Hundetreffen - LECHSTAUSTUFE 22

  • *seufz* ich hab ein ganz schlechtes Gewissen, hab mich vor ein paar Monaten zurückgemeldet, und dann doch nicht wieder vorbei geschaut. Aber im RL geht's bei uns gerade rauf und runter, und wir können uns kaum irgendwo verabreden, weil ganz spontan wieder irgendwas dazwischen kommt. Familienfeiern, Schulveranstaltungen, Tagungen, Arztbesuche oder andere gesundheitliche Wehwehchen, und dann Einzelstunden beim Hundetrainer, weil Narthan sich vom Tierarzt nicht anfassen lassen wollte :(


    Nun bin ich aber leider an dem Punkt angekommen, wo ich dringend Hilfe benötige. In der Hundeschule hab ich ein schlechtes Gefühl, ich habe den Eindruck dass die Trainerinnen dort auch nicht so ganz wissen was sie tun sollen, sie konzentrieren sich mehr auf die Standardgruppen, wie Grunderziehung, Agility, Mantrail, usw. Tipps waren immer nur sehr allgemein, und Vorschläge sind oftmals widersprüchlich. Und scheinbar sind sind sie beleidigt, dass wir für die Einzelstunden einen anderen Hundetrainer gewählt haben, der mir vom Tierarzt empfohlen wurde.


    Durch unregelmäßige Gassizeiten hat Narthan in den letzten Woche so gut wie keinen Kontakt mehr zu anderen Hunden. Mittlerweile ist er kaum noch zu halten, wenn wir an der Leine anderen Hunden begegnen. Sobald er aber hallo sagen durfte ist alles wieder in Ordnung und er ist der liebste Hund den ich mir vorstellen kann. Nur der Eindruck den er beim ersten Blickkontakt macht, lässt die meisten Hundehalter einen großen Bogen um uns machen. Er bellt und springt rum, wie von einer Tarantel gestochen. (Kein Knurren, meiner Meinung nach auch nicht aggressiv, sondern nur wahnsinnig aufgedreht und fordernd, was bei einem Schäferhund sicher bedrohlich wirken kann :( )
    Im Freilauf ist er eigentlich gut abrufbar, manchmal erst beim zweiten Pfiff, aber er bleibt zumindest sofort stehen und kommt dann nach einer Denksekunde auch zu mir zurück. Letztens hatten wir einen Kontakt mit einem 17 Wochen alten Chihuahua-Welpen. Narthan war ganz lieb, und hat sich noch nichtmal davon provozieren lassen, dass sie ihm immer in die Schnauze zwicken wollte.


    Ich suche nun also "mutige" Leute und natürlich Hunde, mit denen ich Begegnungen üben kann, ohne ihn keuchend an der Leine halten zu müssen.


    Gassirunden würden sich natürlich super eignen, wenn sich jemand bereit erklären würde schon 20 Minuten vorher dazu sein und mit uns zu üben.


    Gibt's denn morgen eine Runde? Wann trefft ihr euch? Gleicher Treffpunkt wie letztes Jahr? Ostseite der Staustufe?
    Wir würden gerne kommen, können aber nur ca. 30 Minuten mitgehen.
    Narthan hat mal wieder Bekanntschaft mit einer Glasscherbe gemacht und soll mit seinem Verband und dem Schuh nicht so lang im Schneematsch laufen.

  • ohhh, ich wollte immer schonmal so einen weissen "Baeren" treffen :smile: :jump:

  • Also "mutig" genug wären wir :D
    Wie stellst du dir so ein Training vor? An der Leine, ohne Leine?
    Maja ist auf fremdem Territorium recht gechillt. Allerdings sollte sie noch nicht zu wild spielen, wegen ihrer MagenOP vor 5 Wochen.

  • Uns kannst du zum üben auch nehmen. Mit Rüden kommt Schara ja klar.


    Morgen wird wohl eher nix, ach und nächsten Sonntag bin ich zum Brunch eingeladen. Oh je, dann wirds wieder nix. Vielleicht kann man ja mal so was aussmachen. Schara würde ein bisschen Training auch nicht schaden.


    Hast du jetzt einen Trainer, Sarinn?


    Schara ließ sich übrigens auch nicht vom Arzt anfassen. Die sanfte Tour funzte nicht. Also bekam sie MK drauf und dann ging es. Jetzt hält sie still und man kann alles mit ihr machen. Hat allerdings immer den MK drauf. Erfahrung haben wir ja mittlerweile genügend.

  • Der Privattrainer war nur für das Ziel "Anfassen lassen" da, und ist auf Dauer auch zu teuer :( Aber das Geld war es wert :)
    Heute wollte ich einen neuen Versuch starten mit der Hundeschule, auf einem Winterspaziergang mit etwa 15 Hunden. Leider war ich erst kurz vor knapp am Treffpunkt, weil der Pfotenverband abgerutscht war und ich neu verbinden musste. Dadurch hatten wir keine Zeit aufm Parkplatz hallo zu sagen. Die Hundetrainerin von der Hundeschule war da, hat mich gesehen, kennt unser Problem, hat sich aber nur umgedreht und hat zum Start aufgerufen als wir gerade ausgestiegen sind. :( Die Gruppe war nach 5 Minuten unerreichbar mehr als 500m vor mir, weil ich mit Narthan immer wieder stoppen und umdrehen musste, weil er ständig gezerrt hat. Hätten sie 2 Minuten gewartet, und hätte es eine Schnupperbegrüßung gegeben, hätte ich mitgehen können. Ich werde uns wohl dort für keinen weiteren Kurs anmelden. :-x



    Ich stell mir das Training so vor, dass ich Narthan mit Leine im Sitz halte, und der fremde Hund immer wieder an ihm vorbei geht. Sobald Narthan ruhig ist und sich evtl. sogar auf mich konzentriert darf der andere Hund rankommen und zuerst an Narthan schnuppern. Erst dann darf er aufstehen und ebenfalls hallo sagen. Das wäre mein Traum...
    Mein Alptraum sieht eher so aus, dass ich mich im Boden festtackern muss, den Hund mit 5 Leinen an meinem Bein fixiere und nach ungefähr 3 Stunden ist er zu müde und ergibt sich endlich.
    Die Realität liegt dann hoffentlich irgendwo in der Mitte, tendenziell bei einem zeitlichen Rahmen von 20 Minuten bei 3 Wiederholungen.


    Wie gesagt, er ist nicht aggressiv dabei, nur ist er unglaublich neugierig, fordernd, impulsiv, laut und stark. Das ganze gepaart mit seiner und meiner Ungeduld macht das Training sehr schwierig. Sobald er seinen Willen hat ist er aber wieder lammfromm.
    Aber erklär das mal Hundebesitzern, die sich ängstlich beeilen 5-10m Sicherheitsabstand einzuhalten :headbash:


    Mit dem Chihuahua-Welpen hat es nur ein paar Sekunden gedauert, und nach 3 Minuten sah es so aus:



  • Wie benimmt sich dein Narthan denn genau, wenn er angeleint anderen Hunden begegnet? Fixiert er, bläst er sich auf, bellt er, will er frontal auf die anderen Hunden zulaufen? Wie schätzt es denn die Trainerin ein, was er da so treibt? Hält sie es für Aggression oder eher Übermut? Ist er kastriert? Und wie alt ist er eigentlich mittlerweile?


    An sich sind Hundebegegnungen zwischen angeleinten Hunden ja ohnehin schon eher unentspannt. Hat dir die Trainerin zu einem solchen Übungsaufbau geraten, oder hast du dir den überlegt? Die Frage ist ja, warum reagiert Narthan so?


    Wenn meine Ladies mit mir unterwegs sind (und das ist meistens angeleint, da Jule ein begeisterte Jägerin ist), und uns kommt ein anderer Mensch mit Hund entgegen, dann nehme ich die Damen bewusst auf die abgewandte Seite und gehe mitunter sogar im Bogen vorbei. Angeleint sind die Damen meist angespannt, wenn sie Artgenossen begegnen. Ich bestehe allerdings bei jeder Form von Begegnung (also egal ob Hund, Jogger, Fahrradfahrer, ...) darauf, dass sie an lockerer Leine seitlich hinter bzw. neben mir gehen. Es ist wichtig, dass die Leine locker ist, weil sonst noch mehr Spannung entsteht. Circa 20m nach der Begegnung löse ich auf und die Damen dürfen wieder vor mir laufen.


    Das gleiche mache ich auch, wenn sie mir mal zu extrem ziehen oder kreuz und quer laufen. Ich lasse sie wieder neben bzw. hinter mir laufen, löse nach bestimmter Zeit wieder auf und schon achten sie mehr auf mich und sind zugänglicher. Allerdings erreiche ich das bei meinen HSH-Mixen nicht über Konditionierung, sondern nur über Kommunikation.

  • Narthan ist jetzt 1 2/3 Jahre, also noch mitten in der Pubertät, nicht kastriert.


    Er ist allgemein sehr vorsichtig, eher unsicher. Die Rute wird aber selten eingezogen, also ängstlich würde ich ihn nicht bezeichnen, aber durchaus schreckhaft. Fremde Menschen meidet er, und so lang er kann weicht er nach hinten aus. Geschnappt hat er nur einmal, nach dem Tierarzt, als Narthan im Behandlungszimmer in die Ecke gedrängt wurde. Das war aber nur eine Warnung, er hat nicht zugebissen, sondern die Zähne aufeinander krachen lassen und ich konnte für die Impfung den Kopf fixieren. Hat ihn aber nicht davon abgehalten sich mit dem restlichen Körper wie eine Schlange aus unserem Griff zu winden. Daraufhin kam der Privattrainer, und bei der Pfotenverletzung vor 2 Wochen konnte der TA Klammern setzen während Narthan einfach nur aufm Tisch lag.



    Nackenhaare hat er nur mit etwa 1/2 Jahr bei einem Hofhund im Nachbarort aufgestellt. Das haben wir mittlerweile in den Griff bekommen.


    Narthan bellt nach dem Motto: "große Klappe, nichts dahinter"
    Wenn Hunde uns direkt entgegenkommen kann es manchmal vorkommen dass er sich bei ca. 50m Entfernung steif macht und fixiert. Das passiert aber selten, meist als Reaktion auf das Fixieren des fremden Hundes und ich unterbinde es sofort mit einem kurzen Zuppeln an der Leine und "nein". Dann gehen wir relativ entspannt weiter auf einander zu, er beobachtet aufmerksam und ist ruhig. Bei etwa 10m kommt ein zaghaftes wuff, und je nach Reaktion des anderen Hundes steigt er in die Leine, oder hüpft wie eine Gazelle im Zickzack um mich rum. Dazu bellt er ohne Ende, Lefzen entspannt, Mundwinkel vorne. Aber nicht herausfordend, ich vergleichs immer gern mit einem Kind vorm Süßigkeitenregal: "Mami ich will das haben, jetzt, sofort, aaaahhhhh" *am Boden wälz*
    Manchmal habe ich Glück, der andere Hund und ich machen alles richtig, und Narthan schaut nur interesseirt, schnuppert wie ein Verrückter, aber ist ruhig und zerrt kaum. Aber ein vorlautes wuffen zum Abschied, wenn der Hund fast vorbei ist kann er sich nicht nehmen lassen.
    Sobald er dem anderen Hund näher kommen darf ist er ruhig, nett, höflich, schnuffelt und lässt schnuffeln und will nur noch spielen. Leider provoziert er aber bei unausgeglichenen Hunden (die es hier überwiegend gibt) damit Aggression, so dass ich darauf verzichte den Hundekontakt zuzulassen.


    Wir waren mit ihm im Herbst in einer Junghundegruppe. 4 unkastrierte Rüden und ein spanisches Straßenmädchen. Nach den Übungsstunden war die Trainerin heiser... Der belgische Schäferhundrüde hatte nach 2 Stunden ein Stachelhalsband an, weil die ca. 55jährige Besitzerin ihn nicht halten konnte (Trainerin nicht begeistert, hat es aber zugelassen). Narthan sollte das CaniCollar benutzen, der Aussie sollte sich einfach mal 15 Minuten die Seele aus dem Leib bellen, dann wurde er ruhiger.
    Die Trainerin hat gemerkt dass Narthan eher unsicher ist, meinte nur, wir sollen daran arbeiten. Wie genau konnte sie uns nicht sagen, wir müssten ausprobieren, was ihm liegt. Jeden Tag üben und auslasten, Clickern, Dummy, Fährte, Agility, ... Wir sollen es mit dem Halsband probieren, davon hat sie tolle Geschichten gehört. Das Problem sei, dass unsichere Hunde schnell zu Angstbeissern werden, bei Narthan sieht sie da große Gefahr. Das hat sie mir nun 3 oder 4 mal gesagt... Also Unsicherheit abbauen. Ok, ich zaubere mir komische Situationen und sag meinem Hund er soll sicher sein... kein Problem *augenroll*. Mittlerweile glaube ich, dass er irgendwann zum Beisser wird, weil ich Angst habe :headbash:


    Ihr eigener JackRussel läuft übrigens ausschließlich mit Halti rum, und sie erzählte mir mal nach einer Stunde dass sie ihn bei Begegnungen mit großen schwarzen Hunden immer auf den Arm nimmt. Ich glaube nicht ,dass ich von ihr noch viele konstruktive Vorschläge bekommen kann.
    Ich hab mir also das "Trainingsprogramm" selber ausgedacht. Denn dieses Vorgehen hat bisher bei 2 geglückten Begegnungen mit anschließendem Spiel funktioniert (Das entspricht immerhin einer Erfolgsquote von 100% in 3 Monaten :lachtot: )
    Und bei Kontakt mit Menschen funktioniert es ähnlich: Er muss sich zurückhalten, darf nicht hingehen, soll hinter mir sitzen, bis ich mit Begrüßung fertig bin, dann darf er hallo sagen. Auf die Weise lässt er sich vom Tierarzt untersuchen, und Fremde werden nicht mehr angeknurrt, und ganz nette fremde Menschen dürfen ihn sogar mit seinem Einverständnis streicheln.



    Ich würde auch gerne ausprobieren, wie lang ich ihn ohne Leine bei mir halten kann. Gelegentlich läuft er offline vor mir um eine Straßenecke. Dann bleibt er wie angewurzelt stehen, beobachtet den entgegenkommenden Hund und ist hin und hergerissen. Einerseits will er hingehen und hallo sagen, andererseits merkt er dass ich in Panik verfalle. Meist brauch ich ihn nichtmal rufen, denn nach 2 Sekunden kommt er zu mir und lässt sich anleinen. Aber sobald die Leine dran ist verfällt er wieder in das geschilderte verhalten. Wenn ich mir nur sicher sein könnte, dass ich direkten Kontakt offline verhindern kann, nur mit Kommandos, dann wäre mir auch schon geholfen. Dann kann ich mir die Leine komplett sparen *kicher* In der Stadt kann ich ihn an der Hauptstraße offlline laufen lassen, er entfernt sich nicht weiter als 2m und läuft auf Kommando auch im Fuß. Aber ich hab zuviel Angst, dass irgendwo ein Hund auftaucht, und er über die Straße rennt, also doch Leine... Ich hab diesbezüglich immer weniger Vertrauen zu ihm, dass macht ihn wieder unsicher, und der Teufelskreis beginnt von vorne... :explode:





    Ich werde einfach mal morgen, äh, ich meine mittlerweile heute
    auf der Ostseite, also bei Unterbergen, warten und hoffen dass sich jemand findet, der sein Trommelfell opfern möchte :)
    Ich werde zwischen 11 und 11:30 ankommen und mindestens ne Stunde da sein.
    Mitlaufen werden wir maximal 30 Minuten, oder solang bis der Pfotenverband wieder abfällt. :roll:

  • huhu,


    heute habe ich leider keine Zeit, liesse sich fuer naechste Woche jemand am WE begeistern? Ich kenne mich da auch noch so garnicht aus :)


    LG

  • Bei uns ging heute nicht viel mit Gassi, mich hat über Nacht die Grippe erwischt.


    Was du schreibst, klingt doch gar nicht so schlimm. Ich könnte mit meinen Damen jedenfalls nicht in der Stadt offline gehen. Wobei ich sagen muss, das ist auch nicht mein Anspruch. Ich sehe die Leine diesbezüglich als Sicherheit für alle Beteiligten: Passanten, meinen Hund und mich. Abgeleint werden die Damen nur, wenn weit und breit niemand unterwegs ist und ich nicht mit Wild rechne (tageszeitabhängig).


    Wenn Narthan unsicher ist, ist es ganz wichtig, dass du ihm Sicherheit gibst. Das bedeutet aber auch, du musst genau überlegen, in welche Situationen du ihn zwingst und wie du ihm dann jeweils Sicherheit geben kannst. Das ist heikel, denn wenn du Fehler machst, verstärkst du seine Unsicherheit noch bzw. erschütterst sein Vertrauen in dich.


    Meine Jule ist auch eine eher unsichere Hündin. Zusammen mit ihrem Herdenschutzanteil ist das eine nicht ungefährliche Mischung. Als "Teil-Herdi" hat sie einen Schutztrieb und ist auch ein wenig eigensinnig. Bei Maja sind diese Komponenten noch wesentlich ausgeprägter, allerdings ist Maja schon jetzt mit ihren 1,5Jahren souveräner als Jule, obwohl sie noch mitten in der Pubertät steckt.


    Meine Erfahrung, vor allem mit Jule, ist, dass ich in angespannten Situationen mit konditionierten Befehlen nicht verlässlich durchdringe. Also setze ich auf Kommunikation. Das hat sich bei uns voll bewährt. Wenn wir in eine Situation geraten, in der eine der Damen meint, sie müsste was regeln, kann ich sie erreichen und runterfahren. Das ist mir das Wichtigste. Ich kann Jules Unsicherheit nicht wirklich umdrehen, aber ich kann es ihr leichter machen und für uns alle händelbar.


    In puncto Sozialkontakte habe ich natürlich den Vorteil, dass hier 4 Hundenasen leben und eine zwar etwas skurrile aber doch eingeschworene "Bande" sind. "Fremde" Hunde, wie z.B. der unseres Mitarbeiters (er bringt ihn regelmässig mit hierher in die Arbeit) werden nach vorsichtiger und umsichtiger Annäherung auf neutralem Gelände, akzeptiert und teilweise als Spielpartner integriert.

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