blind u. Gehör wird schlechter-Erfahrung

  • Camu ist seid fast 1 1/2 Jahren blind, womit er gut zurecht kommt. Ich merke seid Tagen nur, das er probleme mit dem räumlichen Hören hat und nicht immer mehr orten kann aus welcher Richtung ich rufe. Habe die Ohren nach schauen gelassen, sauber sind sie, es verstopf also nichts den Gehörgang.
    Jetzt mache ich mir meine Gedanken, wenn er auch noch taub werden sollte. Spazierengehen wäre denke ich kein problem, kann ja die Schleppleine nehmen, aber wie sieht es mit der geistigen Auslastung aus? Immer nur Leckerlies suchen wird ja auf dauer langweilig. Hat jemand Erfahrung von euch und vielleicht Tips wenn der Fall eintreten sollte, das er taub wird? Möchte schließlich nicht das er dann geistig verkümmert.
    Was mich ebenfalls bedenklich stimmt ist, das er bis jetzt brav während der Arbeit alleine geblieben ist, wie ist das aber wenn der Hund gar nicht mit bekommt das man geht?
    Mir ist wichtig diese Dinge jetzt zu klären, damit ich einfach für die Zukunft gewabnet bin und um mir frühzeitig eine Lösung zu überlegen.
    Bin dankbar für jeden Rat.

  • Hm, sicherlich wird das schwieriger, aber lösbar.


    Führe ein Ritual ein, bevor Du zur Arbeit gehst.
    Ein bestimmtes Streicheln, ein Leckerlie etc. und das zu der Zeit, wo Du das Haus/Wohnung verlässt.


    Wie alt ist er denn?


    Ich finde Zielobjektsuche sehr gut, gerade auch für "behinderte" Hunde.
    Sie müssen die Nase einsetzen und können selbst anzeigen, wenn sie gefunden haben.
    Man kann per Streicheln belohnen und natürlich per Leckerlie.

  • Vielen Dank für deine Antwort.
    Die Idee mit dem Ritual bevor ich zur Arbeit gehe finde ich gut, werd mir da was passendes überlegen.


    Laut Pass wäre der Herr erst 7 Jahre alt, aber laut TA ist er mindestens 2 Jahre älter.


    Als Zielobjekt habe ich bis jetzt einen Futterdummy oder Leckerlie gefüllte Kartons benutzt. Ohne Futter ist Camu zu nichts zu mutivieren. Er muss immer warten bis ich es versteckt habe und hab ihm dann den Befehl zum suchen gegeben. Wie macht man das ohne Ton?

  • :smile: Hallo,


    das kenne ich nur zu gut! Bei meiner Daisy hat es mit ca. 13 Jahren angefangen dass sie blind wurde. Alle tierärztl. Augenfachärzte sagten dasselbe: Ödeme in der Hornhaut, da kann man nichts machen. Sie ging damit, wie bei Dir, relativ gut um. Seit ca. 1 1/2 Jahren, sie ist jetzt fast 16, hörte sie auch immer schlechter und konnte, ganz genau wie beschrieben, nicht mehr orten, wo ich bin. Bei ihr ist das große Problem, dass sie körperlich sehr fit ist und ohne Leine einfach losrennen würde, genau in die falsche Richtung, weil sie mich nicht orten kann :omg: was habe ich da schon Blut und Wasser geschwitzt!
    Wegen der geistigen Beschäftigung: Daisy hat früher alle möglichen Sportarten ausgeübt, das geht jetzt natürlich nicht mehr. Aber diese game for brain-Arbeit macht ihr sehr viel Spaß ;) Die Nase ist zwar auch nicht mehr das, was sie mal war, aber fürs Suchen und Schnüffeln, Zeitung lesen etc. ist sie immer noch super! "www.blaufell.de" hat eine große Auswahl an solchen Spielen. Natürlich nur solche, bei denen die Augen nicht gebraucht werden.


    Wie ist das bei Deinem Hund: Sieht er gar nichts mehr oder, wie bei Daisy, noch Schatten, Bewegungen etc.? Denn wenn bei Daisy der Ball groß genug ist, sieht sie ihn noch hüpfen und fängt ihn. Und wenn ich ihren Lieblings-Apportierknochen verstecke, sucht sie ihn mit Begeisterung und findet ihn auch immer.


    Ich denke, dass es ähnlich ist, wie bei uns: Wenn wir alt werden, benötigen wir nicht mehr sooo viel Anforderungen und ermüden auch schneller. Aber die Freude ist auch bei kleineren Aufgaben und Spielen immer noch da, vorausgesetzt, sie werden mit einem Erfolgserlebnis abgeschlossen.


    Viele Grüße


    Marithe

  • Solange er noch was hört, kann man ZOS noch gut konditionieren.
    Auch dies mit einem Ritual, z.B. Halstuch umlegen oder so, damit er weiß, jetzt geht es zum "Training".


    Wenn Du Deine Email Adresse frei schaltest, dann kann ich Dir die Anleitung schicken ;)

  • Marithe
    Erstmal Herzlich Willkommen! :smile:
    Es ist ja eigentlich etwas schönes wenn der Hund mit 16 Jahren körperlich noch fit ist wie deine Daisy, aber wenn die Sinnesorgane nach lassen hast du es sogar noch schwerer als ich.
    Camu ist körperlich leider schon nimmer der fitteste. Wenn ich Spazieren gehe, habe ich auf dem Hinweg ein Hund im mittleren Alter und auf dem Rückweg ein alten Herrn.
    Er hatte seine Sehbehinderung schon als ich ihn vor 2 1/2 Jahren aus dem Tierheim geholt habe und sieht seid ca. 1 1/2 Jahren nicht mal mehr Schatten.
    Zwei Spielbretter hat er schon, wäre aber auch eine Möglichkeit noch was neues für ihn zu holen damit er dann mehr Abwechslung hat. Danke für den Link! :smile:
    Würde mich über einen Bilder-Thread von deiner rüstigen Seniorin freuen.


    Asterix
    Ich melde, die Email Adresse ist frei geschaltet! :D

  • Nun sind 4 Monate vergangen und wir haben gute Trainingserfolge erziehlt. Zum spielen bekommt er wie vorgeschlagen ein Halstuch um. Sitz (mit Hand auf Kopf tippen), Platz (mit Hand über die Schnauze streichen), Bleib (flache Hand auf den Rücken legen), Schicken (mit Hand Wangenfell nach vorne streichen) und Pfötchen gibt er beim antippen der gewünschten Pfote. Inzwischn apportiert Camu auch unterschiedliche Sachen und muss sie unterschiedlich abgeben um seine Belohnung zu bekommen. Bin also sehr zufrieden. :smile:
    Ein Video noch von der Trainingszeit von daher teilweise noch mit akkustischer Bestätigung.
    http://imageshack.us/clip/my-videos/210/t3s.mp4/


    Ich danke euch beiden noch mal für die Tips.


    Von mir aus kann der Thread nun geschlossen werden.

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