Hundebegegnungen - pöbeln? Angst? Frust? Stress?

  • Zitat

    Frustrationstoleranz ist in der Hinsicht mit Sicherheit ein Thema für uns, aber ich tu mich mit Übungen schwer.


    Na gut, dann ist das Dein Ansatzpunkt. Was meinst Du mit "Du tust Dich schwer mit Übungen". Fällt Dir nix ein oder hast Du bloß keinen Spaß am Üben?

  • Hallo, also ich kenn das Problem von meiner Hündin die erstmal jeden Hund anknurrt und bellt... Bei ihr ist es Unsicherheit.. Allerdings schließe ich das bei deinem Hund aus, da er ja offensichtlich zu den anderen Hunden hinmöchte... Du sagst ja, dass er dich gar nicht mehr beachtet sobald er einen anderen Hund sieht. Hat er vielleicht ein Lieblingsspielzeug?! Damit könnte man sonst ja mal versuchen ihn aus dieser Situation rauszubekommen. Und ansonsten ich mach es bei meiner Hündin so, dass ich immer die Straßenseite wechsel, da ich mal gehört habe, dass Hunde nie frontal aufeinanderzulaufen, sondern immer seitlich aneinander rangehen um zu schnuppern usw.. Frontal ist es für meinen Hund auch einfach nur Stress. Ich lass meine Hündin auch immer "platzen", bis der andere Hund vorbei ist. Wenn sie nur anfängt zu knurren kriegt sie ein ganz strenges "Nein" von mir. So würde ich das auch an deiner Stelle machen, sobald er anfängt den Hund "anzuvisieren" schon "Nein" sagen. Hmm.. und sonst wüsste ich auch nix hab ich was vergessen?!

  • Zitat


    - Teilweise will er mir auch sein Jutebringsel aus der Jackentasche reissen, da muss er aber z.B. extrem
    angepöbelt worden sein. Das Teil bekommt er draussen falls er mal seine dollen 5 Minuten (Anspringen,
    Leinezerren & Co.) bekommt - ist aber länger nicht mehr passiert.


    Gemäss Deiner Beschreibung würde ich auf Frust tippen. Was den zitierten Satz angeht; JAAAAAAA, er hats verbunden, wenn er nicht mehr weiter weiss, dann will er das Bringsel. So ne tolle Ausgangslage hat nicht jeder ;) . Gib ihm das in dem Moment, wenn er sich daran auslassen kann... Wär doch genial, ein Hund kommt auf ihn zu, er kann sich nicht zusammennehmen und verlangt nach dem Bringsel – reiche ihm das Bringsel, bevor sich son Frust anstaut. Wo ist das Problem? Er ist erst 1 Jahr alt, er wird ruhiger werden. Ausserdem würde ich Impulskontrolle trainieren, in der Suche findest Du bestimmt einige Trainingsansätze.

  • @ MaryD


    Lust zu üben immer - na hör mal, ich hab doch keinen Hund zuhause, damit ich kein Stofftier knuddeln muß! :D
    Nur in der Stadt ist es für draussen schwierig für mich Trainigssituationen / eingeweihte Personen zu arrangieren. Vielleicht bin ich auch zu unkreativ?


    @ windi09
    Frust klingt plausibel...er hat denke ich mal keine Angst und wirkliche Aggression schliesse ich aus (da kein Bellen, knurren, beissen, direktes angehen des Hundes).
    Das Bringels will er sich nur in extremen Situationen schnappen und auch dann ist natürlich nix mit "spazieren" - könnte aber über die Situation helfen.
    Momentan bin ich noch am "Schau" - Aufbau.


    Klar bin ich insofern entspannt, er ist erst 1 Jahr....aber was für ein Hund! Wenn der mal "fertig" (nicht negativ auffassen...er ist toll, schon jetzt! Und wenn erstmal alles sitzt - ohne Kadavergehorsam- ich mein ich bin jetzt schon glücklich... :)
    Aber er ist ne echte Herausforderung und clever wie Einstein....dazu groß und schwer (knapp 70 cm + 35 kg) - ich mag einfach ein paar Gedankengänge einholen, weil ich nicht möchte, dass es mal nach hinten losgeht!


    Jep, Impulskontrolle & Frusttoleranz sind Punkte der Tagesordnung! ;)

  • Wir hatten ein ähnliches problem mit unserer Hündin, nur dass sie immer richtig gepöbelt hat, wenn andere hunde ab einer bestimmten größe entgegen gekommen sind und einen bestimmter abstand überschritten war. Sie hat dann angefangen zu bellen und sich auf die hinterbeine gestellt, bis wir gar keine lust mehr hatten bei schönem wetter draußen spazieren zu gehen, sondern haben immer tageszeiten ausgewählt, wo möglichst wenige hunde unterwegs waren. Obwohl das natürlich auch falsch ist, weil man so ja nicht an dem problem arbeiten kann.
    Wir haben dann einige male mit unserem Züchter trainiert der uns auch einige hilfreiche tips gegeben hat. Jetzt ist die situation viel besser und unsere Hündin und wir haben weniger stress.
    Unser züchter meinte, dass wir auf jeden fall auch an unserer eigenen haltung arbeiten müssen, also nicht ständig zum hund runterschauen und anfangen auf sie einzureden, wenn ein anderer hund entgegen kommt. sondern eher in aufrechter haltung neben dem hund hergehen, nach vorne schauen und auf jeden fall die leine locker lassen, damit der hund erst gar nicht in dieser erwartungshaltung neben einem herläuft, sobald sich andere hunde nähern. Also gar nicht soviel aufstand um die ganze sache machen. Weil wenn man selber schon so unter anspannung ist, dann überträgt sich das ganze auch auf den Hund.
    Wir sollten nur mit einem lauten nein antworten, sobald sie angefangen hat zu bellen.


    Da unsere Hündin ein richtiger pöbler war, haben wir am anfang so trainiert dass wir sie ins platz gelegt haben, am wegesrand und mit dem blick in eine andere richtung. also nicht so dass sie blickkontakt mit dem anderen hund herstellen konnte.
    Am anfang haben wir immer noch einen fuß auf die leine gestellt, da sie oft im letzten moment noch aufspringen wollte. So lag sie in einer niedrigeren position und oft ist so auch nichts passiert- das kam natürlich auch auf den anderen hund an.


    Da sie auch wirklich auf ihren ball fixiert ist und wir oft mit dem ball trainieren, wenn wir spazieren gehen, haben wir jetzt angefangen den ball in eine andere richtung zu werfen oder hoch zu werden, wenn ein anderer hund entgegen kommt. so ist sie damit beschäftigt den zurück zu holen oder zu beobachten und wenn sie wieder da ist, ist der andere hund schon längst vorbei.


    Uns hat dieses training wirklich geholfen, wir fanden es am anfang noch blöd dass sie dann nicht mehr mit allen hunden spielen kann und dann immer an der leine bleiben muss, aber wir sind jetzt zu dem schluss gekommen,dass sie ja auch nicht mit jedem dahergelaufenen hund spielen muss und somit bleibt sie jetzt erstmal bei uns. und wenn wir wissen dass sie den anderen kennt und es auch gut geht lassen wir sie auch spielen.


    Vielleicht helfen einige dinge ja auch in dieser Situation weiter?

  • Wie auch im anderen Thread ist dein Hund überfordert und gefrustet, was in Stress resultiert.
    Dass er gezielt am Jutebringsel Stress abbaut ist super. Du kannst das auch noch ausweiten, indem du nach sowas Leckerlies auf den Boden legst und jedes Schnüffeln bestätigst. Dauert ein bisschen, aber dann ist auch das Alternativverhalten.
    Wenn er sitzen bleibt bei Begegnungen, dann konditioniere ihn auf Entspannung mit einem Signal.
    Baust du zuhause, wenn er schläft oder döst auf und streichelst ihn und sagst immer wieder das Wort.
    Kannst du dann irgendwann später auch draußen verwenden.
    Ansonsten verlang keine Wunder, wenn er nicht bellt und pöbelt ist Leineziehen okay. Zieht er nicht, aber bellt und fixiert, auch okay. Nicht alles ändern, sondern eines nehmen und das forcieren.
    Ansonsten angekündigter Geschirrgriff. Du sagst dem Hund an (kannst du beim Geschirr anziehen gut üben, oder meinetwegen auch HB) und greifst dann rein und ziehst ihn son bisschen nach hinten. Er wird sich, wenn er nicht doof ist, dann schon hinsetzen. Aber das du eingreifst muss er vorher eben wissen und meinem Hund gibt das Sicherheit, dass er weiß, ich hab die Situation (und ihn) im Griff.
    Und du weißt, er kann nicht losgehen, weil du ihn hältst und 35kg an gestreckter Leine halten sich sch****, am Geschirr hast du besseres Handling.
    Und Impulskontrolle ist ja nett, aber wenn Hund so am spinnen ist, verschieb das lieber nach hinten. Lass ihn lieber erstmal ziehen und arbeite dran, dass er selber sich runterfahren kann, denn nur wenn er unten ist, lernt er auch was.


    Und ja, ich kenne das, ist bei uns ähnlich, aber schon viel besser geworden.

  • Huhu,
    ich lese hier mal gespannt mit. Tipps hab ich keine, aber geschundene Nerven. Meine Knallerbse ist nämlich ungefähr genauso an der Leine und es macht mich kirre...
    Bin gepspannt ob es noch weitere Ideen zur "Bekämpfung" gibt.


    Was ich interessant finde: "Sie werden ruhiger" - Ist das wirklich so? Und wann habt ihr das bemerkt? (Welches Alter?)

  • Danke für´s Feedback!


    Ja, mit dem Bringsel ist schonmal eine gute Sache. Die Idee mit den Leckerchen aber auch ok - schliesslich will ich ja nicht bis an mein Lebensende mit dem Bringsel rumlaufen! ;)


    Entspannungswort bin ich bereits dabei zu konditionieren, nur das wird wohl noch einige Zeit dauern...


    Halsband-/ Geschirrgriff muss ich mal schauen, ob ich das einführen möchte / von ihm so verstanden wird (Frauchen hat alles im "Griff").
    Festhalten findet er nämlich generell nicht so toll, sei es bürsten oder z.B. tierärztliche Sachen (Augentropfen, Fiebermessen & Co.) - da bleibt er ruhiger wenn man ihn nicht festhält.


    Ansich bleibt er ja auch meistens sitzen, nur die Ruhe fehlt mir dabei bzw. nachher die ersten Meter wenn wir weitergehen wollen.
    Aus dem Sitz rausgehen & hinziehen tut er in den meisten Fällen nur, wenn der Fremdhund agiert - z.B. verstärkt pöbelt (bellen, knurren) und selbst zu ihm hinzieht / in die Leine steigt.


    Momentan bin ich ja aktiv beim Fuß + Schau üben. Darauf spricht er ganz gut an, was natürlich auch die Leinenführigkeit positiv beeinflusst. Ich denke mal das könnte später auch in der Hinsicht ein gutes Mittel sein, wenn es fester konditioniert ist. Er schenkt mir dadurch schon generell mehr Aufmerksamkeit draussen und orientiert sich stärker an mir.
    Schlimmer als die Hunde finde ich momentan aber eher die Menschenbegegnungen / wenn Fremde ihm zu nahe kommen / ihn ansprechen / mit uns sprechen.


    Impulskontrolle klappt ja zuhause sowie auch draussen ganz gut - sprich Bällchen werfen er muss bleiben, darf erst nach 1-2 Minuten los etc.pp.
    Bei größerer Ablenkung (Hunde & Co.) sieht das natürlich noch anders aus. Momentan gehts mir aber eher drum Ruhe reinzubekommen bzw. in stärker an mich zu orientieren, Alternativverhalten ausbauen.

  • Wie alt ist er? 1-2 Minuten liegen bleiben ist zu viel verlangt. Mach es so, dass du ihn schickst, sobald der Ball aufgekommen ist und nicht mehr rollt.
    Genauso sitzen bleiben + anschauen bei Hundebegegnungen. Lass ihn doch schauen, wenn er sitzen bleibt kann er ja gucken, was los ist.
    Und wenn man ihn schauen lässt, dann wird ihn vermutlich auch der Geschirrgriff nicht so irritieren. Wie gesagt, üb es beim Anlegen 3mal, auf nem Gassigang dreimal und beim Ausziehen wieder dreimal. Und belohnen natürlich.


    Und wie gesagt, heut hat Lucky einen Border und einen Kleinhund an sich passieren lassen, nachdem ich ins Geschirr gepackt und wir in ne Einfahrt gegangen sind. Er wollte hin, aber kein Getöse dabei.


    Klar ist es toll, wenn er sitzen bleibt UND dich anschaut, aber das ist die Königsdisziplin, erstmal reicht es doch, wenn er sitzt. Oder dich anschaut.

  • Er ist gerade 1 Jahr geworden - also noch ein halbes "Baby"...


    Hmm...also das abwarten 1-2 minuten stört ihn nicht sonderlich...habe ihm das auch in dem Sinne nicht groß beigebracht sondern es einfach mal beim Ballspielen probiert und Bleib gesagt - er hat´s einfach gemacht. Länger zu warten macht ihm denke ich nix aus...er frustet nicht und jault auch nicht rum, wartet nur auf das Kommando zum losfetzen. Außerdem mach ich das vielleicht alle 2 Wochen 1x um zu gucken ob er immer noch weiß wo der Ball liegt ;)


    Bei Hundebegegnungen verlange ich das "Schau" gar nicht...bin doch erst im Aufbau und nutze das zusätzlich zur Leinenführung. Erst wenn das sitzt könnte ich mir vorstellen, dass das ein Bonus wäre, der mir solche Situationen erleichtern könnte.


    Insofern lass ich ihn nur absitzen und klar darf er gucken...und bekommt dann auch ein tolles Leckerchen!


    Naja, ich denke bei mir wäre wohl ein absitzen in einer Einfahrt + Geschirrgriff zuviel.
    Ich sorg nur dafür, dass genug Platz ist wenn er sitzt....bei nem Pöbler der schon von weitem keift und HH den Hund auch nicht im Griff hat, weiche ich vielleicht in eine Einfahrt aus.

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