S-Bahn fahren wird langsam unmöglich...

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    Das mit dem Dufthalstuch wäre zu probieren, kann bei noch nicht so schrecklichen Situationen helfen, also beispielsweise das Betreten des Perrons entspannter machen.


    Ah, also sozusagen wenn die Angst noch nicht oder kaum da ist. Ja, das könnte funktionieren, dachte gar nicht daran den Duftstoff vorher anzuwenden.


    Zitat


    Das Weggehen vom Angstauslöser würde ich als negative Verstärkung einstufen - ein dem Hund unangenehmer Reiz wird weggenommen, bzw. abgeschwächt. Negative Strafe wäre IMHO das Ausbleiben einer erwarteten Belohnung, oder das Entfernen von etwas Angenehmen. :???:


    huch, du das kann sein :ops: ich bringe das öfters mal durcheinander und muss es nachlesen...



    edit: ich sehe gerade was 'Honig' betreffend des Tuches geschrieben hat - sorry Olli, hab ich nicht richtig oder überlesen :ops:

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    Das Weggehen vom Angstauslöser würde ich als negative Verstärkung einstufen - ein dem Hund unangenehmer Reiz wird weggenommen, bzw. abgeschwächt. Negative Strafe wäre IMHO das Ausbleiben einer erwarteten Belohnung, oder das Entfernen von etwas Angenehmen. :???:


    Stimmt - hast vollkommen recht! :) Manchmal tu ich mich mit dem Einordnen noch schwer. :headbash:

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    Nä, Negative Bestärkung - das gehen zum "bösen" Objekt wird dadurch doch öfter auftreten!
    Hier:
    http://functionalrewards.com/
    gibt es eine Seite, die sich damit beschäftigt, wie man negative Bestärkung auf sehr nette Art für das Training einsetzen kann. Traditionell wird negative Bestärkung meistens mit positiver Bestrafung zusammen eingesetzt - man macht so lange druck, bis das Tier macht, was man will, dann läßt man den Druck nach, und dieses Nachlassen wirkt dann als Bestärkend.
    Grisha macht das mit sehr sehr sehr wenig Druck - also bei Angstproblemen z.B. so, dass der Hund immer noch "operant" ist, es wird nicht mit flooding gearbeitet, und der "Reiz" ist so gering, dass er wahrgenommen wird, der Hund aber noch gewünschtes Verhalten anbieten kann - das wird umgehend gemarkert und dann mit "weggehen" (entweder des Reizes, oder des Hundes) bestärkt.


    Zitat


    Hmm, all diese Begriffe immer :) nein ich glaube das ist immer noch positive Belohnung,


    das kommt darauf an, was man unter "hinzufügen" versteht - wenn du definierst, dass als Bestärkung
    "größere Distanz" hinzugefügt wird, dann ja - wenn Du "wir entfernen den Reiz" als "wir nehmen was aus der Umwelt weg" definierst, dann ist es negative Bestärkung. Man sieht schon, dass das mit den Definitionen nicht so ganz einfach ist - bei Leckerchen als Belohnung ist das eindeutiger - entweder man gibt es, oder eben nicht ;D

    Zitat


    aber eben von der Bewegung her weg vom 'Angstobjekt', da dies in einer Angstsituation das oberste Ziel des Angsthasen ist. Er wird also für seinen Mut, sich auf das Angstobjekt zu zubewegen mit Futter (und Klicker) belohnt, gleichzeitig wird die Belohnung für ihn gesteigert weil sie in die Richtung geht, in die auch sein Nervensystem gehen würde.


    Das ist auch der Grund, wieso ich das nicht 'schönfüttere'. Er muss aktiv werden in dem er meine Hand anstupst, die sich immer wieder in einer anderen Position befindet. Manchmal gehe ich einen Schritt auf den Zug zu, dann muss er sich selber auch in eine andere Position bringen. Erst dann wird er belohnt. Beim schönfüttern könnte er einen laaangen Hals machen und kommt so ans Futter ran, ohne dass er für sich etwas verändern muss.


    Das kommt ein bissi drauf an, wie du das "Schönfüttern" genau machst. Wenn Du mit dem Futter nicht zusätzlich lockst, dann kannst Du das als Trainingseinstieg ganz gut benutzen, um den Fuß in die Tür zu bekommen. Auf Dauer ist das aber nicht besonders wirksam, weil Gegenkonditionieren alleine nicht besonders stabil ist.
    Deshalb würde ich es immer mit funktionalen Bestärkern (hier: dem Entfernen vom "Bösen Dings") kombinieren. Auch eine alternative Aufgabe hilft möglicherweise - zum Beispiel könnte man eine Targetaufgabe geben - ein Bodentarget, dass Richtung des "Bösen Dings" wandert (nicht immer NUR näher, manchmal auch wieder weiter davon weg, damit der Hund nicht das gefühl bekommt, dass es mit jedem Trainingsschritt immer schwerer und schwerer wird). Handtarget kann man auch nehmen, das hat dann aber , weil man selber dazu näher am Bösen Dings stehen muß, auch wieder einen "lockenden" Aspekt, der den Hund in einen Konflikt führt: er möchte gerne zu Dir und den Fingertouch machen, aber dazu muß er näher... Bei einem Bodentarget kann man das Target näher an das Böse Dings stellen, als sich selber und man kann sich selber sozusagen als Belohnung aufbauen, indem der Hund nach dem Berühren des Targets zurück zu seinem Halter kommt, weg von dem BD und dann vielleicht noch ein Leckerchen als Extrabonus... Das sind ja drei Wünsche auf einmal, es muß ein Ü-Ei sein :D

  • aha! hmm, dann könnte ich ja einen Targetstick dafür nehmen. Denn ein Bodentarget ist auf dem Bahnsteig etwas blöd, weil es ziemlich unberechenbar ist wie viele Leute aussteigen werden und wie voll dann der Bahnsteig werden wird.


    Aber wenn ich einen Stick mit Ball vorne nehme, den sauber aufbaue und dann anstelle des Handtargets verwende, kann ich ihn damit auch in andere Positionen führen, die Belohnung aber bei mir gebe - also weg vom Objekt. Oder?


    Interessant finde ich die Wirkung der hohen Klicker-Frequenz. Wenn er unsicher wird, auf Geräusche reagiert, dann sieht man förmlich wie ihn die Klick-Frequenz wieder hierher holt - 'ah, da war doch was positives'.


    Danke für die Tips !! :gut:

  • Hallo,


    wir haben das mit Joschis Bahn-Angst durch Sturheit und Gewöhnung wegbekommen - und mit einem K9-Geschirr.


    Das K9-Geschirr bekommt er immer noch an, wenn wir Bahn fahren, was jetzt aber echt problemlos geworden ist.


    Problem waren RE-Bahnen mit den vielen Stufen: Hund am Griff packen und reinhelfen, als Kommando haben wir "Rüber". In der Bahn hat er dann an einer Stelle ruhig zu sitzen. Nur das habe ich korrigiert, wenn er doch mal aufgestanden ist, sonst bekam er keinen Zuspruch.


    Anfangs hat er total in diesen Bahnen gezittert und gehechelt, das habe ich einfach nicht beachtet. Irgendwann gab es dann den Moment, wo er sich ganz cool hingelegt hat.


    So viel zu unseren Erfahrungen.


    Liebe Grüße,


    Ingo


  • Das funktioniert nur bei Hunden, die zu schneller Habituation neigen. Leider sind diese Hunde in der absoluten Minderheit.


    Der "häufigere" Weg wäre: Hund findet die Bahnfahrt gruslig, dann die Bahn, dann die Gleise, dann die Treppe zu den Gleisen, dann den ganzen Bahnhof, dann den Weg zum Bahnhof, dann gibts noch Hunde, die sich das Wetter merken, was zur Zeit auf dem Weg zum Bahnhof war und haben dann vor Wolken Angst...


    Anst zieht leider sehr schnell Kreise, bei einigen Hunden dank versntwortungsvoller Zucht ein bisschen sehr schnell :(

  • Dieser Hund ist einfach zu schlau.


    Gestern musste er mit ins Büro. Dafür nehme ich mir reichlich Zeit damit ich je nach einfahrendem Zug flexibel bin.


    Ich komme also mit Caron auf den Bahnsteig wo bereits ein Zug stand. Ein alter Zug. Allerdings haben die in der Mitte einen neuen Teil eingehängt. Ich dachte; probierst es aus ob er einsteigt. Wir gehen also am Zug entlang, zuerst vorbei an alten Wagons, alles kein Problem, schwänzel, schwänzel. Dann kommt der neue Teil.
    Hund bleibt stehen, Rute runter, er sperrt sich komplett. Also eine Tür weiter zum alten Teil des Zuges.
    Hund kommt freudig mit, Rute schwänzelt und er steigt ohne Probleme ein...

  • Hab jetzt niht alles gelesen, aber ich würde jetzt speziell diese "häßlichen" Geräusche schönfüttern: freut euch, wenns zischt, und zieht das Leckerli raus.


    Aber dazu muß er natürlcih erstmal im Zug sitzen.... ;-)


    LG,
    BieBoss

  • ja.. eben... bleibt die Frage was zu tun ist wenn du einsteigen willst, aber der Hund sperrt sich mit 30kg dagegen.


    Geräusch schönfüttern geht nicht, dafür ist das Geräusch viel zu selten. Das Problem liegt eher daran, dass die ganze Komposition viel lauter ist, schlechter isoliert und rumpelt wie nur was im Vergleich zur alten. Dort ist alles gedämpft.

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