Hund im Rollstuhl = unwürdiges Leben?????

  • Zitat

    Woher willst du das denn wissen? Die Rollihunde, die ich kenne, können ganz genau das... Toben, spielen, rennen.... die hätten Mozart fertig gemacht :)


    Können sie es auch ohne Rolli?


    Können sie sich ohne Rolli fortbewegen?


    NICHT kriechend, NICHT "Hinterteil hinter sich herschleifend" -


    Könnt ihr euch vorstellen, wie so was bsp. in einer Wohnung mit Teppichboden aussehen soll? Hund wetzt sich im Laufe der Zeit die Haare ab und die Haut wird wund - ganz toll.

  • Zitat

    :gut: Dem stimme ich voll und ganz zu. Und ich denke man muß es auch akzeptieren wenn der ein oder andere Halter sagt, daß er mit der Betreuung eines gelähmten Hundes überfordert ist. Sei es Zeitlich, pysisch oder psychisch.


    LG Franziska mit Till


    :gut:


    Und man muss ebenso akzeptieren, dass sich der eine oder andere einfach nicht in der Rolle des Hundeintensivpflegers oder Betreuers einen behinderten Hundes sieht, auch wenn es zeitlich, finanziell und/oder organisatorisch passen würde.

  • nein, natürlich nicht ohne Rolli :rolleyes:
    aber ohne Rolli wären sie jetzt tot, bzw würden wirklich nur in der Gegend rumrobben... und auch in der Zeit in der sie nicht im Rolli sind, sind sie nicht depremiert. dann wird gepennt oder durch die Wohnung gerobbt oder was gekaut oder sonstiges... nicht anders wie ein gesunder Hund auch, nur das der läuft und nicht robbt.
    Und natürlich müsste der Halter sich umstellen... auch wohnungstechnisch... ICH würde das gerne für meinen Hund machen. Und auch 450 Euro finde ich nicht zu viel, um meinem Hund ein Leben zu schenken.... Und ich hab warlich keinen Geldscheißer daheim.

  • Zitat

    nein, natürlich nicht ohne Rolli :rolleyes:
    aber ohne Rolli wären sie jetzt tot, bzw würden wirklich nur in der Gegend rumrobben... und auch in der Zeit in der sie nicht im Rolli sind, sind sie nicht depremiert. dann wird gepennt oder durch die Wohnung gerobbt oder was gekaut oder sonstiges... nicht anders wie ein gesunder Hund auch, nur das der läuft und nicht robbt.
    Und natürlich müsste der Halter sich umstellen... auch wohnungstechnisch... ICH würde das gerne für meinen Hund machen. Und auch 450 Euro finde ich nicht zu viel, um meinem Hund ein Leben zu schenken.... Und ich hab warlich keinen Geldscheißer daheim.


    Du erwartest also, dass man notfalls auch sein Haus/seine Wohnung, das Zuhause seiner Familie, aufgibt (verkauft), nur um für den Hund eine "behindertengerechte" Bleibe zu suchen? Sorry, aber das nenne ich naiv!

  • Damit wir uns mal ganz klar und deutlich verstehen - ich habe hier eine Hündin, die hatte vor nun 8 Jahren eine Hirnhautentzündung - das ging bis zur vollständigen Lähmung ALLER 4 Gliedmaßen.
    Kommentar der Neurologen war seinerzeit, dass einschläfern für sie die beste Lösung wäre. Nicht nur wegen der Lähmungen, sondern auch weil die Hirnhautentzündung vermutlich noch eine ganze Reihe anderer Schäden hinterlassen haben könnte, bzw. auch wegen der von ihnen vermuteten Ursache der Entzündung.


    Die ersten Monate danach waren alles andere als einfach -
    Chris also ICH weiss (im Gegensatz zu wohl den meisten "Rolli-Befürwortern" hier), was es heisst, einen Hund zu haben, der nicht gehen kann, bzw. nur mit massiver Unterstützung durch den Menschen gehen kann - auf diese Erfahrung hätte ich gern verzichtet
    -


    aber wir haben sie hinter uns gebracht, irgendwie.


    NUR - ganz sicher hätte ich ihr nie zugemutet, sich mit einem Rolli abzufinden. Mag sein, dass es Hunde gibt, die sich sofort an so ein Teil gewöhnen.


    Meine Hündin gehört da nicht dazu. Das Teil hätte ihr erst mal ne absolute Panik eingejagt - die dadurch noch verstärkt worden wäre, eben weil sie so extrem hilflos war.


    Wir hatten aber auch die Möglichkeiten - ebenerdiger Zugang zum Garten, so dass "Gassi gehen" nicht so das Problem war, eigenes Haus, so dass sowieso niemand irgendwie sich hätte gestört fühlen können.


    Im 6. Stock eines Mietshauses, evtl. noch ohne Aufzug (bzw. einer der Sorte Aufzüge, die permanent ausfallen), wäre das ne ganz andere Geschichte gewesen.

  • yane


    ich kann deine Beiträge hier vollkommen unterschreiben.



    Der Punkt ist doch z.B. auch, dass durch den Rollstuhl anatomisch einfach die Vorderläufe überlastet werden. Gerade bei einem alten, vielleicht eh schon nicht mehr ganz so fitten Hund, ist das auch nicht unproblematisch. Hätte er keinen Rollstuhl, würde er sich mal hinsetzen oder hinlegen umzu entlasten bei einem Spaziergang - mit einem Rollstuhl muss er halt laufen oder stehen, egal wie wehs vorne tut. Auch super.


    Selbiges Spiel in der Wohnung. "dann robbt er eben" ist sicher leicht gesagt - man stelle sich vor, Hund hat sich gerade eingepinkelt und robbt dann in einer Wohnung, in der vielleicht auchnoch Teppich liegt rum. Das Spiel geht 2 Tage so, dann ist der Hund wund.
    Oder, in einer Wohnung mit Treppen. Da robbt es sich auch nicht so einfach.



    Ausserdem glaube ich persönlich schon länger nicht mehr an den Mythos, dass jeder Tierhalter selber weiss, wann man am besten einschläfert - dafür sieht man viel zu oft wirklich Kreaturen, denen man wirklich sehr viel Leid ersparen könnte, wären die Tierhalter nicht so egoistisch und würden sich einbilden nocheine und nocheine Behandlung müsste sein.


    Wir stehen selbst gerade vor dieser Entscheidung. Unser alter Rüde ist an Borreliose erkrankt, welche, zusammen mit einer Verletzung, die Nervenbahnen in der Hinterhand geschädigt haben. Er kann die Hinterhand schlecht koordinieren. Noch wackelt er, mit Schmerzmitteln so durchs Leben - aber wenn der Tag kommt, an dem er hinten nicht mehr hoch kommt (wobei er gerade durch einen Angriff auchnoch vorne eingeschränkt ist...), dann darf er gehen. Ich werde es ihm sicher nicht antun, ihn dann z.B. zu zwingen ins Haus zu gehen oder großmütig zu entscheiden, dass er jetzt gerade mal laufen darf.

  • Zitat

    Du erwartest also, dass man notfalls auch sein Haus/seine Wohnung, das Zuhause seiner Familie, aufgibt (verkauft), nur um für den Hund eine "behindertengerechte" Bleibe zu suchen? Sorry, aber das nenne ich naiv!


    Von dir lasse ich mich noch lange nicht beleidigen.
    Ich VERLANGE von niemandem etwas. Ich sage nur, das ICH es für meinen Hund tun würde.

  • Irgendwie sind es ja zwei Themen:
    Einmal: siehe Überschrift...ist es per se unwürdig?
    Und zum anderen: Kann der Besitzer die Hilfe für den Hund leisten (aus verschiedenen Aspekten)


    Eigentlich baut das aufeinander auf: Gesetzt dem Fall , er kann es leisten, ist es dann unwürdig und es sollte dennoch auf einen Rolli verzichtet werden?


    Kann der Besitzer es nicht leisten (oder möchte nicht) akzeptiere ich persönlich diese Entscheidung.
    Die muss jeder für sich selbst treffen und ich selbst sage ja auch, bei meinem Mo bin ich mir nicht sicher. Bei Corey hingegen bin ich mir jetzt schon sicher, dass ich es machen würde.



    Im Übrigen: Vielen vielen Dank, Chris, dass du deine Erfahrungen so ausführlich geschrieben hast.

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    Von dir lasse ich mich noch lange nicht beleidigen.
    Ich VERLANGE von niemandem etwas. Ich sage nur, das ICH es für meinen Hund tun würde.


    Ich habe dich an keiner Stelle beleidigt.


    Und deine Aussage kommt für mich schon so über, dass nicht nur du das für deinen Hund tun würdest, sondern dass es für dich selbstverständlich ist, dass alle HH so denken.


    Aber wir beide kommen eh nicht mehr zusammen, lassen wir's also.

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    aber ohne Rolli wären sie jetzt tot, bzw würden wirklich nur in der Gegend rumrobben... und auch in der Zeit in der sie nicht im Rolli sind, sind sie nicht depremiert.


    woher weisst Du das? Kennst Du diese Hunde? Lebst Du mit ihnen? Mit allen?



    Zitat

    Und natürlich müsste der Halter sich umstellen... auch wohnungstechnisch... ICH würde das gerne für meinen Hund machen.


    Du würdest Dir ggf. eine komplett neue Wohnung suchen? Du würdest dein Haus ggf. komplett "behindertengerecht" für den Hund umbauen?


    Mal angenommen, Ihr wohnt im 6. Stock eines Mietshauses - ohne Aufzug oder mit einem Aufzug, der regelmässig ausfällt. Du hast einen grossen Hund, also ständig Treppen tragen? Zuerst Rolli runter, dann Hund runter, dann wieder Hund hoch, dann Rolli hoch.


    Umziehen? Was meinst Du, wie einfach es heute ist, eine Wohnung mit Hund zu finden? V.a. wenn Du dann noch sagst, dass Hund behindert ist und evtl. sogar inkontinent.
    Und als Vermieter würde ich mich bedanken, wenn ich so was vom Mietinteressenten nicht gesagt bekomme, sondern erst hinterher herausfinden würde. ME wäre so was durchaus ein Grund für eine Kündigung des Mietvertrags.


    Zitat

    Und auch 450 Euro finde ich nicht zu viel, um meinem Hund ein Leben zu schenken....


    Du hattest noch nie einen wirklich kranken Hund, oder?


    Um bis zum Thema "Rolli ja oder nein" zu kommen, gibt es idR bereits eine ordentliche Krankheitsgeschichte - die idR eher bei 4500 Euro rumdümpelt als bei 450 Euro. Wie Chris geschrieben hat - wer bis zu der Frage kommt, ist meist eh schon soweit zu sagen "darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an", zumindest was die Frage des Geldes betrifft.


    Die Kosten seinerzeit bei Little Yanta dürften allein in der ersten Woche die 1000 Euro Grenze deutlich überschritten haben. Allein die Fahrtkosten für über 1500 km Wegstrecke waren mit Spritkosten, Abnutzung usw. bereits im 400-Euro-Bereich. Tierarztkosten, Laborkosten, Medikamente, .......

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