Hundetreffen - LECHSTAUSTUFE 22

  • Ich hab mir heute die Zeit mit Grundgehorsam und Fußtraining vertrieben. Immerwieder Treppe rauf, Straße entlang, zurück zum Auto, warten, Blickkontakt. Fremde Menschen wurden nur beobachtet, niemals angewufft, auch wenn sie sich mit mir unterhalten haben.


    Hunde kamen leider kaum vorbei. Zwei gingen oben am Fußweg vorbei als ich gerade am Auto stand. Kurz bevor ich gehen wollte und Narthan sich noch einmal im Schnee wälzen durfte kam ein Auto auf uns zu. Ich sah schon im Kofferraum einen Hund warten. Während das Pärchen also einparkt ruf ich Narthan zu mir, leine ihn an. Er sieht HH aussteigen, Hund springt ohne Leine aus dem Auto, er sitzt vor mir und beobachtet. Hündin kommt auf uns zu, er immer noch ruhig, keine Rumgetue, einfach nur entspanntes schauen. Da die Besitzer keine Anstalten machten ihren Hund zu sich zu rufen, und sie ganz gemütlich angetrottet kam, hab ich Narthan freigegeben. Er macht einen Sprung auf die Hündin zu, gleich mit Spielaufforderung. Begrüßung ging lautlos, nett und freundlich, und dann ging der Punk ab, die zwei haben sich gejagt, gespielt, und alles war gut. Es gibt Hoffnung!!! Wir haben dann 10 Minuten da gestanden und zugeschaut. Da Narthan nach dem Gespringe angefangen hat zu humpeln, haben wir uns verabschiedet und ich konnte Narthan mit einem Pfiff sofort in die entgegengesetzte Richtung abrufen. Ohne Leine und im Fuß sind wir dann zum Auto, noch an mehreren Spaziergängern vorbei.


    Ich kann kaum glauben, dass ich gestern stinkwütend war und bezweifelt habe, dass meinem Hund noch zu helfen ist...



    Zitat


    Wenn Narthan unsicher ist, ist es ganz wichtig, dass du ihm Sicherheit gibst. Das bedeutet aber auch, du musst genau überlegen, in welche Situationen du ihn zwingst und wie du ihm dann jeweils Sicherheit geben kannst. Das ist heikel, denn wenn du Fehler machst, verstärkst du seine Unsicherheit noch bzw. erschütterst sein Vertrauen in dich.


    Genau da liegt mein Problem. Ich hab von den 2 Trainerinnen der Hundeschule 4 verschiedene Vorgehensweisen empfohlen bekommen die sich untereinander widersprechen. Ich weiß nicht mehr, was nun eigentlich der richtige Weg ist.
    Sicherheit geben schön und gut, aber wie?


    Ich bin mittlerweile genauso verunsichert wie er, denn ich weiß nicht was ich tun soll. Mit wurde immer wieder gesagt, dass unsichere Hund irgendwann zu Angstbeissern werden. Also will ich ihn nie in die Situation kommen lassen, wo das passiert. Also halte ich ihn von allem fern. Und genau damit provoziere ich das besagte Verhalten. Mittlerweile hat sich diese Angst so sehr ins Unterbewusstsein gefressen, dass ich überall Gefahren wittere. Eigentlich wollte ich nach Begleithund weiter Richtung Therapiehund gehen. Mittlerweile bin ich schon froh, wenn ich nach einem Spaziergang gut gelaunt heimkomme und mein größtes und einzigstes Ziel ist jedesmal fröhlich heim zu kommen.


    Tage wie heute bringen mich dem wieder ein Stückchen näher, aber gestern hat mich Lichtjahre nach hinten katapultiert. Dieses ständige auf und ab ist ganz schön nervenzerreibend.

  • Ganz wichtig ist meiner Erfahrung nach die innere Einstellung.
    Du musst dir klarmachen, dass du derjenige bist, der die Situation bestimmen/verantworten muss und will, nicht Narthan. Mit diesem Bewusstsein musst du ihn führen. Nur dann strahlst du das auch für ihn aus. Die Fellnasen sind sehr talentiert darin, unsere Unsicherheiten anhand der Körpersprache und unserem Geruch zu erkennen.


    Und du musst natürlich abwägen, wie "gefährlich" du eine Situation werden lässt. Im Laufe der Zeit habe ich akzeptieren gelernt, dass ich nicht alles im Griff habe, was meine Herdis angeht (zB. Rückruf, wenn gerade ein Hase unterwegs ist) und somit sind sie eben nicht dauerhaft offline. Das ist für mich kein Drama und für die Ladies auch nicht. Im Gegenteil, es dient ja auch ihrer Sicherheit.


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    Manchmal habe ich Glück, der andere Hund und ich machen alles richtig, und Narthan schaut nur interesseirt, schnuppert wie ein Verrückter, aber ist ruhig und zerrt kaum.


    Zitat

    Wie gesagt, er ist nicht aggressiv dabei, nur ist er unglaublich neugierig, fordernd, impulsiv, laut und stark. Das ganze gepaart mit seiner und meiner Ungeduld macht das Training sehr schwierig. Sobald er seinen Willen hat ist er aber wieder lammfromm.

    : Diese Sichtweise klingt für mich zu passiv, zu unsicher. Nicht jeder Hund, der dir entgegenkommt ist sozialsicher, gesund und souverän. Es gibt Hunde, wie zB. meine Jule, die will nicht von jedem beschnuppert werden oder spielen. Sie ist selbst unsicher und braucht ne Weile, bis sie einen Hund akzeptiert. Da wäre Krawall vorprogrammiert. Folglich möchte ich auch nicht, dass fremde Hunde kurz mal an ihr schnuppern, auch wenn der andere HH mir versichert, dass sein Hund eben "nur unglaublich neugierig, fordern, impulsiv, laut und stark ist". ;) Indem ich das verhindere, gebe ich ihr auch Sicherheit.


    Nicht dass du denkst, meine Hunde wären perfekt. Oh nein. Aber es gibt Situationen, da fordere ich ganz klar, dass es nach meinem Willen geht und das kein Krawall stattfindet. Wie ich schon geschrieben hatte, ging das bei den Herdis nicht mit Konditionierung. Also habe ich angefangen zu kommunizieren. Ich arbeite dabei nach der Methode von Anita Balser, die eben diesen Führungsaspekt über "Gespräche" in den Mittelpunkt stellt. Bei uns passt das super, und zwar mit jedem der Hunde (ob Herdi oder Malteser / Westi).

  • Hallo,


    ich würde dir gern helfen, Hundebegnungen zu üben. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mit Pedro dazu wirklich in der Lage bin. Vielleicht kannst du dich noch an uns erinnern. Wir waren im letzten Jahr ein paar mal dabei. Pedro ist der etwas ungestüme Flokati, der gern auch mal andere Hunde anstänkert. Leider ist seine bevorzugte "Zielgruppe" die leidige Konkurrenz. Bei ihm kommt es immer auf die Kommunikation zwischen den Hunden an. Manchmal hat er auch einfach eine Antipathie - dann hilft leider nicht wirklich was. Da ist er auf Krawall gebürstet. Aber wir könnten es gern versuchen. Sollte es nicht klappen könnte ich dir aber trotzdem das Vorgehen meiner Trainerin beschreiben. Das hat uns sehr viel weiter gebracht - auch wenn wir bei diesem Thema noch lange nicht am Ziel sind.


    Wie hättest du denn Zeit? Bei mir ist es vormittags immer ein bisschen schwierig - früher bis mittlerer Nachmittag kann ich mir besser einplanen.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • Sorry, ich lese es erst jetzt - und wie immer - eigentlich zu spät :ops:


    Du kennst doch Bruno noch, oder ?
    Der Dicke ist - seitdem wir im Dez. das Cortison nach 4 Jahren abgesetzt haben - wieder "etwas" bewegungsfreudiger.
    Und er ist immer noch ein Hund mit klaren Ansagen.
    Wenn du also magst, sind wir gerne Trainingsopfer :D


    Bruno und Pedro hatten übrigens letztes Jahr keine Probleme miteinander.


    Der Kragenbär :D beherrscht halt die Hundekommunikation ziemlich gut und "sagt" auch wo´s lang geht.


    Ich bilde mir ein, dass Narthan letztes Jahr zwar etwas überschwänglich und auch übereifrig war,
    aber sein Verhalten anderen Hunden gegenüber war doch tadellos.


    Sicherlich lässt sich das mit einigen gezielten Übungen leicht wieder hin biegen.


    Wenn das Wetter nächstes WE mitspielt können wir uns gerne noch mal kurz schließen
    auch wenn Bruno wahrscheinlich Probleme hat die Strecke komplett zu schaffen.

  • Maria (marebima), das ist echt lustig, es scheint als wären wir beide in der selben Phase angelangt. Grad heute habe ich mir zu Schara Gedanken gemacht, die hier auch sehr gut hinpassen. ...und vielleicht auch Narthans Frauchen weiter bringen.


    Zur Vorgeschichte: Schara tickt bei Hundebegegnungen desselben Geschlechtes völlig aus. Wir haben diverse Trainer durch und diverse Tipps hier aus dem DF. Sobald mein Hund eine Spezie des feindlichen Geschlechtes erblickt, geht ihre gesamte Körperhaltung nach unten, sie schleicht sich an, die Bürste ist gestellt, der Hund schaut aus wie eine Katze, die sich an eine Maus anschleicht. Hund ist nicht ansprechbar, reagiert nicht auf Leckerlies oder sonstiges. Der Erzfeind ist im Anmarsch.


    Bei unseren Lechstaustufen Gassigängen fällt das nicht auf, da zu viele Hunde im Anmarsch sind. Da bleibt Schara dann lieber in meinem sicheren Einfluß. Wobei dies ja schon ein großer Liebes-und Sicherheitsbeweis ist!


    Folgende Gedankengänge kamen mir heute:
    Schara ist in meinem Beisein ein absolut sicherer Hund. Wir haben heute Babys und Kleinkinder kennengelernt, denen sie äußerst umsichtig begegnet ist. Sie läuft mit mir offline quer durch den Wald und orientiert sich an mir. Sie erschnüffelt Wildschweinspuren, ist sich aber immer "meiner Fährte" sicher usw.


    Schara scheint Vertrauen in mich gefunden zu haben. Warum nutze ich dieses Vertrauen nicht bei Hundebegnungen der "anderen" Art? Das Vertrauen das sie in mich hat, soll sie auch in andere Dinge haben. Wie mache ich das?


    Einzige Möglichkeit, indem ich auf Dinge zugehe die ihr suspekt sind, bevor sie es tut! Ihr Vertrauen in diese Dinge beibringe. Sprich: zu dem Hund gehe, bevor sie dort ankommt (?). Den Hundehalter begrüße. Mich stolzen erhabenen Schrittes auf den Weg zu dem Hund mache. Nicht mit dieser ängstlichen, ach jetzt passiert gleich was Haltung.



    Sarinn
    ich halte nicht viel davon sich die Hunde an der Leine beschnüffeln zu lassen oder gar bespielen zu lassen. An der Leine habe ich den Einfluß und da gibt es keine Eigenentscheidung wie Spielen, da dies eine Aktion ohne mein Zutun voraussetzen würde, was an der Leine (meinem längerem Arm) nicht möglich ist.
    Bei uns funktioniert dies am besten (auch bei gleichgeschlechtlichen Begegnungen) indem ICH der Konfrontation an der Leine selbstbewusst entgegen gehe. ICH, nicht der Hund.


    Bei Begegnung, bzw. kurz danach wird nebenbei abgeleint und konsequent weiter gelaufen. Nicht rumstehen und die Hunde beobachten. Dann funktionierts. Dann können wir auch mit dem Erzfeind Gassi gehen. Die zwei spielen zwar nicht miteinander, aber sie akzeptieren sich nebeneinander. Theoretisch macht Mensch auch oftmals nichts anderes im Leben.


    Man muss sich auch davon verabschieden, dass alle Hunde miteinander Freund sind. Schön wenn es so ist, aber oft ist es halt auch nicht so.

  • marebima
    Ich weiß, dass meine Handlungen zur Zeit zu passiv und unsicher sind, was einfach daran liegt, dass ich mir nicht sicher bin, wie ich aktiv werden soll :( Und das spürt er ganz sicher. Er ist extrem sensibel.
    Ich möchte auch nicht dass ein fremder Hund bellend, keuchend, zerrend auf uns zu kommt. Denn dann bin ich mir zu 100% sicher, dass Narthan austicken wird. Und genau deswegen möchte ich das bei ihm zu vermeiden lernen.
    Die Aufzählung kam so nur zu stande, weil ich schilderte wie es zur Zeit aussieht, um darzulegen, dass er eben nicht aggressiv ist und niemand Angst um seine Hunde haben muss. Da ich aber üben will, bin ich mit "unglaublich neugierig, fordern, impulsiv, laut und stark" definitv nicht einverstanden - nur weiß ich nicht, wie ich es bei zufälligen Begegnungen mit ständig anderen Hunden verhindern soll. Jede Situation ist anders, und meist fällt mir die ultimative Lösung 10 Sekunden zu spät ein.


    Sobald uns ein fremder Hund entgegenkommt gehen bei mir die Alarmglocken an, der Hund wird begutachtet: Kenn ich den? Wie hat schlimm hat Narthan letztes Mal gezerrt? Wie sind die Besitzer drauf, verachtend oder freundlich? Wenn letztes mal schlimm war, dann wird die Leine unterbewusst straff und extrem kurz gehalten - Narthan macht mich dann mit Springen und Bocken drauf aufmerksam. Wenn letztes Mal annehmbar war ist die Leine bissl länger aber immer noch kurz, aber dank der Freiheit die ich ihm gewähre zerrt er los, springt mir vor die Füße, wechselt die Seite und versucht an den Hund ran zu kommen.
    Und dann wieder Situationen, wo ich den anderen Hund garnicht sehe, und Narthan reagiert nicht.
    *seufz* Vielleicht sollte ich einfach Scheuklappen aufsetzen, andere Hunde ignorieren, so tun als wären sie nicht da. Dann brauch ich mich nicht auf ein Kraftspiel vorbereiten.


    Also Fazit: Mein Hund ist normal, ICH brauche Hilfe.




    Zitat


    Ich bilde mir ein, dass Narthan letztes Jahr zwar etwas überschwänglich und auch übereifrig war,
    aber sein Verhalten anderen Hunden gegenüber war doch tadellos.


    Sicherlich lässt sich das mit einigen gezielten Übungen leicht wieder hin biegen.


    Wenn das Wetter nächstes WE mitspielt können wir uns gerne noch mal kurz schließen
    auch wenn Bruno wahrscheinlich Probleme hat die Strecke komplett zu schaffen.


    1. letztes Jahr war er auch erst ein paar Monate alt, und deswegen noch recht wild. ok, das kann er immer noch, aber er hat seine Gliedmaßen besser unter Kontrolle :)
    2. Sein Verhalten gegenüber Hunden OHNE Leine im Spiel ist auch voll in Ordnung, er reagiert auf Signale von Hund und Mensch. Aber dazu kommt es hier in der Gegend nicht, weil jeder zum aneinander vorbeigehen seinen Hund anleint. Und dabei hinterlässt er den Eindruck, dass er absolut unverträglich ist.


    Wir können wegen der kaputten Pfote auch nicht ewig laufen, aber ein Weilchen laufen und spielen muss schon sein.


    Zitat

    Sarinn
    ich halte nicht viel davon sich die Hunde an der Leine beschnüffeln zu lassen oder gar bespielen zu lassen. An der Leine habe ich den Einfluß und da gibt es keine Eigenentscheidung wie Spielen, da dies eine Aktion ohne mein Zutun voraussetzen würde, was an der Leine (meinem längerem Arm) nicht möglich ist.
    Bei uns funktioniert dies am besten (auch bei gleichgeschlechtlichen Begegnungen) indem ICH der Konfrontation an der Leine selbstbewusst entgegen gehe. ICH, nicht der Hund.


    Bei Begegnung, bzw. kurz danach wird nebenbei abgeleint und konsequent weiter gelaufen. Nicht rumstehen und die Hunde beobachten. Dann funktionierts. Dann können wir auch mit dem Erzfeind Gassi gehen. Die zwei spielen zwar nicht miteinander, aber sie akzeptieren sich nebeneinander. Theoretisch macht Mensch auch oftmals nichts anderes im Leben.


    Man muss sich auch davon verabschieden, dass alle Hunde miteinander Freund sind. Schön wenn es so ist, aber oft ist es halt auch nicht so.


    Ich möchte auch keinen Leinensalat, Bespaßung nur ohne Leine - keine Frage!!
    Mein Ziel ist es, dass er akzeptiert, dass sich andere Hunde nähern und er MIR Aufmerksamkeit entgegen bringt. Er darf sich anderen Hund erst nähern, wenn er von mir die Erlaubnis hat, wenn ich die Situation unter Kontrolle habe. Dass das nicht bei jedem Hund funktioniert ist klar. Aber zumindest bei den Hunden, die sich auch nicht für ihn interessieren sollte das doch möglich sein?! Zumindest kann ich das regelmäßig bei anderen beobachten.


    *träum* Schaufensterbummel, Zoobesuch, und das ohne das Gefühl gerade im Fitnessstudio hanteln gestemmt zu haben....

  • Ich hab diese Woche die doppelte Bestätigung bekommen, dass Narthan ohne Leine sehr viel verträglicher ist. Danke tüpfels :gott:


    Einem gemeinsamen Spaziergang OHNE Leine steht also wirklich garnichts im Wege. :) Kann sich denn diesen Sonntag jemand aufraffen?
    Muss ja auch nicht unbedingt zur Mittagszeit sein. Vielleicht bissl später, so ab 14 oder 15 Uhr?

  • Ich bin zum Brunch in Kissing eingeladen, weiss aber nicht wie lange das dauert. Macht ihr mal was aus, ev. komme ich vorbei.
    Es soll allerdings regnen.

  • Huhu,


    also ich wuerde gerne, Sonntag haette ich auch Zeit. Ich weiss nur nicht genau wo ich da hin muss... Bin ja noch ziemlich frisch hier in der Gegend.


    Gruesse

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