Vererbte Rudelstellung II

  • Öhm... natürlich beinhaltet das Beutemachen Aggressionsverhalten...
    Noch kein Wolf hat seine Beute niedergekuschelt. Hund auch nicht. Tiger auch nicht...


    Aggression ist nichts Negatives. Übersteigerte Aggressivität hingegen schon.


    cazcarra

  • Von Niederkuscheln ist nicht die Rede, aber Aggressionsverhalten sieht anders aus - wo sind die "ich mag dich nicht, hau ab oder ich mach dich platt" Signale des Jägers an die Beute? Der Jäger macht Beute, dazu muss er sie töten, aber er hat keine Abneigung, keinen Hass auf sie.


    Aber das ist hier sowenig Thema wie die Frage nach der Ethik der Meutejagd, hier geht es um die Frage, ob die real existierenden Meuten nach der 7-unverrückbare-Positionen-Rudelstellungstheorie geführt werden. Was auch nach den hochinteressanten Ausführungen von SPedro nicht der Fall ist, weil es schlicht nicht sinnvoll ist. Die Evolution hätte ene solch starre Regelung gnadenlos mit aussterben bestraft, es ist kein Vorteil, hoch entwickelte Spezies wieder auf starre Programmierung zu reduzieren. Beim Haushund gab es auch keinen entsprechenden Selektionsdruck, der ging eher in die entgegengesetzte Richtung.


    Aber nochmals: Jagdverhalten ist nicht Aggressionsverhalten. Guck dir mal einen Hund beim Mäuselsprung an.

  • Nein, Beute machen hat GAR NIX mit Aggressionsverhalten zu tun. Beides wird in ganz unterschiedlichen Hirnregionen verarbeitet.


    Über die verschiedenen Emotionssysteme von Säugetieren kann man sich unter anderem bei Panksepps "Affective Neuroscience" informieren.

  • Mit emotionaler Aggression hat es nichts zu tun.
    Wenn man Beute machen aber mit "angreifen" überstetzt findet schon eine Art Aggressionsverhalten statt.
    Aber egal..


    Das Beispiel der Rudelstellungstheorie an Meutehunden festzumachen halte ich nicht wirklich für klug, da die Hunde meines Wissen nach auf Sozialverhalten untereinander selektiert wurden.

  • Hmm, das wäre mir neu.
    Keine unemotionale Aggressivität, ja.

  • Zitat

    as Beispiel der Rudelstellungstheorie an Meutehunden festzumachen halte ich nicht wirklich für klug, da die Hunde meines Wissen nach auf Sozialverhalten untereinander selektiert wurden.


    ...womit wir wieder am Anfang wären. Angeblich resultiert das " Wissen" eben aus dem Beobachten
    der vorgenannten Meuten und dem vererbten Sozialverhalten....


    Susanne

  • Generell gibt es ja die Unterteilung in "predatory aggression" und "affective aggression", und beides sollte nicht durcheinandergemischt werden (innerartlich Aggression vs. Beute).

  • Zitat

    ...womit wir wieder am Anfang wären. Angeblich resultiert das " Wissen" eben aus dem Beobachten
    der vorgenannten Meuten und dem vererbten Sozialverhalten....


    Susanne


    Aha.
    Völliger Blödsinn dann also. :D

  • Zitat

    Nein, Beute machen hat GAR NIX mit innerartlichem Aggressionsverhalten zu tun. Beides wird in ganz unterschiedlichen Hirnregionen verarbeitet.


    Über die verschiedenen Emotionssysteme von Säugetieren kann man sich unter anderem bei Panksepps "Affective Neuroscience" informieren.


    Das hab ich vergessen ;)

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