Junghund pöbelt andere Junghunde an
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Hallo,
ich mal wieder mit meinen vielen kleinen Problemchen :)
Es geht darum, dass Campino nun ja seit einigen Wochen angefangen hat in der Hundeschule den Macker raushängen zu lassen und alle sich ihm unterwerfen müssen. Die Trainerin lässt laufen, damit die Hunde vernünftige Kommunikation erlernen können. Es sei denn, dass es zu Raufereien kommt, da wird sofort eingegriffen. Nun Campino geht also mit Imponiergehabe auf die anderen zu und wenn diese Beschwichtigen ist es auch soweit gut. Eine Hündin sieht das aber nicht so ein und es kam mehrfach zu Raufereien. Nun dürfen die beiden nicht mehr zusammen in den Freilauf. Heute waren wir in einer anderen Gruppe, wegen Schlechtwetter war aber nur ein fremder Hund dabei. Ein Golden Retriever Rüde, minimal jünger als Campino. Er also wieder imponiert und auch geknurrt, aber dann war es gut. Die Trainerin hat viel erläutert und bei Campino viele Anzeichen der Unsicherheit gesehen (Lefzen lecken, Schnüffeln etc.). Sie meint, dass er nur so Mackerhaft tut. Sie überlegt ihn mal mit ihrer erwachsenen Hündin zusammen zu lassen, die sich nix gefallen lässt. Sie würde ihn nicht verletzen, würde sich aber auch nicht anpöbeln lassen. Bisher hat Campino solches Verhalten allerdings nur anderen Junghunden gegenüber gezeigt. Bei erwachsenen Hunden ist er eher ängstlich und vorsichtig. Wobei er den kastrierten Labbirüden von meinen Bruder sehr oft zu besteigen versucht. Der windet sich zwar raus, gibt Campino aber keine klare Ansage. Die bekommt er in dem Fall von mir (runterpflücken und ein Nein), wenn er es nicht sein lässt.
Gut, meine Fragen:
1. Ist Campinos Mackergetue normal für sein Alter ( fast 7 Monate)?
2. Sollte ich erzieherisch eingreifen und ihm zeigen, dass ich das Verhalten ätzend finde? Oder lernt er es am besten, wenn andere (erwachsene) Hunde ihn massregeln? Bzw. kommt mit dem Alter/den Erfahrungen die Souveränität und ich muss keine Angst mehr vor Raufereien haben, falls jemand nicht gleich beschwichtigt?
3. Zeigt es, dass er gegenüber anderen Hunden immer eher dominant sein wird? Er wird ja erwachsen und dann wird er womöglich im Freilauf bei jedem anderen Hund Imponiergehabe zeigen...dass er lernen muss an der Leine andere Hunde zu ignorieren, ist ja sowieso klar.
LG, Marike
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Wie läuft das ganze denn ab? Rennt er auf andere Hunde und knurrt dann? Knurrt er nur Hunde an die sich in seiner Nähe aufhalten?
Wie reagiert Campino denn wenn Ihr ihn rauspflückt??
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Hallo,
das läuft verschieden ab. Entweder wollen die anderen Hunde bei ihm und seiner besten Freundin mitspielen, dann macht er sich groß (sträubt die komplette Rückenpartie) und steif und knurrt oder er geht von sich aus auf die anderen mit entsprechender Körperhaltung zu. Raufereien gab es bisher aber nur, wenn er von sich aus auf die anderen zugegangen ist. In der anderen Situation lenkt seine Freundin ihn im Grunde ab und will weiterspielen. Er knurrt auch nur, wenn er direkt an den anderen dran ist. Seine Freundin hat er noch nie angeknurrt oder ähnliches. Die hat Narrenfreiheit.
Wenn wir ihn rauspflücken wehrt er sich nicht dagegen, aber er zeigt auch keinerlei Beschwichtigungsgesten. Er bleibt auch größtenteils auf den anderen Hund fixiert.
LG, Marike -
Wie sieht es denn aus wenn seine Freundin nicht dabei ist? Milow durfte z.b gar nicht mehr mitspielen wenn eines *seiner* Mädels dabei waren. Weil er immer gemeint hat diese verteidigen zu müssen. Ohne seine Mädels war er ein Lamm und mittlerweile hat er verstanden das die Mädels sich selbst wehren können und darf wieder mit laufen.
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Das kann ich gar nicht sagen. Er zeigt das Verhalten ja nur in der Hundeschule und da ist seine Freundin immer dabei. Es hängt aber nicht mit dem Hundeplatz an sich zusammen, da wir gestern in der Stadt Training gemacht haben. Das wäre natürlich das einfachste, wenn er nur meint Juna verteidigen zu müssen. Gegenüber erwachsenen Hunden macht er das aber nicht. Also auch nicht, wenn Juna dabei ist. Und er macht es eben auch dann, wenn Juna bei ihrem Frauchen sitzt und der andere Junghund kein Interesse an ihr bekundet hat. Sprich: "Ach Man, mir ist langweilig, Juna spielt nicht mit mir, dann geh ich mal ne Runde die andern unterdrücken..." Er begrenzt gern deren Wege etc. solange alle kuschen ist es gut, aber wehe jemand meint nicht nach seiner Pfeife tanzen zu wollen. Seeehr unsympathisch so ein Verhalten :/
LG, Marike -
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Ja dieses Verhalten ist definitiv sehr unschön. Dein Junghund pöbelt rum. Ich würde mich mit der Trainerin besprechen und ihn erstmal an der Leine lassen oder ihn nur noch mit erwachsenen Hunden zusammen lassen. Er testet seine grenzen aus und sucht sich dabei vermutlich schwächere aus. Das geht in meinen Augen gar nicht.
Milow geht regelmäßig zu Spielgruppen für große Hunde und seid dem hat sich sein verhalten deutlich verbessert.
Wäre dies nicht auch eine Möglichkeit für euch?
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Hallo,
ich muss mal sehen. Diese Woche ist erstmal das letzte Mal Hundeschule, dann macht die Trainerin Urlaub. Aber ich werd mal mit ihr darüber sprechen. An sich bestimmt ne gute Idee. Die Hündin, die Campino jetzt auf dem Kieker hat, war als Welpe schon recht aggressiv und hat oft die andern angegriffen. Sie musste dann zu älteren in die Gruppe und hat dort einstecken müssen. Als sie dann in unsere Gruppe zurück kam, war sie quasi kuriert. Sie war noch einmal ein bisschen heftig, aber abgesehen von dem Stress mit Campino läuft sie jetzt richtig gut mit.
Es ist so komisch, dass Campino sich so verändert hat. Anfangs in der Hundeschule hatte er immer total Angst vor den anderen Hunden. Nur mit seiner Freundin hat er gespielt. Nach und nach hat er wenigstens manchmal mit anderen gespielt, wenn auch nie wilder. Er war übrigens nie Opfer von der rüpeligen Hündin. Sie hatte sich auch immer die kleineren ausgesucht.
LG, Marike -
Ich antworte mal frisch und frei
1. Ist Campinos Mackergetue normal für sein Alter ( fast 7 Monate)?
Ich sag mal ja. Natürlich gibt es auch die ruhigen Exemplare, aber generell spielt der Hormonhaushalt "verrückt" und der Hund versucht allem nachzugehen, was sein Körper und Hirn ihm vorgibt. Noch ist er auf der Suche nach seinem Ich und erkennt, ich bin ja wer2. Sollte ich erzieherisch eingreifen und ihm zeigen, dass ich das Verhalten ätzend finde?
Ja. Je früher und eindeutiger er lernt, dass auch DU regulierend eingreifst, desto eher entstehen die "guten" Verknüpfungen im Hirn und "Ach ja, das andere der Leine redet ja auch noch mit".Oder lernt er es am besten, wenn andere (erwachsene) Hunde ihn massregeln?
WENN diese ihn ANGEMESSEN maßregeln, lernt er es in Sachen Artgenossen am effektivsten. Aber für einen übersprudelnden Junghund braucht es viele verschiedene Hunde mit korrektem Sozialverhalten. Ansonsten pickt sich die "Dicke Hose" die Schwachen raus und die, wo SEIN Verhalten Erfolg hatte.Bzw. kommt mit dem Alter/den Erfahrungen die Souveränität und ich muss keine Angst mehr vor Raufereien haben, falls jemand nicht gleich beschwichtigt?
Nichts "verwächst" sich im Alter. Hat die Jugend Erfolg an den "falschen" Stellen gebracht, wird diese Strategie beibehalten - und je nach Motivation oft oder selten gezeigt.
3. Zeigt es, dass er gegenüber anderen Hunden immer eher dominant sein wird?
Es zeigt erher, dass dein Hund ein Stratege wird, sich "Opfer" explizit sucht und schnell gelernt hat, was er sich wo, bei weim, mit wem erlauben kann. Je öfter er als "Sieger" aus Situationen herausgeht, in denen er andere Hunde in die passive Demut gezwungen hat, desto wahrscheinlicher wird das Verhalten bei fremden Hunden.
Du musst auch bedenken, es geht nicht nur um deinen Hund in diesen Situationen. Auch der andere Hund macht eine Erfahrung - und die ist im ungünstigsten Fall halt negativ und zerstört evtl. Trainingserfolge des anderen Halters bzw. bringt diesem neue Probleme. -
Hallo Claudia,
vielen Dank für deine Antwort! :)
Schade, dass er erkannt hat, dass er in der Hundeschule der Größte und Stärkste ist. Als er seine Ängstlichkeit ablegte, hat er erst ne ganz tolle Entwicklung gemacht und wirklich süß mit den kleinen Hunden gespielt. Ein bisschen jagen mit Rollentausch ohne ihnen Angst zu machen und sich dann auch manchmal hingelegt, so dass die Kleinen auf ihm rumturnen konnten. Tja und jetzt ist es peinlich für mich. Ich schäme mich dafür, wenn er sich so prollig benimmt. Und denke eben auch immer, was macht das mit den anderen Hunden. Die machen ja auch blöde Erfahrungen - im schlimmsten Fall kriegen sie Angst vor großen Hunden. Wobei er das Verhalten erst zeigt, seit wir die Gruppen neu gemischt und nach Hundegröße geteilt haben. Nur leider ist er unter den Großen immernoch der Größte.
Ich werd am Freitag mit meiner Trainerin sprechen und sie fragen ob sie eine geeignete Gruppe hat, in der souveränere, ältere Hunde sind. Aber vom bisherigen Verhalten her ist es wahrscheinlich, dass er dort sowieso direkt eine beschwichtigende Haltung einnimmt und gar nicht versucht prollig zu sein. Jederfalls müssen die "Ich bin der Obermacker!" Erfahrungen aufhören.
Ja, ein Stratege scheint er zu sein. Auch in anderen Bereichen. Er kontrolliert ja auch Besucher und dort besonders diejenigen, die Unsicher gegenüber Hunden sind. So war es zumindest, jetzt muss er dann immer auf seinem Platz bleiben. Hmh, wäre schön, wenn charakterlich noch ein wenig Spielraum in der Entwicklung drin ist :/ der Labbi von meinem Bruder z.B. mag einfach alles und jeden und hat überhaupt kein Interesse an Pöbeln oder sonstige Machtspielchen. Seine einzige Massregelung gegenüber Campino ist es, wenn der zu sehr mit Spielaufforderungen nervt, dass er drauf eingeht und ihn dann quasi in Grund und Boden rauft (spielerisch) - ihm also zeigt "Ich bin immernoch der Stärkere!" Danach lässt Campino ihn dann ein Weilchen in Ruhe, weil er es dann doch blöd findet beim Spielen nur auf dem Rücken liegen zu können. So wird Campino natürlich nie werden, aber das ist für mich ein richtig sympatischer Hund. Vielleicht, wenn die beiden ganz viel zusammen sind - vielleicht färbt dann noch ein bisschen auf Campino abnein, ich weiß, er lernt eher, dass er sich ruhig distanzlos gegenüber anderen Hunden benehmen kann, weil Rudi ihm zuviel durchgehen lässt. Er hat auch noch andere Hundekontakte und drei Damen aus dem Umkreis zeigen ihm immer wieder, dass er ihnen von der Pelle rücken soll. Das akzeptiert er dann auch. Bei fremden Hunden hält er sowieso von sich aus Abstand - bis jetzt. Das ängstliche Hundekind wird ja gepuscht durchs Testosteron zu einem richtig selbstbewussten Riesenhund. In den letzten 1 1/2 Monaten hat er charakerlich eine unheimliche Veränderung hingelegt. Ist wohl normal, aber für mich eine neue Erfahrung (der erste Welpe und überhaupt der erste richtig eigene Hund).
LG, Marike -
Heute war ja das letzte Mal Hundeschule für dieses Jahr und es lief sehr gut. Wegen dem schlechten Wetter und zwei Absagen hat die Trainerin unsere Junghundgruppe mit einer Gruppe von fast erwachsenen Hunden (zwischen 1 und 2) zusammen gelegt. Den älteren beiden gegenüber hat Campino direkt beschwichtigt und ansonsten war noch eine Junghündin mit dabei, die er auch immer sehr stark begrenzt und auch schon einmal angegriffen hatte. Heute hat er sie sogar mit sich und seiner besten Freundin spielen lassen. Er hat zwar körpersprachlich gezeigt, dass er ihr überlegen ist, aber es war weit vom Pöbeln entfernt. Der ältere Rüde hat erzieherisch auf ihn eingewirkt. Also wenn er mit imponierender Haltung die andere Junghündin beeindrucken wollte, hat er ältere Rüde ihn kurzfristig abgedrängt und ausgeschlossen. Er durfte aber immer wieder mitspielen und hat es dann auch ganz sein lassen mit dem Imponiergehabe. Die Trainerin will nun beide Gruppen zusammen lassen, da die Konstellation sehr gut zusammen gepasst hat und beide Gruppen mit normalerweise 3 und 4 Teilnehmern sowieso sehr klein sind. Alle gleichzeitig sind sowieso fast nie da und vom Trainingsstand sind wir relativ gleich, da die andere Gruppe anscheinend keine ehemalige Welpengruppe von ihr ist. Am 13.01 gehts weiter, jetzt gibts erstmal ne Pause...
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