Junghund springt vor mir rum, bellt und täuscht beißen an

  • Ganz ehrlich, ohne ein Video gesehen zu haben, kann ich mir kein Bild machen....


    Meine macht das so in etwa (falls es denn bei Dir so aussieht) auch. Sie springt vor einem rum wie ein Gummiball. Sie knurrwufft. Also das ist ein komischer Laut, den sie da macht: es ist irgendein Mittelding aus knurren und wuffen. Mit den Zähnen will sie nicht beißen, aber es kann sein, dass sie an der Hose zieht oder hoch springt und versucht den Ärmel zu erwischen. Dazu kommen zwischendurch erwartungsvolle Blicke.


    Kann draußen vorkommen, aber auch drinnen.


    Ich würde es als "LOOOOOOS; MACH ENDLICH; SPIEL MIT MIR; MIR IS LAAAAANGWEILIG!!!!" beschreiben. Und ja, es kommt tatsächlich vor, wenn sie ein wenig "zurückstecken" musste tagsüber.


    Meistens spiele ich dann mit ihr: "UAAAAH; DU UNAUSGELASTETES MOOOONSTEEEER!!!"


    Es ist mir durchaus bewusst, dass man sich die Spielzeiten von seinem Hund nicht diktieren lassen soll, aber wie gesagt, es kommt eigentlich nur dann vor, wenn ich selbst das Gefühl hab: hätte heute schon ein wenig mehr Action mit ihr sein können, ging aber nicht aus dem und dem Grund"

  • Ich würde auch auf überdrehten Junghund tippen; ich kenne das von meinem. Da geht dann gar nix mehr, bis er wieder etwas runterkommt. Strafen, "streng sein" macht es nur noch schlimmer. Manchmal geht eine ganz einfache Aufgabe wie Sitz, die ich dann ruhig (!) belohnen kann, um ihn da raus zu holen. Manchmal nützt nur anbinden am nächsten Baum oder Pfosten, weggehen und Hund ignorieren, bis er sich wieder eingekriegt hat.


    Ganz wichtig: das Hochdrehen bereits früher erkennen und dem Hund eine Pause verordnen, solange er noch ansprech- und kontrollierbar ist. Mit Rangordnung hat das Ganze wenig zu tun. Das auf den Rücken drehen unbedingt unterlassen!

  • Ja, ich dachte auch direkt an Überforderung...sicher spielt auch eine große Portion Junghundpower eine Rolle.


    Ich denke nicht das ein Hund (egal welches Alter) ZWEIMAL am Tag auspowern benötigt...das heißt auch das der Hund sich bewußt auf den zweiten Auspowergang einstellt und von vorne herein schon auf "180" ist...sprich der Hund verhält sich so wie ihr es ihm angewöhnt hat...wenn ihr noch einen dritten und vierten Powerspaziergang einführen würdet, hättet ihr dann einen Hund der gar nicht mehr runterfährt bzw.unausgeglichen "agressiv" wird.
    Einmal am Tag richtig Bewegung und der Rest des Tages sollte dann eigentlich ruhig ablaufen...also zb. nur noch ruhig an der Leine Gassi gehen.


    Gebt ihr euren Hund zu Hause die Möglichkeit ausgiebig zu Ruhen (schläft er viel)?
    Nach einer Stunde Spaziergang wird selbst ein Junghund richtig müde und neigt zu Übersprungshandlungen.
    Ich würde zu Beginn des Spaziergangs ihn körperlich fordern und den Rest bis zu Hause ruhig ausklingen lassen.
    Egal was ihr macht, wenn ihr routinemäßig daran geht, wird sich der Hund automatisch darauf einstellen...also überlegt einfach wie ein Tagesablauf aussehen soll und richtet euch danach.


    Ich persönlich habe die Übersprungshandlungen damals nicht ignoriert, da ich noch Kinder habe und meine Hündin versucht hat bei Ihnen das gleiche zu tun...nein, das ging mal gar nicht.
    Drinnen gab es eine Auszeit...draussen(im Garten) habe ich entweder den Hund genommen und ihn reingebracht oder auchmal richtig abgewehrt, wenn sie einen an den Hals springen wollte.
    Junghund hin oder her...meiner Meinung geht das einfach nicht...

  • Ich würde ihm einen Dummy ins Maul stopfen und ihn den tragen lassen. Oder sitz fordern bis er ruhig wird.
    Dann hast du eine "ruhige" Beschäftigung und er hat was zu tun, was ihn aber nicht hochdreht.


    Er will ja was tun (toll!), wendet sich dir zu (würden sich andere wünschen :-)) - also beschäftige ihn, bevor er lernt "frauchen ist langweilig - ich geh mal eigene Wege".

  • Hab ich das richtig verstanden - du "fängst" ihn an der hinterherschleifenden Leine - und drehst ihn auf den Rücken?!
    Ein Wunder dass er noch nicht vor dir wegläuft...

  • Puh. Vielen Dank schonmal für die (meist) tollen Antworten. Ich denke auch, dass das rüpelhaftes Junghundverhalten ist. Zum auf den Rücken drehen: Unser Hund wurde mit viel Liebe und positiver Bestärkung erzogen. Aber eben auch mit klaren neins wenn er sich daneben benimmt. Teilweise geht es bei bestimmten Dingen ja auch um seine Sicherheit, z. B. wenn er was auf der Strasse frisst. Wir leben in HH und es gibt immer wieder Ar...lö...., die hier Giftköder auslegen. Oder: Er weiß ganz genau was "Fuß" bedeutet. Einmal ist er mir z. B. beim Kommando Fuß ausgebüchst und auf die Strasse gelaufen (nachdem wir das auf Wiesen schon oft geübt hatten und auf dieser Strasse war natürlich kein Auto in Sichtweite und es ist eine kaum befahrene Sackgasse mit 30er Zone!!). Ich kenne meinen Hund schon und das war absolutes Grenzen testen. Hier schimpfe ich ihn dann schon sofort um ihm wirklich deutlich zu machen, dass das gar nicht geht. Nach 6 Monaten Leckerchen-Trainig, um ihm den Befehl "Fuß" zu verdeutlichen, diskutiere ich in solchen Fällen nicht erst noch 5min. rum. Bin aber auch hier gerne offen für andere Meinungen!


    Das auf den Rücken drehen, ist wirklich absolut immer die letzte Handlung!! Ich habe mich damals, als wir uns Nixon geholt haben, viel mit Erziehung beschäftigt und beim Alpha-Wurf scheiden sich die Geister. Am Anfang habe ich es komplett ausgeschlossen, habe aber beobachtet, dass wenn er frech gegenüber anderen (vorallem) ausgewachsenen Rüden wird, die nichts anderes machen, als ihn auf den Rücken zu legen. Deshalb habe ich es dann doch als letzte Maßnahme mit aufgenommen. An die "oh mein Gott" Leute:


    Er folgt im Normalfall schon auf Fingerzeig, ist abrufbar, etc. In diesem Moment reagiert er aber mehrere Minuten auf NICHTS! Ich denke, ich habe ausführlich beschrieben, dass ich es wirklich erst ruhig versuche, mir dann aber irgendwann nicht mehr zu helfen weiß (das gebe ich ganz offen zu, weshalb ich dankbar wäre, mir mit Ideen und nicht mit Vorwürfen zu kommen). Deshalb habe ich mich an dieses Forum gewendet (an dieser Stelle ein Extra-Danke an Krainy!) Fakt ist, dass danach dann zumindest Ruhe ist und er es jetzt lange Zeit gelassen hat.


    Fakt ist aber auch, dass ich eben auch das Gefühl habe, dass wenn ich lauter werde, dass er sich dann eher mehr aufbauscht und/oder dass er gespeichert hat, dass er bei so was Schimpf bekommt, was zur Folge hat, dass selbst wenn er sich beruhigt hat, mir gegenüber misstrauisch ist, weil er Angst hat, dass er jetzt trotzdem geschimpft wird (obwohl wir ihn NIE schimpfen wenn er kommt!) Also muss logischerweise eine Alternative her. Das mit "in die Hocke gehen" find ich gut, habe ich neulich von mir aus schon gemacht und bin ruhig geblieben. Hat etwas gedauert, aber dann hat er sich doch beruhigt und kam doch zu mir. Hab ihn dann gelobt. Ansonsten versuch ich es dann doch nochmal mit ignorieren und weg gehen. Vielleicht war ich bei dieser Methode einfach auch nicht hartnäckig genug, bzw. habe es nach einigen Versuchen dann eben anders versucht.


    Zu "Powerauslauf": Wie gesagt, wir leben in HH. Natürlich muss er viel an der Leine laufen um z. B. in den nächsten Park zu gelangen. "Powerauslauf" heißt eigentlich nur, dass es dabei immer Abschnitte gibt, bei denen er von der Leine darf und wir mit ihm spielen oder trainieren. Ich glaube, da habe ich mich falsch ausgedrückt.

  • Zitat

    habe aber beobachtet, dass wenn er frech gegenüber anderen (vorallem) ausgewachsenen Rüden wird, die nichts anderes machen, als ihn auf den Rücken zu legen. .


    Da hast Du falsch beobachtet ;)
    Nicht die anderen Hunde drehen ihn auf den Rücken, sondern er sich selber.
    Das ist der erste Unterschied.
    Der 2. ist, dass der Hund hündische, vom Menschen nachgeahmte Handlungen gar nicht als solche wiedererkennt.


    Für ihn kommt das nur so rüber, als ob Du plötzlich total unberechenbar und :irre: geworden bist.


    Deshalb wird er verunsichert und beschwichtigt dann auch.


    Lernen tut er daraus null komma nix.

  • Zitat


    Das auf den Rücken drehen, ist wirklich absolut immer die letzte Handlung!! Ich habe mich damals, als wir uns Nixon geholt haben, viel mit Erziehung beschäftigt und beim Alpha-Wurf scheiden sich die Geister. Am Anfang habe ich es komplett ausgeschlossen, habe aber beobachtet, dass wenn er frech gegenüber anderen (vorallem) ausgewachsenen Rüden wird, die nichts anderes machen, als ihn auf den Rücken zu legen.


    Guck doch bitte noch mal genauer hin. Andere Rueden legen nicht Deinen Nixon aktiv auf den Ruecken. Das ist Nixon, der sich selbst in diese Stellung bringt, weil ein erwachsener Ruede ihm das nahelegt.

    Zitat


    Fakt ist aber auch, dass ich eben auch das Gefühl habe, dass wenn ich lauter werde, dass er sich dann eher mehr aufbauscht und/oder dass er gespeichert hat, dass er bei so was Schimpf bekommt, was zur Folge hat, dass selbst wenn er sich beruhigt hat, mir gegenüber misstrauisch ist, weil er Angst hat, dass er jetzt trotzdem geschimpft wird (obwohl wir ihn NIE schimpfen wenn er kommt!) Also muss logischerweise eine Alternative her. Das mit "in die Hocke gehen" find ich gut, habe ich neulich von mir aus schon gemacht und bin ruhig geblieben. Hat etwas gedauert, aber dann hat er sich doch beruhigt und kam doch zu mir. Hab ihn dann gelobt. Ansonsten versuch ich es dann doch nochmal mit ignorieren und weg gehen. Vielleicht war ich bei dieser Methode einfach auch nicht hartnäckig genug, bzw. habe es nach einigen Versuchen dann eben anders versucht.


    Ich habe ja Collies und allgemein gelten sie als leichtfuehrig. Aber auch bei meinen Beiden hat anfangs eine "ich ignorier dich jetzt Phase, weil du benimmst dich daneben" wirklich lange gedauert. Du musst da anfangs definitiv den laengeren Atem haben. Er wird merken, wenn Dir das ernst ist und es wird in Folge auch schneller gehen, dass er wieder runter kommt. Wichtig ist natuerlich auch, dass Du waehrend dessen wirklich auf ner recht kurzen Schlepp stehst. Er soll sich ja keine andere Beschaeftigung suchen.

  • Zitat


    Und zu deinem Tipp, den du zu bieten hast: hättest du vielleicht mehr als diesen einen Satz gelesen, der dich offenbar so schockiert hat, dann wäre dir auch ersichtlich, dass der Junghund sich durch ablenken und/oder ignorieren stoppen lässt.


    Hättest Du vielleicht mal richtig lesen sollen, statt andere User so anzugreifen. Hier steht wörtlich "nichts geholfen hat".


    Zitat

    Wegbekommen hab ich das so (nachdem alle neins, ignorieren, etc. nichts geholfen hat), dass ich ihn nur noch mit (losgelassener) Leine laufen hab lassen. So konnte ich ihn dann schnell "einfangen" und ihn auf den Rücken legen. Irgendwann waren diese Aussetzer dann vorbei. Letzte Woche aber wieder dreimal.




    Habe alles versucht. Ruhig auf ihn einreden, ihn ignorieren und weggehen (er kommt dann hinterher und macht weiter), ihn wegschicken, sprich ausgrenzen, ihm sehr streng "Nein" zu sagen. Hilft irgendwie nicht so. Bis ich ihn dann zu schnappen bekomme und ihn auf den Rücken lege und laut "nein" sage. Selbst dann ist er manchmal noch "frech" (deute ich das richtig??), schaut mich nicht an und beißt in die Grashalme. Solange darf er nicht aufstehen. Früher oder später entschuldigt er sich dann doch und gibt Küßchen (sprich: leckt Lefzen). Dann ist auch gut.




    Was soll ein Hund lernen, wenn er auf den Rücken gedreht wird, außer mein Mensch hat ´ne Klatsche? Ist unberechenbar?


    Solche Maßnahmen haben in der modernen Hundeerziehung nichts zu suchen.


    Hunde sind weder "frech", noch "entschuldigen" sie sich. Das sind Vermenschlichungen und haben mit dem Verhalten eines Hundes nichts zu tun.


    Ein Junghund ist voller Temperament und oftmals ungestüm, bemerkt er Verärgerung beim Menschen (oder erwachsenem Hund) kommt es zu Beschwichtigungsgesten.


    Ich empfehle dringend ein gutes Buch über Hundeerziehung. Euch beiden übrigens.


    Gaby, Idefix, Klein-Otto und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Ich würde auch auf überdrehten Junghund tippen; ich kenne das von meinem. Da geht dann gar nix mehr, bis er wieder etwas runterkommt. Strafen, "streng sein" macht es nur noch schlimmer. Manchmal geht eine ganz einfache Aufgabe wie Sitz, die ich dann ruhig (!) belohnen kann, um ihn da raus zu holen. Manchmal nützt nur anbinden am nächsten Baum oder Pfosten, weggehen und Hund ignorieren, bis er sich wieder eingekriegt hat.


    Ganz wichtig: das Hochdrehen bereits früher erkennen und dem Hund eine Pause verordnen, solange er noch ansprech- und kontrollierbar ist. Mit Rangordnung hat das Ganze wenig zu tun. Das auf den Rücken drehen unbedingt unterlassen!



    Das mit dem anbinden hab ich auch schon gemacht (Sitz funktioniert wirklich gar nicht, hab ich viel versucht!). Bin dann ums Eck und er konnte mich nicht mehr sehen. Grundsätzlich funktioniert dieses "vom Rudel ausschließen" ganz gut. Haben das im Welpenalter öfter mal gemacht, wenn er uns "terrorisiert" :) hat. Kurz vor die Tür, nach fünf Minuten war Ruhe und er war wieder ganz brav. Ich glaube das hilft echt gut, vorallem wenn man ne gute Bindung hat.


    Das auf den Rücken legen werde ich jetzt wirklich wieder verdammen. Hier kam ja auch der Post: "Nur mit kleinen Hunden". Der Lütte wiegt 33kg!! Und wächst noch. Außerdem will ich ihm nicht beibringen, dass der stärker das Rennen macht. Brauch ich mich wohl nicht zu wundern, wenn er dann meint: Ach ja, Kräfte messen ist angesagt. Deshalb wirklich nochmal tausend dank schonmal für die tollen Tipps! Deshalb hab ich ja geschrieben - um Alternativen zu bekommen. Weil ich eben auch das Gefühl hab, dass es auf Dauer nichts bringt, sondern er eben auf lauter werden, etc. nur doller reagiert. Das merke ich ja selbst. Wie gesagt, wußte mir schlichtweg nicht anders zu helfen! Versuche zum Einen jetzt mal echt das ignorieren und vllt. das in die Hocke gehen und ganz ruhig bleiben. Muss nochmal testen, was besser hilft und dann eine Methode kosequent durchziehen, bis er es verstanden hat. "Sitz" hat er schließlich auch nicht nach dreimal machen erlernt, gell!

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