Henry entwickelt sich zum Stinkstiefel

  • Hallo Kati!


    Das muss das Feiertags-Phänomen sein :roll:


    Gestern waren wir ja bei meinen Eltern und trafen dort auch meinen Bruder mit seinem einjährigen Rüden.
    Er und Henry "kennen" sich natürlich, aber sie treffen sich halt nur alle paar Monate.


    Gestern haben sie sich glaube ich zum 3. mal gesehen.


    Beim letzten Mal , das war im Juli, da lief es sehr gut.
    Nach anfänglichem Geprolle von Henry haben sie toll zusammen gespielt.


    Gestern war es so lala...


    Wir haben uns draußen auf neutralem Boden getroffen und sind erstmal eine Runde zusammen gelaufen.


    Henry hat natürlich :roll: erst gebrummelt, dann haben sie sich beschnüffelt, dann sind wir los.
    Soweit , so gut.
    Da waren dann beide an der Leine und alles war neutral.


    Wir sind dann auf ein eingezäuntes Gelände, wo beide frei laufen konnten und da wurde es dann interessant...


    Pixie (der Rüde von meinem Bruder) forderte Henry massiv und sehr übermütig mit wildem Rumgehüpfe zum Spielen auf, woraufhin Henry in anbrummelte, nach dem Motto "Kleiner, zieh Leine, du nervst".
    Das war alles im Rahmen von normaler Kommunikation, obwohl der "Lütte" echt penetrant war.


    Henry war da wirklich sehr geduldig, finde ich.


    Allerdings hüpfte der Zwerg (naja, er ist fast genauso groß wie Henry) auch an mir permanent hoch und sprang mir fast bis an die Nase, worauf ich mit wegdrehen und weggehen reagierte.


    Irgendwann war Henry dann scheinbar der Meinung, er muss mir nun doch mal zur Seite stehen, und hat den Kleinen mal kurz vermöbelt :hust:


    Das ging ganz plötzlich und war auch genauso schnell wieder vorbei.


    Ein kurzes Scharmützel, es flog etwas Fell, dann stand der Lütte reglos da, Henry hatte eine Pfote auf seinem Rücken und der Kurze durfte sich ne halbe Minute nicht bewegen.


    Der hat dann irgendwann mal vorsichtig probiert, ob Henry ihn gehen lässt und sich dann langsam rückwärts entfernt.


    Danach wurde zumindest Henry mit mehr Respekt behandelt, bei mir kam er dennoch weiterhin an.


    Ein paar Minuten haben wir die Hunde dann noch laufen lassen, dann haben wir uns getrennt.


    Ich grübel jetzt natürlich, ob wir uns so richtig verhalten haben.


    Hätten wir den Kurzen maßregeln sollen?


    Hätten wir in die Prügelei eingreifen müssen?


    Oder war es sinnvoll, dass die Hunde das "unter sich geklärt" haben? (Eigentlich halte ich davon nix, aber bis zum großen Knall waren die ja schon 45 min zusammen gewesen, wo es zwar nicht nach dicker Freundschaft aussah, aber zumindest so, als wäre alles im Rahmen.)


    Der Kleine hat es aber auch wirklich ausgereizt bis zum letzten, ich vermute, da kam der Labbi durch - völlig distanzlos :hust:
    (Angeblich , lt. Tierheim , ist er ein Labbi-Husky-Mix)


    Hätte ich Henry das abnehmen sollen? Oder war das in einem Rahmen, wo man die Hunde auch einfach mal "kommunizieren" lassen sollte?


    Wobei das Vermöbeln am Schluß eigentlich nicht Henrys Job gewesen wäre, da es um mich ging (nehmen wir jedenfalls an) aber das ging so schnell, da hatten wir gar nicht mit gerechnet .


    Hm....

  • Genau...eigentlich wäre es nicht Henrys Job gewesen...
    Aber trotz allem...vom Text her hab ich ne ungefähre Vorstellung wie das gestern gelaufen ist...der Jungspund wird euch alle inklusive Henry genervt haben und da ist dem einfach die Hutschnur geplatzt...
    Er hat ihn nicht verletzt...er wollte ihn nicht verletzen...er hat ihn nur mal kurz auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht...
    Finde ich soweit eigentlich in Ordnung!

  • Zitat

    ...der Jungspund wird euch alle inklusive Henry genervt haben und da ist dem einfach die Hutschnur geplatzt...



    Stimmt :smile:


    Wobei wir auf der anderen Seite aber sogar ein bisschen froh waren, dass der Kleine so "kontaktfreudig" ist.
    Mein Bruder hat ihn nämlich im Frühjahr mit 6 Monaten aus dem Tierheim geholt und er kannte nichts, ließ sich nicht anfassen und war total ängstlich und verschüchtert.


    Somit sind wir eigentlich ganz glücklich, dass er seine Menschenscheu offenbar abgelegt hat, allerdings wird er nun scheinbar ein bisschen zu übermütig und respektlos :lol:


    Lustig war auch, dass mein Bruder immer sagt, der Hund kommt nicht, wenn man ruft...


    (Deshalb ist er immer an der Schleppleine, außer natürlich in dem Auslauf oder wo er halt sicher nicht weg kann.)


    Ich habe ihn einmal gerufen, als er ausnahmsweise ziemlich weit weg von mir war und er kam mit fliegenden Ohren :D


    Ich vermute allerdings, das lag daran, dass ich einfach die besseren Leckerlies hatte :lol:

  • Also ich denke auch du/ihr hättet das springen maßregeln sollen und nicht Henry.
    Aber manchmal ist man als Mensch auch einfach zu langsam. So wie Henry das regeln übernommen hat finde ich vollkommen im Rahmen.

  • Ja, im Rahmen war das absolut, aber eben nicht seine Aufgabe.
    Wobei ich auf das "Mich-Anspringen" natürlich schon selber reagiert hab, aber halt nur durch Wegdrehen und ignorieren.
    Das hilft natürlich nicht beim 1. Mal aber ich wollte - aufgrund der Vorgeschichte des Hundes - natürlich auch nicht grob werden.


    Das hat ja dann Henry übernommen :hust:


    Was ich mich frage ist eben, ob wir auch hätten eingreifen sollen, als der Lütte den Henry genervt hat oder ob es da okay war, dass er sich selber wehren sollte/durfte/musste....

  • Ich für mich handhabe das so das Lenni sehr wohl maßregeln darf solange ich den anderen Hund und Halter kenne sowie mich darauf verlassen kann das er im Rahmen bleibt.
    Manchmal finde ich merkt man schon das Lenni nen schlechten Tag hat da darf er nichts regeln weil er dann gerne übertreibt bzw nen dünnes Fell hat.
    Aber gerade bei Jungschnöseln finde ich es ok wenn er denen auch mal Bescheid sagt das eine Grenze überschritten wurde. Er geht direkt nach der Maßregelung auch wieder ganz normal mit denen um. Also keine Freindschaft auf Dauer sondern ebend nur ein Liviten lesen.

  • Zitat

    Er geht direkt nach der Maßregelung auch wieder ganz normal mit denen um. Also keine Freindschaft auf Dauer sondern ebend nur ein Liviten lesen.


    Ja, solange der Kurze nicht genervt hat, hat Henry ihn auch nicht angepupt, da war alles entspannt.
    Und nachdem Henry dann "mit ihm fertig" war, war für ihn die Sache auch erledigt, er ist dann schnüffeln gegangen.
    Nur der Zwerg hatte danach nen Heidenrespekt , ist Henry ausgewichen und hat sich hinter Herrchen versteckt.


    Mich hat er allerdings weiterhin angehüpft :roll: , aber wir sind dann auch bald darauf gegangen.

  • Ja Malika, das kenne ich von Blacky auch. Er war ab seinem 2. Geburtstag fast 2 Jahre lang sehr ungeduldig mit Junghunden und hat ein paar mal recht unwirsch reagiert, so daß die Jünglinge sich auf den Rücken warfen und er sie an der Kehle fixiert hat. Puh, das sieht ja erst mal ganz schön übel aus, war aber immer eine Sache von wenigen Sekunden. Es gab nie Verletzungen. Nachdem das 3 mal recht kurz hintereinander passiert ist, hab ich ihm Junghunde konsequent von der Pelle gehalten, was bedeutete alle fremden entgegenkommenden HH auf die Entfernung erst mal lauthals zu fragen ob es sich bei seinem Hund um einen Jungspunt handelt.


    Aber es wurde mir gedankt, denn später ist er einfach nur noch ignorant an Junghunden vorbei gegangen und hat offensichtlich ausgestrahlt - laß mir bloß die Ruhe.


    Und auch die kurze Rüdenprollerei mit der ein oder anderen Prügelei kannte ich. Aber ich sage Dir - das ist eine Frage der Zeit, dann hast Du das im Griff. Vielleicht wird er keine Rüdenfreundschaften mehr eingehen - was solls...dann ersparst Du ihm halt die Treffen. Ich hatte Blacky gelernt hinter mir ins "Sitz" zu gehen und hab ab und an aufdringliche oder nervende Hunde vertrieben.

  • Na, das lässt mich hoffen Brigitte :smile:


    Er muss weder jeden anderen Hund mögen, noch muss er spielen (macht er eh nur noch mit einigen wenigen ganz bestimmten, da ist aber auch ein Rüde dabei und wenn, dann meist nur kurz), aber er möge bitte an den anderen vorbei gehen, ohne sie zu vermöbeln.
    Knurren ist erlaubt.


    An der Leine und wenn die anderen ihm von der Pelle bleiben klappt das auch zu 99 %, selbst wenn die anderen pöbeln geht er meistens anstandslos vorbei.
    Er guckt dann zwar und man merkt, es kribbelt ihn....aber es klappt.


    Nur wenn die anderen meinen, ihn unbedingt begrüßen zu müssen, dann muss ich blocken und wenn das nicht klappt, dann schepperts auch mal :/


    Aber da ich ihn bei Fremdhundsichtung mittlerweile grundsätzlich anleine, muss ich sagen, haben die anderen halt Pech gehabt, wenn sie ne Watschen kassieren.
    Sollen sie halt Abstand halten.


    Blöd wäre nur, wenn Henry dann die Prügel bezieht.
    Das fände ich in dem Fall dann unfair.


    Aber im Januar kommt hoffentlich der lang ersehnte und mehrfach ausgefallene/verschobene nächste Termin mit der Trainerin zustande.


    Davon erhoffe ich mir dann etwas mehr Sicherheit für mich im Umgang mit solchen Situationen.

  • Ich werde noch nachlesen, aber erstmal will ich mich nach dem Eingangspost so kurz verewigen ;)
    Für mich klingt das alles noch recht "normal".
    Klar ist es schöner, wenn es anders kommt. Aber für mich ist es irgendwie so, dass Hunde eben irgendwann erwachsen werden und dann nicht mehr jeden toll finden. Bei ner unhöflichen Begrüßung oder wenn dann die Nase einem nicht passt, kann das eben schon mal knallen. So lange das nicht überzogen ist, finde ich das erstmal noch im Rahmen. Lernen müssen die Buben dann eben sich rauszunehmen, wenn es die Situation zulässt, weil wir das gerne so möchten ;)


    Anjou ist auch ganz genau der Typ dafür. Von Anfang an eher unsicher, aber dabei eher prollig. Eigentlich möchte er keine Begegnungen. Ist seine Individualdistanz (die da kleiner sein könnte :roll: ) dann aber unterschritten, wird geprollt.


    Bisher hat er sich noch nicht einmal geprügelt. Komischerweise hat er aber auch noch nie einen drauf gekriegt. Die einzigen beiden wirklichen Ansagen kamen von ner Hündin und auch die waren nicht erwähnenswert.
    Trotzdem... Ich bin sicher wir sind auch bald da, wo ihr jetzt seid ;) Nur muss ich ganz ehrlich sagen, reizt mich das Ganze, weil ich es schon von Anfang an erwartet habe und gerne mit ihm arbeite. So lange er nicht absolut unverträglich wird, ist das okay für mich. In Hundegruppen ist das auch kein Thema, da fänd ich es echt schade. Nur eben bei Begegnungen unterwegs... Vor allem an der Leine, obwohl ich da keine Kontakte zulasse.


    Ich lese also mal gespannt mit, wie es sich bei euch so entwickelt :D

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