Pferdesteuer, erhöhte HS usw.


  • Ich nehme dieses Post nur als eines heraus, weil mich die ersten Sätze so wundern, meine Antwort ist also nicht nur auf den zitierten Text bezogen.



    Wie man zu so einer Einstellung kommt, ist mir wirklich schleierhaft. Wo liegt denn der Unterschied zwischen einem Menschen, der in der Schule und im Studium hart gerackert hat, während des Studiums gearbeitet und dann 50 - 60h in der Woche arbeitet, aber trotzdem nur relativ wenig Geld bekommt, weil er in einem sozialen Bereich arbeitet, in dem es keine Managergehälter gibt und einem, der ebenfalls gerackert hat, aber einen Beruf ausübt, bei dem es ein hohes Gehalt gibt?


    Womit hat ersterer verdient, dass er in Relation zu seinem Gehalt so viel abgeben muss, dass er nur knapp über die Runden kommt, während letzerer in Relation zu seinem Gehalt so wenig abgibt, dass ihm zwar eine große Summe aus der Tasche genommen wird, er aber trotzdem zum Leben noch reichlich hat?


    Was berechtigt dazu, den Maurer und dessen Arbeitsleistung geringer zu schätzen, den freiberuflichen Lehrer, die Hebamme, den Altenpfleger und und und, als den Manager? Es ist doch so, dass die meisten Menschen hart und viel arbeiten heutzutage und es DARF in einem sogenannten Sozialstaat nicht sein, dass ein Mensch, der 40, 50 oder mehr Stunden arbeiten geht, trotzdem eine so arme Sau ist, dass er noch zum Amt gehen muss oder dass derselbe Mensch, weil er freiberuflich unterwegs ist, gar keine Ansprüche hat und dann auch noch gesagt bekommt, dann darfst Du dir den Luxus Hund nicht leisten - wie menschenverachtend und kleingeistig ist eine solche Denkweise?


    Es trifft ja im Normalfall auch nicht nur eine Steuererhöhung zur Zeit einen Menschen, sondern derselbe Mensch muss gleichzeitig mehr für das Benzin zahlen, das er benötigt, um zur Arbeit zu kommen, muss gleichzeitig mehr für seine Lebensmittel ausgeben, weil die teurer geworden sind, muss gleichzeitig für sich oder von mir aus das Kind mehr für Studiengebühren, Schulbücher oder Nachhilfe ausgeben, muss die nächste Erhöhung der Krankenkassenbeiträge finanzieren und und und


    Diätenerhöhung unserer Politiker sind in den meisten Fällen in meinen Augen unanständig, denn es gibt erstaunlich viele, die ihren Job nicht richtig erledigen - siehe mehrere Gesetze in kurzer Folge, die vom BVerfG gekippt wurden. Der von Chris eingestellte Link erklärt sich von selbst. Würde das einem normalen Angestellten und Selbstständigen passieren, wären die ihr Einkommen los.

  • Ich möchte ja immer gerne beim Thema Pferdesteuer bleiben.
    Ich verstehe ja, dass Vielen soziale Ungerechtigkeiten auf der Seele brennen. Aber daran ändert die Besteuerung von Tierhaltung gar nix.
    Es ist nur eine Ungerechtigkeit mehr.
    Und es ist eine Illusion, dass aufgrund der Steuer auch nur eine Kindereinrichtung saniert wird oder ein Pferd artgerechter gehalten wird.


    Wir haben da gestern Abend viel diskutiert - daraus einige ganz ernst gemeinte Fragen:


    Was ist ein Pferd? Entscheiden Stockmaß, Rasse oder Nutzung?
    Was ist mit Tierparks die Pferdeartige halten. Was mit Ponys, Eseln und Maultiere? Was mit seltenen vom Aussterben bedrohten Rassen, die z.B. in der Landschaftspflege eingesetzt werden?


    Werden gesellschaftlich wertvolle Nutzungen (Therapie) von der Steuer ausgenommen? Welche Qualifikation müssen dann Pferd und Halter nachweisen?


    Wie wird kontrolliert? Gibt es eine Marke, die mitgeführt werden muß? Wird zusätzliches Personal benötigt?


    Wo melde ich ein Pferd an?
    Ist der Standort des Pferdes entscheidend oder der Wohnsitz des Halters? Gibt es Meldefristen? Versäumnisstrafen?


    Was ist mit Verkaufsställen? Zählt die Verweildauer im Stall (z. T. nur wenige Tage oder Wochen)?


    Zur Gerechtigkeit
    Ist es gerecht, dass ein Totilas oder eine Danedream genau so viel „kosten“, wie mein Rentner oder ein Therapiepferd?


    Ich könnte endlos so weiter machen.
    Die Beispiele zeigen aber, wie viele Besonderheiten, Schlupflöcher und damit auch Möglichkeiten zur Klageeinreichung es gibt.


    Das einfache Übernehmen der Hundesteuer ist m. E. nicht drin. Zumindest in den ersten Jahren werden die Kosten die Einnahmen der Gemeinden auffressen.


    Und nicht zuletzt, überall haben besonders die ländlichen Gemeinden mit dem Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Die Möglichkeit zur unkomplizierten und artgerechten Pferdehaltung ist ein Standortvorteil, der dann auch wieder Steuern in die Kassen bringt.

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