rechtliche Handhabe von Förster/Jäger

  • Zitat

    Doch, für Jäger ist das so einfach. Das Gesetz ist da nunmal eindeutig, ein wildernder Hund darf erschossen werden.
    Allerdings sind das die wenigsten Jäger, die wirklich auf nen Hund schießen würden. Viele Jäger haben ja selber Hunde und würden wohl eher das Gespräch mit den HH suchen.


    Kannst Du mir bitte das "wildern" definieren?
    Das ist nämlich etwas, was mir noch immer nicht so richtig klar ist. Eine unserer Hündinnen hat wirklich so gut wie immer eine Spur in der Nase und ihr Spurlaut erklingt fast dauerhaft, wenn wir auf Feldwegen, über Wiesen oder durch den Wald laufen. Ist das Schnüffeln auf einer Fährte schon wildern? Oder ist Wildern wirklich das Hetzen von Wild?


    Ich würde sagen, das Hetzen, habe da aber leider auch vor Jahren schon von einem Jagdpächter eine andere Aussage gehört. Er wollte meinen auf einer Wiese tobenden Hunde abknallen, obwohl dieser beim ersten Pfiff zu mir kam. Aber der Jagdpächter meinte, der Hund sei außerhalb meines Einwirkungsbereiches und war auch nicht einsichtig, als ich ihn fragte, wieso dieser Hund dann nach dem Pfiff neben mir stand.


    Viele Grüße


    Doris

  • Nun, die Frischlinge hat mein Liebster im Wald gefunden und es dauerte 3 Tage bis der entsprechende Jäger ausfindig gemacht werden konnte. Er war Anfänger und seine Kollegen, die dabei waren, ließen ihn im Stich, er verlor die Nerven und flüchtete. Es tat ihm später alles sehr leid, er brachte die überlebenden Frischlinge in einem Wildpark unter.


    Die Wildschweinleiche habe ich selbst letzten Winter gefunden und gemeldet, aber da wurde mir eben dies mit der Zuständigkeit erklärt, passiert ist nix. Das Gerippe liegt immer noch dort.


    Die Ausweidung des Wildschweins habe ich letzte Woche selbst gesehen, als ich mit Bluey langs gejoggt bin. Zuständig war wieder keiner, liegt eben in jenem Grenzgebiet, wo auch das Gerippe liegt...


    In eben jenem Gebiet lief auch der "Möchtegern-Jäger" rum...


    So ist das halt, wenn so ne "Grauzone" existiert und die schwarzen Schafe das ausnutzen.


  • wie auch immer das mit dem Wildern definiert wird laut Gesetzt...es ist im Grunde doch vollkommen egal...wenn ein Jäger die Aussage macht er hat den Hund auf "frischer Tat" beim Wildern erlegt, dann ist das für gewöhnlich einfach FAKT!!!! denn...hier steht Aussage gegen...Ausage...und...wenn der Hund gewildert hat, ob er dies nun ausgeübt hat od. nicht...und das ein Grünrock behauptet der es auf soetwas abgesehen hat, dann wird das so auf seinem Konto im Plus verbucht...sehr wenige HH haben den Schritt über die Beweislast im Nachhinein gewagt und noch weniger haben den Kampf "gewonnen"...
    Definition: wildern -> = pure Willkür...sonst garnichts!!!


  • Huhuu,
    nee, definieren kann ich dir das nicht soweit ich weiß ist das Auslegungssache. Für mich ist "wildern": das Wild rennt voraus, der Hund hinterher. Ich meine mich aber auch erinnern zu können ( Männe hat dieses Jahr seinen Jagdschein gemacht), dass das Schnüffeln auf einer Fährte auch als wildern ausgelegt werden kann (sofern der Hund dabei nicht mehr im Einwirkungsbereich des Halters ist). Wobei der "Einwirkungsbereich" auch wieder Auslegungssache ist :headbash:. ABER der Jagdpächter, der deinen abrufbaren Hund abknallen wollte, war definitiv nicht im Recht, da du den Hund ja unter Kontrolle hattest.


    Nun ja, ich hoffe auf jeden Fall darauf, dass das Jagdgesetz bald geändert wird (wird wohl im Moment in mehreren Bundesländern diskutiert), sodass der Abschuss von Hunden nur noch in extremen Härtefällen und nur noch mit behördlicher Genehmigung erlaubt wird. Das würde zumindest der Großkotzigkeit und Willkür, die der ein oder andere Jagdscheininhaber an den Tag legt, ein Ende bereiten.


    Wobei ich auch sagen muss, dass ich den Ärger der Jäger teilweise auch verstehen kann, wenn die Leute ihre Hunde unkontrolliert mitten durch den Wald rennen lassen.


    LG

  • Zitat


    Was aber die Schilder betrifft (bei uns gibt es keine), sind die von den Jägern aufgehängt worden oder von der Stadt??? Weißt du das???


    Das weiß ich jetzt nicht mehr genau von wem die Schilder die ich letztens gesehen habe aufgestellt worden sind. Die Schilder die ich - schon etwas länger her - gesehen haben wurden soweit ich weiß nicht von der Stadt aufgestellt!

  • Zitat

    Kannst Du mir bitte das "wildern" definieren?
    Das ist nämlich etwas, was mir noch immer nicht so richtig klar ist. Eine unserer Hündinnen hat wirklich so gut wie immer eine Spur in der Nase und ihr Spurlaut erklingt fast dauerhaft, wenn wir auf Feldwegen, über Wiesen oder durch den Wald laufen. Ist das Schnüffeln auf einer Fährte schon wildern? Oder ist Wildern wirklich das Hetzen von Wild?


    Das ist von Bundesland zu Bundesland ein wenig unterschiedlich definiert. In NRW gilt ein Hund als wildernd, wenn er - außerhalb des Einwirkungsbereiches seines Halters - erkennbar dem Wild nachstellt. Dazu muss der Hund das Wild nicht hetzen - theoretisch reicht es auch schon, wenn der Hund die Nase am Boden hat und der Jäger dies als Wildspur-Verfolgen deutet. Und die Formulierung mit dem "Einwirkungsbereich" ist echt ein Witz. Ich hatte auch schon so einen Schlauberger in Grün, der mit seinem Jeep herangebraust kam, um mir zu erklären, mein Hund würde in den Rheinwiesen außerhalb meines Einwirkungsbereichs stöbern und somit wildern. Doppelpfiff, Hund kam sofort herangeschossen und saß neben mir. Reaktion des Schlaumeiers darauf: Äh ja, aber trotzdem....


    Nichts Gegen Jagd und Jäger, aber die Gesetzgebung diesbezüglich bzw. die Formulierung ist ein schlechter Scherz. Aber das stört die meisten Hundehalter offensichtlich nicht, weil ihnen wohl die Phantasie fehlt, dass es ihren eigenen Hund mal treffen könnte.

  • Zitat

    Ich sagte ihm dann, dass ich ja zumindest weiß, WER meine Hunde abgeknallt hat, wenn sie dann irgendwann tot am anderen Ende der Schlepp liegen, weil er tagsüber jagen geht (O-Ton: Er geht dann jagen, wenn er Zeit dazu hat :roll:) und deshalb nichts anderes vor die Flinte kriegt.



    Ja und solche Kommentare sind halt auch immer extrem deeskalierend.



    Es ist keinesfalls verboten auch tagsüber zu jagen, auch wenn manch anderer da dann Gassi gehen möchte :roll:
    Das der ein oder andere Jäger irgendwann schon reichlich genervt ist, wenn er sich öfters solche Dreistigkeiten antun muss, ist doch echt naheliegend.




    Wie so vieles ist eben einiges Grauzone und viele Hundehalter sehen dann im Bezug auf ihren Liebling halt auch einiges anders als ein Aussenstehender - ich kann garnicht mehr sagen wie viele Hundehalter ich schon erlebt hab, da war der Hund gerade noch ein paar Meter hinterm Kaninchen oder dem Reh, aber gewildert hat der nicht, der erwischt das ja eh nicht und wenn dann weiss er garnicht wie er das machen soll.
    Natürlich gibts überall Idioten, aber mir erschließt sich echt nicht, warum man es gerade noch mit derartigen unnötigen Kommentaren darauf anlegt, dass ein schlechtes Verhältnis entsteht.


    Man sieht sich im Leben immer zwei mal und es wird vielleicht der Tag kommen, da braucht man vielleicht auch das Wohlwollen eines Jägers. Ob es sich dann wirklich gelohnt hat, mal wieder ordentlich Frust an wem auszulassen, wird sich zeigen.


    Der hier zuständige Förster (auch Jäger) hat mich im übrigen, nachdem er mehrfach gerissenes Wild gefunden hat auch in nicht unbedingt freundlichen Ton angesprochen (nein, nicht beleidigend aber schon gereizt) - er hat ne normale Antwort bekommen, kein Gepampe - und ich habe, im Gegensatz zu diversen anderen Hundehaltern (deren Hunde natürlich nie nie nie wildern), niemals mehr ein Problem mit ihm gehabt.

  • Zitat

    [Ich lief um 15:30 Uhr mit Mila und Zampa (beide an der 15 Meter-Schlepp) bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel über Felder und Wiesen, die an Wälder grenzten.



    Hallo Schlaubi, leider OT aber kannst du mir kurz erklären, wie du zwei Hunde an der Schlepp händelst?
    Würde das gerne mit meinen auch machen, aber weiß nicht so richtig wie. Ich lasse die Schlepp nicht schleifen, sondern wickel sie immer auf. (Wenn meine Digge mit 20 Meter Anlauf in die Leine knallt, dann flieg selbst ich hinterher).


    Würde auch mal gerne wieder "entspannt" mit beiden Hunden durch den Wald/wildreiches Gebiet.


    Liebe Grüße
    Nele

  • § 33 Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz, Absätzt 1, 6 und 7.
    Der Link dazu für alle Rheinland-Pfälzer und diejenigen die sich mal dort aufhalten:


    http://landesrecht.rlp.de/jpor…ce=0.0#jlr-JagdGRP2010pG6



    Absatz 6 und 7 einfach mal genau durchlesen und merken. Denn da steht ganz klar, was sie dürfen und was nicht.
    Dahingehend ist es gegenüber dem alten LJG (vor Juli 2010) für Jäger jetzt sogar schwerer geworden, Hunde und Katzen einfach so zu erschießen.
    Hunde/Katzen müssen eindeutig beim Wildern Wild auch gefährden und es darf nur dann auf sie geschossen werden, wenn sie nicht durch andere Möglichkeiten vom Wildern abgehalten werden können.
    Nichtmal eine vorübergehende offensichtliche Entfernung vom Besitzer (der sich ja immerhin noch durch Rufen und Pfeifen bemerkbar machen wird) berechtigt dazu!
    Soweit die Theorie....die Praxis mag leider oft anders aussehen und ich kenne in meinem Bekanntenkreis allerdings keinen Jäger, der nicht irgendwie versucht den Besitzer herauszufinden und entsprechend verwarnen zu lassen.
    Da schießt niemand so einfach einen Hund ab, aber viele drohen natürlich allzu gerne damit.
    Wenn ich dann aber auch andererseits Hundeführer sehe, die ihre Hunde unbedarft durch den Wald streifen lassen und die sind dann des öfteren mal so 'ne halbe Stunde unterwegs und "bespassen" sich selbst, verstehe ich auch den Brass der Jäger, denn von einem Hund gescheucht zu werden kostet das Wild viel Kraft und bringt unnötige Unruhe in den Wald.
    Das muss halt auch nicht mutwillig sein.
    Gegenseitig Rücksichtnahme, dem Wild zuliebe ist angesagt, Schleppleine und/oder anderes gescheites Rückruftraining dann könnte es mit den Jägern wesentlich entspannter laufen.
    Soweit ich weiß, darf auch nicht jeder Jäger meinen Ausweis kontrollieren, zumindest würde ich verlangen, dass er sich vorher als dazu berechtigt ausweist.
    Wenn er das nicht kann, darf er gerne die Polizei rufen, bekommt aber von mir dann gleichzeitig eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung und Verleumdung angehängt und das sage ich vorher dann auch (natürlich nur wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe) ;)

  • Für das Verhältnis Hund (Jagdhund), Hundehalter und Jäger oder Förster ist es sehr förderlich aufeinanderzu zu gehen. Sucht das Gespräch mit dem Jäger im Wald. Stellt euren Hund vor, sagt wie ihr das handhabt.
    Wir haben selber Wald als Jagdgebiet verpachtet. Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen mit Jägern gemacht, auch wenn diejenigen nicht wussten, das dies "unser" Wald ist.


    Manche der hier geschilderten Horrorgeschichten kann ich fast nicht glauben (obwohl sie sicherlich wahr sind).
    Bei uns gab es grad einen aktuellen Fall, daher weiss ich wie sich diese Problematik verhält. Der Hund darf erschossen werden, wenn er sich in der Hatz befindet. Also dem Wild hinterher hetzt mit Aussicht auf Erfolg.
    Sprintet er mal schnell los und läßt sich wieder abrufen, oder macht von selber wieder kehrt, weil das Wild zu schnell ist, darf er nicht erschossen werden.


    Sitzt der Hund neben einem erlegten Tier, darf er ebenso nicht erschossen werden. Keiner kann im Nachhinein sagen welcher Hund oder Fuchs etc. das Tier gerissen hat. Auch Schara schnappt sich einen toten Hasen, wenn sie ihn findet. Deshalb hat sie ihn aber noch lange nicht gerissen.
    Es gibt sehr wenige eindeutige Verhältnisse, wo der Hund erschossen werden darf.


    Übrigens darf ein Hund mit Schrot gar nicht geschossen werden und viele Jäger sind mit Schrot unterwegs. Ob sie damit Wild erlegen dürfen weiss ich nicht. Wohl schon, sonst wären sie ja nicht damit unterwegs.


    So verhält sich das in unserem Gebiet, mag ein paar Kilometer weiter schon wieder anders sein.


    Ein guter Tipp ist auch den Hund im Wald mit einer Signalhalsung für Jagdhunde auszustatten.
    http://www.stake-out.de/Shop/index.php?cPath=102
    Steht nirgends, dass diese nur Jagdhunden zusteht! Aus Angst vor Regressansprüchen betreffs eines wertvollen Jagdhundes wird jeder Jäger davon absehen einen Hund mit Jagdhalsung abzuschießen.

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