Junghund springt vor mir rum, bellt und täuscht beißen an

  • Ich bin auch kein Fan von ignorieren. Ich zeige lieber, was erwuenscht und unerwuenscht ist. Dafuer brauche ich beim Hund aber einen gewissen Zustand. Und es gibt einfach Situationen die diesen Zustand beim Hund nicbt zulassen. Wenn Juri z.B. panisch ist wegen fremder Menschen, dann kann er nichts von mir annehmen. Wenn Pan hochgefahren ist, ist er aktuell vom Kopf her nicht in der Lage, etwas anzunehmen. Ein Kommando, mein Abbruch etc. wuerde nicht ankommen und es wuerde sich abnutzen. Also ignoriere ich, bis der Hund vom Kopf her wieder in der Lage ist etwas anzunehmen.. :ka:


    Klar koennte man den Hund, um den es hier geht, abbrechen. Dazu muesste der Abbruch aber sitzen und das tut er scheinbar nicht. Und ihn in dieser Situation aufzubauen, halte ich fuer grundlegend falsch! 1. messte man recht massiv vorgehen und 2. scheint das Verhalten in Ueberforderung zu liegen. Da sollte man die Ursache abstellen und nicht die Symptome :ka:

  • Zitat

    Na eben beides. Kurze Situation, wie sie neulich stattfand: Ältere Hündin buddelt ein Loch. Nixon will spielen, hüpft vor ihr rum und bellt sie an. Sie ignoriert ihn. Nixon kommt immer näher, berüht sie schon leicht. Früher oder später kommt sie kurz aus ihrem Loch rausgeschossen, auf ihn zu, bellt ihn ein paarmal an, geht dann zu ihrem Loch zurück und buddelt weiter, ohne ihn zu beachten.



    Den Ansatz mit dem Ablenken find ich aber auch gut. Das mit dem "Leckerchen suchen lassen" fand ich gut. Oder eben alternativ die Dummy-Idee? Wie würde das mit dem Dummy denn aussehen? Wir haben einen, benutzen ihn aber entweder so, dass wir ihm den werfen, dass finde ich aber zu dynamisch, wenn er eh schon aufgedreht ist oder wir verstecken ihn und er muss ihn suchen? Vielleich würde er sich schon beruhigen, wenn ich den Dummy im Ärmel verstecke, sobald er mit so was anfängt, zeig ich ihm den, vllt. ist er dann schon abgelenkt und hört auf? dann kann ich ihn absetzen lassen und loslaufen um den Dummy zu verstecken...?


    Versuchs!
    Wenn er wartet während du den Dummy versteckst wäre das ja schon der Beginn der Lösung des Problems.


    Ansonsten kannst du das Halten des Dummies ausdehnen.
    Er darf ihn statt rumspinnen ein Stück neben dir hertragen, du bleibst stehen tauscht gegen Futter und lässt ihn wieder laufen (vielleicht reicht das und er ist schon wieder "normal" - oder du machst noch was anderes "für den Kopf" (!!) mit ihm.
    Suchspiel o.ä.

  • Zitat

    Ich bin auch kein Fan von ignorieren. Ich zeige lieber, was erwuenscht und unerwuenscht ist. Dafuer brauche ich beim Hund aber einen gewissen Zustand. Und es gibt einfach Situationen die diesen Zustand beim Hund nicbt zulassen. Wenn Juri z.B. panisch ist wegen fremder Menschen, dann kann er nichts von mir annehmen. Wenn Pan hochgefahren ist, ist er aktuell vom Kopf her nicht in der Lage, etwas anzunehmen. Ein Kommando, mein Abbruch etc. wuerde nicht ankommen und es wuerde sich abnutzen. Also ignoriere ich, bis der Hund vom Kopf her wieder in der Lage ist etwas anzunehmen.. :ka:


    Klar koennte man den Hund, um den es hier geht, abbrechen. Dazu muesste der Abbruch aber sitzen und das tut er scheinbar nicht. Und ihn in dieser Situation aufzubauen, halte ich fuer grundlegend falsch! 1. messte man recht massiv vorgehen und 2. scheint das Verhalten in Ueberforderung zu liegen. Da sollte man die Ursache abstellen und nicht die Symptome :ka:


    Deswegen finde ich die "Umlenkung" in was "ruhiges positives" am besten.
    Du?

  • Wenn mein Bossitiger so hochdreht (besser gesagt, ich ihn wieder mal zu sehr hochgepusht habe beim Toben :hust: ), daß er an mir hochspringt und wild nach meinen Händen schnappt (liebevoll, zum Spiel auffordernd, also nicht schmerzhaft oder so - aber eben viel zu aufgedreht), dann sag ich nur "Schluß jetzt", ganz energisch, und geh einfach ein paar Schritte (schön aufstampfen) energisch auf ihn zu, und geb das Kommando "AB!" - das ist etwas, das er eigentlich nie wirklich gelernt hat, aber sehr gut versteht, da ich dann mit der Hand dahin deute, wo er hinlaufen soll/kann, die ganze Körpersprache dazu scheint wohl zu passen und verständlich zu sein, ich denke, ich geh dabei auch in die Richtung weiter.


    Er rennt dann so 50 Meter voraus, dreht irgendwo (spätestens nach Pfiff von mir, aber oft sogar schon vorher von alleine) um und rast wieder her zu mir. Das hilft ihm, überschüssige Energien erstmal wegzurennen, und dann aufmerksam für Kommandos zu werden (auch ist das Rennen für ihn eh das Allerbeste, das bestätigt ihn fürs mich-in-Ruhe-lassen). Dann kriegt er was zu tun, entweder Fuß neben mir laufen oder einfach ein bißchen Unterordnung (Platz und liegenbleiben, bis er abgerufen wird, während ich weitergehe), oder ich spiele sogar, während er Platz macht, gezielt (ruhig-sonst dreht er beim Zuschauen weiter hoch) mit der Kleinen, damit er Zeit hat, runterzukommen, während er so gar nicht beachtet wird.


    Wichtig ist, in dem Moment selbst innerlich gaaanz ruhig zu bleiben/werden, die Stimme ganz ruhig werden zu lassen, kein Gequietsche mehr, kein Geschrei, im Gegenteil, eher leiser werden beim Kommando-geben. Je leiser, desto eher hast Du die Aufmerksamkeit wieder. Selbst beim Laufen keine Anspannung oder so zeigen, sondern ganz bewußt gechillt daherschlendern.


    Zum Glück ist Bossi genauso schnell, wie er hochfährt/sich hochfahren läßt, wieder ruhig - sobald er merkt, ich meine das ernst, und unter der Voraussetzung, ich bring das glaubhaft rüber.


    Versuch das einfach mal - vielleicht hilft´s bei Deinem auch?


    LG,
    BieBoss

  • Wie gesagt, ich wuerd mir den Herren schnappen und auflaufen lassen. Ist er auf einem normalen Niveau, dann wuerde wohl etwas ruhiges kommen. Wobei das nichts bringen wird, wenn der Hund immer wieder ueberfordert wird. Ich finde, da muss einiges geaendert werden um einen Erfolg zu erreichen.


    Einen Juri zwinge ich ins Sitz (ja Zwang) und zwinge ihn, die Situation auszuhalten. Da findet noch mehr statt, aber das ist ja ein anderes Thema.
    Einen Pan ziehe ich gezielt hoch :hust: und nehme das, was er mir dann anbietet an um ihn in der 'Arbeit' (auf Babyniveau) extrem zu motivieren. Der kann aber auch schon recht fix (also ich finde es fix fuer sein Alter und seine kurze Zeit bei mir) umschalten in den 'Wir entspannen uns jetzt'-Modus, faehrt sich selbststaendig runter und kennt meinen Abbruch schon im Ansatz. Und er hat 'fertig' vom Grundprinzip her verstanden. 'Fertig' heisst bei uns, dass wir jetzt gar nichts mehr tun und sie sich mit anderen Dingen (schnueffeln, etc.) beschaeftigen sollen. Ich kann ihn aktuell also hochziehen, ihn etwas tun lassen und dann mit 'fertig' in den Freizeitmodus schicken. Mit dem werde ich wohl nie in eine solche Situation kommen, wie sie hier beschrieben wird.

  • Zitat

    Einen Juri zwinge ich ins Sitz (ja Zwang) und zwinge ihn, die Situation auszuhalten. Da findet noch mehr statt, aber das ist ja ein anderes Thema.


    Das ist sogar ein wichtiges Thema.
    Ich mache das übrigens genauso!


    Gerade im Sitz (das ist für den Hund eine "blöde" Situation) lernen die Hunde gut etwas auszuhalten, trotzdem nicht auszuweichen (Liegen verboten) und auf keinen Fall wegzulaufen oder unkontrolliert rumzuspringen und zu denken.


    Und abwechselnd mit "Sitz" oder "was tragen" nutze ich die "ungeplante" Energie auch für was wofür ich sie schon lange mal wollte ;-)


    "Greifen" werde ich meinen Hund allerdings nie, ich würd ihn auch gar nicht erwischen. :-)
    Damit finde ich fördert man das "weglaufen", beim zweiten Mal hält er soviel Abstand, dass man ihn immer genau NICHT erwischt;-)

  • Unserer fängt gerade auch damit an. Allerdings nur zuhause; entweder aus einem Spiel heraus, oder zum austesten, ob er das Kommando jetzt auch wirklich in diesem Moment ausführen muss. Besonders bei mir testet er ungemein aus; ich schätze, weil ich meine Position noch immer nicht ganz deutlich gemacht habe.


    Ihn da runterzukriegen ist schwierig, weil er völlig kopflos ist. Sage ich "Sitz" kläfft er mich an, geht er ins "Platz" schießt er wenige Sekunden später los und flitzt hin und her. Ganz abgesehen davon, dass er mich bedrängen will und was zum knibbeln/beißen sucht.


    Hab hier einige Anregungen gelesen, die ich mal ausprobieren werde. Wir arbeiten viel mit Apportel, viellecht kann ich damit umlenken. Ich hab keine Lust mit ihm in einen Machtkampf, sprich unterwerfen, zu gehen (wurde mir auch schon geraten). Zumal ich da irgendwann den kürzeren ziehen würde bei der Masse Hund.
    Bisher habe ich ihn, wenn ich ihn gar nicht mehr anders zu händeln bekommen habe, nach draußen gebracht und mit reinholen gewartet, bis er wieder völlig entspannt liegt. Da hier drinnen alles offen ist, ist es mit weggehen und ignorieren schwierig, weil er mir folgt und mich dann von hinten weiter animieren, austesten, zwicken will.


    Ich hoffe mal, dass es seine Junghund-Rüpel-Pubertäts Phase ist und sie nicht all zu lange anhält.
    Und ich noch den richtigen Umgang mit dieser Situation lerne. Ich denke, dass man keinen pauschalen Supertrick nennen kann, da man doch bei jedem Hund individuell handeln muss.

  • Donnerwetter. Es scheint echt viele überdrehte Hunde zu geben.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Hunde alle Ausnahmehunde sind. Vielleicht sollte man echt mal den Umgang und das Tages- bzw. Wochenpensum generell überdenken, wenn sowas häufiger vorkommt...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Also meine sind nicht ueberdreht ;D
    Ich hab bei Pan halt den Gedankengang, dass der Hund sich generell irgendwann hochfahren wird. Da er da dann aber ansprechbar sein soll, muss ich das ueben. Er lernt das nicht, wenn hochfahren nie stattfindet und er es dann einfach mal von sich aus macht. Ich fahr den aber auch nicht jeden Tag hoch, sondern nur sehr selten. Der wichtigste Teil bei uns ist Ruhe halten.
    Und ich find den kleinen Bock normal :^^:

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