Henry entwickelt sich zum Stinkstiefel


  • Natürlich ist Henry in solchen Situationen angeleint.
    Schrieb ich doch oben:


    Zitat

    Irgendwie scheint jeder zu meinen, nur weil mein Hund sich an der Leine anständig benimmt und nicht schon im Vorfeld kläffend und geifernd in derselben hängt, könne man seinen Hund ja einfach hinlaufen lassen :-/


    Davon ab: Wenn jemand seinen Hund streng im "Fuß" laufen lässt, ist das für mich wie angeleint, da lasse ich Henry dann auch nicht hin.


    Und wenn der andere Hund zu Henry läuft, obwohl dieser an der Leine hängt, kann Henry ihn worst case sehr wohl verkloppen, sofern der andere nicht postwendend die Biege macht, wenn er feststellt, dass er nicht erwünscht ist.

  • Zitat

    Leider musste er dann mehrfach die Erfahrung machen, dass sein beschwichtigendes, deeskalierendes Verhalten nicht die erwünschte Wirkung zeigte.


    Was hat er denn getan? Also, was genau hat er gemacht?


    Zitat

    Wenn die anderen dann seine Individualdistanz respektieren, passiert auch rein gar nichts und ich clickere in solchen Situationen jedes "calming signal".


    Da wäre ich vorsichtig. Vielleicht möchte er ja gar keine solche Signale (welche auch immer Du damit meinst) senden und Du forcierst es, dass deswegen die anderen zu ihm kommen - schließlich zeigt der doch so "nette" Signale... und damit bringst Du ihn in die Zwickmühle. Wenn die anderen dann ankommen, muss er zwangsläufig sofort massiv umschalten, damit die peilen, dass er den Kontakt gar nicht will.


    Zitat

    Ich hab mich dann für ableinen entschieden, weil der andere wirklich recht schwungvoll auf uns zukam und außerdem keinerlei Aggro-Anzeichen zeigte, sondern wirklich freundlich war.


    Ein Hund, der zu einem anderen hinrennt, ist nicht freundlich, sondern schlicht erstmal an Kontaktaufnahme interessiert. Woran machst Du denn "freundlich" fest? Ich sehe fast nie freundliche Hunde... nur gestresste, aufgedrehte, distanzlose... und, wenn es gut läuft neutrale. Aber die kommen nicht angeschossen.


    Zitat

    Und der hat sich dann ja auch perfekt benommen, wie aus dem Lehrbuch


    Wenn er das getan hätte, dann wär er gar nicht gekommen...


    Ich handhabe das so: Kommt ein fremder Hund und erkennt nicht oder ignoriert es, dass meine Drohsignale aussenden (das beginnt deutlich vor dem Knurren und Zähne zeigen!) und um mehr Distanz bitten, dann ist es des fremden Hundes Problem, wenn er das nicht umsetzt. Er wird dann gemaßregelt. Und ich finde es auch wichtig, dass ein Hund das darf, denn was soll er denn machen, wenn er deutlich "Nein" sagt und der andere das ignoriert? Es ist für die Entwicklung eines guten Sozialverhalten wichtig, dass ein Hund lernen darf, wie man maßregelt. Klar fällt das bei jungen Rüden oft etwas laut und grob aus, aber die Alternative, dass sie es gar nicht dürfen, führt meist zu Hunden mit massiven Problemen im Sozialverhalten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Du bist nicht zufällig bei Diana Timmermann?? ;)



    zunächst kannst Du ja noch mal gucken, was der Henry schon sehr gut macht - so viel besser als viele andere: du kannst ihn von anderen Hunden abrufen, sogar, wenn die von ihm/dir weg laufen, damit hast Du doch ein tolles "Unerwünschtes-Verhalten-Abruchs"-Werkzeug.


    Fehlt eigentlich wirklich nur der Part "einigermaßen nett bleiben, wenn andere unhöflich sind" und das ist meiner Meinung nach ganz hohe Schule.
    Mir reicht da auch durchaus "einigermaßen nett" - schließlich darf man ruhig "könnten Sie bitte einen Schritt zurückgehen, sie stehen auf meinem fuß" sagen, wenn uns jemand drauf steigt.

  • Zitat

    Was hat er denn getan? Also, was genau hat er gemacht?


    Er hat sich abgewendet und ist dem anderen aus dem Weg gegangen. Der ist ihm aber immer wieder auf die Pelle gerückt und hat geknurrt.
    Das Spielchen ging ein paar Mal, dann hat er sich schließlich auf Henry gestürzt.

    Zitat

    Da wäre ich vorsichtig. Vielleicht möchte er ja gar keine solche Signale (welche auch immer Du damit meinst) senden und Du forcierst es, dass deswegen die anderen zu ihm kommen - schließlich zeigt der doch so "nette" Signale... und damit bringst Du ihn in die Zwickmühle. Wenn die anderen dann ankommen, muss er zwangsläufig sofort massiv umschalten, damit die peilen, dass er den Kontakt gar nicht will.


    Ich clicker, wenn er sich abwendet, schnüffelt, zu mir schaut...

    Zitat

    Ein Hund, der zu einem anderen hinrennt, ist nicht freundlich, sondern schlicht erstmal an Kontaktaufnahme interessiert. Woran machst Du denn "freundlich" fest? Ich sehe fast nie freundliche Hunde... nur gestresste, aufgedrehte, distanzlose... und, wenn es gut läuft neutrale. Aber die kommen nicht angeschossen.


    Der Hund lief in unsere Richtung und stoppte zunächst. dann bekam er von der Halterin das Signal"lauf hin", daraufhin galoppierte er auf die Hündin zu, beschnüffelte sie dann kurz und kam dann , ebenfalls im galopp, zu Henry, der in dem Moment noch angeleint bei mir stand.
    Kurz bevor der Hund uns erreichte, hab ich Henry dann abgeleint.

    Zitat

    Wenn er das getan hätte, dann wär er gar nicht gekommen...


    Ich handhabe das so: Kommt ein fremder Hund und erkennt nicht oder ignoriert es, dass meine Drohsignale aussenden (das beginnt deutlich vor dem Knurren und Zähne zeigen!) und um mehr Distanz bitten, dann ist es des fremden Hundes Problem, wenn er das nicht umsetzt. Er wird dann gemaßregelt. Und ich finde es auch wichtig, dass ein Hund das darf, denn was soll er denn machen, wenn er deutlich "Nein" sagt und der andere das ignoriert? Es ist für die Entwicklung eines guten Sozialverhalten wichtig, dass ein Hund lernen darf, wie man maßregelt. Klar fällt das bei jungen Rüden oft etwas laut und grob aus, aber die Alternative, dass sie es gar nicht dürfen, führt meist zu Hunden mit massiven Problemen im Sozialverhalten.


    Viele Grüße
    Corinna

    [/quote]


    Nun ja, es war ein Golden Retriever :hust:


    Ich denke aber, solange der noch etwas weiter weg war, hat Henry noch nicht "gedroht"...
    Ich stand aber hinter ihm und konnte das nicht so genau beobachten.


    Ich bin selber leider auch noch viel zu unsicher bei solchen Begegnungen.


    Shoppy: Wir sind hier: http://www.pawfriends.de

  • Okay, Retriever sind in dieser Hinsicht gerne etwas sehbehindert. Deiner hat ganz sicher signalisiert, dass er eine solche Kontaktaufnahme nicht wünscht. Einem Retriever ist das aber herzlich egal... in der Regel. Meine zwei ältesten Weiber hauen denen daher sofort eine auf die Glocke, damit die überhaupt was merken. :roll:


    Im Galopp auf einen fremden Hund zurennen und am besten noch sofort am Arsch schnüffeln, ist alles andere als freundlich...

  • Wenn sich das irgendwie machen läßt, würde ich versuchen, den anderen Hund abzublocken - geht natürlich nur, wenn der eigene Hund nahe genug bei einem ist, oder ein Signal beherrscht, dass bedeutet, geh hinter mich, ich halt die den anderen aus dem Gesicht" bedeutet.


    Letztens war ich mit einem Kunden zum Kennenlernspaziergang unterwegs und hatte den Crispel dabei. Der andere Hund (auch unkastrierter Rüde) hat gleich mal ausprobiert, was wohl passiert, wenn er das Kinn auf Crispels Rücken auflegt und dann aufreitet... Ich "können Sie ihn abrufen, sonst könnte Crispel gleich etwas ungemütich werden." Abruf klappte nicht sofort - also hat Crispel erstmal "Oi, gemma von mia runter, das is nich nett" gebrummelt... Coole Socke, der Herr Chakanyuka!! *stolzbin*


    Der andere Hund ließ sich in Folge zwar gut abrufen, ist aber immer wieder hin und hat neue Anläufe versucht. Ich bin ein paar Mal so gegangen, dass ich dann seinen Weg zum Crispel gekreuzt hab, und nach so drei Wiederholungen brauchte ich nur noch einfach gehen oder stehen, der Crispel ist dann einfach so gelaufen, dass ich dem anderen im Weg stand/ging ;D


    Sowas kann man natürlich auh bestärken.
    Deeskalierendes Verhalten bestärke ich auch - Viele Hunde verstehen das und sind dann selber auch entspannter bei der Begegnung - einige nicht, aber da sehe ich trotzdem kein Problem, erstmal "Calming Signals" oder wie auch immer man solche Signale nun nennt, zu bestärken - Eskalieren geht immer. Deeskalieren ist viel schwieriger zu erreichen...

  • Eben haben wir ihn wieder getroffen.
    Gleiche Zeit, gleicher Ort...
    Aber diesmal hat das Frauchen ihn nicht zu uns gelassen und ist mit ihm weitergefahren.
    Gewunken hat sie uns allerdings noch und nun weiß ich auch sicher, dass es sich bei dem Hund um Henrys alten Kumpel aus Kindertagen handelt.


    Das erklärt natürlich auch, warum die HH ihn gestern sogar ermutigt hat, zu uns zu laufen.
    Sie konnte ja nicht wissen, dass Henry so 'n oller Proll geworden ist :ops:


    Dabei haben die Zwei sich früher wirklich gut verstanden, wir sind fast 1 Jahr lang nahezu jeden Morgen zusammen gelaufen.
    Dann hatte der Retriever ne OP an der Hüfte (schwere HD schon mit knapp einem Jahr :( )und seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen.
    Ach ja: Kastriert ist er auch, Henry und seine Freundin sind aber intakt.

  • Puh, der Weihnachtsspaziergang heute Mittag war ein Spießrutenlauf :verzweifelt:


    Es waren so dermaßen viele Hunde und Menschen unterwegs und kaum einem von denen bin je zuvor begegnet. :???:


    Wo kamen die bloß alle her und warum zum Kuckuck müssen die ausgerechnet an Heiligabend zu "unserer" Zeit auf "unserer" Strecke laufen? :lol:



    Na ja, ich habe, so gut es ging, Begegnungen vermieden und musste so nur an 2 fremden Rüden vorbei.
    Da die beiden ebenfalls angeleint waren, war das kein Problem.


    Dazu kam noch, dass scheinbar eine läufige Hündin ihre Spuren hinterlassen hatte, der Herr war kaum ansprechbar, hatte Sabberfäden am Maul und saugte sich an jedem Grashalm fest :roll:



    Boah :muede:

  • Hahaha..
    Dasselbe Phänomen hatten wie hier heute auch. Normalerweise begegnen wir hier, wenns hoch kommt, einmal die Woche einer Hundehalterin mit 2 Hunden. Der anderen HH die wir mal treffen so einmal im Monat.
    Aber heute waren hier Leute unterwegs der Wahnsinn. Werde die Hunde noch Menschen habe ich hier je gesehen. :lol:
    Ist wie im Sommer wo man sich wundert wo plötzlich die ganzen Hunde herkommen die man in der Zeit von Herbst-Frühjahr nie sieht.

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