Junghund springt vor mir rum, bellt und täuscht beißen an

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    Dass er bei schlechter Stimmung seiner Menschen noch mehr aufdreht kann auch einfach eine Konfliktbewältigungsstrategie von ihm sein. Manche Hunde kaspern rum (=fiddle around), wenn Gefahr im Verzug ist nach dem Motto "Ich bin der Pausenclown, ich tu dir nix"
    Auch Abwenden und laaaaangsames Ausführen der Kommandos heißt in der Hundesprache "bitte tu mir nix"
    Wenn du daraufhin weiter böse reagierst ergibt das keinen Sinn für den Hund.


    ich hab zB einen sehr sensiblen Hund... sobald ich wegen irgendwas schlechte Laune habe, hört sie scheinbar garnicht mehr... das Problem liegt dann aber allein bei mir... Augen zu, kurz durchatmen und nochmal probieren hilft dann meist. ;)



    Lese gerade was:
    http://www.lerne-hund.de/html/trainingsprache.html


    Auszug: ...wie sensibel und empfindlich Ihr Hund reagiert! Sind Sie nervös, voller Wut, übellaunig oder unzufrieden, wird Ihr Hund dies spüren und dadurch verunsichert sein. Er versteht Ihren Gemütszustand nämlich überhaupt nicht - für ihn sind Sie an diesem Tag EIN FREMDER!


    Hab auch das Gefühl, dass es öfter vorkommt, wenn ich nicht gut drauf bin. Sollte ich unbedingt mehr drauf achten. Ich glaube, dass ist ein Grund, warum er das manchmal macht. Mein Freund hat mir das auch schonmal gesagt. Dass es Tage gibt, wo ich zu schnell lauter werde. Genervt klingt meine Stimme sicher auch anders, als normal. Ein Hund merkt da sicher bereits die kleinsten Veränderungen. Ich sag ja schon immer: es ist immer das andere Ende der Leine... In der Situation hilft bestimmt, wenn ich durchatme und ruhig bleibe und ihm das Gefühl gebe, dass alles in Ordnung ist.


    Ich glaub, dass ist es aber nicht nur. Manchmal ist glaub wirklich sein jugendliches, ungestümes Verhalten der Grund und er ist aufgedreht. Hier könnte Ignorieren evtl. zusammen mit einem "Schluß" hilfreich sein. So beende ich auch immer unsere Spiele (also mit einem "Schluß"). Ich beobachte oft, wenn Nixon z. B. auf andere Hunde trifft und vor lauter Freude ziemlich aufdreht, dass er die dann auch so belagert mit Spielaufforderungen wie massivem rumhüpfen und anbellen, dass vielen das zuviel ist und er wird eben ignoriert, gepaart mit kurzen "wegbellen".

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    Beim (hinkenden) Vergleich mit dem Kind, würde man auch weder ignorieren, noch strafen, sondern was "ruhigeres" vorschlagen.


    Nachtrag:
    Beispiel: Beim Arzt im Wartezimmer, würde ich mein tobendes Kind weder ignorieren - noch bestrafen.


    Ich sehe das beim Hund fast immer ähnlich: Das Richtige anleiten, sagen/zeigen/üben WAS man stattdessen von ihm möchte. Viel loben - und zur rechten Zeit eine dem Kind oder Hund und der jeweiligen Situation angemessene klare Ansage.


    Ich halte nichts von ignorieren, das frustriert Mensch und Hund.


    Wie würdest du dich fühlen, wenn du irgendwas willst oder jemanden (in deiner Sprache) ansprichst und ignoriert wirst?!
    Da hat man doch lieber eine klare Antwort und sei es ein NEIN!

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    Sehe ich nur das klitzekleinste Anzeichen, dann reagier ich sofort. Indem ich ihn da ganz früh abfange, erreiche ich ihn doch noch mit "Sitz" o.Ä., etwas einfachem. Zur Belohnung fliegen sofort Leckerlies in die Wiese, die er suchen darf, das schnuppern und suchen beruhigt ihn so sehr, dass er dann meist schon wieder vergessen hat, was er "eigentlich" im Sinn hatte.


    Viele Grüße!
    Annika



    Die Idee finde ich super. Ablenken, aber mit nichts, was ihn hochdrehen lässt, sowie beim Spielen.



    Zitat

    Wenn ich zu spät reagiere, dann hilft auch bei uns übrigens nur pure Ignoranz meinerseits, notfalls "rette" ich mich irgendwohin, wo er mich nicht erreichen kann. Ist er an der Leine, wird er festgebunden - wobei es bei euch ja eher im Freilauf auftritt.


    Hier hab ich bißchen Bauchschmerzen mit. Was signalisiere ich meinem Hund, wenn ich quasi vor ihm davon laufe? Hierzu würden mich mal ein paar Meinungen interessieren...

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    ohne alles gelesen zu haben, ist es mir bereits nachgerade unbegreiflich, WARUM man seinen hund in den besagten "5 min" überhaupt abrufen will!?! was möchten sie, gisca? (um sie direkt anzusprechen) - eine lebewesen oder eine maschine? wenn ihr kind sich super freut oder einfach einmal übermütig ist, kiregt es dann auch eine vor den latz "du darfst dich nicht freuen"?


    Nee, dass ist falsch verstanden worden. Ich muss ihn ja gar nicht abrufen. Er hüpft ja bereits vor mir rum und täuscht an, mich zu beißen. Gemeint war, dass er dann nicht auf Befehle reagiert, z. B. ein "Sitz". Was ich möchte? Dass ich eine Lösung habe, wie er damit wieder aufhört, wenn er sich mir gegenüber so verhält. Wie gesagt, es geht hier nicht darum, dass er seine 5min. mal rumtobt und z. B. durch die Laubhaufen tobt.

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    Die Idee finde ich super. Ablenken, aber mit nichts, was ihn hochdrehen lässt, sowie beim Spielen.




    Hier hab ich bißchen Bauchschmerzen mit. Was signalisiere ich meinem Hund, wenn ich quasi vor ihm davon laufe? Hierzu würden mich mal ein paar Meinungen interessieren...


    Also, bei uns passiert das mit dem Hochdrehen, schnappen, springen eher mal Zuhause. Da wir eine recht offen geschnittene Wohnung mit wenigen Türen haben, wende ich mich demonstrativ ab und setze mich zum Beispiel auf die Küchenzeile oder verschwinde im Bad und schließe die Tür hinter mir. Titus merkt meiner Meinung nach dadurch: "Wenn ich so aufgedreht bin, dann geht sie, dann gibt es kein Spiel, keine Aufmerksamkeit, kein Garnichts" und fährt schnell wieder runter. Bei uns funktioniert es. Im Freilauf würde ich allerdings deswegen nicht auf einen Baum klettern ;), sondern verfahre so, wie ich es schon vorher schrieb.

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    Ich sehe das beim Hund fast immer ähnlich: Das Richtige anleiten, sagen/zeigen/üben WAS man stattdessen von ihm möchte. Viel loben - und zur rechten Zeit eine dem Kind oder Hund und der jeweiligen Situation angemessene klare Ansage.


    Ich halte nichts von ignorieren, das frustriert Mensch und Hund.


    Wie würdest du dich fühlen, wenn du irgendwas willst oder jemanden (in deiner Sprache) ansprichst und ignoriert wirst?!
    Da hat man doch lieber eine klare Antwort und sei es ein NEIN!


    Ignorieren sieht man aber auch prima im Verhalten bei Hunden untereinander. Mein Maxe war Meister darin und Finlay heute beherrscht das auch schon sehr gut. Kommt ein poebelndes, hektisches, nerviges Hundewesen angeflitzt... Finlay dreht sich aus der Schusslinie, guckt nicht, reagiert nicht, schnuffelt demonstrativ am naechsten Grashalm. Fehlt nur noch, dass er herzhaft gaehnt.
    Das verstehen sie fast alle und schrauben sich prima runter. Gelegentlich ist mal einer dabei, wie unser Eddie, der treibt es noch ein bisschen weiter. Und zumindest bei Eddie reagiert Finlay auch dann nicht, wenn Eddie in seinem Fell haengt. Der wartet nur ab, bis Eddie sich abregt. Bei fremden Hunden, die weiter hektisch poebeln, baut Finlay sich nur auf: Brust raus, Bauch r.. aeh, Rute hoch. Und wenn sie dann _von sich aus_ ein anderes Verhalten anbieten, dann geht Finlay gern drauf ein.

  • Zitat


    Ignorieren sieht man aber auch prima im Verhalten bei Hunden untereinander. Mein Maxe war Meister darin und Finlay heute beherrscht das auch schon sehr gut. Kommt ein poebelndes, hektisches, nerviges Hundewesen angeflitzt... Finlay dreht sich aus der Schusslinie, guckt nicht, reagiert nicht, schnuffelt demonstrativ am naechsten Grashalm. Fehlt nur noch, dass er herzhaft gaehnt.
    Das verstehen sie fast alle und schrauben sich prima runter. Gelegentlich ist mal einer dabei, wie unser Eddie, der treibt es noch ein bisschen weiter. Und zumindest bei Eddie reagiert Finlay auch dann nicht, wenn Eddie in seinem Fell haengt. Der wartet nur ab, bis Eddie sich abregt. Bei fremden Hunden, die weiter hektisch poebeln, baut Finlay sich nur auf: Brust raus, Bauch r.. aeh, Rute hoch. Und wenn sie dann _von sich aus_ ein anderes Verhalten anbieten, dann geht Finlay gern drauf ein.


    Ich bin aber kein Hund, und ich würde es NICHT ignorieren, wenn ein Hund in MEINEM "Fell" hängt!


    =)

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    Was jetzt? :???:



    Na eben beides. Kurze Situation, wie sie neulich stattfand: Ältere Hündin buddelt ein Loch. Nixon will spielen, hüpft vor ihr rum und bellt sie an. Sie ignoriert ihn. Nixon kommt immer näher, berüht sie schon leicht. Früher oder später kommt sie kurz aus ihrem Loch rausgeschossen, auf ihn zu, bellt ihn ein paarmal an, geht dann zu ihrem Loch zurück und buddelt weiter, ohne ihn zu beachten.



    Den Ansatz mit dem Ablenken find ich aber auch gut. Das mit dem "Leckerchen suchen lassen" fand ich gut. Oder eben alternativ die Dummy-Idee? Wie würde das mit dem Dummy denn aussehen? Wir haben einen, benutzen ihn aber entweder so, dass wir ihm den werfen, dass finde ich aber zu dynamisch, wenn er eh schon aufgedreht ist oder wir verstecken ihn und er muss ihn suchen? Vielleich würde er sich schon beruhigen, wenn ich den Dummy im Ärmel verstecke, sobald er mit so was anfängt, zeig ich ihm den, vllt. ist er dann schon abgelenkt und hört auf? dann kann ich ihn absetzen lassen und loslaufen um den Dummy zu verstecken...?

  • Zitat


    Ich bin aber kein Hund, und ich würde es NICHT ignorieren, wenn ein Hund in MEINEM "Fell" hängt! =)


    Und ich bediene mich gerne der Sprache, die Hunde selbst verwenden, wenn ich dazu in der Lage bin. Ignorieren kann ich auch.

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