Hund im Rollstuhl = unwürdiges Leben?????

  • Ich kenne Mina nicht, aber hier zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen eine Lebenssituation bewerten:


    Zitat


    Ja, das war für mich schrecklichste Tierquälerei, was mit dem armen Hund veranstaltet wurde, anstatt ihn in Ruhe gehen zu lassen.


    Zitat

    im falle der hündin mina bin ich allerdings der meinung,dass sie gerne noch lebt.denn es gibt videos und fotos auf denen sieht sie sehr zufrieden aus.dort wo sie ist wird sich allerdings auch umfangreich um sie gekümmert

  • Hm, schwierig zu sagen. Lucky ist ein Laufhund, durch und durch. Er braucht es, herumrennen zu können.
    Würde er jetzt z.B aufgrund von HD irgendwann die Hinterbeine schleifen lassen (kommt ja öfter mal vor bei Schäferhunden) und ein Rollstuhl könnte ihm ermöglichen, wieder schnell durch die Gegend zu flitzen (neben Physio etc.) dann wäre das keine Frage.
    Könnte er sich allerdings ohne Rollstuhl überhaupt nicht mehr bewegen oder nur mit großer Qual und Schmerzen, würde ich ihn wohl gehen lassen.

  • Zitat

    ob das tierquälerisch ist, kommt doch immer auf die gesamtsituation an.


    ein hund, der sich nur noch mithilfe eines rollis fortbewegen kann, benötigt wahrscheinlich von seinem frauchen/herrchen ein mehr an zeit, um im alltag halbwegs klar zu kommen. sprich, er kann nicht mehr so lange laufen, muss also öfter raus, vielleicht öfter von a nach b getragen werden (beispielsweise hier im haus mit vielen treffen). wahrscheinlich kann er nicht mehr allein gelassen werden, weil er ohne rolli nicht mehr die möglichkeit hat, zwischendurch mal aufzustehen und sich zu bewegen, sondern quasi an sein körbchen gefesselt ist. ihm muss mehr abwechselung jenseits körperlicher betätigung verschafft werden. ich stell mir das in etwa so vor wie wenn man einen auf den rollstuhl angewiesenen angehörigen im haus hat - aufwendig und zeitintensiv eben.


    wenn der hh das zeitlich leisten will und vor allem kann, ok. wenn nicht, weil job und co. das nicht zulassen, wirds in meinen augen wirklich schnell tierquälerei.


    Das sehe ich auch so.


    Es käme für mich aber auch auf die jeweilige Situation und den Hund an. Hätte dieser noch extrem viel Lebensfreude, und wäre im Haus einigermaßen selbständig, würde ich es mir vielleicht auch überlegen, einen Rolli zu kaufen.


    Ansonsten halte ich auch Einschläfern nicht für falsch.


    Aber ich fand die Dame aus Katz und Maus auch beeindruckend.

  • Na, was bin ich froh, dass die Diskussion sich wieder auf den armen betroffenen Hund konzentriert-
    denn: Vergleiche mit Menschen, die im Rollstuhl leben müssen, verbieten sich- zwischendurch kommt mir als Betroffener echt die Galle hoch- :omg:
    Ihr habt wohl -gottseidank- keine Ahnung, was das bedeutet.


    Also wirklich, lasst das bitte. Da gibt es absolut nichts zu vergleichen- und auch keine 9mm anzureichen- herrgott, was redet Ihr da eigentlich zum Teil für einen Bullshit. Habt Ihr sie noch alle- wie kann man sowas schreiben??????


    Ich ärgere mich sehr. Hund und Mensch ist in der Situation nicht zu vergleichen.
    unfreundliche und verletzte grüße,
    kathrin

  • Man merkt eindeutig, ob es dem Hund gut geht, also ob er Lebensfreude hat oder nicht.
    Ich spreche aus Erfahrung.


    Mein Rico (der leider letztes Jahr mit knapp 12 Jahren eingeschläfert werden musste), hatte genau das Problem mit der Lähmung.
    Ich hatte ihn seit er ein Welpe war und er war topfit. Mit ca. 10 Jahren ging es dann los, dass er immer wieder stolperte, mit der Zeit einknickte, dann konnten wir ihm das Gleichgewicht geben, indem wir ihn am Schwanz führen (später richtig festhalten) durften. Irgendwann konnte er seine Hinterläufe nicht mehr bewegen (Diagnose: seine Nerven haben sich nach und nach abgebaut, da konnte man rein gar nichts tun.)


    Man musste sich allerlei auf der Straße anhören: dass der Hund so leide, dass es doch Tierquälerei sei, warum man ihn nicht erlöse.
    Es war aber so: als seine Lähmung schon soweit war, dass er hinten nichts mehr spürte (es war ein Prozess von ca. 1,5 Jahren), zog er sich mit seinen Vorderläufen durch die Wohnung. Er erreichte so ziemlich alles was er wollte und brauchte (ohne Schmerzen, voll motiviert). Er begrüßte jeden wie damals, als er noch laufen konnte.
    Er freute sich tierisch, wenn man mit ihm Seil spielte, ebenso wie damals, als er noch laufen konnte. Mein Hund war durch diese Lähmung kein anderer geworden als vorher, mit dem einen Unterschied, dass er nicht mehr laufen konnte (wir wussten nicht, dass es auch so große Rollstühle gibt, er wog 38 - 40 kg).
    Als es dann soweit war, dass wir ihn doch gehen lassen mussten, haben wir es gemerkt/gespürt.
    In der Zwischenzeit wurde er inkontinent und mit der Zeit entzündete sich sein Bauch durch den Urin (er konnte ja nicht aufstehen). Da wir ihn nicht sein restliches Leben mit antibiotika vollstopfen wollten, haben wir die schwere, aber dann richtige Entscheidung getroffen ihn gehen zu lassen.
    Er hat uns spüren lassen, dass es jetzt an der Zeit war ihn zu erlösen, dass sein Körper langsam keine Kraft mehr hatte.


    ABER: Er hat wirklich 1,5 Jahre damit gelebt. Wir haben unseren Tagesrhytmus so gut es ging angepasst und er war wirklich glücklich und lebensfroh. Glaubt mir, man merkt es als Hundehalter, ob der Hund glücklich ist oder leidet. Wie oft wurde schon bewiesen, dass sich Hunde sehr gut an neue Situationen anpassen können. Man muss sie dann eben anders fördern und pflegen, als gesunde, mobile Hunde.
    Aus diesem Grund bin ich ganz Bluemeleinchens Meinung! :gut:

  • Ich nehme an, dass ihr alle diese Hündin ohne Beine meint:
    http://www.db-tierhilfe.de/mima-drjanovo.php ??


    Jetzt, wo ich nicht in dieser Situation bin, kann ich hier viel schreiben. Sagen, dass ich meine Hunde einschläfern lassen würde, wenn sie sich nicht mehr frei bewegen könnten etc. Aber ich würde das wohl anders sehen, wenn ich es wirklich entscheiden müsste.


    Deswegen will ich kein Pauschalurteil geben.


    Ich könnte es mir schon für meine Hunde vorstellen.


    Aber wenn dahinter nur ein "Gut-Mensch-Gedanke" steht, habe ich dafür kein Verständnis.

  • Wenn der Hund Spaß und Lebenswillen hat, man selber Zeit und bereit ist das zu leisten und keine Schmerzen, definitiv.


    Ich wollte mal eine gelähmte Hündin nehmen und habe mich daher recht intensiv informiert.
    Leider passte es nicht wirklich vom Tagesablauf, da diese Hunde doch mehr Pflege brauchen, versteht sich.


    Ich habe viele Freunde, die im Rollstuhl sitzen, aber ich denke nen Vergleich kann man hier nicht ziehen...


    LG Sabrina

  • Zitat

    Nur den Anfangsthread gelesen:
    Ja, das hat für mich mit einem hundewürdigen Leben nix mehr zu tun!!!


    Dito, sehe es genau so.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!