Diensthund der Landespolizei auch Familientauglich?

  • hallo liebe DogForum gemeinde!
    als erstes möchte ich sagen das ich mir nicht sicher bin ob ich hier das richtige unterforum gewählt habe, ich denke aber das es am ehesten hier rein passt :D
    um meine frage bzw mein problem ein wenig deutlicher zu machen, möchte ich dies ein wenig herleiten
    ich stehe kurz vor der zulassung zum polizeistudium an einer landespolizeischule in hessen. natürlich informiert man sich vorher schon ein wenig, wie denn die karriere so verlaufen soll bzw welche interessen die man hat mit dem dienst vereinbar sein könnten. da ich seit ich denken kann von hunden in meiner familie umgeben war, ich selbst hatte von ca 7 jahren an, einen bordercollie, welcher auf grund einer krebserkrankung leider nicht mehr bei mir sein kann :( :
    da ich trotz des ablebens meines immer treuen begleiters nie von der faszination hund weggekommen bin, überlege ich mir natürlich ob ich dies in meinen zukünftigen beruf einbinden könnte!
    nun lebe ich mit meiner noch-Freundin und hoffentlich bald-ehefrau zusammen und auch sie interesiert sich sehr für das thema hund. so haben wir beschlossen, uns einen treuen gefährten ins traute heim zu holen, wollen aber erst soviel informationen wie möglich einholen da uns beiden bewusst ist, das ein hund kein spielzeug ist das man wieder wegstellen kann wenns langweilig geworden ist.
    da wir verständlicherweise irgendwann mal eine familie gründen wollen stellen sich mir bzw uns einige fragen. da meine freundin über keinerlei hundeerfahrung verfügt, fällt auch ihre wahl dementsprechend aus. sie möchte einen freundlichen liebevollen familienhund bei dem man sich absolut sicher sein kann, das er eventuellem nachwuchs kein haar krümmen würde, kurzgesagt einen treuen famillienbegleiter der gerne knuddelt :headbash:
    ihre erste wahl, sie hat sich schon total verliebt ;) , wäre ein labrador und ihre zweite wahl ein golden-retriever.
    nun ist es aber so, dass laut meiner bisherigen recherchen, die diensthundeführer der landespolizei hessen ihre diensthunde zu hause halten (soweit es geht). laut meinen recherchen würde ich, sollte ich dieses glück haben und diensthundeführer werden, allerdings einen belgischen schäferhund (malinois) zugeteilt bekommen!
    jetzt zu meinen fragen:


    (1) denkt ihr das ein polizeilich trainierter schutzund, in form eines malinois, familientauglich ist? könnte es zu komplikationen kommen bzw müssen wir uns um unseren evtl-nachwuchs gedanken machen wenn man mal das kind und den hund zusammen in einem raum hat? müsste sich evtl sogar meine freundin "fürchten" und würde dieser diensthund auch auf meine frau hören und sie beschützen wenn ic hmal nicht da bin?
    (2) wäre ein labrador als reiner familienhund, sozusagen für meine freundin, zusätzlich zum diensthund in der familie bedenklich? würden die beiden sich an die kehle gehen oder können wir auf harmonie hoffen?


    mir ist durchaus bewusst das der hund imemr seinen halter reflektiert und von dieser warte aus haben wir keinerlei bedenken. allerdings sind schutzhunde welche dienst bei den länderpolizeien tun, laut meiner recherechen, mit einem höheren aggressionspotential "ausgestattet", was mir natürlich sorgen macht!


    um es auf den punkt zu bringen: meine freundin will einen labrador und ich bin dem absolut nicht abgeneigt, es lässt sich aber nicht mit meinem beruf und der dortigen "spezialisierung" unter einen deckel bringen! hat jemand erfahrungen oder tipps? können wir das gleich vergessen oder sollte man es "einfach mal versuchen"? ich kann mir denken das euch, als profis, so eine frage komisch vorkommt! allerdings wende ich mich lieber vorher an leute die sich auskennen, als mich später fragen zu müssen "was is da nur schief gelaufen"


    ich freue mich sehr auf eure antworten udn bedanke mich schonmal fürs lesen!
    mit freundlichen grüßen
    euer hans

  • Hallo Hans,


    erst einmal Willkommen hier im Forum :)


    Ich kenne es von früher so, dass die Diensthunde normal im Haus leben. Allerdings sind es keine Kuschelhunde um man sollte schon vorsichtig sein wenn Kinder im Haus sind. Ich denke aber auch, dass es Unterschiede gibt. Sind es Hunde die ausgebildet wurden um bestimmte Stoffe zu finden? - Dann sehe ich da weniger das Problem. Wenn es Hunde sind die definitiv beschützen soll, kann dies schon anders aussehen.

  • Ich kann wenig dazu sagen, aber was ich weiß, würde mich nicht von einem "Familienhund" sprechen lassen. Meine Info ist zum Beispiel, dass sie sehr stark an ihre Führungsperson geknüpft sind. Das hat man bei vielen Rassen, aber das was ich über die Diensthunde gehört habe, empfand ich eben schon extremer. Inwieweit also auch die Frau zu Hause dann den Hund händeln kann, kann ich dir nicht sagen. Also gehorchen sollte er schon, aber der Sache würde ich nochmal nachgehen.


    Mein Tipp wäre, mal Kontakt aufzunehmen zu anderen Hundeführern und da nachzuhaken wie das im Alltag aussieht. Besser wird es dir wohl keiner sagen können.


    Kind und Hund sollten übrigens (egal welcher Rasse und "Funktion") nie unbeaufsichtigt bleiben ;) Anjou ist super geduldig mit den Babysitterkids, wo er immer mitgeht, aber so wie der kleinste (7 Monate) ihm in die Nase kneift oder Augen patscht... Ich würde niemals riskieren nicht daneben zu sitzen und Anjou, wenn ich Anspannung wahrnehmen sollte, rauszunehmen. Kinder verstehen erst vieles nicht und auch später testen sie gerne. Die Beiden "Großen" (3 und 5) sind super vernünftig und toll mit dem Hund, aber Kinder (auch noch ältere) haben manchmal ganz plötzlich Ideen, die man ihnen nicht zutraut, einfach um zu testen oder weil sie es nicht als schlimm einschätzen. Ich würde nicht wollen, dass mein Hund sich im Zwang sieht zu handeln. So lange ich dabei bin, überlässt er mir völlig für ihn zu handeln in so Momenten. Dafür bin ich ihm aber dann auch "schuldig" für ihn zu reagieren und die unangenehme Situation zu beenden. (Und das sind keine schlimmen Sachen, nicht falsch verstehen, aber zwischen Hund und Kind kann es einfach zu Missverständnissen kommen.)


    Anjou gehört einer Rasse an, der man nachsagt, nicht unbedingt gut mit Kindern zu können. Ihm vertraue ich da nur deswegen, weil er von Anfang an mit zum Babysitten gegangen ist. Wäre er nicht schon damit aufgewachsen, wäre er sicher weniger entspannt. Und das kann man auch nicht verallgemeinern. Fremde Kinder sind wieder eine ganz andere Nummer und da bin ich wieder gleich drei mal vorsichtiger, wenn zum Beispiel Nachbarkinder da sind oder so.

  • Huhu,


    ich kann dir leider auch nicht so viel helfen. Ein Nachbar von Verwandten von mir ist Polizist und hat(te) einen oder mehrere? Diensthunde (nicht in Deutschland). Ich kann dir nur erzählen, was ich gesehen habe, wenn ich zu Besuch bei meinen Verwandten war: Auch die Ehefrau ging mit dem Malinois spazieren, teilweise die ganze Familie. Im Garten spielen sah ich die aber nie. Hund wurde immer nur an der Leine geführt und verbrachte wohl viel Zeit im Zwinger. Aber wie gesagt, das sind mehr Vermutungen. Ich kenne die Familie nur vom Sehen.
    Es gab eine Zeit, da hatte besagte Familie zwei Hunde, einen Diensthund und einen Familienhund. Wie es jetzt ist, weiß ich nicht.


    Ich würde - nach dem ich Infos bei Diensthundeführern geholt habe - wohl eher erst mal einen Golden Retriever oder sowas anschaffen. Und dann, wenn du deine Ausbildung in der Tasche hast und alles spruchreif ist, dann kannst du dir ja immer noch einen weiteren Hund holen. So wie ich das verstanden habe fängst du ja erst mit der Polizeischule an? Keine Ahnung, wie das in Deutschland ist. Soweit ich weiß muss man in Ö erst einmal ein paar Jahre Polizist im Außendienst sein und nur ganz wenige haben danach die Chance, Diensthundeführer zu werden.
    Und nach einer langen vorbereitenden Ausbildung ist es so, dass erst einmal ALLE Hunde die gleiche Grundausbildung machen und danach erst spefizische Sachen kommen, wenn der Hund die Veranlagung dazu hat. Zumindest ist das in Österreich so.
    Wie das in Deutschland ist, kann ich dir leider nicht sagen. Ist es denn so, dass du dann einen erwachsenen Hund kriegen würdest? Bei uns kriegen die Hundeführer den Hund als Welpe und müssen ihn dann ausbilden. Da dürften die Chancen meiner Meinung nach nicht schlecht stehen, dass er sich dann mit den eigenen Kindern versteht. Das wäre mal meine laienhafte Einschätzung.
    Ich hoffe, ich habe jetzt nichts Falsches erzählt. Lasse mich gerne belehren. =)

  • Ist die Frage nicht auch wie der Hund und zu was er ausgebildet wird?
    Zum Glueck faengt ja auch die Polizei mit Clickern an und ein Schutzhund ist sicher ganz anders vom Charakter als ein Drogensuchhund.

  • Ich weiss es nicht sicher - aber bei "berufstätigen" Hunden wird oft so gearbeitet, dass sie genau lernen, wann sie "im Dienst" sind. Z. B. kann das Anlegen des Dienstführgeschirrs der Schalter sein, mit dem der Diensthund "in Betrieb genommen" wird. Wird das Geschirr abgenommen oder gegen ein anderes oder ein Halsband ausgetauscht, ist der Hund einfach nur Hund.


    So kenne ich es z. B. von Blindenführhunden, die im Führgeschirr nur für ihren nicht sehenden Führer da sind, aber sobald das Führgeschirr abgenommen wird einfach normale Hunde sind.


    Gruss
    Gudrun

  • Ich durfte mal eine Woche bei der Polizeihundestaffel mit laufen, gerade als eine neue Gruppe Hundeführer+Hund ausgebildet wurde.
    Diese Polizeihundestaffel züchtet selber Malinois und die Diensthundeführer bekommen ihre Hunde meistens schon im Welpenalter, so dass sie innerhalb der Familie ihres Hundeführers aufwachsen.
    Ich hatte nun also das Glück und konnte mir vielen Hundeführern, die Schutzhunde führen, sprechen und nein du hast mit einem ausgebildetem Diensthund keinen normalen Hund im Haus.


    Innerhalb der Familie verhalten sich die Hunde "normal" (was auch immer man unter normal verstehen mag ;) )
    Viele Hundeführer haben Familie und es gibt keine Probleme mit den Hunden.
    Häufig haben gerade Hundeführer zwei Hunde, meistens den alten Diensthund in Rente und den aktuellen.
    Aber zwei hatten auch einen weiteren Familienhund und es gab keinerlei Probleme.


    Privat draußen sieht das ganze aber doch anders aus, als mit einem "Familienhund".
    Kein Hundeführer hat seinen Hund in unübersichtlichem Gebiet, sprich Wald oder Park, von der Leine gelassen.
    Die meisten hatten sich Plätze gesucht, z.B. Felder mit weiter Sicht wo sie den Hund abgeleint haben.
    Es ist kein Hund den man mal eben über all mit hin nehmen kann, denn in gewissen Situationen unterscheidet der Hund nicht zwischen Dienst und Privat und da muss der Hundeführer drum wissen und immer ganz besonders drauf aufpassen.


    Ich weiß von einem Hundeführer dessen Hund privat den Nachbarn gebissen hat, nur weil der etwas aus der Tasche holen wollte und der HF nicht aufgepasst hat, endete mit Gipsarm...
    Oder ein anderer HF dessen Hund einen Fahrrad fahrenden Jungen "gebissen" hat, die Hunde lernen schließlich bei weg laufenden Personen, die nicht stehen bleiben zu zubeißen, bzw. diese Person zu Fall zu bringen.
    Der Hund hat den Jungen zum Glück nicht richtig erwischt und dieser ist sofort stehen geblieben, so dass der Hund nur noch verbellt hat.
    Um sowas muss man wissen, das wird einem während der Ausbildung aber auch eingebläut.
    Innerhalb der Familie wurden mir aber alle Hunde vorbildlich beschrieben.

  • hallo,


    mein mann hat den gleichen beruf, den du mal einschlagen willst und er kennt einige hu-führer. früher hatten die DSH, jetzt wird immer mehr auf den malinois gesetzt.
    auch wenn mich jetzt viele verteufeln werden, wenn ich das schreibe, aber alle!!! malinois die er kennt sind recht nervöse hunde. aus welchem grund, hm?????


    ich glaube, es kommt sicherlich auch DARAUF an, für welche zwecke dein hund ausgebildet wird. ich bin mir jedoch sicher, dass sich ein mali auch mit einem labbi im gleichen haushalt verstehen könnte, warum nicht. hab selbst 2 hunde! das ist immer eine frage der erziehung find ich.


    schön finde ich, dass du dich bereits im vorfeld informierst und erkundigst.


    bin mir jedoch auch (fast) sicher, dass du mit dem mali nicht sämtliche freizeit-aktivitäten ausüben kannst wie mit einem reinen! familienhund. darüber solltest du dir im klaren sein.


    ach ja, noch was: einige der hu-führer halten ihre hunde im zwinger, einige zuhause. ich glaub, das ist jedem selbst überlassen. ob ein mali ein kinderhund ist - bin mir da nicht sicher :???:

  • Der Nachbar meiner Eltern ist Diensthundführer und hat nen Sohn in meinem Alter. Wir haben also oft zusammen gespielt. Sie hatten auch 2 (mittlerweile 3) Hunde. Es waren Schäferhunde, ich weiß noch, einer mit glattem Fell (Blitz) und einer ganz wuschliger (Teddy). Und vor Blitz hatte ich als Nachbarskind immer Angst, obwohl er echt gut gehört hatte. Der Sohn aber hatte keine Angst vor Blitz, er hatte den richtigen Umgang mit ihm gelernt, wusste was er durfte und was nicht. :gut:


    Diese Familie hat also das Modell Diensthund + Familienhund und das funktioniert ziemlich gut.


    Wie hier schon geschrieben wurde, informiert dich einfach bei anderen Diensthundeführern.


    Liebe Grüße

  • erstmal vielen lieben dank für die zahlreichen und vor allem sehr hilfreichen antworten! bin sehr positiv überrascht wie gern hier geholfen wird, in anderen foren hört man immer nur "erkundige dich halt" etc. also vielen dank dafür!


    was bei meiner frage evtl nicht so richtig rüber gekommen ist, ich bin mir durchaus bewusst das es noch eine gute zeit dauern wird bis ich evtl diensthundeführer sein könnte und ob ich es überhaupt werden kann, denn die stellen sind sehr begrenzt! also wird der labrador im nächten frühjahr kommen, da bin ich mir sicher. habe halt bedenken wie sich der diensthund dann einfügt bzw der labrador sich ihm unterordnet obwohl er schon wesentlich länger zum rudel gehört. des weiteren will ich unter keinen umständen meinen hund, egal ob diensthund oder familienhund, in einem zwinger halten. natürlich ist das nicht so schlimm, aber mir würde es das herz brechen einen hund über nacht etc draussen im garten in einen käfig zu sperren! was ich auch vergessen hab zu erwähnen, der diensthund sollte schon ein schutzhund werden, kein spürhund etc... natürlich ist er deshalb, wie schon gesagt wurde, "etwas nervöser" und schnappt evtl auch mal zu ohne eigentlich jemanden was tun zu wollen! ich hab auf meiner recherche tour durchs internet schon videos von polizeieinheiten gefunden, welche mit hunden arbeiten, in denen der hund beim wegnehmen vom "täter" sich in der hand seines hundeführers verbissen hat. daher meine überlegung "wenn so ausgebildete hunde schon hier und da im eifer des gefechts probleme haben nicht ihren *rudelführer* anzugehen, wie wird das mit nem kind". andererseits habe ich auch schon videos von (malinois)familienschutzhunden gesehen die mit kindern spielen als wären sie die dicksten freunde :D welche nach aussage ihres hundeführers auch im haus leben und eben nicht im zwinger!


    nachdem ihr mir jetzt ein paar super nützliche denkanstöße gegeben habt, möchte ich noch eine frage formulieren:
    meine freundin ist eine sehr zierliche person. würde sie ein labrador verteidigen sollte sie angegriffen oder belästigt werden? habe schon viel, auch in fachbüchern, gelesen, dass labradore nicht als schutzhund taugen.... würde er kompromisslos sein rudel verteidigen? versteht meine frage nicht falsch, ich will nicht auf teufel komm raus nen hund der jeden und alles anfällt, allerdings sind zum beispiel 12 stunden nachtschichten ne lange zeit in der meine freundin ganz alleine ist und das in einer der größten metropolen deutschlands... da mach ich mir halt sorgen

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