Henry entwickelt sich zum Stinkstiefel

  • Das ist leichter gesagt, als getan :smile:
    Die Morgenrunde eben war mal wieder bezeichnend für mich :ops:


    Ich seh, wie weiter hinten am Schäferhundplatz ein Auto hält.
    Ich denk mir, wer das vermutlich ist (man kennt sich ja mit der Zeit aus) und beschließe, dass ich dem lieber nicht begegnen möchte.


    Also gehe ich woanders lang, wo ich nach ein paar Minuten einen Mann mit zwei Collies entgegen kommen sehe.
    Mit denen haben wir auch schon so unsere Erfahrungen gemacht.
    Der Rüde hört überhaupt nicht und ist uns schon mal ein paar Straßen weit hinterher gelaufen um Henry mitzuteilen, dass er ihn doof findet. :roll:
    Da konnte ich ihn aber verscheuchen.


    Denen wollte ich also auch nicht unbedingt begegnen, was eine erneute Routenplanung notwendig machte.


    War das nun feige, oder doch einfach vernünftig ?


    Ich fühlte mich beiden Situationen halt nicht gewachsen und das hätte vermutlich wieder auf Henry abgefärbt, so dass es dann bestimmt schief gegangen wäre.


    Aber es ärgert mich.

  • Ich finde es durchaus Sinnvoll wie du es machst. Allerdings solltest du drauf achten, dass Henry die "Flucht" nicht negativ, sondern positiv verbindet. Also nicht : Du siehst Hund, Henry auch, ihr macht gestresst kehrt. Eher : Du siehst Hund, Henry sieht ihn, dann gehts spielenderweise in eine andere Richtung weiter. Vielleicht red ich auch quatsch? Ich hab die Erfahrung, wenn ich den Weg ändern muss wegen anderen, der Hund erstmal etwas auf der Pirsch ist und guckt ob was los ist.


    Manchmal ist es besser auszuweichen, als neue Rückschritte evtl sogar zu provozieren.



    LG Nina

  • Danke für Deinen Zuspruch, Nina.


    Ich denke, Henry hat das heute in beiden Fällen gar nicht so registriert.
    Beim 1. hab ich nur das Auto und den Mann gesehen, der Hund war noch gar nicht im Blickfeld.
    Ich hab dann nur geschlussfolgert.


    Beim 2. war es so, dass die Stelle wegen Erdbauarbeiten und nem Bagger eh unübersichtlich war (für Henry sowieso) und die Hunde waren noch recht weit weg.


    Ich muss sowas wirklich noch mit Rückendeckung üben, damit ich da sicherer werde.

  • Ich finde das nicht feige, sondern vernünftig.
    Wenn Du Dich der Situation nicht gewachsen fühlst, warum auch immer, ist es doch besser, ihr aus dem Weg zu gehen.

  • Danke, das tröstet mich etwas, dass Ihr das auch so seht.


    Die für mich "schlimmen" Situationen sind die, wo ich entweder weiß, dass der andere HH seinen Hund nicht im Griff hat oder ihn bewußt "selber regeln lässt"
    Und wenn ich noch dazu weiß, dass der andere Hund nicht "sauber" ist, dann weiche ich lieber aus. :ka:

  • Manche Situationen eignen sich zum Trainieren, andere nicht, und manchmal hat man auch schlicht keine Nerven dafür - dann sollte man der Situation nach Möglichkeit aus dem Weg gehen, denn was kann dann schon gutes dabei heraus kommen.




    Noch mal zu dem "Ich bin das Problem" - Überleg mal, was Du für ein Gefühl dabei hast, und wie sich das wohl auf zukünftige Begegnungen auswirkt. Da hast Du die selbsterfüllende Prophezeiung ja schon vorprogrammiert - auch deshalb würde ich Begegnungen erstmal vermeiden, vor denen Du ein schlechtes Gefühl hast.


    Kennst Du das buch "How to right a dog gone wrong" von Pam Dennission? Darin beschreibt sie mentale Übungen für den Hundehalter. Der soll lernen, mental die schwierigen Situationen mit Entspannung, ruhigem Atmen, dem Gefühl von "das packen wir, das haben wir drauf!" verknüpfen.
    Kommt uns das irgenwie bekannt vor ;) Dem Hund stellen wir solche Situationen... uns selber nicht...
    Dabei haben wir den grandiosen Vorteil, dass wir das ganze in Gedanken üben können und es tatsächlich funktioniert. Es gibt eine Studie wo drei Gruppen von Studenten getestet wurden, wie gut sie Basketbälle werfen können (also Treffer in den Korb)
    Eine Gruppe durfte dann täglich üben, eine Gruppe sollte sich genau vorstellen, wie sie üben, wie der Bewegungsablauf ist etc. die dritte Gruppe sollte nichts machen. Ich bin mir nicht sicher wie lange der Zeitrahmen war, ich glaube 30 Tage...
    Ergebnis: die dritte Gruppe war so gut/schlecht wie bei dem ersten Test.
    Gruppe eins hatte sich deutlich in der Trefferquote verbessert - nur unwesentlich besser als Gruppe 2....


    Also: Du bist nicht das Problem, Du bist die Lösung!!!

  • Zitat

    Manche Situationen eignen sich zum Trainieren, andere nicht, und manchmal hat man auch schlicht keine Nerven dafür - dann sollte man der Situation nach Möglichkeit aus dem Weg gehen, denn was kann dann schon gutes dabei heraus kommen.


    Das dachte ich mir heute morgen auch ...



    Zitat


    Noch mal zu dem "Ich bin das Problem" - Überleg mal, was Du für ein Gefühl dabei hast, und wie sich das wohl auf zukünftige Begegnungen auswirkt. Da hast Du die selbsterfüllende Prophezeiung ja schon vorprogrammiert - auch deshalb würde ich Begegnungen erstmal vermeiden, vor denen Du ein schlechtes Gefühl hast.


    Ja, besser ist das wohl :smile:

    Zitat


    Kennst Du das buch "How to right a dog gone wrong" von Pam Dennission?


    Nein. Gibt es das nur auf englisch? Dann wäre ich damit vermutlich überfordert, mein Englisch rostet seit 20 Jahren vor sich hin :ops:


    Zitat

    Es gibt eine Studie wo drei Gruppen von Studenten getestet wurden, wie gut sie Basketbälle werfen können (also Treffer in den Korb)
    Eine Gruppe durfte dann täglich üben, eine Gruppe sollte sich genau vorstellen, wie sie üben, wie der Bewegungsablauf ist etc. die dritte Gruppe sollte nichts machen. Ich bin mir nicht sicher wie lange der Zeitrahmen war, ich glaube 30 Tage...
    Ergebnis: die dritte Gruppe war so gut/schlecht wie bei dem ersten Test.
    Gruppe eins hatte sich deutlich in der Trefferquote verbessert - nur unwesentlich besser als Gruppe 2....


    Davon hab ich schon gehört.


    Zitat

    Also: Du bist nicht das Problem, Du bist die Lösung!!!


    Beides?! :smile:

  • So. :smile:
    Nun hatten wir für heute doch noch unser Erfolgserlebnis.
    Nichts Spektakuläres zwar, aber immerhin.


    Auf der Wiese neben unserem Haus wartete Henrys Freundin mit Frauchen.
    Dazu gesellt hatte sich ein Rüde (Aussi) aus unserer Straße, ebenfalls mit Frauchen.
    Henry und er kennen sich ,seit Henry bei uns einzog. Da war der Rüde aber schon- ich glaube -2einhalb.
    Er ist ein eher unsicherer Hund


    Eigentlich vertragen die sich, haben früher sogar zusammen gespielt.
    Einmal hatten sie sich auch kurz in der Wolle, als der Rüde beim Spielen anfing, Henry in die Seite zu knippen und Hüteverhalten zeigte.
    War aber kurz und schmerzlos und danach war alles wieder friedlich.
    Spielen tun die beiden schon länger nicht mehr, aber man kann entspannt aneinander vorbei oder sogar miteinander laufen.


    Also hab ich Henry heute einfach laufen lassen, obwohl ich ein bisschen Bedenken hatte, weil ja die Hündin dabei war.
    Die ist auch recht flippig und war 'n bissl mit dem anderen Rüden am spielen.


    Als Henry dazukam, sind erstmal beide zu ihm hin, Hunde haben sich begrüßt, ich hab fein geclickert, alles super :smile:


    Dann fing der andere Rüde aber an, zu bellen und rumzuhampeln, das war Henry aber entweder nicht geheuer oder schlicht zu doof, jedenfalls knurrte er dezent.


    Der andere hörte dann auch auf, Henry hat auch nix weiter gemacht und dann sind sie gegangen.


    Fazit: Ich hatte also recht mit meiner Annahme/Befürchtung, dass die Situation kippen könnte, wenn es zum 3er toben käme, Henry hat aber nur seinen Unmut kundgetan und sich von mir umlenken lassen.


    Länger hätte ich es aber auch nicht drauf ankommen lassen, denn ich merkte, wie Henry die Situation immer weniger passte.


    Aber immerhin, es gab nicht direkt ne Keilerei.

  • Das liest sich doch recht gut. Luft muss er sich machen können und wenns im Rahmen bleibt ist doch ok.


    Was meinst Du eigentlich mit "ich hab schön geclickert"?

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