sie meint,der Tumor fühlt sich gutartig an und solange er normal frisst und Kot absetzen kann,hat er keine Schmerzen.


    Am Samstag als ich mittags von der Arbeit kam ging es ihm wieder nicht gut.Er lief als ob er Schlagseite hat,ganz komisch.Ansonsten aber normal drauf...Ich wollte dann erstmal etwas abwarten und gegen Abend ging er auch wieder normal.
    Nur macht er die letzten Tage einen desorientierten Eindruck....Er ist eh taub,ich weiss auch nicht inwieweit er noch sieht...aber er läuft immer hin und her und seit heute läuft er im Kreis.Immer ein bis zwei Schritte....
    Ich weiss,das seine Zeit abläuft,ich will auch nicht das er sich quält.
    Eben war eine Freundin hier und die meinte,ich muss es jetzt entscheiden.Er müsste wohl eingeschläfert werden,er würde den Eindruck machen als wenn er nur noch 1-2 Tage hat...


    Das ist für mich einer der allerschwersten Schritte oder Entscheidungen meines Lebens.Ich liebe ihn so,ich sitze hier und heule und muss mich vor Jolien zusammenreissen,die das alles nicht versteht.Mein mann kommt bald von der Arbeit und ich weiss einfach nicht weiter.


    Quält er sich oder nicht? Bin ich grausam,weil ich nicht weiss ob es besser ist ihn einschläfern zu lassen? Man sagt immer,ein Herrchen merkt es wenn die Zeit gekommen ist...merke ich es nicht oder will ich es nicht merken? Könnt ihr mir helfen?

  • Warst du mit ihm denn beim TA ?
    Den Anzeichen nach könnte es auch ein Vestibularsyndrom sein,es tritt häufig bei alten Hunden auf.
    Das war die Kopfantwort.
    Die Bauchantwort wäre,lass ihn gehen...
    Er scheint sich zu quälen, nur du kannst diesen Leidensweg abkürzen.
    Ganz viel Kraft für die nächste Zeit. :cuddle:


    LG Micha

  • Ich habe auch gleich an das Vestibulaersyndrom gedacht. Das hatte meiner auch... Oh man, mir tut es furchtbar leid, dass es ihm schlecht geht... Fahr nochmal zum TA und frag ihn, was er meint... Ich weiß bis heute nicht, ob es der richtige Zeitpunkt war... Ich wünsche euch ganz viel Kraft...

  • Dies sind sehr schwere Zeiten, für Euch und letzten Endes sicher auch für euren Hund.... wir wünschen euch von Herzen das euer Senior die Zeichen deutlich setzt, euch sozusagen mitteilt, wann für ihn die Zeit gekommen ist Abschied zu nehmen....lasst euch darauf ein und horcht da ganz tief hinein...Egoismus ist hier fehl am Platz und sicherlich falsch gelebte Liebe zum Tier!!


    aus eigener Erfahrung heraus darf ich euch berichten, das ich mich seiner Zeit mehr als nur einmal von meinem Senior verabschiedet habe...das auch er "loslassen" kann wenn der Zeitpunkt gekommen ist...denkste...weit über ein Jahr hat sich Jacky von 3 Schlaganfällen erholt...jedesmal dachte ich...nun macht er "ernst"...und jedesmal hat er sich innerhalb von wenigen Tagen so gut erholt, das es kaum zu glauben war! Voller Lebensfreude dann auch wieder alles "selbsterledigend" in den Tag grinste...so das wir noch eine wunderschöne Zeit miteinander geniessen durften. So wurde Jacky stolze 19Lenze und hat mir an besagtem Abschiedstag absolut eindeutig gezeigt, das es an der Zeit ist mein Versprechen einzulösen um ihn auch hier nicht im Stich zu lassen...weil sein Körper ihn nicht mehr "tragen konnte"


    Eine sehr schwierige u.herzzerreissende Situation...denn..beim Versuch abzuwägen in wie weit dein Senior noch Lebensqualität besitzt und diese auch leben kann, darfst du eines nicht vergessen....wenn er nicht im Stande ist, selbst loszulassen, seine Lebensgeister jedoch bereit sind dazu "auszufliegen", dann...seid ihr es, die ihn liebevoll auf den letzten Schritt vorbereiten können um diesen mit ihm gemeinsam zu gehen - ohne Leid und Einsamkeit!


    Wir wünschen euch alles erdenklich Gute, viel Kraft für euren weiteren Weg und noch mehr Kraft für die Zeit die uns irgendwann alle einholt......

  • Ich glaube, ich würde erst mal versuchen, herauszufinden was die derzeitigen Beschwerden / Symptome auslöst. Ist es etwas akutes, ist es etwas wo man dem Hund helfen und ihm seine Lebensqualität zurückgeben kann? Dazu würde ich zwar keine aufwändige, für den Hund belastende Diagnostik mehr machen lassen -- aber ich würde schon wissen wollen, ob z.B. die Desorientiertheit einfach medikamentös zu behandeln wäre.


    Vielleicht auch nicht unbedingt beim bisherigen TA -- manchmal ist einfach auch eine gewisse Betriebsblindheit vorhanden.


    Erst dann würde ich entscheiden.


    Und ich würde auch nicht zu viele Leute um "Rat" fragen, insbesondere niemanden, der den Hund und mich nicht kennt und dem der Hund nicht genau so am Herzen liegt wie mir. Du musst auf DEIN Gefühl vertrauen. Sonst bereust du hinterher und quälst dich.


    Vielleicht noch eins: Ich persönlich habe gute und sehr beeindruckende Erfahrungen mit Tierkommunikation gemacht. Das ersetzt nicht den Tierarzt, auf keinen Fall. Ich würde es immer nur begleitend einsetzen. Aber du wirst wissen, wenn das was die TK sagt, zutrifft. Du wirst es einfach wissen. Vertrau Dir.


    Wenn Du willst, gebe ich dir Kontaktdaten der TK die ich gelegentlich nutze. Sie hat lange Wartezeiten, zieht aber Notfälle vor und bearbeitet sie sofort. Das Angebot gilt aber nur für die TS -- ich werde sonst keine Anfragen beantworten, das ist mir zu viel.

  • ich denke auch, dass du dir zusätzlich eine zweite meinung einholen solltest.


    wenn er noch frisst und von selbst aufsteht und herumläuft sind das erst mal gute zeichen.


    wie sehen die nierenwerte aus? wenn er zu viel harnstoff im blut hat (riech mal ins maul) kann das auch "blöd im kopf" machen und das kreisedrehen erklären!


    ich wünsch dir viel kraft und ein gutes bauchgefühl für die schwerste entscheidung eines hundebesitzers.

  • Hallo,
    unsere Hunde-Senioren haben immer nur noch wenige Ressourcen, wenn zu den leidlich "normalen" Alterserscheinungen noch irgendein akutes Geschehen hinzukommt.


    Das macht die Entscheidung, ob ein Hund sich quält oder nicht, oft sehr schwer.


    Bei meinem Oldie Sid genügt ebenfalls ein recht "popeliges" Geschehen wie Durchfall nach "Diät-Fehler", damit er innerhalb einer Stunde rapide abbaut - kommen wir vom TA wieder heim, geht es ihm aber auch genauso schnell wieder besser, nachdem er was gegen Bauchweh und den Durchfall bekommen hat.


    Schwankendes, torkeliges Gehen, auch mal umfallen, Kopfschieflage, Kreislaufen - das klingt sehr nach einem Geschehen im Kopf. Ob nun das Vestibularsyndrom dahintersteckt (hier mal ein eigener Erfahrungsbericht dazu:
    http://wildbunchranch.wordpres…80%a6-vestibular-syndrom/) oder etwas anderes, läßt sich so ohne Weiteres gar nicht sagen - WENN es eines ist, ist i. d. R. nach einigen wenigen Tagen eine deutliche Tendenz zur Besserung zu sehen.


    Ich selbst stelle gerade einen alten Hund auch bei vermeintlich milden Symptomen immer sehr rasch tierärztlich vor - eben, weil unsere Oldies so gar keine Reserven haben und sich jeder "Stress" durch Krankheitserscheinungen bei ihnen so dramatisch auswirkt. Die Vorstellung erfolgt dann auch gern in einer Klinik, die den Vorteil hat, dass man sofort Ergebnisse von Blutuntersuchungen hat - eine dekompensierte Niereninsuffizienz, akute Leberprobleme, ein entzündliches Geschehen - das sind so Erkrankungen, die sich oft noch mal regulieren lassen, ohne dem Hund zuviel zuzumuten, die aber unbehandelt verheerende Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden haben. Da muss man als HH sich lediglich manchmal sehr beherzt dem betriebsblinden Behandlungs- und Diagnostik-Wahn übereifriger TÄ entgegenstellen, aber mit der nötigen Portion Sturheit geht das ganz gut.


    Bei dem dringenden Verdacht auf das VS, den ein damit erfahrener TA nach kurzer neurologischer Untersuchung durchaus ohne invasive Diagnostik stellen kann, gibt es die Möglichkeit, durch durchblutungsfördernde Maßnahmen, Medikamente gegen Übelkeit (durch Schwindel bedingt) eine unterstützende Therapie zu starten.


    Mit meinen Oldies mache ich ab einem bestimmten Zeitpunkt, an dem sich bereits zahlreiche Alterserscheinungen angesammelt haben, nicht mehr alles an Diagnostik und Therapie, was man theoretisch machen könnte.
    Da schwenken wir in etwas um, was wir in der Intensiv-Medizin "Tender loving care" nennen - eine Betreuung, die das absolute Wohlbefinden des Patienten im Hier und Jetzt in den Vordergrund stellt. Dazu gehören liebevolle Betreuung, Schmerzfreiheit und der Verzicht auf belastende, einschränkende Diagnostik und Therapien. Was aber nicht bedeutet, dass gar nichts Neues mehr in die Behandlung aufgenommen wird. Unser Sid ist vor einigen Tagen in seiner Arthrose-Schmerzmedikation umgestellt worden - von einem pflanzlichen Präparat, auf ein "richtiges" Schmerzmittel, weil ihm die zunehmende Kälte sehr zu schaffen macht. Da pfeifen wir dann auf die Leberwerte - das aktuelle Wohlbefinden des Hundes geht vor, auch auf Kosten der rein rechnerischen möglichen Lebenszeit.


    Was ich mit dem ganzen Geschreibsel sagen will - es sind oft einsame Entscheidungen, die man da treffen muss. Es ist immer ein tägliches, je näher man dem Punkt kommt, an dem der Lebenskreis unserer Vierbeiner sich schliesst, auch stündliches Neu-Entscheiden.
    Da, wo man morgens noch entschieden hat, dass es noch ok ist, dass die Lebensqualität des Hundes noch mehr als gegeben ist, kann sich dieser Entscheidungsprozeß zum Abend hin ganz anders darstellen.


    Ja, wir HH WISSEN es, wenn es soweit ist. Es ist völlig normal, dass man dabei so zerrissen ist, es ist völlig normal, dass man die eigene Beobachtungsgabe ständig in Frage stellt. Es ist auch völlig normal, dass immer ein leiser Zweifel da ist, ob man nicht doch einen Hauch zu früh dran war - aber niemand von uns kann in die Zukunft sehen. Auch nicht in die Zukunft der nächsten paar Stunden. Unsere Hunde leben derart absolut im Hier und Jetzt, dass sie sich niemals fragen, wie es ihnen wohl übermorgen gehen wird. Wenn es einem alten Hund JETZT richtig schlecht geht, es im Grunde kaum noch eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit gibt, kaum noch eine Chance, dann ist die Entscheidung im Sinne des alten, multimorbiden Hundes zum einschläfern niemals falsch.


    Nur Du kannst die Entscheidung für Spikey treffen - niemand sonst. Denn Du bist derjenige, der Spikey am besten kennt und bei aller Trauer und allem Schmerz ist es mir bisher immer so gegangen, dass ich im Nachhinein getröstet davon war, wieder einmal einen ruhigen, friedlichen, liebevollen Abschied möglich gemacht zu haben.


    Unsere Hunde haben nur uns als ihre Fürsprecher - Liebe heisst, auch loslassen zu können. Und auf irgendeiner kaum fassbaren Ebene wissen unsere Hunde, dass wir diesen letzten Schritt nur aus Liebe zu ihnen tun.


    Ob nun recht bald oder erst irgendwann demnächst - ich wünsche Euch einen ruhigen, friedlichen Abschied.


    Vielleicht magst Du Dich in unseren Club der Altenpfleger einreihen - https://www.dogforum.de/club-d…gerinnen-t92015-7330.html - einfach reinplatzen, der Zusammenhalt dort ist geprägt davon, dass wir alle mit unseren alten Hunden dieses Hin und Her nur allzu gut kennen.


    Ganz liebe Grüße,
    Chris

  • Hallo!
    Ich danke euch für eure lieben Worte.Ihm geht es heute wieder etwas besser,er hat heute morgen schön auf dem Sofa eingekuschelt geschlafen.Ich glaube,er geniesst die Ruhe,wenn unsere Tochter vormittags im Kindergarten ist.Ich weiss auch nicht mehr was ich ihm noch zu fressen geben kann.Sein Trockenfutter,was er immer gefressen hat kann er nicht mehr gut kauen und verdaut es auch nicht richtig.Als er die Magengeschichte hatte,hab ich ihm Reis mit Hühnerfleisch gekocht.Das isst er auch gerne aber das kann er ja nicht nur essen.Dosenfutter vertruagt er gar nicht,da bekommt er gleich Durchfall...
    Ich fahre heute Nachmittag zusammen mit meinem Vater und ihm zum Tierarzt.Ans vestibularsyndrom habe ich auch schon gedacht.Ich werde die Tä darauf ansprechen und sie soll ihn soweit möglich genau untersuchen.
    Er riecht schon eine ganze lange Zeit stark aus dem Maul und auch sonst stinkt er ziemlich.Wir haben immer gedacht und das wurde uns auch gesagt,das es altersbedingt ist und auch durch die Tumore und Analdrüsen kommt.
    Er läuft hier in der Wohnung immer hin und her.Vom Wohnzimmer in den Flur und wieder zurück und das macht er oft hintereinander.Ob das auch wegen Schmerzen ist?

  • Nein er riecht nicht nach Harnstoff...eher nach Kot oder ich sag immer er reicht wie Seetang in der Nordsee...
    Das Trockenfutter rührt er nicht an,wenn es aufgeweicht ist und trocken auch nicht mehr.Wenn ich ihm Reis oder Kartoffeln mit etwas Fleisch&Gemüse mache,isst er das gerne.Nur weiss ich nicht ob das ausgewogen genug ist für ihn.Was nimmt man am besten für Fleisch? Oder kann man auch etwas Dosenfutter unter den reis mischen? Ich will,das er etwas gutes bekommt.

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