Eine Frage zum Alleinebleiben..

  • Also das mit dem hinter der Türe liegen war bei uns am Anfang auch, mittlerweile geht sie nach ca. 20 Minuten schwer seufzend ins Körbchen, das ja auch mit Blick zur Tür steht. Ich denke also, das wird sich noch geben. Und wenn es die Hundis auf dem kalten Fußboden bequemer finden als im kuscheligen Körbchen, dann sollen sie eben dort liegen, selbst schuld ;-)
    Meine Trainerin meinte, sie legen sich hinter dir Türe, weil das der Ort ist, an dem sie uns zuletzt gesehen haben und dass das nicht so schlimm ist, so lange sie nicht versuchen, sie zu öffnen oder zu zerkratzen.


    Bei mir sah es heute auch wieder ganz schön aus, als ich nach 4 Std, und 45 Min. nach Hause kam. Sie schleift immer ihre Decken aus dem Körbchen durch die Gegend, bekloppt echt. Und heute hat sie sich zum ersten Mal eine Tüte, in der alte Schulbücher sind und die schon IMMER da steht, seit wir sie haben uns sie alleine ist, vorgeknöpft und 1 Buch angefangen zu zerlegen. Die spinnt wohl !!! Zum Glück war es alt und unwichtig. Aber was kommt als nächstes ? Schranktüren öffnen oder sich vom Schreibtisch bedienen ? Ich kann doch nicht jeden Abend alles hermetisch wegräumen und abriegeln :???: Als Lehrerin liegt eben nun mal viel auf dem Schreibtisch.


    Ich habe auch das Problem, dass ich nicht weiß, wie/wann sie kapiert, dass Alleinsein= Ruhephase. Ich bin hin- und hergerissen: Gebe ich ihr nichts (Kong o.ä. ), frisst sie womöglich Türen/Möbel/Wände an, weil sonst nichts da ist. Gebe ich ihr was, gibts Gemecker, wenn das leer ist und sie lernt nicht, dass sie einfach mal nichts tun soll. Bei uns ist halt blöd, wir wohnen hier zur Miete und sie hat ja schon ein Loch in den Korkfußboden gefressen, wie auch immer sie das bei der glatten Fläche geschafft hat. Mehr Schäden hier kann ich mir meinem Vermieter gegenüber echt nicht leisten !!!


    Als ich dann daheim war, habe ich mir natürlich erlaubt, ins Bad zu gehen (natürlich mit geschlossener Tür, denn Bad ist einfach Tabu für sie) und mich zum Gassi umzuziehen, ooooohhhhh, böser Fehler...da war Madame gar nicht einverstanden, denn ich hörte es nur vom Bad aus in der Küche kräftig fiepen und knallen, keine Ahnung, was das war. Bin jedenfalls in die Küche und (vielleicht etwas zu) forschen Schrittes auf sie zu, hab sie am Geschirr genommen und ins Körbchen verfrachtet, da hat sie dann gekuckt wie ein angeschossenes Reh, blieb dann aber drin. Mein Freund sagt immer, sie darf eben zu viel und wird zu viel "betüttelt", deswegen klappt es evtl auch mit dem Alleinebleiben nicht so. Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, ihr generell mehr Grenzen aufzuzeigen, denn z.Zt. hab ich das Gefühl, sie hat mal wieder 0 Respekt und testet, wie weit sie gehen kann, der kleine Flegel ;-)
    Was meint ihr zum Zusammenhang Alleinebleiben - Rudelordnung ??

  • Zitat

    Ich habe auch das Problem, dass ich nicht weiß, wie/wann sie kapiert, dass Alleinsein= Ruhephase.


    Der erste Schritt wäre ihr zu zeigen, dass die Wohnung generell eine Ruhezone ist, dort also nichts aufregendes passiert. Spannung, Spiel und Abenteuer gibts draussen. Natürlich kannst du mit dem Hund kommunizieren, sie streicheln und ähnliches. Aber alles sotto voce.


    Zitat

    Ich bin hin- und hergerissen: Gebe ich ihr nichts (Kong o.ä. ), frisst sie womöglich Türen/Möbel/Wände an, weil sonst nichts da ist. Gebe ich ihr was, gibts Gemecker, wenn das leer ist und sie lernt nicht, dass sie einfach mal nichts tun soll.


    Wenn du ihr bei deinem Abschied was zum knabbern da lässt, trainierst du genau das Gegenteil von dem, was du erreichen willst, da sie durch das knabbern und rumwuseln nicht zur Ruhe kommt.


    Zitat

    Mein Freund sagt immer, sie darf eben zu viel und wird zu viel "betüttelt", deswegen klappt es evtl auch mit dem Alleinebleiben nicht so.


    Das kann ich nicht sagen, ohne gesehen zu haben, wie ihr miteinander umgeht. Aber da ja irgendwie alles zusammenhängt und dein Verhalten ganz große Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes hat, kann es durchaus sein, dass es da Verbindungen gibt.... muss aber nicht zwingend so sein.


    Zitat

    Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, ihr generell mehr Grenzen aufzuzeigen, denn z.Zt. hab ich das Gefühl, sie hat mal wieder 0 Respekt und testet, wie weit sie gehen kann, der kleine Flegel


    Klar macht es sinn, dem Hund Grenzen und Regeln an die Hand zu geben. Nicht, um sich als Mensch zu profilieren, sondern um dem Tier zu helfen, sich zu orientieren! Das verwechseln viele ;-)
    Dass der Hund dich "testet" finde ich etwas zu menschlich gedacht. Wenn sie bisher immer machen durfte, was sie wollte, dann tut sie ja im Grunde genau das, was sie von dir gelernt hat. Diese Planlosigkeit kann dann sogar ihr Stressor sein und die Wurzel allen Übels.


    Generell bin ich allerdings auch der Meinung, dass eine übertriebene Strenge, um sich zB "Respekt" zu verschaffen oder den Hund "unterzuordnen", immer fehl am Platz ist. Du hast das sicherlich auch nicht gemeint, aber ich will es noch mal erwähnen, für die anderen Mitleser ;-)


    Zitat

    Was meint ihr zum Zusammenhang Alleinebleiben - Rudelordnung ??


    Auf keinen Fall. Eine Rudel- oder Rangordnung gibt es zwischen Menschen und Hunden nicht. Genau wie die "Dominanztheorie" und der Quatsch vom Alphatier sind das alte Mythen, die du komplett vergessen kannst und die rein gar nichts mit deinem Problem zu tun haben.

  • Danke für deine Antwort !


    Zitat

    Wenn du ihr bei deinem Abschied was zum knabbern da lässt, trainierst du genau das Gegenteil von dem, was du erreichen willst, da sie durch das knabbern und rumwuseln nicht zur Ruhe kommt.


    Da hast du schon recht. Das hat mir eben die Hundetrainerin am Anfang geraten, und da das mein 1.Hund ist, habe ich den Rat unwissend befolgt. Ok, war anscheinend keine gute Idee. Wie gehe ich nun am besten vor ? Höre ich jetzt von heute auf morgen auf, ihr nichts mehr zu geben? Da grad keine Ferien sind, kann ich z.Zt. nicht nochmal von Null anfangen und das Alleinebleiben ohne Kong o.ä. üben, was ja wahrscheinlich sinnvoller wäre. Dazu müsste ich die Faschingsferien abwarten.


    Zitat

    Generell bin ich allerdings auch der Meinung, dass eine übertriebene Strenge, um sich zB "Respekt" zu verschaffen oder den Hund "unterzuordnen", immer fehl am Platz ist. Du hast das sicherlich auch nicht gemeint


    Nein, so hab ich das natürlich nicht gemeint, die übertriebene Strenge wende ich nur morgens in der Schule an ;-)) Also sie darf natürlich nicht alles, z.B. nicht ins Bad, nicht ins Bett, weil wir das einfach nicht möchten, nicht wegen Unterordnung oder so. Ich denke schon, dass ich ihr Grenzen aufzeige, aber ihr kennt das ja, man liebt den Hund und dann wird er manchmal eben mit Liebe überschüttet :fondof: Wollte eben nur wissen, ob ich es mal mit weniger Aufmerksamkeit probieren sollte. Martin Rütter ist hier im Forum sicherlich auch umstritten, aber er fängt ja bei solchen oder ähnliche Fällen oftmals an, ein paar Maßnahmen in die Richtung zu treffen (vom Sofa runter, nur noch Trofu gegen Gegenleistung, weniger Sprechen mit dem Hund), deswegen wollte ich mal eure Meinung dazu hören. Vielleicht habe ich mich mit dem Begriff "Rudelordnung" auch falsch ausgedrückt, ich denke, ihr wisst, was ich meinte.

  • Ja, aber wie gesagt, ich bin Lehrerin und hab erst in 4 Wochen wieder 1 Woche Ferien, ich kann jetzt nicht einfach nochmal vor vorne anfangen. Und ein Wochenende wird dazu wohl kaum reichen, die 1 Woche wahrscheinlich auch nicht. Und ich hatte ja jetzt 3 Monate nen Hundesitter mit dem ich langsam gesteigert hat und es hat nix gebracht :verzweifelt:

  • Zitat

    Ja, ich würde nochmal von neu anfangen!
    Gerade weil du ja selbst glaubst, dass es Verlustängste sind - die muss man respektieren und dementsprechend vorsichtig damit umgehen.


    Was für eine Funktion soll das Gescheppere haben??
    Leuchtet mir gar nicht ein.
    Bitte nicht noch mehr verängstigen - das ist mehr als kontraproduktiv!


    Dankeschön für die tolle Antwort, ich bin zwar nicht diejenige, die die Frage gestellt hat, aber bedanke mich trotzdem schon einmal und kann dem nur beipflichten... :gut: :gut: :gut: :D :D


    Das Gescheppere mit der Dose soll wohl einen Verhaltensabbruch darstellen, da sich hier aber der Hund schon besch... fühlt, wird er sich mit dem Geschepper bestimmt nicht besser fühlen...


    Mit der Dose wirst Du vieles erreichen, vielleicht auch das sie ruhig ist, aber damit provozierst Du dann auch, gerade bei sensiblen Hunden ist das ein meist nicht bedachtes Problem, eine Geräuschangst...und ob Du die haben möchtest, weiß ich nicht, bin da ganz der Meinung von Kiwi_Maja, nochmal von ganz vorne anfangen. Als zusätzliche Erleichterung für Deinen Hund kann auch ein getragenes T-Shirt oder ne Hose was auch immer helfen, eine CD oder Kassette oder so, vom Tagesablauf bei Euch welche Du anmachst, wenn Du weg gehst.
    Tagsüber würde ich so oft es geht, sinnlos durch die Wohnung laufen, jedes hinterher laufen ist Dir egal, jedes ruhig liegen bleiben oder besser in kleinen Schritten, jedes stehenbleiben direkt belohnen, so verstärkst Du erwünschtes Verhalten.


    Liebe Grüße Jeany...

  • Das mit der Dose mache ich ja auch schon lange nicht mehr.
    Ich hatte keine Ahnung von solchen Problemen wie nicht alleine bleiben können. Und hatte mir im Internet Tips geholt, da wurde das u.a. in einem Forum empfohlen.
    Ich hab das ja auch relativ schnell eingesehen und mache es jetzt ganz anders.


    Mittelfranke, vielleicht kannst du das einfach ganz langsam abgewöhnen mit dem Kong usw.
    Du hast ja mal geschrieben dass sie einen Kong und einen Karton und eine Kaustange bekommst, wenn du gehst. Vielleicht kannst du das einfach ganz langsam und schleichend reduzieren?
    Vielleicht eins von den Sachen weglassen, oder den Kong immer weniger befüllen oder einfach ein tolles Spielzeug hinlegen und nichts zu Fressen? So würde ich es zumindestens machen, da nochmal komplett neu aufbauen, bestimmt nicht von heute auf Morgen geht.
    Und einfach mal alles komplett weglassen, würde ich in einer Mietwohnung mit mehreren Parteien ehrlich gesagt nicht mal eben so riskieren, nicht dass ihr nachher noch ärger mit den Nachbarn bekommt.


    Morgen gehts weiter mit dem Training, ich werde berichten.
    Danke für die netten Beiträge und die Daumendrücker fürs Examen-hat geklappt :)

  • Ja Kesha, so werde ich es wohl machen, morgen ist sie bei der Pflegemami, am Freitag gibts dann mal "nur" den Kong, ohne Zeitungspapier. Mal sehen, was sie sich dann zum Zerpflücken sucht...Die Tüte mit den Büchern ist jetzt auf jeden Fall weg. In den Faschingsferien werde ich dann wohl versuchen, öfters am Tag kurz wegzugehen, ohne was zu geben. Die Hundeschule meinte auch, ich muss nicht immer wieder von Null anfangen, denn sie kennt es ja schon. Zum Glück sagen die Nachbarn auf meine Nachfrage immer, dass sie nichts hören, weil sie eh meist auf Arbeit sind. Die eine war neulich mal daheim, hat aber gemeint, dass sie in der Wohnung selbst nix hört, da müsste sie schon ins Treppenhaus gehen und ganz leise sein.


    Ach Menno, diese Mäuse, die sind doch sonst so schlau. Warum kapieren die net, dass wir IMMER wiederkommen und sie nicht verlassen ??? Wenn ich Hundi wäre, fände ich es soooooooooo schön, morgens in Ruhe 5 Stunden pennen zu können :sleep:


    Schön, dass das Examen gut gelaufen ist !! Bist du jetzt dann fertig mit deinem Studium ?

  • Ja, ich würde es einfach einmal testen, außer dass sie dann früher anfängt zu fiepen, kann ja eigentlich nichts passieren. Und wenn es dann gaaaar nicht klappt, denke ich auch nicht dass sie dann wegen des einen Mals alles wieder vergessen hat. Dann kannst du immer noch drüber nachdenken, nochmal neu anzufangen.
    Im Endeffekt ist es ja auch egal, wenn sie sich halt beschäftigt, während sie alleine ist (und dabei ruhig ist)und eben nicht schläft, dann ist das doch auch ok? Ich glaube auch, dass sich viele Dinge mit der Zeit einfach ergeben.


    Nein mit meinem Studium bin ich noch laaaange nicht fertig. Komme jetzt anfang Februar ins sechste Semester und es wird drei wenn nicht sogar noch vier Jahre dauern bis ich fertig bin.


    Achja ich habe übrigens auch die Aufmerksamkeit ,die Kesha zu Anfang immer bekommen hat, reduziert. Sie darf nciht mehr in mein Bett, morgens ignoriere ich sie meistens oder schicke sie in ihr Kröbchen, sodass sie weiß: Morgens ist Ruhezeit angesagt. Ich glaube, das ist schonmal eine gute vorbereitung fürs neue Semester, da werde ich ja auch morgens immer weg sein.
    Wenn ich in Deutschland bin, schläft sie auch ganz unten zusammen mit Josie. Und auch ansonsten nehme ich mich ein wenig zurück, sie mir ständig zu packen und zu knuddeln.


    Hast du eigentlich mal ein Foto von Misha? Habe irgendwie immer so einen schwarzen Labrador vor augen :p

  • Ja, dann lass ich es jetzt bis zu den Ferien so laufen und probiere es dann ohne Kiste o.ä. Klar, wenn sie sich mit irgendwas beschäftigt, kann sie schon nicht fiepen, ich hab nur langsam keine Lust mehr, jeden Mittag erstmal 1000 Papierschnipsel aufzuräumen oder irgendwann erwischt es evtl doch die Möbel.


    Hab mal versucht, rechts das kleine Foto einzurichten, wie es viele haben, das klappt aber irgendwie nicht ??? Ist immer zu groß ??? Und wie das hier innerhalb des Textes geht ? Irgendwie keine Ahung :???:


    Das mit dem bissl mehr links liegen lassen werde ich jetzt auch mal machen. Und weniger Spiele/Programm daheim.


    Na dann hast du ja noch bissl vor dir...Bin froh, dass ich das hinter mir hab, obwohl ja das Studentenleben auch seine schönen Seiten hat ;)

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