Einschätzung von Hunden in natürlichen Rudelstellungen


  • Julia, schön geschrieben und so ist es tatsächlich.


    Ich schare eine Schar lernwilliger HH um mich, nehme meine gut im Gehorsam stehenden Hunde dazu und fange an mit irgendwelchen komplizierten Begriffen das Verhalten der Hunde zu beschreiben und einzuordnen.


    Beeindruckt von meinem Fachwissen wird der Eine seinen Hund wiedererkennen, der andere hat einen neuen Blickwinkel auf ihn. Der Dritte ist begeistert von diesem neuen/alten/revolutionären Modell.


    Es ist wie beim Kartenlegen. Du unterhälst dich mit dem Gegenüber, erfährst so beiläufig im Gespräch seine geheimsten Wünsche und Ängste, dann packst du deine Karten auf den Tisch und er bekommt zu hören was er gerne hören möchte. Vielleicht als Leckerchen noch etwas, was ihm zu Denken gibt und....
    macht 150.-- Euro und tschüß.


    Gaby und ihre Jungs



  • Nö!
    Hierzu hieß es bei uns, dass die meisten Hunde es ja gar nicht gewohnt sind ihrer Stellung gemäß "eingesetzt zu sein". D.h. die meisten Hunde leben allein oder mit einem eventuell dem "Rudelgesetz" entsprechen unpassenden Hund zusammen. Agieren also normalerweise nie ihrer Stellung entsprechend.
    Die Hunde sind dort dann das erste Mal in einer passenden Konstellation und damit im ersten Moment erst mal überfordert/müssen lernen was sie nun zu tun haben. Viele entdecken in einer passenden Konstellation erst mal "wer sie sind".
    Bei uns wars damals zumindest so, dass je länger die Hunde zusammen waren, desto besser hat sich das erwartete Verhalten gezeigt und die Unsicherheit gelegt.
    Und Anita hat uns das so erklärt.


    Wie gesagt, schwer zu verstehen, wenn man nur Ausschnitte kennt.

  • Das schöne am Hund ist aber ja... Man braucht ncihts im Gespräch zu ertasten wie beim Kartenlesen der Hund an sich zeigt mir doch sofort wo er steht was er will und wie er ist, zumindest in den Grundsteinen und mehr brauchts nicht um zusammenzuführen


  • da sag ich nur das dazu: :gut: :gut: hab ich ja schon gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz weit vorne geschrieben, meinen hunden wäre dieses "gelände" auch viel viel viel zu eng und zu klein gewesen, schon allein aufgrund dieser grösse des grundstücks hätt's mit meinen zwei'n "knallen" können.
    ansonsten staun ich, dass ihr noch immer diskutiert.


    wenn's nicht unter die gürtellinie geht les ich weiter gerne mit. :smile:

  • Zitat

    Nö!
    Hierzu hieß es bei uns, dass die meisten Hunde es ja gar nicht gewohnt sind ihrer Stellung gemäß "eingesetzt zu sein". D.h. die meisten Hunde leben allein oder mit einem eventuell dem "Rudelgesetz" entsprechen unpassenden Hund zusammen. Agieren also normalerweise nie ihrer Stellung entsprechend.
    Die Hunde sind dort dann das erste Mal in einer passenden Konstellation und damit im ersten Moment erst mal überfordert/müssen lernen was sie nun zu tun haben. Viele entdecken in einer passenden Konstellation erst mal "wer sie sind".
    Bei uns wars damals zumindest so, dass je länger die Hunde zusammen waren, desto besser hat sich das erwartete Verhalten gezeigt und die Unsicherheit gelegt.
    Und Anita hat uns das so erklärt.


    Wie gesagt, schwer zu verstehen, wenn man nur Ausschnitte kennt.



    Was also nicht passt ist unnatürlich und nicht normal

  • Zitat


    Bei uns wars damals zumindest so, dass je länger die Hunde zusammen waren, desto besser hat sich das erwartete Verhalten gezeigt und die Unsicherheit gelegt.
    Und Anita hat uns das so erklärt.


    Wie gesagt, schwer zu verstehen, wenn man nur Ausschnitte kennt.


    Und was ist nun daran so besonders?


    Bei jedem Treffen meines Hundevereins herrscht zu Anfang Anspannung. Die Rüden umkreisen sich, die eine Hündin keift die andere an, nach einer Weile des Begrüssens geht man los und es herrscht eitel Friede, Freude Eierkuchen.


    Keiner hat da einen Vortrag über Verschlußhunde, Bindehunde, Looser gehalten und es klappt doch...


    Gaby und ihre Jungs

  • Zitat

    Ich war bei Anita auf dem Wochenendseminar und auch ich muss sagen, es hat mich beeindruckt.


    Es ist zwar eine ganz neue Sichtweise unserer Hunde aber wir haben alle Hunde der Seminarteilnehmer mit ihrem Rudel getestet und es das gezeigte Verhalten war absolut schlüssig und nachvollziehbar laut Theorie.
    Wie Nightstalcer es schon ein paar mal hier beschrieben hat.


    Leider denke ich muss man das live sehen, es so in der großen Forumsrunde einfach schnell zu kapieren halte ich für schwierig.



    alles das, was hier beschrieben wurde, kann man - wenn man sein auge ein klein wenig schult - schon immer in jedem x-beliebigem hunderudel/gruppe beobachten.


    ich fahr ungefähr 1x im jahr mit meinen hunden eine freundin besuchen. sie ist trainerin. sie hat mehrmals die woche gruppenspaziergänge im angebot. ich geh dort immer gern mit mit den jungs. für meine jungs sind das dort - bis auf die beiden hunde meiner freundin - meistens immer völlig fremde hunde.


    ich beobachte dabei schlicht nix anderes, als dass - je nach zusammensetzung der "truppe" - mal mehr, mal weniger kommuniziert, gespielt, gezofft oder ignoriert wird.


    je nachdem, welche hunde dabei sind, sind meine jungs mal die "obermacker", mal sind sie eher "zurückhaltend" mal sind sie die, die zum spielen auffordern, mal interessieren sie sich für die gruppe weniger - mal mehr.


    mal sind es eher ruhige spaziergänge, mal sind sie stressiger.


    sind mehr jungrocker dabei - wird mehr "gerockt" - logisch. sind mehr souveräne "alte" dabei - ists gesitteter.


    ists eine gruppe, die sich schon lange "kennt", sind viele neue dabei, sind mehr mädels als jungs dabei oder umgekehrt, ja sogar welche rassen dabei sind - all das beeinflusst das verhalten innerhalb der hundegruppe.


    für mich ists jedesmal spannend, jedesmal interessant - aber jedesmal ein klein wenig anders - und jedesmal benehmen sich meine jungs ein klein wenig anders. (zwischen "obermacker" und "ichbingarnichtda" und allen möglichen zwischenstufen). mal laufen sie vorne weg, mal hinterher, mal seitlich, mal mittendrin.


    mal läuft die kommuniaktion so subtil ab, dass man als mensch fast nix erkennt - und mal äusserst deutlich.


    aber beim besten willen konnte ich noch nie feststellen, ob ein irgendwie geartetes festes raster anwendbar wäre. ausser den ganz normalen charakterlichen eigenschaften, der individuellen befindlichkeit (jaaa auch hunde haben launen) und den jeweiligen umwelteinflüssen (viel platz, wenig platz, eher langweilige gegend, eher interessant, menschenverhalten wie eingreifen, management usw) ist in diesen gruppen immer alles ganz "normal" und entwickelt sich auch so.


    nimmt man einen krawallbruder raus - wirds allgemein ruhiger - gibt man einen dazu - wirds rockiger. auch nix, was mich überrascht. (rausnehmen kann auch schon ein vorausschicken sein, oder ein "komm du mal her du lump!") - völlig nachvollziehbar. setz ich noch einen souveränen, adulten "erklärbär" mit rein in die gruppe, wirds oft auch richtig harmonisch...auch das ist eine binsenweisheit, die eigentlich jeder hh weiss..oder wissen sollte.



    und das kann wohl jeder selber auch "testen".


    ich seh also immer noch nicht, was oder wo der unterschied sein soll. ausser dass ich als mensch anscheinend platzanweiser spielen soll und dass es gerasterte begrifflichkeiten gibt - dabei bräuchte man manchmal einfach nur sein auge schulen und ein bisschen feeling zu entwickeln.

  • Ich eile ,Gaby, ich eile :D



    Zitat

    Bei uns wars damals zumindest so, dass je länger die Hunde zusammen waren, desto besser hat sich das erwartete Verhalten gezeigt und die Unsicherheit gelegt.
    Und Anita hat uns das so erklärt.


    :hust: Bist du noch nie darauf gekommen, dass das völlig normal ist? Dass man sich erst einmal "abschecken" muss, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat und dann auch weiß, wie man miteinander agieren muss?


    Wenn ich nen neuen Chef kriege, dann guck ich mir den auch erst mal an, damit ich weiß, was geht und was nicht. Bei ner neuen Kollegin ebenfalls, bei nem neuen Hund genauso, bei nem neuen Mann ebenfalls! Und wenn ein Hund bei mir einzieht, dann dauert das ne Weile, bis die Felle sich kennen und wissen, was sie sich beim anderen erlauben dürfen und was nicht und hey, ja, ich konnte dann auch vorraussagen, dass Nono und Inchen miteinander kuscheln und ein ganz eigenes Toben haben, während Troll und Nono wieder ganz anders toben. Ich habe auch erwartet, dass es nicht großartig knallt, eben weil ich die Charaktere der Hunde eingeschätzt habe! Und ja, meine Hunde haben sich genauso verhalten, wie ich es erwartet habe. Aber das hat doch nichts mit Stellungen zu tun! Könnte es laut der Theorie ja auch nicht, weil ja immer noch ich hier regulierend mit den Hunden lebe.


    Edit: Gaby und Nicky waren schneller.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!