Einschätzung von Hunden in natürlichen Rudelstellungen

Zitat

Und daran zweifel ich...
wenn die involvierte "Hundeschule?! " ( eigentlich trifft es dieser Begriff nicht ) und die recht
bekannten Trainer diese Theorie in ihr Konzept einarbeiten erreicht es viele HH und wird recht werbewirksam vermarktet... DVD´s, Seminare und viele Trainer die nach dieser Methode arbeiten...
warten wir es ab :|

Grüße
Susanne

Angeblich hat ja Dr. Gansloßer Interesse bekundet. Hoffentlich sieht er auch das Video....

Gaby und ihre Jungs

Wenn ich in dem anderen Forum lese das Hunde, die schon nach den „Lehren“ von Frau Barbara katalogisiert sind, jetzt „selbstständig arbeiten“ dürfen, wird mir tatsächlich ganz flau in der Magengegend. Da dürfen dann Hunde selbstständig entscheiden, ob sie ohne eingreifen des HF andere Hunde zurechtweisen.
(Ich schreib es jetzt mit meinen Worten weil ich nicht weiß, ob es erlaubt ist posts aus anderen Foren hier reinzustellen. Nachlesen kann man das in dem anderen Forum, so ab Seite 399)
Ein Schäferhund darf da auch gerne mal einen Yorki in seiner Schnauze verschwinden lassen, mit dem Kommentar, er hat aber kein „Loch“ in den Yorki gemacht.

Da fällt mir doch glatt wieder nur eine neue Geschäftsidee ein.
Wenn ALLE Hunde katalogisiert sind, kann man die Sticker an den
Brustgeschirren: „ Der tut nix“ in „ Ich bin als XY eingestuft“ umwandeln
und schon ist für jeden ersichtlich, was mir und meinen Hunden da entgegenkommt.
Ich werde für meine Hunde jetzt Sticker machen lassen, auf den steht:
„ Wer an uns ran will, muss erst an unserem Frauchen vorbei“ :aufsmaul: :stick1:

Zitat

Manche HH beobachten endlich mal wieder ihre Hunde im Verhalten (großer Pluspunkt)

Nun ja - kommt darauf an.
Wenn ich meinen Hund mit einer vorgefassten Meinung beobachte und nur das sehe/sehen will, was zu dieser Meinung passt - und diese Meinung noch dazu falsch ist, dann ist das Beobachten nicht wirklich ein Pluspunkt.
Im Gegenteil - u.U. kann das für den Hund dann erst noch so richtig übel werden.

Mit dem Rest deines Postings stimme ich absolut überein.

Zitat

Angeblich hat ja Dr. Gansloßer Interesse bekundet. Hoffentlich sieht er auch das Video....

Gaby und ihre Jungs

Wird er ....versprochen

Zitat

Ein Schäferhund darf da auch gerne mal einen Yorki in seiner Schnauze verschwinden lassen, mit dem Kommentar, er hat aber kein „Loch“ in den Yorki gemacht.

Ich glaub's ja nicht - wie geistig verblödet und völlig gehirnlos muss man sein, um so nen Stuss zu schreiben wie diese Typen in dem Forum?

Ehrlich gesagt wünschte ich mir fast mal, solchen geistigen Schwachmaten zu begegnen. Am besten in Begleitung meiner Bekannten, die die beiden Brüder meiner weissen Grossen hat.
Würde mich mal interessieren, ob es diese geistigen Dünnbrettbohrer immer noch so begeistert, dass ihre 2, 3 ach so tollen VVBs (oder so) der Meinung sind, auf andere Hunde losgehen zu müssen.
Schätze mal, die finden es dann auf einmal gar nicht mehr so toll, wenn das Verhalten ihrer unerzogenen Möchtegerngross auf einmal eine ernstzunehmende Reaktion folgt.

Und wer die Angst und Unsicherheit der Hunde in dem Video nicht erkennt, sondern sogar noch als normales Verhalten darstellt - der hat sich in meinen Augen sowieso völlig disqualifiziert, was Kommunikation bei Hunden anbelangt.

Mal als kleine Anmerkung meinerseits:

Ich denke mal, keiner, der auch nur ansatzweise Ahnung von Hunden hat, wird folgenden Punkten widersprechen:

Es gibt unterschiedliche Charaktere, Wesenseigenschaften, Temperament bei Hunden.
Charakter, Wesen, Temperament sind zu einem kleinen Teil rasseabhängig, aber auch innerhalb der jeweiligen Rasse individuell verschieden. Ganz offensichtlich gibt es zumindest eine "angeborene" Komponente. Andernfalls würden in einem Wurf Welpen, die im Grossen und Ganzen die gleichen Erfahrungen machen, keine nennenswerten erkennbaren Unterschiede dieser Eigenschaften sichtbar werden.
Ganz offensichtlich aber gibt es auch eine "erworbene/erlernte" Komponente - andernfalls wäre es nicht möglich, dass Welpen aus einem Wurf, die also biologisch/genetisch sehr eng miteinander gekoppelt sind, durchaus deutlich erkennbare Unterschiede in diesen Eigenschaften aufweisen, wenn sie bsp. getrennt voneinander aufwachsen und damit unterschiedliche Lernerfahrungen machen - siehe mein Beispiel der Schäferhunde in Ammenaufzucht.

Es wird auch keiner derjenigen, die WIRKLICH Ahnung von Hunden haben, widersprechen, wenn man sagt, dass es bsp. keine gute Idee ist, zwei wesensmässig, altersmässig und körperlich relativ ähnlich gelagerte Hunde gleichen Geschlechts mal einfach so in einen Haushalt zu packen. Das kann ganz gehörig schiefgehen. Selbst wenn diese Hunde von klein auf zusammen aufwachsen. Und erst recht, wenn beide als Erwachsene zusammengewürfelt werden.

Das ist ABSOLUT NICHTS NEUES - warum man da so einen Hype um Wissen machen muss, dass eigentlich JEDER, der schon mal mehr als 1-2 Hunde hatte, ganz automatisch WEISS, verstehe ich nicht.

Es ist auch NICHTS NEUES, dass es innerhalb eines Rudels Hunde gibt, die eher die Beschützerrolle einnehmen, oder Hunde, die eher eine "Schlichterrolle" einnehmen.

ABER:

Diese Rollen sind NICHT ANGEBOREN. Und Hund muss nicht zwangsläufig irgendeine "Rudelstellung" innehaben um "normal zu funktionieren".

Das Agieren innerhalb eines Rudels hängt ab vom jeweiligen Charakter, Wesen und Temperament des betreffenden Individuums, von seinem Alter, seinen Erfahrungen, seinem erlernten Verhalten, seiner erlernten Kommunikationsfähigkeit, ......

Und ist ganz sicher nicht als starres "AxBxCx...." definiert.

Im Gegenteil - JEDES einzelne Hunderudel, das in freier Wildbahn überleben will, braucht Stabilität. ABER - es braucht auch Flexibilität. Starre Rollenverhalten und Rollenverteilungen mögen vielleicht in einem perfekten Utopia funktionieren - nicht aber in der freien Natur auf dem Planeten Erde.
Dazu ist die freie Natur zu gefährlich.

Denn - würde ein solches "perfektes Rollengebilde" auseinanderbrechen - und das geschieht ganz schnell mal durch Krankheit, Verletzungen, Tod - würde das für ein Rudel, das dermassen inflexibel in seiner Rollenverteilung ist, ebenfalls das Ende bedeuten
..... was auch der Grund sein dürfte, warum man derartige "perfekte" Rudel in freier Natur NIEMALS sehen kann

Hunde agieren untereiner durch Kommunikation - ein Kommunikationsgebilde, wie das von den "Anhängern" dieses Fantasiegebildes "natürliche Rudelstellung", in den ersten Threads propagiert wurde - so von wegen, nur die direkt aufeinander folgenden Teile des Rollengebildes kommunizieren überhaupt miteinander weil nur diese es müssen -
das funktioniert so eindeutig nicht.

Tatsache ist, dass Canidenrudel untereinander sehr stark kommunizieren. Dass dies jemandem, der damit nicht vertraut ist, nicht zwangsläufig auffällt - v.a. wenn er so wenig Ahnung von hündischer Kommunikation hat wie in dem besagten Video ersichtlich - ok, ist zwar schade, kann man aber nichts machen.
Caniden sind im Gegensatz zum Menschen Meister der Körpersprache. Sie beherrschen Körpersprache in einem Maß sowohl als "Sender" als auch als "Empfänger" wie es Menschen nie können werden. Dazu sind wir in Bezug auf Kommunikation über Körpersprache schlicht zu grob gestrickt - unsere Kommunikation läuft v.a. über Lautgebung.
Während beim Hund die Lautgebung zur Unterstützung der Körpersprache dient, ist es bei uns Menschen genau andersrum - die Körpersprache dient uns zur Unterstützung der Lautgebung und der gesprochenen Sprache - sprich unserer eigentlichen Kommunikationsform.

Das muss man auch immer bedenken, wenn man Hund Wortsignale beibringt - der Hund hört nicht das Wort an sich, sondern nur den Laut - Tonhöhe, Klang, usw. Während wir Menschen das Wort hören und es auch in anderen Tonlangen, Betonungen etc. wiedererkennen.

Genausowenig ist es "unnormal" dass Hunde nicht miteinander spielen.
Welpen und Junghunde lernen im Spiel "korrektes Verhalten", sowohl hinsichtlich Verhalten untereinander als auch die ersten Verhaltensweisen zum späteren Überleben - jagen, Beute machen usw.

Und auch erwachsene Caniden in freier Wildbahn spielen u.U. miteinander bzw. mit den Jungspunds.

Dass sie nicht einfach mit fremden Caniden spielen ist klar - Vorsichtsmassnahme.
Aber zu behaupten, dass es schlecht und unnatürlich ist, wenn Caniden im Allgemeinen und Hunde im Besondern miteinander spielen

And last but not least - ein natürliches Canidenrudel, speziell jetzt auf die Vorfahren unserer Hunde die Wölfe bezogen - das ist in erster Linie ein FAMILIENverband.

Natürlich hat in einer Familie jedes Familiemitglied seine Aufgabe - Nahrungsbeschaffung, Schutz des gesamten Rudels v.a. der Nachkommen. Je nach Alter und Erfahrung werden diese Aufgaben wahrgenommen.

Das Ziel ist übrigens NICHT - über Jahre hinweg ein Rudel mit genau 7 Individuen, die in eine nach wessen Fantastereien auch immer "perfekte" Rollenverteilung hineinpassen - zumal diese Rollenverteilung sehr sehr willkürlich ist.

Das Ziel eines solchen Wolfsrudels ist, Nachkommen zu erzeugen um das Überleben der Art zu sichern.

Das heisst aber auch, dass die Jungtiere, sobald sie dann mal erwachsen sind, abwandern und eigene Rudel=Familienverbände bilden. Womit wir wieder beim Thema Stabilität und Flexibilität wären.

Dazu kommt noch ein Punkt - ÜBERLEBEN. Die abwandernen jungen Erwachsenen sollten in der Lage sein, ihren eigenen Familienverband zu gründen und zu überleben. Ansonsten hat die ganze Aufzieherei dieser Kiddis ja überhaupt keinen Sinn, wenn sie dann nicht fähig sind, ohne Mama und Papa Wolf zu überleben.

Also müssen sie in ihrem Leben bis zum Abwandern entsprechendes Wissen und Erfahrung erworben haben. Wenn sie bis dahin immer nur hinter dem Rudel hergedackelt sind - wie sollen sie das Wissen erworben haben, um selbständig ein Rudel zu führen?

Bestes Beispiel unsere Althündin mit den Jungspunds.

Unsere sehr selbstsichere souveräne Althündin lief häufig irgendwo hinter den Jungspunds (unterschiedliche Altersstufen) - ja klar, die Jungspunds orientierten sich am Verhalten der Althündin - schlugen die Jungspunds bei etwas ihnen Unbekanntem an, wurde beobachtet wie die Althündin reagiert.
Auf diese Weise lernten die Jungspunds, sie machten selbst die Erfahrungen, was wann wie gefährlich sein könnte und welche Situation keine Gefahr bedeutet.

Mit zunehmender Erfahrung der Jungspunds agierten diese natürlich auch immer sicherer und souveräner und selbständiger. Was jeglicher angeborenen natürlichen Rudelstellung widerspricht.

Yane, dicke grüne Bömmel!

Zitat

Yane, dicke grüne Bömmel!

Von mir auch

Gaby