spezielle Situationen--->sinnvolle Lösungen...langer Text

  • Zitat


    Und wenn ich darum weiß, dass ein Hund nicht zum Auto möchte, weil er kapiert hat, dass sein Abenteuerspaziergang hiermit endet, leine ich ihn schon 480m vorher an.
    Wenn der Hund nicht in der Kofferraum springen mag, kann ich dir eine Rampe empfehlen.
    Mein Entlebucher ist nie gerne ins Auto gesprungen, weil er unsicher war, eine Einstiegshilfe hat es ihm sehr erleichert, möglicherweise hat dein Hund sich beim Springen mal weh getan.


    Gruß
    Leo


    Hierzu möchte ich noch bemerken, daß viele HH, die ihre Hunde an der Leine in den Kofferraum springen lassen, diese viel zu kurz halten, als das der Hund frei springen kann.
    Er wird dann unsicher und springt nicht mehr ;)


  • So wie ich das lese, ja sorry, scheint es im Moment wohl eher so zu sein, dass Dein Hund die abwartende Position einnimmt: "gucken wir mal, was sie sich jetzt wieder Lustiges einfallen lässt um mich dazu zu bringen das zu tun, was sie erwartet"


    In etwa so wie ein Demonstrant bei nem Castor-Transport, der auf den Schienen sitzt - und im Endeffekt weggetragen werden muss.


    Deshalb würde ich als ersten Schritt komplett aus Eurem "System" aussteigen. Also nicht mehr, dass Du willst, das er etwas macht, sondern Du machst etwas gleichzeitig mit ihm.


    Wir gehen gemeinsam ins Haus, wir fahren gemeinsam mit dem Auto weg: zack, er rein, Du rein, los gehts.
    Also keine Kommandos mehr aussprechen und warten, sondern machen und die Kommandos nebenher aussprechen.


    Ich weiß nicht, wie ich es genau erklären soll.....
    Mein Mann sagt zu unserem Hund: "Wir gehen Gassi". Hund rührt sich nicht. Er zieht sich die Schuhe an. Hund rührt sich nicht. Jacke: "Gassi", Hund liegt unter dem Tisch. Geht zur Tür. Hund liegt immer noch.
    Ich steh auf. Hund steht auf. Ich geh zur Tür. Hund kommt. Geschirr an. Mein Mann leint sie an und geht mit ihr los. Sie schaut mich an: "wie, Du gehst nicht mit?".


    Vom Hund aus: sie geht wie jeder Hund gerne raus, aber sie hasst es ihr Geschirr angelegt zu bekommen.


    Wie wir dahin gekommen sind: einfach so gut wie gar nicht reden. Ich sag einmal: "wir gehen Gassi". Dann mach ich einfach den Rest, nehm Leine und Geschirr und geh zur Tür. Dreh mich um: "auf gehts". Sie kommt, denn klar will sie mit, aber nackig gehn wir nicht raus: "Anziehen". Geschirr an, Leine ran, los. Das geht zack, zack - und dann funktioniert es auch.


    Ich glaube es liegt daran, dass dieses konsequente Handeln einfach keinen Raum für Diskussionen lässt.
    Gassi: och nö, eigentlich keine Lust, Geschirr: ne, mag ich nicht. Das fällt aus und irgendwann wird wohl sowas wie ein Ritual draus.


    Für den Hund bleibt stehen: wir machen das jetzt so und fertig.


    Und das finde ich die Grundvoraussetzung, dass das z.B. ein Kommando überhaupt funktionieren kann.

  • Futter, Futter, Futter.
    Er kriegt NIX mehr aus dem Napf!


    Nur noch aus deiner Hand, wenn du ihn rufst.
    Und nach dem Gassi ein bisschen im Auto.


    Gib ihm wenig Futter, dass er insgesamt hungrig ist.


    Du hast sonst (ohne grobe mittel, und das würde ich an deiner stelle jetzt auch nicht beginnen in dem alter ;-)) KEINE Chance ihn zu motivieren.


    Ein satter ignoranter pubertierender großer Hund...
    Hier hast du sonst wenig Chancen.


    Ps. Er verhungert auch nicht wenn er mal 1-3 Tage nix kriegt.
    Mit dem Hunger kommt das Interesse an dir.
    (anders hast du ja bislang nicht hingekriegt, daher versuchs einfach!!)

  • hey ihr seid ja schon fleissig wieder am tipps geben...find ich echt stark von euch...danke schon mal...
    ich pick mir von jedem was raus und dann klappts auch...


    das was spykibub schreibt erscheint mir als einleuchtend, nun tu ich mich bisschen schwer damit...vielleicht noch mals genau zur verdeutlichung das ichs auch richtig verstanden habe...
    also hund kriegt nichts aus dem napf..sondern nur wenn ich ihn zurück rufe oder sonst etwas mit ihm übe...hab so ein beutel könnte es ja dort rein machen ..
    so nun er kriegt um die 400g platinum pro tag so hält er sien gewicht und wird nicht dick...
    auf wiviel soll ich das denn jetzt runter schrauben? und ich hab schon oft gemerkt dass ich das futter falsch einsetze, also hund macht was toll giebts was hund machts nicht oder nicht sofort giebts nichts...
    hoffe hab das so richtig verstanden.?

  • Ich antworte mal, auch wenn der Tipp nicht von mir war aber ich meine zu wissen was spikybub meint:


    Also dein Hund wird aus der Hand gefüttert, an Menge brauchst du da nichts runter schrauben. Er kriegt weiterhin seine 400g, aber er muss sie sich erarbeiten.
    Sprich du rufst - er kommt - er kriegt futter. Musst du 3x rufen bis er kommt kriegt er nichts (vorausgesetzt du weißt dass ers gehört hat und es nur ignorierte).


    Was soll er da draus lernen?
    Er wird schnell merken dass der Napf leer bleibt und er sich an dir orientieren muss damit er was kriegt. :)


    Irgendwer hatte das auch schon geschrieben: Teils dir so ein, dass er nicht schon bei der ersten Runde am Tag die volle Portion kriegt. Wenn er satt ist, wird er nicht mehr dafür arbeiten. Also über den ganzen Tag aufteilen :)



  • Das ist so gemeint, dass du ihm das Futter durch Suchspiele, Apportiertraining, etc. zukommen lässt. Aber eben nicht alles auf einmal, sondern in kleinen Portionen. :)

  • Danke :-)


    So meinte ich das:
    Die 400 Gramm nimmst du mit zum Spatziergang - in einem Beutel.
    Jedesmal wenn der Hund dich anschaut sagst du "jaaa - oder schau oder komm" und gehst in die Hocke und er kriegt 1 (!) Stück Platinum.
    Wenn er hugrig ist wird er dich ganz oft anschauen, weil er sein Futter haben möchte :-)


    Wenn er nicht schaut kriegt er nichts und bleibt an der Leine - am nächsten Tag hat er mehr Hunger deine Chancen steigen ;-)


    Wenn du ihn dann mal rufst und er kommt, kann er auch eine handvoll haben.


    Aber geh nicht mehr mit ihm spatzieren, wenn er satt ist.


    Ich teile es mir immer so ein: Mein Hund kriegt z.B. 500-600 g (frisch-)Futter am Tag.
    50 Gramm kriegt er bei der Pieselrunde morgens.


    Einfach weil er ein bisschen Fuss geht, oder ich ihn rufe - oder er ein Apportel trägt.


    50 Gramm kriegt bei der letzten Pieselrunde am Tag (meistens Mitternacht).


    Die restlichen 400-500 g kriegt er entweder komplett nachdem er z.B. eine Fährte ausgearbeitet hat, eine tolle Aufgabe gelöst oder irgendwas anderes tolles gemacht hat. Danach gehe ich nicht mehr groß Gassi.


    Oder ich verteile diese Menge auf den ganzen Spatziergang.
    Fürs Herkommen (aus dem Spiel mit einem Hund, bevor wir nach hause gehen), fürs Fussgehen, fürs Apportel holen, Hausschuhe bringen, Schlüssel suchen, fürs schauen usw.


    Wenn ich an einem Tag wenig mache kriegt er weniger.


    Solle ich an einem Tag mal sehr wenig Zeit haben und er "muss" noch was zu fressen kriegen - lasse ich ihn im Garten 5 Apportel dafür holen - oder irgendetwas anderes tun.
    Über eine Bank springen, keine Ahnung.


    :-)
    Sei kreativ. Dadurch bleibst du auch interessant für deinen Hund.
    Abgesehen vom Futter, warum soll er sich auch an dir orientieren, wenn bei dir einfach nichts spannendes stattfindet? ;-)

  • Hallo Bawablue,


    mit dem Futter kann ich mich nur anschließen, das hat bei uns wahre Wunder gewirkt ;-)


    Ist auch prima für gelegentliche Suchspiele beim Spazieren gehen.


    Ich musste mich auch erst dran gewöhnen und lernen dem "beleidigten" Blick am leeren Futternapf standzuhalten :-)
    Aber ich glaub für mich war das schwerer als für Fine.
    Es hat ein paar Tage gedauert, bis wir uns daran gewöhnt haben und Fine hat 3 oder 4 Tage nicht ihre volle Portion bekommen, aber das macht überhaupt nichts.
    Danach hat es umso besser geklappt.
    Du musst nur durchhalten :-)


    Liebe Grüße Ina

  • genau,


    ich würde zzt gar kein Kommandotraining machen,
    (das mach lieber zusammen mit deiner Trainerin, so dass sie dir das Timing zeigt. Ggf. müßtet ihr ein neues Rückrufsignal aufbauen.)


    sondern habt SPASS zusammen!!!



    Probier aus, woran du und dein Hund FREUDE haben:
    macht er mehr mit der Nase? dann Suchspiele,
    buddelt er gerne? dann vergrab Leckerlis
    läuft er gerne? dann mach Laufspiele mit ihm: kurzer Ruf, dann schneller Richtungswechsel..(natürlich nur in umzäuntem Gelände, damit er nicht stiften geht...)


    Gibt es ein Spielzeug, das er toll findet?



    Anregungen findest du u.a.


    http://www.spass-mit-hund.de



    Übung für Zuhause: "schau"
    - ist schon weiter oben beschrieben. Kann dir deine Trainerin vll. auch noch erklären, wie man das am besten aufbaut.


    [youtube]

    [/youtube]
  • Oder vielleicht nochmal anders gesagt:


    Du hast 4 Möglichkeiten einen aufmerksamen Hund zu haben.
    1. du hast Glück und dein Hund ist "von Natur aus" anhänglich, folgsam, aufmerksam und willig.
    2. du machst unglaublich interessante Dinge mit ihm, so dass er das Gefühl hat nichts ist spannender als du. Apportieren, Hüten, Fährten, je nach Hund.
    3. Du "verwaltest" für ihn lebenswichtige Ressourcen, Futter. Du bist wichtig, weil er dich "braucht" um was zu fressen zu bekommen.
    4. Du machst ihm alles was du nicht willst total unangenehm.


    Jeder Hund und Mensch ist anders - an deiner Stelle würde ich wohl 2 und 3 nehmen :-)


    Aber egal was du davon tust, wenn du früh genug damit anfängst (Welpe) und konsequent bist, wird es für den Hund "normal" sein, dass du wichtig bist und er Kontakt hält.
    Er wird es einfach nicht mehr in Frage stellen. Er kommt auf keine andere Idee - und wenn doch, hast du Möglichkeiten dem gleich wieder Entgegenzuwirken.


    "Dranbleiben" ist wichtig.


    Dein Hund wird so sein wie du ihn "machst".

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