Diensthund der Landespolizei auch Familientauglich?
-
-
Zitat
Wende dich mit deinen Fragen mal an Thomas Baumann.
Er war 10Jahre lang Ausbildungsleiter für die sächsische Polizeihundschule
und vier Jahre in einer Arbeitsgruppe für Polizeihunde bei Interpol tätig.vielen dank, werde in der nächsten zeit mal versuchen kontakt auf zu nehmen !
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Schnauzermaedel weiss doch bestimmt auch bescheid, vielleicht schaltet sie sich hier ja noch mit rein.
ja das wär natürlich super wenns hier jmd gibt der sich mit der thematik persönlich gut auskennt und aus eigenem erfahrungsschatz sprechen kann! komplementiert sie doch mal in diesen post wenn ihr sie kennt
-
Was das verteidigen angeht würde ich sagen, dass die meisten Hunde (sicher nicht alle, das würde ich aber nicht rasseabhängig machen) bei guter Bindung den Halter verteidigen.
Allerdings würde ich danach nicht die Rasse auswählen und fördern (im privaten Umfeld) würde ich das schon gar nicht. Eher im Gegenteil, gerade mit Kindern, Besuch usw. werdet ihr froh sein, wenn er keinen bzw. gut händelbaren Schutztrieb hat. Mal abgesehen davon, was passieren muss, damit ein Hund beißen darf, ohne dass es nachher im Zweifel für euch und den Hund böse endet :/ (selbst Einbrecher in der eigenen Wohnung dürften so weit ich weiß nicht gebissen werden)
-
Das Thema Diensthund gehst du doch etwas naiv an - genau wie die meisten die bisher hier gepostet haben. Grundsätzlich nicht schlimm, aber da solltest du schon nochmal bei den entsprechenden Stellen nachfragen.
Nur mal so als Beispiel:
Es ist mit nichten normal, dass du deinen Diensthund als Welpen bekommst. Manche Länder züchten, dass stimmt. Viele aber nicht und die meisten kaufen Junghunde an.
Dann ist es auch so, dass da eher selten die Creme de la Creme kommt, sondern das, was andere nicht mehr wollen. Hunde, die von Leuten kommen die mit ihnen überfordert sind oder die sonstige Fehler haben, allerdings trotzdem die richtigen Anlagen und preisgünstig sind. Und das wird teils immer schlimmer.
Wenn du Glück hast, erwischt du einen Hund der relativ "Familienkompatibel" ist. Wenns blöd läuft bekommst du einen Hund mit Vollschuss, bei dem es absolut nicht möglich ist, ihn mit Frau und Familienhund laufen zu lassen.Dann gehts weiter. Sagen wir du bekommst eine der beliebten Stellen als DHF.
Grundsätzlich stellen sich das viele als Traumberuf vor, aber das ganze hat schon auch Schattenseiten.
Du willst nicht das dein eventueller Diensthund in einen Zwinger muss? Da wird dich keiner fragen - der Hund ist nicht dein Eigentum und wenn dein Vorgesetzter dir nen Zwinger hinstellt, bzw verfügt das du deinen Hund nichtmal mit nach Hause nehmen darfst, dann ist das so und du hast dich dran zu halten oder darfst gehn.
Achja, und "dein" Hund... der Hund ist wie schon gesagt Eigentum des jeweiligen Landes. Er kann dir zugeteilt und auch wieder entzogen werden. Ist dein Vorgesetzter also der Meinung, dass du und dein Hund nicht zusammen passt oder er nicht tauglich ist, bist du ihn ganz schnell wieder los. Egal wie sehr du an ihm gehangen hast.
Ausbildungstechnisch übrigens ähnliches Spiel. Dir gefallen die Ausbildungsmethoden deiner Staffel nicht? Tja, dann schauts wohl düster aus... es ist dein Job und du hast Dinge weitestgehend so zu machen wie man sie dir vorgibt. Übrigens auch, als was selbiger geführt wird - idR sind aber die allermeisten Diensthunde mittlerweile Dual ausgebildet.
Prüfungen werden auch dann gemacht, wenn sie dir vorgegeben werden und anders als im normalen Hundesport, hast du nicht alle Zeit der Welt deinen jungen Hund auszubilden.Natürlich ist der Beruf nicht nur schlecht und ich kenne auch einige, die damit absolut glücklich sind - aber das ganze hat auch Schattenseiten, die viele am Anfang wohl durch die rosarote Brille sehen. Von daher kenne ich auch durchaus genug, die mittlerweile eben keine Diensthundeführer mehr sind, obwohl das irgendwann mal ihr Traumjob war.
-
danke für dein statement bordy!
mir ist alles was du sagt durchaus bewusst, ich hab mir ja auch nicht gestern erst überlegt PVB zu werden. hätte ich allerdings mein ganzes wissen bezüglich der polizeilichen ausbildung und dem polizeilichem alltag in meiner frage mit eingebunden, wär da so viel bei rausgekommen, dass es keiner gelesen hätte
wie gesagt, laut recherche bekommen DHF im dienst der landespolizei hessen einen ca 12 bis 15 monate alten hund zugewiesen. das man einen welpen bekommt und von anfang an sowohl ausbildet und auch in der eigenen familie integriert ist daher eher eine verschwindet kleine chance. das der hund nicht "mein" eigentum ist, ist ja klar, ist der streifenwagen ja auch nicht und trotzdem sagt jeder "in unser fahrzeug" etc... soltle klar sein wie ich das gemeint hab
auch das ich mit dem hund nicht nur das machen kann was ich möchte und/oder für richtig halte ist klar, den sobald der dienst beginnt ist der hund ja eigentlich kein hund mehr sondern "ein Hilfsmittel der körperlichen Gewalt"!
aber alles was du jetzt aufgeworfen hast bestätigt mich nur in meiner ersten fragestellung, wie könnte es mit einem anderen hund und meiner kleinen familie so laufen wenn ein DH dazustößt.
darf ich dich, bordy, fragen ob du zufällig selbst hundeführer in einer vollzugsbehörde bist?! -
-
Die Frage ist was ist für dich familientauglich.
Viele der Diensthunde die ich kenne leben in derFamilie, aber keiner von denen ist ein Df-schnugggelchen.
Im Dienst willst du einen Hund der bis zur letzten Konsequenz unerbittlich und hart seinen Weg geht, aber genau dieser Typ Hund wird auch in anderen Konfliktsituationen ebenso reagieren.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass jungen Diensthundeführern ohne jedwede Erfahrung mit diesem Typ Hund ein 14 Monate alter Gebrauchshund in die Hand gedrückt wird und die sich nicht mal im entferntesten vorrstellen können, wie ander der ist als derSchäfer von Opa oder der Retriever der Familie.
Ich hab ne ganze Weile Tierschutz für Malis gemacht und ganz ehrlich die Hunde die in den Dienst gingen, waren zu dem Zeitpunkt nicht familientauglich im Siinn von: Der läuft entspannt im Alltag mit. -
Zitat
darf ich dich, bordy, fragen ob du zufällig selbst hundeführer in einer vollzugsbehörde bist?!Nö, allerdings im Freundeskreis den ein oder anderen - und auch den ein oder anderen ders jetzt nicht mehr machen will.
Und "familientauglich" ist ein dehnbarer Begriff - ich kann Kram da nur beipflichten, im DF Sinn sicher eher selten. Und dir kann es auch durchaus passieren das man dir nen Junghund in die Hand drückt, bei dem du selbst froh sein kannst wenn du unversehrt bleibst.
-
Zitat
Die Frage ist was ist für dich familientauglich.
Viele der Diensthunde die ich kenne leben in derFamilie, aber keiner von denen ist ein Df-schnugggelchen.
Im Dienst willst du einen Hund der bis zur letzten Konsequenz unerbittlich und hart seinen Weg geht, aber genau dieser Typ Hund wird auch in anderen Konfliktsituationen ebenso reagieren.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass jungen Diensthundeführern ohne jedwede Erfahrung mit diesem Typ Hund ein 14 Monate alter Gebrauchshund in die Hand gedrückt wird und die sich nicht mal im entferntesten vorrstellen können, wie ander der ist als derSchäfer von Opa oder der Retriever der Familie.
Ich hab ne ganze Weile Tierschutz für Malis gemacht und ganz ehrlich die Hunde die in den Dienst gingen, waren zu dem Zeitpunkt nicht familientauglich im Siinn von: Der läuft entspannt im Alltag mit.ich persönlich kenn (leider) nur hyper-nervöse malis
-
na gut... natürlich hatte ich mir ein "klar kein problem bei uns allen passt das schon seit jahrhunderten alles super" gewünscht
aber was soll man machen!?
ich bin euch jedenfalls sehr dankbar für eure tipps und denkanstöße. da für mich familie und ihre unversehrtheit 101%ig vor meinen beruflichen wünschen steht, werd ich erstmal abwarten und kaffee trinken, mit dem kommenden labrador neue erfahrungen sammeln, hoffentlich viel spaß haben und viel lernen. wenn ich dann das studium beginne, werde ich direkt anfangen jegliche DHF´s voll zu textenund mit fragen zu löchern
-
Hallo Hans,
ich bin Diensthundeführer der Landespolizei gewesen und glaube nun etwas Licht ins Dunkel zu bringen, zumindest für mein Bundesland Bayern.
Hier läuft es so ab, wenn Du Diensthundeführer werden willst musst Du Dich natürlich vorstellen. Einige Staffeln führen dann Auswahlverfahren durch, da hier auf eine freie Stelle ca. 10 Bewerber kommen. Andere machen nur persönliche Gespräche. In einigen Staffeln ist schon fix wen sie haben wollen und die Ausschreibung erfolgt nur noch pro forma. Du solltest Dir also von vorneherein bewusst sein, dass das Diensthundewesen nicht auf Dich wartet. Weiterhin ist in Bayern eine Einzeldienstzeit von 3 Jahren verpflichtend, was heißt das Du nach Deinem Studium noch gar nicht direkt als Diensthundeführer arbeiten kannst. Finde ich extrem sinnvoll, denn ich bin der Meinung man sollte doch erstmal Polizeiarbeit kennen lernen bevor man als Diensthundeführer arbeitet.
So gehen wir davon aus Du hast eine Stelle bekommen. Nicht Du suchst Dir Deinen Hund aus, sondern Deine Dienststelle stellt Dir einen vor und wenn Du Glück hast kannst Du sagen nehme ich oder nehme ich nicht. Als Junghundeführer hast Du aber nicht wirklich viel Mitspracherecht. Deine Familiäre Situation interessiert hierbei nur irgendwo zum Schluss, denn Dein Dienstherr stellt Dir einen Zwinger zur Verfügung und wenn ein guter Diensthund so durchgeknallt ist, dass Deine Familie da nicht ran kann, dann hälst Du ihn eben im Zwinger. Grundsätzlich vorgeschrieben ist das nicht, aber in erster Linie wird der Hund danach ausgesucht, dass er für den Dienst passt und nicht danach ob er mit Deiner Frau und Deinem zweithund kuschelt
Dann sollte Dir bewusst sein, dass Diensthunde in einem Alter von 1-2 Jahren angekauft werden. Nun denk mal nach, wer gibt einen guten Mali an die Polizei ab in diesem Alter? Leute die nicht mehr mit ihrem Hund zurecht kommen. Die Chance ein durchgeknalltes Exemplar zu erhalten ist also nicht mal so klein. Da sind dann Deine Qualitäten als Hundeführer gefragt,diesen Hund in die richtigen Bahnen zu lenken. Ich habe von meinem ersten einige Löcher und er ist mir an die Kehle gegangen. Kannst Du sowas in Kauf nehmen? Mein Partner konnte an ihn überhaupt nicht ran und meine beiden anderen Hunde hätte er sofort getötet wenn er sie erwischt hätte. Dieser Hund musste im Zwinger gehalten werden, was dann gleich wieder die "Tierschützer" auf den Plan rief und es noch mords Stress in der Nachbarschaft gab. Ich musste diesen Hund dann nicht behalten.
Als Junghundeführer wirst Du seltenst die Möglichkeit bekommen Dir einen Welpen selber zu ziehen. Wenn es so kommen sollte, kann es Dir gut passieren das Dein Hund nachher den Anforderungen nicht entspricht und nicht angekauft wird, so kannst Du dann Deinen Welpen wieder hergeben. Manchesmal machen Dienststellen eigene Würfe, jedoch gibt es auch hier keine Garantie für die Diensttauglichkeit des Hundes.
Weiterhin wird der Hund einzig nach seiner Diensttauglichkeit beurteilt. Es kann Dir passieren, dass Du Deinen Hund ein Jahr lang hast und er sich dann als untauglich herausstellt, dann kommt der weg. Wenn Du Platz hast, kannst Du ihn vielleicht selbst übernehmen, hüpft aber zu Hause schon der Labrador rum und kommt dann der neue Diensthund dazu wirds langsam eng. Ich würde mir keinen zusätzlichen Hund mehr zum Diensthund anschaffen wollen. Ich kenne Hundeführer die haben 5 Hunde wieder abgeben müssen, alle nach einem Zeitraum von 3 - 6 Monaten. Da sollte Deine Frau auch mitmachen und es muss Dir bewusst sein, dass sowas für ein Kind auch nicht einfach ist, zumindest dann wenn Du tatsächlich das Glück hast und einen total kopfklaren Mali erwischt. Da kenne ich personlich nur einen einzigen und der ist nur mit Ach und Krach durch die Prüfung gekommen weil er eben fast zu gutmütig war.
Das Diensthundewesen ist nicht rosarot und es gibt da keinen Streichelzoo an der Leine. Der Hund ist Deine Lebensversicherung und Du musst auch immer im Hinterkopf haben, dass Du ihn vielleicht von einer Schicht nicht mehr mit nach Hause bringst. Das mag jetzt alles sehr negativ klingen, aber es bringt Dir überhaupt nichts nur die Vorteile zu sehen und in einem Jahr ist dann der Jammer groß
Wenn Du spezielle Fragen hast einfach stellen oder http://www.die-polizeihundefreunde.de Den Verein haben wir 2009 gegründet dort erhältst Du bestimmt Kontakt zu Diensthundeführern aus Hessen.
Viele Grüße
Glampi -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!